Karl Schubert

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Karl Schubert (1889-1949), der sechs Sprachen fließend beherrschte, gehörte als Philologe 1920 dem ersten Kollegium der Waldorfschule in Stuttgart an. Er wurde von Rudolf Steiner mit der Betreuung der „schwierigen“ Kinder beauftragt. Nachdem er 1934 aufgrund seiner jüdischen Abstammung die Waldorfschule verlassen musste, unterrichtete er diese Kinder – trotz des Verbots der Waldorfschule – als einziger Lehrer auch während der gesamten Nazizeit in einer inoffiziellen „Hilfsklasse“. Der ursprüngliche Gedanke war es auch damals schon Kindern mit unterschiedlichsten Begabungen Unterricht in ihrem eigenen Tempo in der Gemeinschaft zu erteilen. Karl Schubert wird in vielen Zeitzeugnissen als begnadeter Pädagoge und herzensgebildeter Mensch geschildert, der heute „überzeugend für die Wahrheit der Waldorfschule im Ganzen“ (P.Selg) steht. Bis zu seinem Tod 1949 war er sowohl als Lehrer wie auch als Vertreter der heilpädagogischen Bewegung im In- und Ausland tätig. Rudolf Steiner betraute Karl Schubert persönlich mit Aufgaben, deren Früchte der Entwicklung der Heilpädagogik bis heute Fundament sind.