Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at, anthro.world, biodyn.wiki und steiner.wiki mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier. |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Tiefengestein
Plutonite, auch Intrusiva, Intrusivgesteine oder Tiefengesteine, sind magmatische Gesteine, die in großer Tiefe durch extrem langsame Abkühlung von Magmen entstehen. Die resultierenden Gesteinskörper, die durch Hebungsprozesse und Erosion an die Erdoberfläche gelangen können, werden Plutone oder, wenn sie sehr große Abmessungen erreichen, Batholithe genannt. Da in den für Plutonite typischen Bildungstiefen von mehreren Kilometern relativ hohe Temperaturen herrschen, läuft die Kristallisation langsamer ab als bei Magma, das bis an die Erdoberfläche aufgedrungen ist (Lava), und aus dem die Vulkanite hervorgehen. Deshalb weisen Plutonite eine typisch großkörnige Textur auf.
Zusammensetzung
Durch partielle Gesteinsschmelze und magmatische Differentiation – infolge von Prozessen wie etwa der fraktionierten Kristallisation – entstehen unterschiedliche Arten von Plutoniten aus einem zunächst einheitlich zusammengesetzten Magma. Infolge der schrittweise auskristallisierenden Minerale verändert sich die Zusammensetzung des noch nicht kristallisierten Restmagmas in Richtung eines höheren Silikatgehalts, was seinerseits auch die Zusammensetzung der noch aus dieser Restschmelze entstehenden Plutonite kontinuierlich zu höheren Silikatgehalten verschiebt und die folgende, recht grobe, Kristallisationreihenfolge ergibt:
- Peridotit → Gabbro → Diorit → Syenit → Granodiorit → Granit → Alkalifeldspatgranit
Durch Abnahme dunkler Gemengeteile werden die Plutonite dabei in obiger Reihenfolge immer heller. So steht etwa dem dunklen, schwarzgrünen Peridotit am anderen Ende der Reihe der wesentlich hellere, wenn auch verschieden gefärbte Granit gegenüber, und diese zunehmende Helligkeit ist eines der wichtigsten ersten Unterscheidungsmerkmale der Plutonite. Hinzu kommt, dass ihr spezifisches Gewicht in der genannten Reihenfolge abnimmt, während der Kieselsäuregehalt zunimmt. Granit und Diorit gelten wegen ihres hohen Kieselsäuregehalts als „saure“ Gesteine, Gabbros und Peridotite dagegen mit ihrem geringeren Kieselsäuregehalt als „basisch“. Die Bezeichnungen „sauer“ und „basisch“ sind dabei allerdings altem Bergmannsbrauch entlehnt, haben also nicht direkt etwas mit dem pH-Wert zu tun.
Felsische Plutonite werden nach ihrer anteiligen Zusammensetzung aus Quarz, Alkalifeldspat, Plagioklas und Foiden in einem Streckeisendiagramm dargestellt, mafische dagegen in anderen Diagrammen, die etwa den Gehalt von Olivin, Pyroxen und Hornblende zur Klassifizierung verwenden.
Gefüge
Das Gefüge von Plutoniten ist charakteristisch. Sie bestehen fast ausschließlich aus auskristallisierten Mineralen, besitzen also eine vollkristalline Struktur, und die meisten dieser Kristalle sind mit bloßem Auge zu erkennen. Plutonitische Kristalle haben aufgrund der langsamen Abkühlung meist viel Zeit, sich auszubilden und sind daher schon meist mit freiem Auge sichtbar. Die Gesteinsmatrix zeigt folglich ein mittel- bis grobkörniges, maximal teilweise porphyrisches Gefüge, wobei sich früh auskristallisierende Minerale nahezu idiomorph entwickeln können.
Oft existiert keine gerichtete Textur, in manchen Fällen entstehen durch Fließvorgänge jedoch Fließtexturen, in denen Kristalle eingeregelt sind und die letzten Bewegungen des Magmas nachzeichnen. Durch Kristallisationsvorgänge und das Absinken von Kristallen entsteht in manchen Plutoniten eine mehr oder minder deutliche Bänderung. Zwischen den Kristallen gibt es keine Hohlräume, sie sind also blasenfrei.
Siehe auch
- Gesteine
- Gesteine - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Kategorie:Gestein - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste der Gesteine - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Liste der Gesteine nach Genese - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Magmatisches Gestein - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Plutorit - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Myron G. Best: Igneous and Metamorphic Petrology. W.H. Freemann & Company, San Francisco 1982, ISBN 0-7167-1335-7, S. 33 ff.
- Werner Zeil: Brinkmanns Abriß der Geologie, erster Band: Allgemeine Geologie. 12. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1980, ISBN 3-432-80592-6, S. 195ff.
Weblinks
- G. Kloess: Einführung in die Petrographie/Petrologie: Kapitel C, Plutonite. Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft der Universität Leipzig (PDF-Datei; 968 kB)
- Gesteinsbeschreibung und Gesteinsbestimmung. Vorlesungsskript der ETH Zürich (Microsoft Word, 550 kB)
- Ralph Delzepich: Plutonite. Gesteinskunde an der RWTH Aachen - Wintersemester 1999/2000
- Tiefengesteine. Jan's Mineral und Fossilien-Seiten
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Tiefengestein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |