Arabische Halbinsel

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Die arabische Wüste, Satellitenbild der NASA

Die Arabische Halbinsel (arab. جزيرة العرب, DMG Ǧazīrat al-ʿArab), auch Arabien, ist mit 2,73 Millionen km² Fläche die größte Halbinsel der Welt und liegt auf der Arabischen Platte. Geologisch gehört sie zu Afrika, geographisch wird sie zu Asien gezählt. Der größte Staat auf der Halbinsel ist Saudi-Arabien.

Geographie

Die Arabische Halbinsel wird begrenzt vom Golf von Akaba und dem Roten Meer im Westen und Südwesten, vom Arabischen Meer im Süden und Südosten sowie vom Persischen Golf im Nordosten. Die Arabische Halbinsel ist vor der Westantarktis und Vorderindien die größte Halbinsel der Erde und wird zu Südwestasien gezählt; gleichwohl ist sie geologisch ein Teil Afrikas. Zusammen mit mehreren angrenzenden Staaten bildet sie den Nahen Osten.

Tektonisch gesehen bildet diese Halbinsel die Arabische Platte. Geologisch gehört die Halbinsel zur alten afrikanischen Kontinentalmasse, auch wenn sie durch den Grabenbruch des Roten Meeres getrennt ist. Die Halbinsel ist mit der Großen Nefud im Norden und der Rub al-Chali im Süden fast vollständig ein Wüstengebiet; es gehört zu den fünf größten Wüstengebieten der Erde.

Staaten

Arabische Halbinsel und angrenzende Region; politische Karte

Auf der Arabischen Halbinsel liegen die heutigen Staaten Saudi-Arabien, im Süden Jemen und Oman sowie im Osten Kuwait, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate. Im Norden haben Jordanien und der Irak einen Anteil an der Halbinsel. Von diesen Staaten ist Saudi-Arabien flächenmäßig mit Abstand das größte Land. Bahrain liegt auf einer vorgelagerten Insel.

An die Region grenzen im Westen Ägypten, im Norden Israel, Libanon und Syrien sowie im Osten der Iran.

Die Bevölkerung der Arabischen Halbinsel betrug 2008 etwa 60 Millionen Einwohner.[1]

Vorislamische Geschichte

Die Altstadt von Sanaa, Jemen
Wadi Shab, Oman

Ein frühes Reich auf der in weiten Teilen unbewohnbaren Arabischen Halbinsel war im Süden das sagenumwobene Saba, das zeitweise ganz Südwestarabien beherrschte und Kolonien in Eritrea und Tansania besaß. Im 3. Jahrhundert v. Chr. gewann das Reich Himyar, das an der südwestlichen Spitze lag, die Vorherrschaft über Alt-Südarabien; es eroberte um 300 auch Hadramaut, das wegen des Weihrauch- und Myrrhe-Anbaus seit alters her bedeutend war. Im Norden bestand zunächst das Reich der Nabatäer, dann das Reich Palmyra, später auch die Reiche der Ghassaniden und Lachmiden.

Zwischen 1000 v. Chr. und 400 n. Chr. bestand im Bereich des heutigen Jemen das Königreich Saba mit der Hauptstadt Ma'rib[2], die auf einer Ebene im Trockendelta des Wadi Adhana, auf etwa 1200 m Höhe lag.

Wohl unter dem Schutz der Sassaniden gelang es zu Beginn des 6. Jahrhunderts dem Himyarkönig Yusuf Asʾar Yathʾar, genannt dhū-Nuwās, im Süden der Halbinsel ein Großreich zu errichten; Nuwas nahm den jüdischen Glauben an. Nach einer Christenverfolgung durch Yusuf Asar Yathar unterwarf 525 das Aksumitische Reich von Abessinien das himjaritische Reich. Als Nachkommen der himjaritischen Elite um 570 die Sassaniden in Persien um Unterstützung baten, wurde der Jemen erneut zu einem sassanidischen Protektorat. Unter König Saif ibn Dhi Yazan (576–597) gelang mit persischer Hilfe die endgültige Vertreibung der Aksumiten, doch übernahmen die Sassaniden 597 die direkte Herrschaft im Jemen.

Auch die östlichen Teile der arabischen Halbinsel standen Ende des 6. Jahrhunderts unter sassanidischer Oberherrschaft. In Bahrain herrschte als sassanidischer Vasall König al-Mundhir ibn Sāwā aus dem arabischen Stamm Tamīm, in Oman König Dschulandā ibn al-Mustakbir aus dem Stamme Azd. Ihnen stand vor Ort jeweils ein sasanidischer Gouverneur zur Seite.[3] Im Jahre 630 kam die gesamte arabische Halbinsel unter die Herrschaft des in Medina gegründeten islamischen Staates.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Summe der Bevölkerungszahlen der komplett auf der Halbinsel liegenden Staaten laut Fischer Weltalmanach 2011.
  2. Die Jahreszahlen richten sich nach der „Langen Chronologie“ Südarabiens
  3. Vgl. Patricia Crone: Meccan Trade and the Rise of Islam. Princeton, New Jersey 1987. S. 48.


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