Schule von Edessa

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Die Schule von Edessa in Mesopotamien war von 363 bis 489 übergangsweise der Standort der Schule von Nisibis. In Edessa wurde sie auch als die Schule der Perser bzw. Perserschule bezeichnet. Edessa war ebenfalls die Hauptstadt der Osrhoene und besaß eine große Christengemeinde.

Die wichtigsten Fächer an dieser Schule waren christliche Theologie und Medizin. Ihr wichtigster Lehrer war Ephräm der Syrer (306373). Ibas von Edessa war Leiter der Schule.

Der aus Antiochia stammende Theologe Theodor von Mopsuestia († 428) war die wichtigste Autorität an der Schule. In Edessa wurden seine Werke in die syrische Sprache übersetzt. Sie wurden eine Grundlage für die Theologie der „Kirche des Ostens“. Die Schule wurde im Jahre 489 aufgrund ihrer nestorianischen Tendenzen auf Befehl Kaiser Zenons geschlossen. Daraufhin wurde sie wieder zurück nach Nisibis verlagert, wo sie wieder an Bedeutung und Größe gewann.

"... nehmen Sie den Umstand, daß 529 der Kaiser Justinianus den griechischen Philosophenschulen das Verbot entgegenhält, weiter zu funktionieren und die griechischen Philosophenschulen, den Glanz des Altertums, verbietet. So daß dasjenige, was an Gelehrsamkeit aus uralten Zeiten eingezogen ist in die griechischen Philosophenschulen, was erzeugt hatte einen Anaxagoras, einen Heraklit, später einen Sokrates, einen Plato, einen Aristoteles, durch diesen Erlaß des Kaisers Justinian 529 aus der Welt geschafft wurde. Gewiß, man kann nach dem, was die Geschichte enthält, nun sich Vorstellungen darüber machen, warum dieser Kaiser Justinianus die alte Wissenschaft in Europa sozusagen weggefegt hat; aber man bleibt, wenn man ehrlich über diese Dinge nachdenkt, unbefriedigt von all den Ausführungen, die man da erhält. Da walten, man spürt es, unbekannte Kräfte drinnen. Und sonderbar ist es, daß dieses Ereignis zusammenfällt - nicht ganz, aber geschichtliche Tatsachen, die manchmal auch ein paar Jahrzehnte auseinanderliegen, vor den späteren Blicken nehmen sie sich doch als zusammengehörig aus - mit der Vertreibung der Philosophen auch aus Edessa durch den Isaurier, Zeno Isaurikus; so daß sozusagen an wichtigsten Stellen der damaligen Welt die gelehrtesten Leute vertrieben werden. Und diese gelehrten Leute, welche bewahrt hatten die alte Wissenschaft, insofern sie noch nicht beeinflußt war von dem Christentum-also im 5. und 6. Jahrhundert unserer christlichen Zeitrechnung - , mußten auswandern. Sie wanderten aus nach Persien und gründeten die Akademie von Gondishapur." (Lit.: GA 184, S. 280f)

Literatur

  • G. J. Reinink: Edessa Grew Dim and Nisibis Shone Forth: The School of Nisibis at the Transition of the Sixth-Seventh Century. In: J. W. Drijvers / A. A. MacDonald (Hgg.), Centres of Learning. Learning and Location in Pre-Modern Europe and the Near East. Leiden 1995, S. 77–89.
  • Rudolf Steiner: Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit., GA 184 (2002), ISBN 3-7274-1840-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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