imported>Joachim Stiller |
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| Das '''Pfingstfest''' (von {{ELSalt|πεντεκοστή (ἡμέρα)}} ''pentekostē (hēmera)'' „der fünfzigste (Tag)“) wird am fünfzigsten Tag nach [[Ostern]] (entsprechend dem 10. Tag nach [[Christi Himmelfahrt]]) gefeiert, wobei nach antiker Gepflogenheit der Ostersonntag als erster Tag gezählt wird. Sein Vorläufer ist das jüdische Wochenfest [[Wikipedia:Schawuot|Schawuot]], das sieben Wochen nach dem [[Wikipedia:Pessach|Pessach]]fest gefeiert wird.
| | Die '''Neigung zum Bösen''' ist im gegenwärtigen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] in ''jedem'' [[Mensch]]en vorhanden: |
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| Verbunden mit den Pfingstereignissen ist, wie es die [[Apostelgeschichte]] schildert, die Ausgießung des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] auf die Jünger und das sog. ''Sprachenwunder'', durch das die Jünger so zu sprechen befähigt wurden, dass ihre Worte die Herzen aller Menschen erreichten:
| | {{GZ|Wenn man das Böse im |
| | Menschen suchen will, so muß man es suchen nicht in den bösen Handlungen, |
| | die innerhalb der menschlichen Gesellschaft vollzogen werden, |
| | sondern man muß es suchen in den bösen Neigungen, in den Neigungen |
| | zum Bösen. Man muß zunächst ganz abstrahieren, ganz absehen |
| | von den Folgen dieser Neigungen, die bei dem einen Menschen mehr |
| | oder weniger eintreten, man muß den Blick hinrichten auf die bösen |
| | Neigungen. Und dann kann man fragen: Bei welchen Menschen wirken |
| | die bösen Neigungen innerhalb der fünften nachatlantischen Periode, |
| | in der wir drinnen stehen, jene Neigungen, die, wenn sie in ihrer Nebenwirkung |
| | zum Ausdrucke kommen, eben in den bösen Handlungen so |
| | anschaulich sich darleben, bei welchen Menschen wirken die bösen |
| | Neigungen? |
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| {{Zitat|1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an "einem" Ort beieinander.
| | Ja, die Antwort darauf bekommt man, wenn man versucht, über |
| 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
| | die sogenannte Schwelle des Hüters zu gehen und das menschliche Wesen |
| 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,
| | wirklich kennenzulernen. Da ergibt sich die Antwort auf diese |
| 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
| | Frage. Und die Antwort lautet: Bei allen Menschen liegen im Unterbewußtsein |
| 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.
| | seit dem Beginne der fünften nachatlantischen Periode die |
| 6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. |[[Apostelgeschichte]]|{{B|Apg|2|1-6|LUT}}}}
| | bösen Neigungen, die Neigungen zum Bösen. - Ja, gerade darinnen |
| | besteht das Eintreten des Menschen in die fünfte nachatlantische Periode, |
| | in die neuzeitliche Kulturperiode, daß er in sich aufnimmt die |
| | Neigungen zum Bösen. Radikal, aber sehr richtig gesprochen, kann folgendes |
| | zum Ausdrucke gebracht werden: Derjenige, der die Schwelle |
| | zur geistigen Welt überschreitet, der macht die folgende Erfahrung: |
| | Es gibt kein Verbrechen in der Welt, zu dem nicht jeder Mensch in |
| | seinem Unterbewußtsein, insofern er ein Angehöriger der fünften nachatlantischen |
| | Periode ist, die Neigung hat. Die Neigung hat; ob in dem |
| | einen oder in dem anderen Fall die Neigung zum Bösen äußerlich zu |
| | einer bösen Handlung führt, das hängt von ganz anderen Verhältnissen |
| | ab als von dieser Neigung.|185|110}} |
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| {{GZ|Was dieses Pfingstfest für die Menschen des Abendlandes | | {{GGZ|Um so mehr taucht dann die Frage auf: Ja, was wollen diese Kräfte, |
| bedeutet, das stellt sich vor uns hin in einem gewaltigen, in einem tief
| | die im Menschen die bösen Neigungen bewirken, was wollen diese |
| ins Gemüt sprechenden Bilde. Dieses Bild kennt ja wohl ein jeder der
| | Kräfte denn eigentlich im Weltenall, indem sie zunächst in die menschliche |
| hier Anwesenden. Der Begründer, der Stifter des Christentums weilt
| | Wesenheit hineinträufeln, indem sie in die menschliche Wesenheit |
| noch eine Weile, nachdem er das Mysterium von Golgatha vollzogen
| | hineinfließen? Was wollen diese Kräfte? - Sie sind wahrhaftig im Weltenall |
| hat, unter denen, die ihn zu sehen vermögen in jener Leiblichkeit, die
| | nicht dazu da, um böse Handlungen in der menschlichen Gesellschaft |
| er nach dem Mysterium von Golgatha angenommen hat. Und dann
| | herbeizuführen. Diese führen jene Kräfte aus solchen Gründen |
| wird uns die weitere Folge der Ereignisse in einer bedeutungsvollen
| | herbei, die wir noch besprechen wollen. Sie sind, ebensowenig wie die |
| Bilderreihe vor die Seele gerückt. Es löst sich auf, sichtbar in einer
| | Kräfte des Todes dazu da sind, den Menschen nur sterben zu machen, |
| gewaltigen Vision für seine nächsten Bekenner, die Leiblichkeit, die
| | im Weltenall nicht vorhanden, diese Kräfte des Bösen, um den Menschen |
| der Begründer des Christentums nach dem Mysterium von Golgatha
| | zu verbrecherischen Handlungen zu führen, sondern sie sind im |
| angenommen hat, in der sogenannten Himmelfahrt.
| | Weltenall dazu vorhanden, um, wenn der Mensch aufgerufen ist zur |
| Und dann folgt nach zehn Tagen das, was uns nun gekennzeichnet
| | Bewußtseinsseele, in ihm die Neigung hervorzurufen, das geistige Leben |
| wird durch ein Bild, das eine eindringliche Sprache führt für alle
| | so zu empfangen, wie wir es gestern zum Beispiel und schon das vorige |
| Herzen, die es verstehen wollen. Versammelt sind die Bekenner des
| | Mal charakterisiert haben. |
| Christus, versammelt die, welche ihn zuerst verstanden haben. Tief
| |
| fühlen sie den gewaltigen Impuls, der durch ihn eingezogen ist in die
| |
| Menschheitsentwickelung, und erwartungsvoll harrt ihre Seele nach
| |
| der Verheißung, die ihnen geworden ist, der Ereignisse, die sich in
| |
| diesen Seelen selbst vollziehen sollen. Versammelt sind sie mit tiefer
| |
| Inbrunst, diese ersten Bekenner und Versteher des Christus-Impulses,
| |
| an dem Tage des in ihren Gegenden altehrwürdigen Pfingstfestes. Und
| |
| erhoben werden ihre Seelen zu höherer Anschauung, gerufen werden
| |
| sie gleichsam durch das, was uns dargestellt wird als «gewaltiges | |
| Brausen», um ihr Betrachtungsvermögen nach dem hinzulenken, was
| |
| da werden soll, was ihnen bevorsteht, wenn sie in immer neuen Wiederverkörperungen
| |
| mit dem Feuerimpuls, den sie in ihre Herzen
| |
| empfangen haben, auf dieser unserer Erde leben werden.
| |
|
| |
|
| Und hingemalt wird vor unsere Seele das Bild der «feurigen Zungen», die sich niederlassen auf das Haupt eines jeglichen Bekenners,
| | Im Weltenall walten diese Kräfte des Bösen. Der Mensch muß sie |
| und eine gewaltige Vision sagt den Teilnehmenden, wie die Zukunft
| | aufnehmen. Indem er sie aufnimmt, pflanzt er in sich den Keim, das |
| dieses Impulses sein wird. Denn die also versammelten und die geistige
| | spirituelle Leben überhaupt mit der Bewußtseinsseele zu erleben. Sie |
| Welt im Geiste schauenden ersten Versteher des Christus fühlen
| | sind also wahrhaftig nicht da, diese Kräfte, die durch die menschliche |
| sich so, als ob sie nicht sprechen würden zu denen, die in ihrer unmittelbaren
| | soziale Ordnung verkehrt werden, sie sind wahrhaftig nicht da, um |
| Raumesnähe, in ihrer unmittelbaren Zeitennähe sind: sie
| | böse Handlungen hervorzurufen, sondern sie sind gerade dazu da, damit |
| fühlen ihre Herzen weit, weit hinausversetzt zu den verschiedensten
| | der Mensch auf der Stufe der Bewußtseinsseele zum geistigen Leben |
| Völkern des Erdkreises, und sie fühlen, wie wenn in ihren Herzen
| | durchbrechen kann. Würde der Mensch nicht aufnehmen jene Neigungen |
| etwas lebt, was übersetzbar ist in alle Sprachen, in das Verstehen der
| | zum Bösen, von denen ich eben gesprochen habe, so würde der |
| Herzen aller Menschen. Wie umringt fühlen sich die ersten Bekenner
| | Mensch nicht dazu kommen, aus seiner Bewußtseinsseele heraus den |
| in dieser gewaltigen Vision, die ihnen aufgeht von der Zukunft des
| | Impuls zu haben, den Geist, der von jetzt ab befruchten muß alles |
| Christentums, wie umringt von den zukünftigen Verstehern aus allen
| | übrige Kulturelle, wenn es nicht tot sein will, den Geist aus dem |
| Völkern der Erde. Und sie fühlen es so, als ob sie einmal die Macht
| | Weltenall entgegenzunehmen.|185|111}} |
| haben würden, die christlichen Verkündigungen in solche Worte zu
| |
| kleiden, die nicht nur denen verständlich sind, die gerade in ihrer
| |
| unmittelbaren Raumes- und Zeitennähe sind, sondern allen Menschen
| |
| auf Erden, die ihnen in der Zukunft begegnen werden.|118|168f}}
| |
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| {{GZ|Die Jünger haben noch einen Rest des alten Hellsehens gehabt,
| | == Siehe auch == |
| konnten daher den Christus als ihren Lehrer auch nach der Auferstehung,
| |
| wo er im Geistleib unter ihnen lebte, haben. Aber diese
| |
| Kraft schwand ihnen allmählich dahin. Und das völlige Dahinschwinden
| |
| dieser Kraft wird symbolisch in dem Feste der Himmelfahrt dargestellt.
| |
| Die Jünger verfielen in eine tiefe Trauer, weil sie meinen
| |
| mußten, der Christus sei nun nicht mehr da. Das Ereignis von Golgatha
| |
| hatten sie mitgemacht. Aber als ihnen der Christus aus dem
| |
| Bewußtsein hinweggegangen war - sie sahen die Christus-Gestalt
| |
| in den Wolken entschwinden, das heißt, aus ihrem Bewußtsein hinweggehen
| |
| -, mußte es ihnen vorkommen, als wenn der Christus
| |
| doch jetzt nicht mehr auf Erden wäre. Da verfielen sie in eine tiefe
| |
| Trauer. Und alle wirkliche Erkenntnis ist aus der Trauer, aus dem
| |
| Schmerz, aus dem Leid heraus geboren. Aus der Lust wird wahre,
| |
| tiefe Erkenntnis nicht geboren. Wahre, tiefe Erkenntnis wird aus dem
| |
| Leid geboren. Und aus dem Leid, das aus dem Himmelfahrtsfeste für
| |
| die Jünger Christi sich ergeben hat, aus diesem tiefen Seelenleide ist
| |
| das Pfingstmysterium herausgewachsen. Für das äußere instinktive
| |
| Hellsehen der Jünger schwand der Anblick Christi dahin. Im Inneren
| |
| ging ihnen die Kraft des Christus auf. Der Christus hatte ihnen den
| |
| Geist gesandt, der ihrer Seele möglich machte, sein Christus-Dasein
| |
| in ihrem Inneren zu erfühlen. Das gab dem ersten Pfingstfeste in der
| |
| Menschheitsentwickelung seinen Inhalt. Es folgte auf das Himmelfahrtsfest
| |
| das Pfingstfest. Der Christus, der für den äußeren hellseherischen
| |
| Anblick, wie er als Erbschaft den Jüngern aus alten Zeiten
| |
| der Menschheitsentwickelung geblieben ist, verschwunden war, trat
| |
| am Pfingstfeste in dem innerlichen Erleben der Jünger auf. Die feurigen
| |
| Zungen sind nichts anderes als das Aufleben des inneren Christus
| |
| in den Seelen seiner Schüler, in den Seelen seiner Jünger. Das Pfingstfest
| |
| mußte sich mit innerer Notwendigkeit an das Himmelfahrtsfest
| |
| anschließen.|226|96f}}
| |
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| {{GZ|Erst war eine Menschengruppenseele da. Dann wurde die
| | * [[Das Böse]] |
| Menschheit in der Vergangenheit entlassen aus der Gruppenseele.
| | * [[Kain und Abel-Imagination]] |
| Aber in der Zukunft der Entwickelung müssen sich die Menschen
| | * [[Zerstörungsherd]] |
| ein sicheres Ziel setzen, dem sie zustreben. Wenn sich Menschen
| |
| vereinigen in einer höheren Weisheit, dann steigt aus höheren
| |
| Welten wieder eine Gruppenseele herab - wenn aus den gebundenen
| |
| natürlichen Gemeinschaften freie Gemeinschaften entstehen.
| |
| Was gewollt ist von den Leitern der geisteswissenschaftlichen Bewegung,
| |
| das ist, daß wir in ihr eine Gesellschaft finden, in welcher
| |
| die Herzen der Weisheit zuströmen, wie die Pflanzen dem Sonnenlichte
| |
| zuströmen. Wo die gemeinschaftliche Wahrheit die verschiedenen
| |
| Iche verbindet, da geben wir der höheren Gruppenseele
| |
| Gelegenheit zum Herabstieg. Indem wir unsere Herzen gemeinsam
| |
| einer höheren Weisheit zuwenden, betten wir die Gruppenseele ein.
| |
| Wir bilden gewissermaßen das Bett, die Umgebung, in der sich die
| |
| Gruppenseele verkörpern kann. Die Menschen werden das Erdenleben
| |
| bereichern, indem sie etwas entwickeln, was aus höheren
| |
| Welten geistige Wesenheiten herniedersteigen läßt. Das ist das Ziel
| |
| der geisteswissenschaftlichen Bewegung.
| |
| | |
| Das ist in großartiger, gewaltiger Form einmal vor die Menschheit
| |
| hingestellt worden, um zu zeigen, daß der Mensch ohne dieses
| |
| geistlebendige Ideal in ein anderes Verhältnis übergehen würde: es
| |
| ist ein Wahrzeichen, das den Menschen mit überwältigender Kraft
| |
| zeigen kann, wie die Menschheit den Weg finden kann, um im
| |
| seelischen Zusammenschluß dem gemeinsamen Geist eine Verkörperungsstätte
| |
| zu bieten. Dieses Wahrzeichen ist uns hingestellt in
| |
| der Pfingstgemeinde, als gemeinsame Empfindung inbrünstiger
| |
| Liebe und Hingabe eine Anzahl Menschen durchglühten, die sich
| |
| zu gemeinsamer Tat versammelt hatten. Da ist eine Anzahl von
| |
| Menschen, deren Seelen noch nachbeben von dem erschütternden
| |
| Ereignis, so daß in allen das Gleiche lebte. In dem Zusammenströmen
| |
| dieses einen, gleichen Gefühles lieferten sie das, worin sich ein
| |
| Höheres, eine gemeinsame Seele verkörpern konnte. Das wird ausgedrückt
| |
| mit jenen Worten, die besagen, daß der Heilige Geist, die
| |
| Gruppenseele, sich herniederließ und sich zerteilte wie feurige
| |
| Zungen. Das ist das große Symbolum für die Menschheit der
| |
| Zukunft.
| |
| | |
| Hätte der Mensch diesen Anschluß nicht gefunden, so würde der
| |
| Mensch in ein [[Elementarwesen]] übergehen. Nun soll die Menschheit
| |
| eine Stätte suchen für die sich herabneigenden Wesen aus
| |
| höheren Welten. In dem Osterereignisse wurde dem Menschen die
| |
| Kraft gegeben, solche mächtige Vorstellungen in sich aufzunehmen
| |
| und einem Geiste zuzustreben. Das Pfingstfest ist die Frucht der
| |
| Entfaltung dieser Kraft.
| |
| | |
| Immerdar soll durch das Zusammenströmen der Seelen zu der
| |
| gemeinsamen Weisheit sich das vollziehen, was eine lebendige Beziehung
| |
| herstellt zu den Kräften und Wesenheiten höherer Welten
| |
| und zu etwas, was jetzt noch so wenig Bedeutung hat für die
| |
| Menschheit wie das Pfingstfest. Durch die Geisteswissenschaft
| |
| wird es dem Menschen wieder etwas werden. Wenn die Menschen
| |
| wissen werden, was die Herabkunft des Heiligen Geistes in der
| |
| Zukunft für die Menschen bedeuten wird, dann wird das Pfingstfest
| |
| wieder lebendig werden. Es wird dann nicht nur eine Erinnerung
| |
| sein an jenes Ereignis in Jerusalem, sondern es wird eintreten
| |
| für die Menschen jenes immer dauernde Pfingstfest des seelischen
| |
| Zusammenstrebens. Es wird ein Symbolum werden für die dereinstige
| |
| große Pfingstgemeinde, wenn die Menschheit sich in einer
| |
| gemeinsamen Wahrheit zusammenfinden wird, um höheren Wesenheiten
| |
| die Möglichkeit zur Verkörperung zu geben. Von den
| |
| Menschen selbst wird es abhängen, wie wertvoll dadurch die Erde
| |
| für die Zukunft werden wird und wie wirkungsvoll solche Ideale
| |
| für die Menschheit sein können. Wenn die Menschheit in dieser
| |
| rechten Weise zu der Weisheit hinstrebt, dann werden höhere
| |
| Geister sich mit den Menschen verbinden.|98|99ff}}
| |
| | |
| {{GZ|Nachdem der Träger des menschlichen Allgemeingeistes auf der
| |
| Erde gewirkt hat, nachdem der Christus die letzten Hüllen hat zerfließen
| |
| lassen ins Allgemeine, nachdem als Einheit aufgegangen ist die
| |
| einheitliche Hüllennatur des Christus im geistigen Erdendasein, da ist
| |
| erst die Möglichkeit gegeben, daß aus den Herzen der Versteher des
| |
| Christus-Impulses hervorgeht die Möglichkeit, zu sprechen von diesem
| |
| Christus-Impuls, zu wirken im Sinne dieses Christus-Impulses.
| |
| Untergegangen ist der Christus-Impuls, insofern er sich in äußeren
| |
| Hüllen manifestiert hat, in der einheitlichen geistigen Welt durch die
| |
| Himmelfahrt; wieder aufgetaucht ist er zehn Tage danach aus den
| |
| Herzen heraus der einzelnen Individualitäten, der ersten Versteher.
| |
| Und dadurch, daß derselbe Geist, der gewirkt hat in der Kraft des
| |
| Christus-Impulses, in vielfacher Gestalt wiedererschienen ist, dadurch
| |
| wurden die ersten Bekenner des Christentums die Träger und Verkünder
| |
| der Christus-Botschaft, damit an den Beginn der christlichen
| |
| Entwickelung das gewaltige Wahrzeichen setzend, das uns sagen
| |
| kann: So wie die ersten Bekenner - ein jeder - den Christus-Impuls
| |
| aufgenommen haben, aufnehmen durften als die ihre eigenen Seelen
| |
| inspirierenden feurigen Zungen, so könnt ihr Menschen alle, wenn ihr
| |
| euch bemüht, den Christus-Impuls zu verstehen, die Kräfte individualisieren,
| |
| den Christus-Impuls aufnehmen in eure Herzen, Kräfte
| |
| aufnehmen, die euch wirken lassen im Sinne dieses Impulses immer
| |
| vollkommener und vollkommener.|118|173f}}
| |
| | |
| == Das Pfingstfest als Symbol der Befreiung des Menschengeistes ==
| |
| | |
| {{GZ|Das größte Ziel der Entwickelung ist symbolisch im Pfingstfeste
| |
| ausgedrückt, nämlich daß der Mensch aus dem intellektuellen Leben
| |
| wieder zu einem spirituellen Leben vordringen soll. Wie Prometheus
| |
| durch den Herakles von seinen Leiden befreit wurde, so wird es der
| |
| Mensch werden durch die Kraft des Geistes. Dadurch, daß der Mensch
| |
| heruntergestiegen ist in die Materie, ist er zum Selbstbewußtsein gekommen.
| |
| Dadurch, daß er wieder hinaufsteigt, wird er zum selbstbewußten
| |
| Deva werden. Von denen, die die Asuras verehrten und die
| |
| Devas als etwas Satanisches erkannten, die nicht im tiefsten Inneren
| |
| vordringen wollen, ist dieser Herunterstieg als etwas Teuflisches dargestellt
| |
| worden.
| |
| | |
| Auch das ist in der griechischen Mythologie angedeutet. Der Repräsentant
| |
| der unfreien Bewußtseinszustände ist Epimetheus - der
| |
| Nachdenkliche -, der nicht aus voller Freiheit zur Erlösung kommen
| |
| will, also der Gegner des Prometheus. Er bekommt von Zeus die
| |
| Pandorabüchse, deren Inhalt - Leiden und Plagen - auf die Menschheit
| |
| beim Öffnen herabfällt. Nur als letzte Gabe bleibt darin die Hoffnung,
| |
| daß er in einem künftigen Zustande auch zu diesem höheren,
| |
| klaren Bewußtsein vordringen werde. Es bleibt ihm die Hoffnung auf
| |
| Befreiung. Prometheus rät ab, das zweifelhafte Geschenk des Gottes
| |
| Zeus anzunehmen. Epimetheus gehorcht seinem Bruder nicht, sondern
| |
| er nimmt das Geschenk an. Das Epimetheus-Geschenk ist weniger
| |
| wichtig als das seines Bruders Prometheus.
| |
| | |
| So sehen wir, daß die Menschen in zwei Strömungen dahinleben.
| |
| Die einen sind diejenigen, die an dem Freiheitsgefühl festhalten und -
| |
| trotzdem es gefährlich ist, das Spirituelle zu entwickeln - es doch in
| |
| Freiheit suchen. Die anderen sind diejenigen, die durch dumpfes Dahinleben
| |
| und blinden Glauben ihre Befriedigung finden und in dem
| |
| luziferischen Streben der Menschheit etwas Gefährliches wittern. Diejenigen,
| |
| welche die äußeren Formen der Kirche begründet haben,
| |
| haben das tiefste luziferische Streben entstellt. Die uralten Lehren
| |
| darüber sind in geheimen Manuskripten enthalten, die in verborgenen
| |
| Räumen kaum jemand gesehen hat. Einigen wenigen, die sie im Astrallichte
| |
| zu sehen vermögen, und sonst noch einigen Eingeweihten sind
| |
| sie zugänglich. Es ist allerdings ein gefährlicher Weg, aber es ist der
| |
| einzige, der zu dem erhabenen Ziele der Freiheit führt.
| |
| Der Geist des Menschen soll ein befreiter sein und kein dumpfer.
| |
| Das will auch das Christentum. Heil, heilen hängt zusammen mit heilig.
| |
| Ein Geist, der heilig ist, der heilt, der befreit von Leiden und
| |
| Plagen. Gesund und frei ist der Mensch, wenn er entrissen ist der
| |
| Knechtung durch das Physiologische, wenn er befreit ist von dem
| |
| Physiologischen. Denn der befreite Geist ist allein der gesunde, an
| |
| dessen Körper kein Adler mehr nagt.
| |
| | |
| So ist das Pfingstfest aufzufassen als ein Symbol der Befreiung des
| |
| Menschengeistes, als das große Symbol des menschlichen Ringens
| |
| nach Freiheit, nach einem Bewußtsein in Freiheit.|93|30ff}}
| |
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|
| == Literatur == | | == Literatur == |
| | | * [[Rudolf Steiner]]: ''Geschichtliche Symptomatologie'', [[GA 185]] (1982), ISBN 3-7274-1850-8 {{Vorträge|185}} |
| *Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}} | |
| *Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
| |
| *Rudolf Steiner: ''Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt'', [[GA 118]] (1984), ISBN 3-7274-1180-5 {{Vorträge|118}}
| |
| *Rudolf Steiner: ''Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung'', [[GA 226]] (1988), ISBN 3-7274-2260-2 {{Vorträge|226}}
| |
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| {{GA}} | | {{GA}} |
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| [[Kategorie:Jahreskreis und Jahresfeste]] | | [[Kategorie:Ethik]] [[Kategorie:Das Böse|M]] |
| [[Kategorie:Heiliger Geist]] | | [[en:Inclination to Evil]] |
| [[Kategorie:Jahresfeste|Q]]
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| [[Kategorie:Christentum]] | |