Buddhiplan und Pfingstfest: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Buddhiplan''' oder '''Shushuptiplan''' ist die '''Welt der Vorsehung''', denn ihre wesentliche Aufgabe besteht darin, die [[Weltentwicklung]] mit '''Vorsehung''' ({{ELSalt|πρόνοια}} ''pronoia''; [[lat.]] ''providentia'') gemäß des '''Weltenplanes''' von Zeitalter zu Zeitalter zu leiten. Im [[Christentum|christlichen]] Zusammenhang wird auch von der '''göttlichen Vorsehung''' des [[allmächtig]]en und [[allwissend]]en [[Gott]]es gesprochen.
Das '''Pfingstfest''' (von {{ELSalt|πεντεκοστή (ἡμέρα)}} ''pentekostē (hēmera)'' „der fünfzigste (Tag)“) wird am fünfzigsten Tag nach [[Ostern]] (entsprechend dem 10. Tag nach [[Christi Himmelfahrt]]) gefeiert, wobei nach antiker Gepflogenheit der Ostersonntag als erster Tag gezählt wird. Sein Vorläufer ist das jüdische Wochenfest [[Wikipedia:Schawuot|Schawuot]], das sieben Wochen nach dem [[Wikipedia:Pessach|Pessach]]fest gefeiert wird.  


Der Buddhiplan wird auch als '''Welt der Urbilder''' oder '''Urbilderwelt''' bezeichnet. Hier ist die höchste Quelle aller ''lebendigen'' [[Entwicklung]]. Der Buddhi-Plan ist der Inbegriff des aktiven schöpferischen [[Leben]]s. [[Gefühl]]e haben hier ihr aktives lebendiges Gegenbild in der [[Akasha-Chronik]]. Das [[Logik|logische Denken]] hingegen, das auch in den höheren Welten bis hinauf in das [[Devachan]] Geltung hat, ist nicht mehr in dem selben Sinn gültig für den Buddhi-Plan.
Verbunden mit den Pfingstereignissen ist, wie es die [[Apostelgeschichte]] schildert, die Ausgießung des [[Heiliger Geist|Heiligen Geistes]] auf die Jünger und das sog. ''Sprachenwunder'', durch das die Jünger so zu sprechen befähigt wurden, dass ihre Worte die Herzen aller Menschen erreichten:


Auf dem Buddhiplan entfaltet das [[Wärmeelement]] sein wahres [[Leben]]:
{{Zitat|1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an "einem" Ort beieinander.
2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen,
4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.
5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel.
6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. |[[Apostelgeschichte]]|{{B|Apg|2|1-6|LUT}}}}


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{{GZ|Was dieses Pfingstfest für die Menschen des Abendlandes
"Unter dem [[Nirvanaplan]] ist der Buddhi- oder Shushuptiplan. Da hat die [[Wärme]] das Leben. Wenn [[Buddhi]] im Menschen entwickelt wird, wird alles [[Kama]] in Selbstlosigkeit, in [[Liebe]] umgewandelt. Diejenigen Tiere, welche keine Wärme entwickeln, sind auch leidenschaftslos. Auf höheren Stufen muß der Mensch diese Leidenschaftslosigkeit wieder erreichen, weil er sein Leben auf dem Shushuptiplan hat." {{Lit|{{G|093a|45}}}}
bedeutet, das stellt sich vor uns hin in einem gewaltigen, in einem tief
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ins Gemüt sprechenden Bilde. Dieses Bild kennt ja wohl ein jeder der
hier Anwesenden. Der Begründer, der Stifter des Christentums weilt
noch eine Weile, nachdem er das Mysterium von Golgatha vollzogen
hat, unter denen, die ihn zu sehen vermögen in jener Leiblichkeit, die
er nach dem Mysterium von Golgatha angenommen hat. Und dann
wird uns die weitere Folge der Ereignisse in einer bedeutungsvollen
Bilderreihe vor die Seele gerückt. Es löst sich auf, sichtbar in einer
gewaltigen Vision für seine nächsten Bekenner, die Leiblichkeit, die
der Begründer des Christentums nach dem Mysterium von Golgatha
angenommen hat, in der sogenannten Himmelfahrt.
Und dann folgt nach zehn Tagen das, was uns nun gekennzeichnet
wird durch ein Bild, das eine eindringliche Sprache führt für alle
Herzen, die es verstehen wollen. Versammelt sind die Bekenner des
Christus, versammelt die, welche ihn zuerst verstanden haben. Tief
fühlen sie den gewaltigen Impuls, der durch ihn eingezogen ist in die
Menschheitsentwickelung, und erwartungsvoll harrt ihre Seele nach
der Verheißung, die ihnen geworden ist, der Ereignisse, die sich in
diesen Seelen selbst vollziehen sollen. Versammelt sind sie mit tiefer
Inbrunst, diese ersten Bekenner und Versteher des Christus-Impulses,
an dem Tage des in ihren Gegenden altehrwürdigen Pfingstfestes. Und
erhoben werden ihre Seelen zu höherer Anschauung, gerufen werden
sie gleichsam durch das, was uns dargestellt wird als «gewaltiges
Brausen», um ihr Betrachtungsvermögen nach dem hinzulenken, was
da werden soll, was ihnen bevorsteht, wenn sie in immer neuen Wiederverkörperungen
mit dem Feuerimpuls, den sie in ihre Herzen
empfangen haben, auf dieser unserer Erde leben werden.


Die Kräfte der Urbilderwelt strömen normalerweise ungehindert durch uns hindurch. Gelingt es uns durch [[Schulungsweg|geistige Schulung]], diese Kräfte aufzuhalten, bilden sich in uns die geistigen Wahrnehmungsorgane heraus. Was von diesen Kräften dann ins [[Bewusstsein]] gespiegelt wird, ermöglicht uns, [[Imagination]]en zu erleben.
Und hingemalt wird vor unsere Seele das Bild der «feurigen Zungen», die sich niederlassen auf das Haupt eines jeglichen Bekenners,
und eine gewaltige Vision sagt den Teilnehmenden, wie die Zukunft
dieses Impulses sein wird. Denn die also versammelten und die geistige
Welt im Geiste schauenden ersten Versteher des Christus fühlen
sich so, als ob sie nicht sprechen würden zu denen, die in ihrer unmittelbaren
Raumesnähe, in ihrer unmittelbaren Zeitennähe sind: sie
fühlen ihre Herzen weit, weit hinausversetzt zu den verschiedensten
Völkern des Erdkreises, und sie fühlen, wie wenn in ihren Herzen
etwas lebt, was übersetzbar ist in alle Sprachen, in das Verstehen der
Herzen aller Menschen. Wie umringt fühlen sich die ersten Bekenner
in dieser gewaltigen Vision, die ihnen aufgeht von der Zukunft des
Christentums, wie umringt von den zukünftigen Verstehern aus allen
Völkern der Erde. Und sie fühlen es so, als ob sie einmal die Macht
haben würden, die christlichen Verkündigungen in solche Worte zu
kleiden, die nicht nur denen verständlich sind, die gerade in ihrer
unmittelbaren Raumes- und Zeitennähe sind, sondern allen Menschen
auf Erden, die ihnen in der Zukunft begegnen werden.|118|168f}}


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Die Jünger haben noch einen Rest des alten Hellsehens gehabt,
"In der geisteswissenschaftlichen Methode ... nennt man die erste Stufe dieses Bewußtseins, das als hellsichtiges Bewußtsein entwickelt werden kann, das imaginative Bewußtsein. Es ist eine Art Bilderbewußtsein. Dieses Bilderbewußtsein, das imaginative Bewußtsein, bleibt so lange eine bloße Einbildung, bloße Phantasie, als nicht das Organ für dieses Bilderbewußtsein, für das imaginative Bewußtsein wirklich aus einer höheren Welt herunter gebildet wird, so wie das Gehirn als Organ für das menschliche Denken aus der Vernunftwelt herunter gebildet worden ist. In dem Augenblick, wo wir sagen, daß es in der Welt hellsichtiges Bewußtsein gibt, müssen wir auch sagen: Also muß es auch eine Welt geben, aus welcher die Kräfte fließen für das Hellseherorgan. Diese Welt nennt man in der Geisteswissenschaft die Welt der Urbilder. Das, was uns als Imagination vor Augen treten kann, ist ein Abbild der Urbilderwelt." {{Lit|{{G|119|172}}}}
konnten daher den Christus als ihren Lehrer auch nach der Auferstehung,
</div>
wo er im Geistleib unter ihnen lebte, haben. Aber diese
Kraft schwand ihnen allmählich dahin. Und das völlige Dahinschwinden
dieser Kraft wird symbolisch in dem Feste der Himmelfahrt dargestellt.
Die Jünger verfielen in eine tiefe Trauer, weil sie meinen
mußten, der Christus sei nun nicht mehr da. Das Ereignis von Golgatha
hatten sie mitgemacht. Aber als ihnen der Christus aus dem
Bewußtsein hinweggegangen war - sie sahen die Christus-Gestalt
in den Wolken entschwinden, das heißt, aus ihrem Bewußtsein hinweggehen
-, mußte es ihnen vorkommen, als wenn der Christus
doch jetzt nicht mehr auf Erden wäre. Da verfielen sie in eine tiefe
Trauer. Und alle wirkliche Erkenntnis ist aus der Trauer, aus dem
Schmerz, aus dem Leid heraus geboren. Aus der Lust wird wahre,
tiefe Erkenntnis nicht geboren. Wahre, tiefe Erkenntnis wird aus dem
Leid geboren. Und aus dem Leid, das aus dem Himmelfahrtsfeste für
die Jünger Christi sich ergeben hat, aus diesem tiefen Seelenleide ist
das Pfingstmysterium herausgewachsen. Für das äußere instinktive
Hellsehen der Jünger schwand der Anblick Christi dahin. Im Inneren
ging ihnen die Kraft des Christus auf. Der Christus hatte ihnen den
Geist gesandt, der ihrer Seele möglich machte, sein Christus-Dasein
in ihrem Inneren zu erfühlen. Das gab dem ersten Pfingstfeste in der
Menschheitsentwickelung seinen Inhalt. Es folgte auf das Himmelfahrtsfest
das Pfingstfest. Der Christus, der für den äußeren hellseherischen
Anblick, wie er als Erbschaft den Jüngern aus alten Zeiten
der Menschheitsentwickelung geblieben ist, verschwunden war, trat
am Pfingstfeste in dem innerlichen Erleben der Jünger auf. Die feurigen
Zungen sind nichts anderes als das Aufleben des inneren Christus
in den Seelen seiner Schüler, in den Seelen seiner Jünger. Das Pfingstfest
mußte sich mit innerer Notwendigkeit an das Himmelfahrtsfest
anschließen.|226|96f}}


[[Bodhisattva]]s reichen mit ihrem Bewusstsein bis zum [[Buddhi-Plan]] hinauf, wo ihnen der Christus als geistiger Lehrer entgegentritt, und wenn sie die [[Buddha]]-Würde erlangt haben sogar bis in die Bereiche des [[Nirwana]].
{{GZ|Erst war eine Menschengruppenseele da. Dann wurde die
Menschheit in der Vergangenheit entlassen aus der Gruppenseele.
Aber in der Zukunft der Entwickelung müssen sich die Menschen
ein sicheres Ziel setzen, dem sie zustreben. Wenn sich Menschen
vereinigen in einer höheren Weisheit, dann steigt aus höheren
Welten wieder eine Gruppenseele herab - wenn aus den gebundenen
natürlichen Gemeinschaften freie Gemeinschaften entstehen.
Was gewollt ist von den Leitern der geisteswissenschaftlichen Bewegung,
das ist, daß wir in ihr eine Gesellschaft finden, in welcher
die Herzen der Weisheit zuströmen, wie die Pflanzen dem Sonnenlichte
zuströmen. Wo die gemeinschaftliche Wahrheit die verschiedenen
Iche verbindet, da geben wir der höheren Gruppenseele
Gelegenheit zum Herabstieg. Indem wir unsere Herzen gemeinsam
einer höheren Weisheit zuwenden, betten wir die Gruppenseele ein.
Wir bilden gewissermaßen das Bett, die Umgebung, in der sich die
Gruppenseele verkörpern kann. Die Menschen werden das Erdenleben
bereichern, indem sie etwas entwickeln, was aus höheren
Welten geistige Wesenheiten herniedersteigen läßt. Das ist das Ziel
der geisteswissenschaftlichen Bewegung.


<div style="margin-left:20px">
Das ist in großartiger, gewaltiger Form einmal vor die Menschheit
"So steigen die Bodhisattva-Wesenheiten zwischen zwei Inkarnationen hinauf bis zum Buddhiplan, und bis zum Buddhiplan reicht dasjenige, was ihnen vollbewußt als Lehrer entgegentritt: die Wesenheit des Christus. Auf dem Buddhiplan begegnen sich die Bodhisattvas und der Christus. Und wenn die Menschen weiterschreiten und diejenigen Eigenschaften entwickeln, die ihnen durch die Bodhisattvas eingeträufelt werden, dann werden sie auch immer reifer werden, um in dieselbe Sphäre hinaufzudringen." {{Lit|GA 116, S 33}}  
hingestellt worden, um zu zeigen, daß der Mensch ohne dieses
</div>
geistlebendige Ideal in ein anderes Verhältnis übergehen würde: es
ist ein Wahrzeichen, das den Menschen mit überwältigender Kraft
zeigen kann, wie die Menschheit den Weg finden kann, um im
seelischen Zusammenschluß dem gemeinsamen Geist eine Verkörperungsstätte
zu bieten. Dieses Wahrzeichen ist uns hingestellt in
der Pfingstgemeinde, als gemeinsame Empfindung inbrünstiger
Liebe und Hingabe eine Anzahl Menschen durchglühten, die sich
zu gemeinsamer Tat versammelt hatten. Da ist eine Anzahl von
Menschen, deren Seelen noch nachbeben von dem erschütternden
Ereignis, so daß in allen das Gleiche lebte. In dem Zusammenströmen
dieses einen, gleichen Gefühles lieferten sie das, worin sich ein
Höheres, eine gemeinsame Seele verkörpern konnte. Das wird ausgedrückt
mit jenen Worten, die besagen, daß der Heilige Geist, die
Gruppenseele, sich herniederließ und sich zerteilte wie feurige
Zungen. Das ist das große Symbolum für die Menschheit der
Zukunft.
 
Hätte der Mensch diesen Anschluß nicht gefunden, so würde der
Mensch in ein [[Elementarwesen]] übergehen. Nun soll die Menschheit
eine Stätte suchen für die sich herabneigenden Wesen aus
höheren Welten. In dem Osterereignisse wurde dem Menschen die
Kraft gegeben, solche mächtige Vorstellungen in sich aufzunehmen
und einem Geiste zuzustreben. Das Pfingstfest ist die Frucht der
Entfaltung dieser Kraft.
 
Immerdar soll durch das Zusammenströmen der Seelen zu der
gemeinsamen Weisheit sich das vollziehen, was eine lebendige Beziehung
herstellt zu den Kräften und Wesenheiten höherer Welten
und zu etwas, was jetzt noch so wenig Bedeutung hat für die
Menschheit wie das Pfingstfest. Durch die Geisteswissenschaft
wird es dem Menschen wieder etwas werden. Wenn die Menschen
wissen werden, was die Herabkunft des Heiligen Geistes in der
Zukunft für die Menschen bedeuten wird, dann wird das Pfingstfest
wieder lebendig werden. Es wird dann nicht nur eine Erinnerung
sein an jenes Ereignis in Jerusalem, sondern es wird eintreten
für die Menschen jenes immer dauernde Pfingstfest des seelischen
Zusammenstrebens. Es wird ein Symbolum werden für die dereinstige
große Pfingstgemeinde, wenn die Menschheit sich in einer
gemeinsamen Wahrheit zusammenfinden wird, um höheren Wesenheiten
die Möglichkeit zur Verkörperung zu geben. Von den
Menschen selbst wird es abhängen, wie wertvoll dadurch die Erde
für die Zukunft werden wird und wie wirkungsvoll solche Ideale
für die Menschheit sein können. Wenn die Menschheit in dieser
rechten Weise zu der Weisheit hinstrebt, dann werden höhere
Geister sich mit den Menschen verbinden.|98|99ff}}
 
{{GZ|Nachdem der Träger des menschlichen Allgemeingeistes auf der
Erde gewirkt hat, nachdem der Christus die letzten Hüllen hat zerfließen
lassen ins Allgemeine, nachdem als Einheit aufgegangen ist die
einheitliche Hüllennatur des Christus im geistigen Erdendasein, da ist
erst die Möglichkeit gegeben, daß aus den Herzen der Versteher des
Christus-Impulses hervorgeht die Möglichkeit, zu sprechen von diesem
Christus-Impuls, zu wirken im Sinne dieses Christus-Impulses.
Untergegangen ist der Christus-Impuls, insofern er sich in äußeren
Hüllen manifestiert hat, in der einheitlichen geistigen Welt durch die
Himmelfahrt; wieder aufgetaucht ist er zehn Tage danach aus den
Herzen heraus der einzelnen Individualitäten, der ersten Versteher.
Und dadurch, daß derselbe Geist, der gewirkt hat in der Kraft des
Christus-Impulses, in vielfacher Gestalt wiedererschienen ist, dadurch
wurden die ersten Bekenner des Christentums die Träger und Verkünder
der Christus-Botschaft, damit an den Beginn der christlichen
Entwickelung das gewaltige Wahrzeichen setzend, das uns sagen
kann: So wie die ersten Bekenner - ein jeder - den Christus-Impuls
aufgenommen haben, aufnehmen durften als die ihre eigenen Seelen
inspirierenden feurigen Zungen, so könnt ihr Menschen alle, wenn ihr
euch bemüht, den Christus-Impuls zu verstehen, die Kräfte individualisieren,
den Christus-Impuls aufnehmen in eure Herzen, Kräfte
aufnehmen, die euch wirken lassen im Sinne dieses Impulses immer
vollkommener und vollkommener.|118|173f}}
 
== Das Pfingstfest als Symbol der Befreiung des Menschengeistes ==
 
{{GZ|Das größte Ziel der Entwickelung ist symbolisch im Pfingstfeste
ausgedrückt, nämlich daß der Mensch aus dem intellektuellen Leben
wieder zu einem spirituellen Leben vordringen soll. Wie Prometheus
durch den Herakles von seinen Leiden befreit wurde, so wird es der
Mensch werden durch die Kraft des Geistes. Dadurch, daß der Mensch
heruntergestiegen ist in die Materie, ist er zum Selbstbewußtsein gekommen.
Dadurch, daß er wieder hinaufsteigt, wird er zum selbstbewußten
Deva werden. Von denen, die die Asuras verehrten und die
Devas als etwas Satanisches erkannten, die nicht im tiefsten Inneren
vordringen wollen, ist dieser Herunterstieg als etwas Teuflisches dargestellt
worden.
 
Auch das ist in der griechischen Mythologie angedeutet. Der Repräsentant
der unfreien Bewußtseinszustände ist Epimetheus - der
Nachdenkliche -, der nicht aus voller Freiheit zur Erlösung kommen
will, also der Gegner des Prometheus. Er bekommt von Zeus die
Pandorabüchse, deren Inhalt - Leiden und Plagen - auf die Menschheit
beim Öffnen herabfällt. Nur als letzte Gabe bleibt darin die Hoffnung,
daß er in einem künftigen Zustande auch zu diesem höheren,
klaren Bewußtsein vordringen werde. Es bleibt ihm die Hoffnung auf
Befreiung. Prometheus rät ab, das zweifelhafte Geschenk des Gottes
Zeus anzunehmen. Epimetheus gehorcht seinem Bruder nicht, sondern
er nimmt das Geschenk an. Das Epimetheus-Geschenk ist weniger
wichtig als das seines Bruders Prometheus.
 
So sehen wir, daß die Menschen in zwei Strömungen dahinleben.
Die einen sind diejenigen, die an dem Freiheitsgefühl festhalten und -
trotzdem es gefährlich ist, das Spirituelle zu entwickeln - es doch in
Freiheit suchen. Die anderen sind diejenigen, die durch dumpfes Dahinleben
und blinden Glauben ihre Befriedigung finden und in dem
luziferischen Streben der Menschheit etwas Gefährliches wittern. Diejenigen,
welche die äußeren Formen der Kirche begründet haben,
haben das tiefste luziferische Streben entstellt. Die uralten Lehren
darüber sind in geheimen Manuskripten enthalten, die in verborgenen
Räumen kaum jemand gesehen hat. Einigen wenigen, die sie im Astrallichte
zu sehen vermögen, und sonst noch einigen Eingeweihten sind
sie zugänglich. Es ist allerdings ein gefährlicher Weg, aber es ist der
einzige, der zu dem erhabenen Ziele der Freiheit führt.
Der Geist des Menschen soll ein befreiter sein und kein dumpfer.
Das will auch das Christentum. Heil, heilen hängt zusammen mit heilig.
Ein Geist, der heilig ist, der heilt, der befreit von Leiden und
Plagen. Gesund und frei ist der Mensch, wenn er entrissen ist der
Knechtung durch das Physiologische, wenn er befreit ist von dem
Physiologischen. Denn der befreite Geist ist allein der gesunde, an
dessen Körper kein Adler mehr nagt.
 
So ist das Pfingstfest aufzufassen als ein Symbol der Befreiung des
Menschengeistes, als das große Symbol des menschlichen Ringens
nach Freiheit, nach einem Bewußtsein in Freiheit.|93|30ff}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Christus-Impuls und die Entwickelung des Ich-Bewusstseins'', [[GA 116]] (1982), Erster Vortrag, Berlin, 25. Oktober 1909
*Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988), Sechster Vortrag, Wien, 26. März 1910
*Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}
*Rudolf Steiner: ''Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt'', [[GA 118]] (1984), ISBN 3-7274-1180-5 {{Vorträge|118}}
*Rudolf Steiner: ''Menschenwesen, Menschenschicksal und Welt-Entwickelung'', [[GA 226]] (1988), ISBN 3-7274-2260-2 {{Vorträge|226}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Buddhiplan|!]]
[[Kategorie:Jahreskreis und Jahresfeste]]
[[Kategorie:Plane|105]]
[[Kategorie:Heiliger Geist]]
[[Kategorie:Jahresfeste|Q]]
[[Kategorie:Christentum]]

Version vom 9. März 2020, 09:28 Uhr

Das Pfingstfest (von griech. πεντεκοστή (ἡμέρα) pentekostē (hēmera) „der fünfzigste (Tag)“) wird am fünfzigsten Tag nach Ostern (entsprechend dem 10. Tag nach Christi Himmelfahrt) gefeiert, wobei nach antiker Gepflogenheit der Ostersonntag als erster Tag gezählt wird. Sein Vorläufer ist das jüdische Wochenfest Schawuot, das sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert wird.

Verbunden mit den Pfingstereignissen ist, wie es die Apostelgeschichte schildert, die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger und das sog. Sprachenwunder, durch das die Jünger so zu sprechen befähigt wurden, dass ihre Worte die Herzen aller Menschen erreichten:

„1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an "einem" Ort beieinander. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“

„Was dieses Pfingstfest für die Menschen des Abendlandes bedeutet, das stellt sich vor uns hin in einem gewaltigen, in einem tief ins Gemüt sprechenden Bilde. Dieses Bild kennt ja wohl ein jeder der hier Anwesenden. Der Begründer, der Stifter des Christentums weilt noch eine Weile, nachdem er das Mysterium von Golgatha vollzogen hat, unter denen, die ihn zu sehen vermögen in jener Leiblichkeit, die er nach dem Mysterium von Golgatha angenommen hat. Und dann wird uns die weitere Folge der Ereignisse in einer bedeutungsvollen Bilderreihe vor die Seele gerückt. Es löst sich auf, sichtbar in einer gewaltigen Vision für seine nächsten Bekenner, die Leiblichkeit, die der Begründer des Christentums nach dem Mysterium von Golgatha angenommen hat, in der sogenannten Himmelfahrt. Und dann folgt nach zehn Tagen das, was uns nun gekennzeichnet wird durch ein Bild, das eine eindringliche Sprache führt für alle Herzen, die es verstehen wollen. Versammelt sind die Bekenner des Christus, versammelt die, welche ihn zuerst verstanden haben. Tief fühlen sie den gewaltigen Impuls, der durch ihn eingezogen ist in die Menschheitsentwickelung, und erwartungsvoll harrt ihre Seele nach der Verheißung, die ihnen geworden ist, der Ereignisse, die sich in diesen Seelen selbst vollziehen sollen. Versammelt sind sie mit tiefer Inbrunst, diese ersten Bekenner und Versteher des Christus-Impulses, an dem Tage des in ihren Gegenden altehrwürdigen Pfingstfestes. Und erhoben werden ihre Seelen zu höherer Anschauung, gerufen werden sie gleichsam durch das, was uns dargestellt wird als «gewaltiges Brausen», um ihr Betrachtungsvermögen nach dem hinzulenken, was da werden soll, was ihnen bevorsteht, wenn sie in immer neuen Wiederverkörperungen mit dem Feuerimpuls, den sie in ihre Herzen empfangen haben, auf dieser unserer Erde leben werden.

Und hingemalt wird vor unsere Seele das Bild der «feurigen Zungen», die sich niederlassen auf das Haupt eines jeglichen Bekenners, und eine gewaltige Vision sagt den Teilnehmenden, wie die Zukunft dieses Impulses sein wird. Denn die also versammelten und die geistige Welt im Geiste schauenden ersten Versteher des Christus fühlen sich so, als ob sie nicht sprechen würden zu denen, die in ihrer unmittelbaren Raumesnähe, in ihrer unmittelbaren Zeitennähe sind: sie fühlen ihre Herzen weit, weit hinausversetzt zu den verschiedensten Völkern des Erdkreises, und sie fühlen, wie wenn in ihren Herzen etwas lebt, was übersetzbar ist in alle Sprachen, in das Verstehen der Herzen aller Menschen. Wie umringt fühlen sich die ersten Bekenner in dieser gewaltigen Vision, die ihnen aufgeht von der Zukunft des Christentums, wie umringt von den zukünftigen Verstehern aus allen Völkern der Erde. Und sie fühlen es so, als ob sie einmal die Macht haben würden, die christlichen Verkündigungen in solche Worte zu kleiden, die nicht nur denen verständlich sind, die gerade in ihrer unmittelbaren Raumes- und Zeitennähe sind, sondern allen Menschen auf Erden, die ihnen in der Zukunft begegnen werden.“ (Lit.:GA 118, S. 168f)

„Die Jünger haben noch einen Rest des alten Hellsehens gehabt, konnten daher den Christus als ihren Lehrer auch nach der Auferstehung, wo er im Geistleib unter ihnen lebte, haben. Aber diese Kraft schwand ihnen allmählich dahin. Und das völlige Dahinschwinden dieser Kraft wird symbolisch in dem Feste der Himmelfahrt dargestellt. Die Jünger verfielen in eine tiefe Trauer, weil sie meinen mußten, der Christus sei nun nicht mehr da. Das Ereignis von Golgatha hatten sie mitgemacht. Aber als ihnen der Christus aus dem Bewußtsein hinweggegangen war - sie sahen die Christus-Gestalt in den Wolken entschwinden, das heißt, aus ihrem Bewußtsein hinweggehen -, mußte es ihnen vorkommen, als wenn der Christus doch jetzt nicht mehr auf Erden wäre. Da verfielen sie in eine tiefe Trauer. Und alle wirkliche Erkenntnis ist aus der Trauer, aus dem Schmerz, aus dem Leid heraus geboren. Aus der Lust wird wahre, tiefe Erkenntnis nicht geboren. Wahre, tiefe Erkenntnis wird aus dem Leid geboren. Und aus dem Leid, das aus dem Himmelfahrtsfeste für die Jünger Christi sich ergeben hat, aus diesem tiefen Seelenleide ist das Pfingstmysterium herausgewachsen. Für das äußere instinktive Hellsehen der Jünger schwand der Anblick Christi dahin. Im Inneren ging ihnen die Kraft des Christus auf. Der Christus hatte ihnen den Geist gesandt, der ihrer Seele möglich machte, sein Christus-Dasein in ihrem Inneren zu erfühlen. Das gab dem ersten Pfingstfeste in der Menschheitsentwickelung seinen Inhalt. Es folgte auf das Himmelfahrtsfest das Pfingstfest. Der Christus, der für den äußeren hellseherischen Anblick, wie er als Erbschaft den Jüngern aus alten Zeiten der Menschheitsentwickelung geblieben ist, verschwunden war, trat am Pfingstfeste in dem innerlichen Erleben der Jünger auf. Die feurigen Zungen sind nichts anderes als das Aufleben des inneren Christus in den Seelen seiner Schüler, in den Seelen seiner Jünger. Das Pfingstfest mußte sich mit innerer Notwendigkeit an das Himmelfahrtsfest anschließen.“ (Lit.:GA 226, S. 96f)

„Erst war eine Menschengruppenseele da. Dann wurde die Menschheit in der Vergangenheit entlassen aus der Gruppenseele. Aber in der Zukunft der Entwickelung müssen sich die Menschen ein sicheres Ziel setzen, dem sie zustreben. Wenn sich Menschen vereinigen in einer höheren Weisheit, dann steigt aus höheren Welten wieder eine Gruppenseele herab - wenn aus den gebundenen natürlichen Gemeinschaften freie Gemeinschaften entstehen. Was gewollt ist von den Leitern der geisteswissenschaftlichen Bewegung, das ist, daß wir in ihr eine Gesellschaft finden, in welcher die Herzen der Weisheit zuströmen, wie die Pflanzen dem Sonnenlichte zuströmen. Wo die gemeinschaftliche Wahrheit die verschiedenen Iche verbindet, da geben wir der höheren Gruppenseele Gelegenheit zum Herabstieg. Indem wir unsere Herzen gemeinsam einer höheren Weisheit zuwenden, betten wir die Gruppenseele ein. Wir bilden gewissermaßen das Bett, die Umgebung, in der sich die Gruppenseele verkörpern kann. Die Menschen werden das Erdenleben bereichern, indem sie etwas entwickeln, was aus höheren Welten geistige Wesenheiten herniedersteigen läßt. Das ist das Ziel der geisteswissenschaftlichen Bewegung.

Das ist in großartiger, gewaltiger Form einmal vor die Menschheit hingestellt worden, um zu zeigen, daß der Mensch ohne dieses geistlebendige Ideal in ein anderes Verhältnis übergehen würde: es ist ein Wahrzeichen, das den Menschen mit überwältigender Kraft zeigen kann, wie die Menschheit den Weg finden kann, um im seelischen Zusammenschluß dem gemeinsamen Geist eine Verkörperungsstätte zu bieten. Dieses Wahrzeichen ist uns hingestellt in der Pfingstgemeinde, als gemeinsame Empfindung inbrünstiger Liebe und Hingabe eine Anzahl Menschen durchglühten, die sich zu gemeinsamer Tat versammelt hatten. Da ist eine Anzahl von Menschen, deren Seelen noch nachbeben von dem erschütternden Ereignis, so daß in allen das Gleiche lebte. In dem Zusammenströmen dieses einen, gleichen Gefühles lieferten sie das, worin sich ein Höheres, eine gemeinsame Seele verkörpern konnte. Das wird ausgedrückt mit jenen Worten, die besagen, daß der Heilige Geist, die Gruppenseele, sich herniederließ und sich zerteilte wie feurige Zungen. Das ist das große Symbolum für die Menschheit der Zukunft.

Hätte der Mensch diesen Anschluß nicht gefunden, so würde der Mensch in ein Elementarwesen übergehen. Nun soll die Menschheit eine Stätte suchen für die sich herabneigenden Wesen aus höheren Welten. In dem Osterereignisse wurde dem Menschen die Kraft gegeben, solche mächtige Vorstellungen in sich aufzunehmen und einem Geiste zuzustreben. Das Pfingstfest ist die Frucht der Entfaltung dieser Kraft.

Immerdar soll durch das Zusammenströmen der Seelen zu der gemeinsamen Weisheit sich das vollziehen, was eine lebendige Beziehung herstellt zu den Kräften und Wesenheiten höherer Welten und zu etwas, was jetzt noch so wenig Bedeutung hat für die Menschheit wie das Pfingstfest. Durch die Geisteswissenschaft wird es dem Menschen wieder etwas werden. Wenn die Menschen wissen werden, was die Herabkunft des Heiligen Geistes in der Zukunft für die Menschen bedeuten wird, dann wird das Pfingstfest wieder lebendig werden. Es wird dann nicht nur eine Erinnerung sein an jenes Ereignis in Jerusalem, sondern es wird eintreten für die Menschen jenes immer dauernde Pfingstfest des seelischen Zusammenstrebens. Es wird ein Symbolum werden für die dereinstige große Pfingstgemeinde, wenn die Menschheit sich in einer gemeinsamen Wahrheit zusammenfinden wird, um höheren Wesenheiten die Möglichkeit zur Verkörperung zu geben. Von den Menschen selbst wird es abhängen, wie wertvoll dadurch die Erde für die Zukunft werden wird und wie wirkungsvoll solche Ideale für die Menschheit sein können. Wenn die Menschheit in dieser rechten Weise zu der Weisheit hinstrebt, dann werden höhere Geister sich mit den Menschen verbinden.“ (Lit.:GA 98, S. 99ff)

„Nachdem der Träger des menschlichen Allgemeingeistes auf der Erde gewirkt hat, nachdem der Christus die letzten Hüllen hat zerfließen lassen ins Allgemeine, nachdem als Einheit aufgegangen ist die einheitliche Hüllennatur des Christus im geistigen Erdendasein, da ist erst die Möglichkeit gegeben, daß aus den Herzen der Versteher des Christus-Impulses hervorgeht die Möglichkeit, zu sprechen von diesem Christus-Impuls, zu wirken im Sinne dieses Christus-Impulses. Untergegangen ist der Christus-Impuls, insofern er sich in äußeren Hüllen manifestiert hat, in der einheitlichen geistigen Welt durch die Himmelfahrt; wieder aufgetaucht ist er zehn Tage danach aus den Herzen heraus der einzelnen Individualitäten, der ersten Versteher. Und dadurch, daß derselbe Geist, der gewirkt hat in der Kraft des Christus-Impulses, in vielfacher Gestalt wiedererschienen ist, dadurch wurden die ersten Bekenner des Christentums die Träger und Verkünder der Christus-Botschaft, damit an den Beginn der christlichen Entwickelung das gewaltige Wahrzeichen setzend, das uns sagen kann: So wie die ersten Bekenner - ein jeder - den Christus-Impuls aufgenommen haben, aufnehmen durften als die ihre eigenen Seelen inspirierenden feurigen Zungen, so könnt ihr Menschen alle, wenn ihr euch bemüht, den Christus-Impuls zu verstehen, die Kräfte individualisieren, den Christus-Impuls aufnehmen in eure Herzen, Kräfte aufnehmen, die euch wirken lassen im Sinne dieses Impulses immer vollkommener und vollkommener.“ (Lit.:GA 118, S. 173f)

Das Pfingstfest als Symbol der Befreiung des Menschengeistes

„Das größte Ziel der Entwickelung ist symbolisch im Pfingstfeste ausgedrückt, nämlich daß der Mensch aus dem intellektuellen Leben wieder zu einem spirituellen Leben vordringen soll. Wie Prometheus durch den Herakles von seinen Leiden befreit wurde, so wird es der Mensch werden durch die Kraft des Geistes. Dadurch, daß der Mensch heruntergestiegen ist in die Materie, ist er zum Selbstbewußtsein gekommen. Dadurch, daß er wieder hinaufsteigt, wird er zum selbstbewußten Deva werden. Von denen, die die Asuras verehrten und die Devas als etwas Satanisches erkannten, die nicht im tiefsten Inneren vordringen wollen, ist dieser Herunterstieg als etwas Teuflisches dargestellt worden.

Auch das ist in der griechischen Mythologie angedeutet. Der Repräsentant der unfreien Bewußtseinszustände ist Epimetheus - der Nachdenkliche -, der nicht aus voller Freiheit zur Erlösung kommen will, also der Gegner des Prometheus. Er bekommt von Zeus die Pandorabüchse, deren Inhalt - Leiden und Plagen - auf die Menschheit beim Öffnen herabfällt. Nur als letzte Gabe bleibt darin die Hoffnung, daß er in einem künftigen Zustande auch zu diesem höheren, klaren Bewußtsein vordringen werde. Es bleibt ihm die Hoffnung auf Befreiung. Prometheus rät ab, das zweifelhafte Geschenk des Gottes Zeus anzunehmen. Epimetheus gehorcht seinem Bruder nicht, sondern er nimmt das Geschenk an. Das Epimetheus-Geschenk ist weniger wichtig als das seines Bruders Prometheus.

So sehen wir, daß die Menschen in zwei Strömungen dahinleben. Die einen sind diejenigen, die an dem Freiheitsgefühl festhalten und - trotzdem es gefährlich ist, das Spirituelle zu entwickeln - es doch in Freiheit suchen. Die anderen sind diejenigen, die durch dumpfes Dahinleben und blinden Glauben ihre Befriedigung finden und in dem luziferischen Streben der Menschheit etwas Gefährliches wittern. Diejenigen, welche die äußeren Formen der Kirche begründet haben, haben das tiefste luziferische Streben entstellt. Die uralten Lehren darüber sind in geheimen Manuskripten enthalten, die in verborgenen Räumen kaum jemand gesehen hat. Einigen wenigen, die sie im Astrallichte zu sehen vermögen, und sonst noch einigen Eingeweihten sind sie zugänglich. Es ist allerdings ein gefährlicher Weg, aber es ist der einzige, der zu dem erhabenen Ziele der Freiheit führt. Der Geist des Menschen soll ein befreiter sein und kein dumpfer. Das will auch das Christentum. Heil, heilen hängt zusammen mit heilig. Ein Geist, der heilig ist, der heilt, der befreit von Leiden und Plagen. Gesund und frei ist der Mensch, wenn er entrissen ist der Knechtung durch das Physiologische, wenn er befreit ist von dem Physiologischen. Denn der befreite Geist ist allein der gesunde, an dessen Körper kein Adler mehr nagt.

So ist das Pfingstfest aufzufassen als ein Symbol der Befreiung des Menschengeistes, als das große Symbol des menschlichen Ringens nach Freiheit, nach einem Bewußtsein in Freiheit.“ (Lit.:GA 93, S. 30ff)

Literatur

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Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.