Solve et coagula

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solve et coagula (lat. löse und verbinde) ist eine Schlüsselformel zum Verständnis der Alchemie. Die Ausgangssubstanz wird durch verschiedene Stufen der Auflösung (solutio) geführt, um den in der Substanz wirkenden Geist von seinem materiellen Träger zu scheiden und zu seiner wahren himmlischen Heimat zurückzuführen, wo er eine bedeutsame Wesenserneuerung erfährt. Im Prozess der coagulatio wird er wieder in die gereinigte und geläuterte Materie zurückgeführt, die damit auf eine höhere Daseinsstufe gehoben wird.

Das gilt insbesondere auch für die Spagyrik (aus griech. spao = „trennen“ und ageiro = „vereinigen, zusammenführen“, also im Grunde die griechische Übersetzung des solve et coagula), die sich speziell mit der Herstellung von Arzneimitteln auf alchemistischem Weg befasst. Der Begriff wurde von Paracelsus eingeführt, der ihn synonym für Alchemie verwendet, da er die wesentlichste Aufgabe der Alchemie nicht in der Golderzeugung und dergleichen mehr sah, sondern in der Zubereitung wirksamer Arzneimittel.

Literatur

  • Manfred M. Junius: Praktisches Handbuch der Pflanzen-Alchemie. Wie man heilkräftige Essenzen, Tinkturen und Elixiere selbst zubereitet. Ansata-Verlag, Interlaken 1982, ISBN 978-3715700557