Mentalkörper

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Der Mentalkörper ist nach indisch-theosophischer Bezeichnung der Träger der Gedanken und erscheint der hellsichtigen Anschauung als eiförmiges Gebilde, das die Astralaura umschließt. Der Mentalkörper ist ein höherer, durch die Gedankenbildung verwandelter Teil des Ätherleibs.

"Der Ätherkörper besteht aus zwei Gliedern: aus dem Teile der menschlichen Natur, der damals vom Monde herübergekommen ist, und seinem Gegenpol. Sie waren zuerst noch nicht miteinander verbunden, nachher näherten sie sich einander und verbanden sich. Das eine ist der Pol des Tierischen, das andere der Pol des Geistigen. Den Pol des Tierischen nennt man Ätherkörper, den Pol des Geistigen nennt man Mentalkörper. Der Mentalkörper ist materiell Äther.

Dazwischen ist der Astralkörper, der auch aus einer Verbindung von zweien entstanden ist. Er ist im Grunde auch ein doppeltes Gebilde. Man hat in ihm zu unterscheiden eine niedere und eine höhere Natur. Die höhere Natur ist ursprünglich mit dem Mentalkörper verbunden." (Lit.: GA 093a, S. 143f)

"Was wir sehen, ist der physische Körper, er gehört dem Mineralreich an, aber durch Prana, das Lebensprinzip, lebt er auch in der Äthersphäre der Pflanzenwelt, er hat seinen Ätherkörper; und weiter lebt er auch durch die Empfindung in der Astralwelt, in seinem Astralkörper, und durch vernünftige Vorstellung in der mentalen Welt, durch das Kama-Manas-Prinzip. Der Mensch besitzt in der niederen Welt vier Körper mit den Prinzipien. Aber er hängt auch mit der höheren Welt zusammen, da er dort seinen Ursprung hat. Er kann seinen Mentalkörper ausbilden und von der Vorstellung des Einzelnen und Vielen zur Idee des Typus vordringen, er kann den Kausalkörper entwickeln und zur höheren Welt der Dreiheit Manas-Budhi-Atma emporsteigen. In der Budhi-Sphäre wird er seine Gedanken aus astralem Stoff formen, den Mayavi-rupa-Körper schaffen können, wird leben und wirken aus seiner Kausalseele, selbst Schöpfer sein und wieder eins werden mit der Gesamtheit. Diese obere Dreiheit, zu der der Mensch sich emporentwickeln muß, ist aber in Wahrheit tief in ihm verborgen vorhanden, sie liegt seinem Wesen zugrunde, er muß sie nacheinander befreien - «Wie oben, so unten»." (Lit.: GA 088, S. 173)

Die Gedanken selbst haben ihren Ursprung auf dem Mentalplan, der auch als Devachan bzw. als geistige Welt im engeren Sinn bezeichnet wird.

"Man kann also alle Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle Gefühle und Erlebnisse auf dem Budhiplan und alle Handlungen auf dem Nirvanaplan. Die Wesenheiten, welche nun den Zusammenhang zwischen den Gegenbildern und dem Menschen regeln, haben eine große Bedeutung. Die Gedanken lebt der Mensch auf dem Mentalplan aus. Was der Mensch in Gedanken abmacht, geschieht alles auf dem Mentalplan. Dort, im Devachan, baut er sich zwischen Tod und neuer Geburt den Charakter seines Gedankenkörpers für das neue Leben auf. Dort sind die Gegenbilder seiner früheren Gedanken. Die zieht er an seinen vom Physischen und Astralen befreiten Mentalkörper heran und bildet sich so seinen künftigen Mentalkörper nach den von ihm geschaffenen Gedankenbildern. Dagegen würde er nicht von selbst die Gegenbilder seiner Erlebnisse und Handlungen mit sich verbinden können. Das unterliegt von außen regelnden Wesenheiten, den Herren des Karma, den Lipikas, die die geschaffenen Gegenbilder der Gefühle und Taten des Menschen auf dem Budhi- und dem Nirvanaplan mit ihm - der schon wieder die kamische und andere Hüllen um sich hat - in Zusammenhang bringen für die folgenden Inkarnationen." (Lit.: GA 089, S. 175f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Über die astrale Welt und das Devachan, GA 88 (1999), ISBN 3-7274-0880-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Bewußtsein – Leben – Form , GA 89 (2001), ISBN 3-7274-0890-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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