Harald Högler

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Harald Högler, geboren am 8.12.1938, lebt in Salzburg (Österreich) und ist Autor, Anthroposoph und ehemaliger Zollbeamter.

Zitat

„Wer mit der Frage: Wie kommt man zum regelmäßigen Üben?, sich der Anthroposophie nähern will, zäumt das Pferd von hinten auf. Und es ist im wahren Sinn des Wortes das Pferd, das Symbol für die Intelligenz des Menschen, hier allerdings derjenigen Klugheit, die nur mehr >integent< ist, der das innere Licht des eigenen Denkens nicht aufgegangen ist. Solche Menschen suchen dann ihr Heil in der Gruppenmeditation, in Meditationskursen. Wer weiß, welche Hindernisse sich für den Einzelnen in der Meditation, wo der Mensch ganz mit sich alleine ist, aufbauen, der weiß auch, dass sich in der Gruppe die Widerstände für solche unselbständige Seelen in Selbsttäuschungen und Suggestionen verwandeln. Die Willensschwäche ist da kein Zeitsymptom, sondern ein Symptom von bestimmten Menschen unserer Gegenwart. Wer sich heute keinen inneren Raum schaffen kann, mit dem er sich in die Lage versetzt sich zu beruhigen, ist zum Automaten geworden und Automaten kann die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft nicht gebrauchen. Die notwendige Arbeit für deren versäumte Bildung und Erziehung ist nicht Aufgabe der Gesellschaft, denn solche Menschen sind seelisch nicht gesund, sie sind in ihrer Seele inhaltlich tot. Wie soll eine solche nicht mehr individuelle Seele in der Meditation, die nie eintritt, ihren eigenen Weg entdecken. Nicht der Weg ist das Ziel, sondern die Wahl des richtigen Weges und die Kräfte, die mir werden bei dessen Entfaltung. Der anthroposophische Erkenntnisweg hat zur ersten Stufe das Studium und nicht die Meditation. So wie das Verständnis erst allmählich sich bildet, so auch die Fähigkeit in meditativer Art zu studieren. Studieren bedeutet aber immer selbständig und unvoreingenommen denken zu wollen. Das Studium kann man durchhalten und regelmäßig betreiben, die Meditation stellt diesbezüglich weitaus höhere Anforderungen. Im Studium darf man den Inhalt des Bewusstseins behalten und gewinnt die Mitteilungen geistig-seelischer Tatsachen hinzu, denn die Geisteswissenschaft spricht zum Bewusstsein. In der Meditation muss man sich immer selbst auslöschen und sein Bewusstsein leer machen, um Sinnbilder durch eigene innere Anstrengung aufbauen zu können. Im Studium dagegen schaffe ich die mir gegebenen Bilder der geistigen Welt nach. Es entspricht daher nicht der Geisteswissenschaft das Üben oder was man mit der Gruppenmeditation bezweckt, vor das Studium oder an Stelle des Studiums zu stellen. Wer die eigene Persönlichkeit stärken will, muss wissen dass sich hinter der heutigen Persönlichkeit nur mehr der äußere, der ins Persönliche hinunter gezogene Mensch verbirgt, nicht mehr der vom Geistigen durchtönte. Wer wirklich studiert, sich unentwegt in ehrlicher meditativer Art Geisteswissenschaft zum Eigentum macht, der gewinnt keinen Schatz für seine Persönlichkeit, sondern für seine Individualität, die er damit aufzusuchen beginnt. Sie ist mit dem Bewusstsein verbunden, das in der geistigen Welt drinnensteht, inwieweit der Mensch dieser Welt schon angehört. Die Persönlichkeit bleibt auf Erden zurück, die Individualität geht durch das Leben nach dem Tode bis zu einer neuen Inkarnation hindurch.“ (Harald Högler, Der Geisteskampf um den Menschen, S. 24 - 25)

Werke

  • Geistige Blumen (1979)
  • Allen Freunden naturgemäßer Lebensweise (2006)
  • Lieblinge der Götter (2009)
  • Der Geisteskampf um den Menschen (2009)
  • An den europäischen Menschen - Für eine menschenwürdige Zukunft - Eine Standortbestimmung der menschlichen Bewusstseinsseele am Beginn des dritten Jahrtausends (2009)

Literatur

  • Anton Kimpfler: Gar nicht so lieb. In: Wege mit Erde, Ich und All, 2/2021, S. 29 - 30