Einfalt

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Einfalt (von gotisch ainfalth, über ahd. einfalti; lat. simplicitas) oder Einfältigkeit bedeutet die Einfachheit, Schlichtheit und Unbefangenheit des Denkens, verweist auf ein Herzdenken, das noch ganz in den Tiefen des Gemüts wurzelt und von einem starken Gefühl getragen ist. Einfachheit wurde dabei ursprünglich noch im Sinne von Ungeteiltheit, Ganzheit verstanden, als ein Denken, das noch heil ("ganz"), d.h. heilig war. Die Einfalt des Herzens ist eine Grundvoraussetzung für das Beschreiten des christlichen Schulungswegs.

"Das erste ist die Einfalt. Dies ist eine christliche Tugend. Man muß sich klarwerden, daß man im Leben in mannigfaltiger Weise solche Erfahrungen macht, durch die man seine Unbefangenheit verliert. Fast jeder Mensch ist befangen. Die einzigen unbefangenen Antworten auf Fragen sind die der Kinder. Aber sie sind auch töricht dabei, weil die Kinder noch nichts wissen. Man muß aber lernen, weise zu sein und unbefangen, kindhaft unbefangen mit der Erfahrung. Das nennt man im Christentum die Einfalt." (Lit.: GA 97, S. 23)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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