Himmelfahrt

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Als Himmelfahrt bezeichnet Rudolf Steiner zuweilen die siebente und höchste Stufe des christlichen Schulungswegs, obwohl sie im Johannes-Evangelium, das die Grundlage dieses Schulungswegs ist, nicht ausdrücklich erwähnt wird. Sie folgt dann der Grablegung, die die sechste Stufe bildet. Um diese 7. Stufe zu erleben, muss man gelernt haben, ohne das Werkzeug des physischen Gehirns zu denken. Dieses Gefühl der Himmelfahrt folgt von selbst aus den vorigen; es gibt keine menschliche Worte, es auszusprechen. Sie bedeutet, indem man nun über den Astralplan hinauswächst, die vollständige bewusste Aufnahme in die eigentliche geistige Welt, das Devachan. In einzelnen Vorträgen bezeichnet Rudolf Steiner allerdings diese 7. Stufe als "Auferstehung", wobei dann die Himmelfahrt nicht erwähnt wird.

„Die siebente Stufe wird die Himmelfahrt genannt. Sie bedeutet die völlige Aufnahme in die geistige Welt.

Das Johannes-Evangelium ist eine Schilderung dieses christlichen Einweihungsweges. Wer es als einen äußeren Bericht nimmt, versteht es nicht. Es ist erst zu verstehen, wenn der Mensch es innerlich durchlebt. In diesem Sinne sagt Angelus Silesius:

Wenn du dich über dich erhebst und läßt Gott walten
So wird in deinem Geist die Himmelfahrt gehalten.
“ (Lit.:GA 94, S. 206)

„Es folgt sodann die Grablegung, ein Erlebnis, bei dem man sich mit den Planeten eins fühlt, und die siebente Stufe, von der man nicht reden kann, weil nur der etwas ahnen kann, der sein Denken von seinem Gehirn lostrennen kann. Es ist die Himmelfahrt.“ (Lit.:GA 97, S. 233)

„Der Mensch lernte, sich dann als geistiges Wesen zu erfassen. Eine Grablegung, eine Auferstehung und eine Himmelfahrt erlebte der Schüler in allen religiösen Mysterien. Die tiefsinnigen Mythen, die sinnbildliche Darstellungen großer Weltenwahrheiten sind, sind nicht ausgeklügelt.

Die germanischen Mythen zeigen auch im Einzelnen, in wunderbarer Weise anschaulich, was der Mysterienschüler erlebt. Was von Wotan und so weiter erzählt wurde, waren sinnbildliche Erlebnisse in den Mysterien. Im Astralen erlebte der Mysterienschüler die Herabsteigung des Gottes, das Ausbreiten des Gottes, Grablegung, Auferstehung und Himmelfahrt. Das alles trägt sich im Astralraum immer zu. Es ist ein bekanntes Erlebnis in dem Astralraum. Das, was im Altertum die Mysten schauen konnten, sollten die Menschen im Christentum glauben, wenn sie auch nicht schauten. Das Christentum war eine mystische Tatsache.

Was sich für den Mysterienschüler im Astralraum vollzogen hat, das hat auf dem physischen Plan als Menschenwerdung Christi stattgefunden. Vorausempfunden hatte der Mysterienschüler dies alles. Das Physische ist nur eine Verdichtung dessen, was im Seelenraum geschieht.“ (Lit.:GA 90b, S. 287)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.