Salomonischer Tempel und Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Salomonischer_Tempel.jpg|thumb|350px|Modell des [[Salomonischer Tempel|Salomonischen Tempels]] mit dem [[Ehernes Meer|ehernen Meer]] (links) und dem zentralen Altar (rechts) im Vorhof.]]
[[Datei:Brunner Heimathaus.jpg|thumb|300px|Das Brunner Heimathaus mit der Rudolf Steiner Gedenkstätte im 1. Stock über dem Torbogen]]
Der '''Salomonische Tempel''', der erste fest gebaute Tempel [[Wikipedia:Israel|Israel]]s, wurde im Auftrag [[Salomo]]s auf dem [[Tempelberg]] [[Moria]] in [[Jerusalem]] mit Hilfe [[Wikipedia:Phönizier|phönizischer]] Baumeister errichtet, die gemäß der [[Tempellegende]] von [[Hiram Abif]] angeführt wurden. Baubeginn war [[Wikipedia:957 v. Chr.|957 v. Chr.]], die Weihe erfolgte [[Wikipedia:951 v. Chr.|951 v. Chr.]], der Bau dauerte also sieben Jahre ({{B|1 Kön|6|38}}). Zu Beginn der [[Wikipedia:Babylonische Gefangenschaft|babylonischen Gefangenschaft]] (586/87 v.Chr.) wurde der Tempel von den [[Wikipedia:Babylon|Babylon]]iern unter der Führung von [[Wikipedia:Nebukadnezar II.|Nebukadnezar II.]] - vermutlich durch gezieltes Abbrennen - zerstört.


Im [[Freimaurer]]tum hat sich ein Schatten der [[Wikipedia:Altes Testament|alttestamentarischen]] [[Esoterik]] erhalten, die im salomonischen Tempelbau ihren symbolischen Ausdruck fand {{Lit|{{G|187|28ff}}}}.
Die '''Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge''' befindet sich im 1. Stock des '''Brunner Heimathauses''', dem sog. '''Gliedererhof''', in der [[Wikipedia:Marktgemeinde|Marktgemeinde]] [[Wikipedia:Brunn am Gebirge|Brunn am Gebirge]] im [[Wikipedia:Bezirk Mödling|Bezirk Mödling]] in [[Wikipedia:Niederösterreich|Niederösterreich]], unweit der Stadtgrenze [[Wikipedia:Wien|Wien]]s. In dem unmittelbar an der [[Wikipedia:Südbahn (Österreich)|Südbahn]] gelegenen Ort wohnte die Familie [[Rudolf Steiner]]s von [[Wikipedia:1882|1882]] bis [[Wikipedia:1887|1887]].  


== Der Bau des Tempels ==
== Geschichte ==
[[Bild:Solomons_Tempel.png|thumb|350px|Der Salomonische Temple im Grund- und Aufriß]]
[[Datei:Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn.jpg|thumb|300px|Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge]]
[[Datei:Christian-van-adrichom JERVSALEM-et-suburbia-eius detail-solomon-temple 1-1497x1000.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Christian van Adrichom|Christian van Adrichom]] (1533-1585): ''Der Tempel des Königs Salomo (Detail; Köln 1584)'']]
Der Salomonische Tempel war aus Stein gebaut, hatte eine Länge von 60 [[Wikipedia:Elle|Elle]]n<ref name=Elle>Die [[Wikipedia:Elle|Elle]] entspricht dem Maß des Vorderarms vom Ellenbogen bis zur äußersten Spitze des Mittelfingers. Im ägyptischen System betrug die große, die "königliche" Elle 52,5 cm, die kleinste 45,8 cm. Nach dem babylonischen Sytem betrugen diese Maße 51,8 cm bzw. 49,5 cm. 1 Elle = 2 Spannen; 1 Spanne = 3 Handbreiten; 1 Handbreite = 4 Fingerbreiten (siehe auch [[Wikipedia:Maße und Gewichte in der Bibel|Maße und Gewichte in der Bibel]])</ref>, eine Breite von 20 Ellen und 30 Ellen Höhe. An drei Seiten war er mit außen umlaufenden Räumen umgeben, welche, in drei Stockwerken übereinander, zur Bewahrung der Schätze und Gerätschaften des Tempels dienten. Es drückt sich darin die [[leib]]liche und [[Seele|seelische]] [[Dreigliederung]] des [[Mensch]]enwesens aus und wirft auch ein Licht auf die für unsere Zeit von [[Rudolf Steiner]] geforderte [[Dreigliederung des sozialen Organismus]]. Insbesondere wird damit auch auf die drei unteren [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en hingewiesen, auf den [[Physischer Leib|physischen Leib]], den [[Ätherleib]] und den [[Astralleib]], die durch das [[Ich]], dem man nur im verhangenen Allerheiligsten begegnen kann, verwandelt werden zu den höheren geistigen Wesensgliedern ([[Manas]], [[Buddhi]] und [[Atma]]), die zusammen als das sog. [[Goldenes Dreieck|Goldene Dreieck]] symbolisiert werden und gemeinsam das [[Höheres Selbst|höhere Selbst]] des Menschen bilden.


Der Eingangsseite vorgelagert war die 10 Ellen tiefe Vorhalle, vor der zwei bronzene Säulen standen, [[Jachin und Boas|''Jachin'' und ''Boas'']] („Festigkeit und Stärke“), die aber keine konstruktive Funktion hatten, sondern als vielsagende Symbole den Eingang flankierten. Wie in der Antike üblich befand sich der Eingang im Osten, das [[Wikipedia:Allerheiligste|Allerheiligste]] im Westen.
Es ist der Initiative des Tierarztes und [[Anthroposoph]]en [[Ludwig Müllner]], der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes lebte, zu verdanken, dass diese frühe Wirkensstätte Steiners entdeckt und erhalten wurde. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit [[Wikipedia:1958|1958]] erhielt Müllner Nachricht von [[Emil Bock]], dass sich in [[Wikipedia:Eisenach|Eisenach]] 38 Briefe und Postkarten Steiners an [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Professor Kürschner]] gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.


Ein zentrales Thema der [[Tempellegende]] ist der Guß des [[Ehernes Meer|Ehernen Meeres]] ({{B|1 Kön|7|23|LUT}}), eines [[Wikipedia:Bronze|bronzenen]] Beckens, das vor dem Tempel auf zwölf bronzenen Rindern ruhte, die die Kräfte des [[Tierkreis]]es symbolisieren.  
Der spätgotische Bau des Gliedererhofes aus dem [[Wikipedia:15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]], der schon dem Verfall preisgegeben schien, wurde schließlich durch die Gemeinde Brunn vom letzten Besitzer, ''August Gliederer'', angekauft und [[Wikipedia:1960|1960]] unter Denkmalschutz gestellt und in den Jahren von [[Wikipedia:1965|1965]] bis [[Wikipedia:1969|1969]] aufwändig restauriert.


Das Innere des Tempels bestand aus einem 40 Ellen langen Vorderraum, das Heilige, in dem die goldenen [[Wikipedia:Menora|Leuchter]], der [[Wikipedia:Schaubrottisch|Schaubrottisch]] und der [[Wikipedia:Rauchopfer|Räucheraltar]] standen, und aus einem durch einen Vorhang davon geschiedenen quadratischen Hinterraum von 20 Ellen Länge, das Allerheiligste, mit der [[Wikipedia:Bundeslade|Bundeslade]] und zwei großen [[Cherubim]]. Beide Räume waren an den Wänden, das Allerheiligste ([[Wikipedia:Adyton|Adyton]]) auch am Boden und an der Decke mit Holzwerk getäfelt und mit [[Gold]] ausgekleidet. Der große Hauptaltar für die Brandopfer stand im Hof, vor dem Eingang des eigentlichen Tempels. Im [[Wikipedia:1. Buch der Könige|1. Buch der Könige]] wird der Tempelbau so beschrieben:
[[Rudolf Steiner]] schrieb hier während seiner Studentenzeit an den [[Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften]] für [[Wikipedia:Joseph Kürschner|Joseph Kürschner]]s ''National-Literatur'' sowie die [[Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung]]. Hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] gefunden haben, denn der Grundriss der ''Brunner Kirche'' weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf.  


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Das 1969 eröffnete ''Brunner Heimathaus'' mit der ''Rudolf Steiner Gedenkstätte'' wird heute von dem ''Verein Brunner Heimathaus'' und dem [[Rudolf Steiner Gedenkstättenkomitee]] betreut. Das Brunner Heimathaus ist heute die Heimstätte zahlreicher Brunner Vereine und es finden regelmäßig Ausstellungen, künstlerische Veranstaltungen und Vorträge statt.
1 Im vierhundertachtzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, im vierten Jahr der Regierung Salomos über Israel, im Monat Siw, das ist der zweite Monat, begann er das Haus des Herrn zu bauen. 2 Das Haus, das König Salomo für den Herrn baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. 3 Die Vorhalle vor dem Hauptraum des Hauses war zwanzig Ellen breit, entsprechend der Breite des Hauses, und zehn Ellen tief in der Längsrichtung des Hauses. 4 Er machte für das Haus Fenster mit Rahmen und Gittern. 5 An die Wände des Hauses, und zwar an die Wände des Hauptraums und des hinteren Raumes, legte er ringsum einen Anbau mit Kammern. 6 Dieser war im Untergeschoss fünf Ellen, im mittleren sechs und im dritten sieben Ellen breit; die Außenwand des Hauses hatte er abgestuft, um sie nachher nicht beschädigen zu müssen. 7 Beim Bau des Hauses wurden Steine verwendet, die man schon im Steinbruch fertig behauen hatte; Hämmer, Meißel und sonstige eiserne Werkzeuge waren beim Bau des Hauses nicht zu hören. 8 Die Türe zu den unteren Kammern war an der Südseite des Hauses. Über Treppen stieg man zum mittleren und vom mittleren zum dritten Stockwerk hinauf. 9 Als er den Bau des Hauses vollendet hatte, überdeckte er es mit Balken und Brettern aus Zedernholz. 10 Den Anbau führte er um das ganze Haus. Seine Höhe betrug (in jedem Stockwerk) fünf Ellen und Zedernbalken verbanden ihn mit dem Haus. 11 Das Wort des Herrn erging an Salomo: 12 Dieses Haus, das du baust, - wenn du meinen Geboten gehorchst und auf meine Vorschriften achtest und alle meine Befehle ausführst und befolgst, dann werde ich an dir das Wort wahr machen, das ich zu deinem Vater David gesprochen habe. 13 Und ich werde inmitten der Israeliten wohnen und mein Volk Israel nicht verlassen. 14 So vollendete Salomo den Bau des Hauses. 15 Er täfelte seine Innenwände mit Zedernholz aus; vom Fußboden bis zu den Balken der Decke ließ er eine Holzvertäfelung anbringen. Den Fußboden belegte er mit Zypressenholz. 16 Zwanzig Ellen vor der Rückseite des Hauses errichtete er vom Fußboden bis zum Gebälk eine Wand aus Zedernholz und schuf so die Gotteswohnung, das Allerheiligste. 17 Vierzig Ellen lang war der davorliegende Hauptraum. 18 Im Innern hatte das Haus Zedernverkleidung mit eingeschnitzten Blumengewinden und Blütenranken. Alles war aus Zedernholz, kein Stein war zu sehen. 19 Im Innern des Hauses richtete er die Gotteswohnung ein, um die Bundeslade des Herrn aufstellen zu können. 20 Die Wohnung war zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch; er überzog sie mit bestem Gold. Auch ließ er einen Altar aus Zedernholz herstellen. 21 Das Innere des Hauses ließ Salomo mit bestem Gold auskleiden und vor der Gotteswohnung ließ er goldene Ketten anbringen. 22 So überzog er das ganze Haus vollständig mit Gold; auch den Altar vor der Gotteswohnung überzog er ganz mit Gold. 23 In der Gotteswohnung ließ er zwei Kerubim aus Olivenholz anfertigen. Ihre Höhe betrug zehn Ellen. 24 Fünf Ellen maß der eine Flügel des Kerubs und fünf Ellen sein anderer Flügel. Von einem Flügelende bis zum anderen waren es zehn Ellen. 25 Auch der zweite Kerub war zehn Ellen hoch. Beide hatten gleiches Maß und gleiche Gestalt. 26 Der eine Kerub war zehn Ellen hoch und ebenso hoch war der andere. 27 Er stellte die Kerubim mitten in den innersten Raum. Ihre Flügel waren so ausgespannt, dass der Flügel des einen Kerubs die eine Wand, der Flügel des zweiten Kerubs die andere Wand, die Flügel in der Mitte des Raumes aber einander berührten. 28 Er ließ die Kerubim mit Gold überziehen. 29 An allen Wänden des Hauses, im inneren wie im äußeren Raum, ließ er ringsum Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen. 30 Auch die Fußböden des hinteren und des vorderen Raumes ließ er mit Gold belegen. 31 Für den Eingang zur Gotteswohnung ließ er Türflügel aus Olivenholz anfertigen. Die Giebelbalken und die Seitenpfosten bildeten ein Fünfeck. 32 An den beiden Türflügeln aus Olivenholz ließ er Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen und sie mit Gold überziehen, indem er auf die Kerubim und die Palmen Gold auftragen ließ. 33 Ebenso ließ er für den Eingang zum Hauptraum Türpfosten aus Olivenholz anfertigen, die ein Viereck bildeten, 34 dazu zwei Türflügel aus Zypressenholz. Zwei drehbare Teile hatte der eine Türflügel und zwei drehbare Teile der andere. 35 Er ließ auf ihnen Kerubim, Palmen und Blütenranken einschnitzen und auf das Schnitzwerk dünnes Blattgold legen. 36 Er legte den inneren Hof an (und umgab ihn mit einer Mauer) aus drei Lagen Quadern und einer Lage Zedernbalken. 37 Im vierten Jahr, im Monat Siw, war das Fundament für das Haus des Herrn gelegt worden 38 und im elften Jahr, im Monat Bul, das ist der achte Monat, wurde das Haus mit all seinem Zubehör vollendet, ganz so, wie es geplant war. Sieben Jahre hatte man an ihm gebaut. {{B|1 Kön|6|1}}
</div>


Man geht heute allgemein davon aus, dass das Heilige nur den Priestern zugänglich war, das Allerheiligste durfte nur der Hohenpriester einmal jährlich, am [[Wikipedia:Jom Kippur|Jom Kippur]], betreten. Nach Überlieferung des [[Wikipedia:Talmud|Talmud]] wurden allerdings von Zeit zu Zeit Reinigungskräfte von oben in Körben in den Raum hinabgelassen; diese verrichteten ihre Arbeit mit Blick zur Wand, das Betrachten des Inneren des Raumes war ihnen strikt verboten.
== Einführungsvorträge zur Anthroposophie Rudolf Steiners ==
[[Datei:Brunn Vortragssaal.jpg|thumb|300px|Einführungsvorträge zur Anthroposophie im Brunner Heimathaus.]]
In unregelmäßigen Abständen werden im Brunner Heimathaus Einführungsvorträge von ''Wolfgang Peter'' zur [[Anthroposophie]] Rudolf Steiners gehalten, die hier teilweise als Audio-Mitschnitt abgerufen werden können:


Das Tempelgebäude war von einem inneren Vorhof der Priester mit dem Brandopferaltar, dem Reinigungsbecken und anderen Gerätschaften umgeben, und dieser durch Säulengänge mit bronzenen Toren von dem für das Volk bestimmten und von einer Mauer umschlossenen äußern Vorhof getrennt.
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Rudolf_Steiner_Brunn_2009-03-26.WMA Rudolf Steiner – Begründer der Waldorfpädagogik] - Eine Einführung in Leben und Werk Rudolf Steiners.
* [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Was_ist_Anthroposophie_Brunn_2010-05-06.WMA Was ist Anthroposophie?] - Eine Einführung in die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Zukunftsimpulse_Rudolf_Steiners_Brunn_2010-02-23.WMA Zukunftsimpulse Rudolf Steiners] - Lebenspraktische Anregungen für Pädagogik, Landwirtschaft, Medizin, Kunst, Wissenschaft und soziales Leben.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Christentum_und_Wiedergeburtslehre_Brunn_2011-04-28.mp3 Christentum und Wiedergeburtslehre] - Reinkarnation und Karma als Triebkräfte der menschlich-menschheitlichen Entwicklung aus der Sicht Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Metamorphosen_der_Stoffeswelt_2007-11-27.mp3 Metamorphosen der Stoffeswelt] - Eine goetheanistische Betrachtung zur Chemie.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Das_Wunder_des_Lebens_2008-12-11.mp3 Das Wunder des Lebens] - Die moderne Biologie im Lichte der Anthroposophie Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Vom_Wesen_der_menschlichen_Seele_Brunn_2009-10-01.WMA Vom Wesen der menschlichen Seele] - Psychologische und theologische Aspekte der Seelenlehre im Lichte der Anthroposophie Rudolf Steiners.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Die_Einzigartigkeit_des_Menschen_Brunn_2009-10-22.mp3 Die Einzigartigkeit des Menschen] - Der göttliche Funke im Menschen aus anthroposophischer Sicht.
*[http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Audio/Vortraege/Die_Evolution_des_Menschlichen_Brunn_2011-06-28.mp3 Die Evolution des Menschlichen] - Vortrag zur Ausstellung «Kosmos-Erde-Mensch» 2011.


Die Aufzeichnungen über den Salomonischen Tempelbau finden sich, - außer einzelnen Notizen bei {{B|Jer|52}} und in {{B|2 Kön|25}} - in {{B|1 Kön|5-7}}, und {{B|2 Chr|2-4}}.  
== Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» 2011 ==
[[Datei:Kosmos-Erde-Mensch.jpg|thumb|400px|Die Ausstellung "Kosmos - Erde - Mensch" im Brunner Heimathaus]]
In der Zeit vom 25. Juni bis 30. September 2011 findet in den Räumen des Heimathauses eine Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtsjahrs Rudolf Steiners statt. Am Beispiel von 10 [[Wikipedia:Faksimilie|Faksimilie]]s ausgewählter [[Wandtafelzeichnungen]] zur [[Kosmologie]] Rudolf Steiners wird hier der [[Mensch]] im Spannungsfeld von [[Kosmos]] und [[Erde (Planet)|Erde]] als Bürger zweier Welten gezeigt.


=== Der serubbabelische und der herodianische Tempel ===
{|
[[Bild:Jerusalemer_Tempel.jpg|thumb|left|300px|Rekonstruktion des herodianischen Tempels]]
|-
Nachdem der salomonische Tempel [[Wikipedia:586 v. Chr.|586 v. Chr.]] durch [[Wikipedia:Nebukadnezar II.|Nebukadnezar II.]] zerstört worden war, wurde einige Jahrzehnte nach der Rückkehr der Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft der zweite, nach [[Wikipedia:Serubbabel|Serubbabel]] benannte Tempel errichtet. Dieser wurde wahrscheinlich an gleicher Stätte und zumindest grob nach dem Plan des ersten erbaut und [[Wikipedia:516 v. Chr.|516 v. Chr.]] vollendet. Er reichte in Größe und Pracht nicht an den ersten Tempel heran. Das Allerheiligste war jetzt leer, da die [[Wikipedia:Bundeslade|Bundeslade]] bei der Zerstörung des salomonischen Tempels vermutlich verloren gegangen war. Die Auseinandersetzungen um den Neubau des Tempels haben im [[Wikipedia:Haggai|Haggai]]buch ihren literarischen Niederschlag gefunden.
| [[Datei:GA 354 30.6.1924.jpg|left|250px|Die ersten 4 planetarischen Weltentwicklungsstufen: [[Alter Saturn]] - [[Alte Sonne]] - [[Alter Mond]] - [[Erde (Planet)|Erde]]; [[Wandtafelzeichnung]] aus [[GA 354]], ein Teil der Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» im Brunner Heimathaus.]]  
| <poem>
;Öffnungszeiten
Sonntag von 10 - 12 Uhr
Mittwoch von 17 - 19 Uhr
</poem>


Durch [[Wikipedia:Antiochos IV.|Antiochos IV. Epiphanes]] [[Wikipedia:169 v. Chr.|169 v. Chr.]] entweiht, wurde dieser Tempel von [[Wikipedia:Judas Makkabäus|Judas Makkabäus]] wiederhergestellt (was bis heute im [[Wikipedia:Chanukka|Chanukka]]-Fest gefeiert wird) und militärisch befestigt.
<poem>
;Rudolf Steiner-Gedenkstätte
Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge
</poem>
|}


Unter [[Wikipedia:Herodes der Große|Herodes dem Großen]] begann seit [[Wikipedia:21 v. Chr.|21 v. Chr.]] eine gänzliche Umgestaltung des Tempels in großartigem Maßstab und im griechischen Stil (daher [[Wikipedia:Herodianischer Tempel|Herodianischer Tempel]]). Wenn in den [[Evangelien]] vom ''Tempel'' gesprochen wird, so ist damit im ''äußeren'' Sinn ''dieser'' herodianische Tempel gemeint. Die Tempelanlage war nach [[Wikipedia:Flavius Josephus|Flavius Josephus]] ein [[Wikipedia:Maße und Gewichte in der Bibel|Stadion]] (zwischen 185 bis 200 m) lang und ein Stadion breit. Im [[Wikipedia:Jüdischer Aufstand|jüdisch-römischen Krieg]] im Jahr [[Wikipedia:70|70]] war der Tempel die letzte Schutzwehr der Juden und wurde schließlich zerstört. Einige Historiker vermuten, dass die Juden den Tempel selbst anzündeten, um seine Entweihung zu verhindern. Von der [[Wikipedia:Klagemauer|Klagemauer]] wird heute angenommen, sie sei der einzige erhaltene Teil der unter Herodes errichteten Westmauer der Tempelberganlage.
Rudolf Steiner hat während seiner Vorträge oftmals an die Tafel geschrieben oder gezeichnet. Auf die Initiative Emma Stolles hin wurden die Tafeln ab 1919 mit schwarzem Karton bespannt, um die Tafelzeichnung aufbewahren zu können. Auf diese Weise kamen im Laufe der folgenden Jahre über 1000 Zeichnungen zusammen, die in den letzten Jahren innerhalb der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] ([[GA]]) in handlicher Form zugänglich gemacht wurden und seit 1992 in [http://www.rudolf-steiner.com/veranstaltungen/ausstellungen_wtz/ Museen] weltweit ausgestellt werden.


[[Bild:Felsendom.jpg|thumb|Der Felsendom auf dem Tempelberg in Jerusalem, gesehen vom Ölberg.]]
{{Zitat|Die Wandtafelzeichnungen sind ein noch unausgeschöpfter Fundus kreativen Denkens und Zeichnens, der wohl noch viele Künstler und hoffentlich ein wachsendes Kunstpublikum zu jenen 'höheren Formen menschlicher Kreativität' anregen wird, die - nach R. Steiner und J. Beuys - Imagination, Inspiration und Intuition sind"|Guido Magnaguagno|Direktor Tinguely Museum Basel}}
Auf dem [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]] stand dann zunächst ein römischer [[Wikipedia:Jupiter (Mythologie)|Jupiter]]-Tempel, der unter dem zum Christentum konvertierten römischen Kaisers [[Wikipedia:Konstantin der Große|Konstantin]] niedergerissen und durch eine christliche [[Wikipedia:Basilika|Basilika]] ersetzt wurde. [[Julian Apostata]], der sich wieder vom Christentum abgewandt hatte, plante 363 n.Chr. den Wiederaufbau des ursprünglichen Salomonischen Tempels, doch sein Plan scheiterte. Wie der Kirchenhistoriker [[Wikipedia:Theodoret|Theodoret]] in seiner Kirchengeschichte (Bd. 3, Kap. 20) berichtet, wurde der Bau zwar begonnen, doch sei es zu übernatürlichen Erscheinungen, schweren Erdbeben und Feuern gekommen, worauf die aus aller Welt herbeigekommenen jüdischen Bauleute ihr Vorhaben aufgegeben und die Flucht ergriffen hätten. [[Rudolf Steiner]] schildert, "dass jeder Arbeiter, der angefangen hat im Tempel zu Jerusalem zu bauen, eine Vision gehabt hat, dass ihm an seiner Arbeitsstätte Feuerflammen entgegengeschlagen sind, und er abgezogen ist." {{Lit|{{G|126|75ff}}}}  


=== Felsendom und Al-Aqsa-Moschee ===
== Adresse ==


Seit [[Wikipedia:691|691]] stehen auf der Tempelstätte der unter den [[Wikipedia:Umayyaden|Umayyaden]] errichtete [[islam]]ische [[Wikipedia:Felsendom|Felsendom]] und seit [[Wikipedia:705|705]]/[[Wikipedia:715|715]] die [[Wikipedia:Al-Aqsa-Moschee|Al-Aqsa-Moschee]]. Streng orthodoxe Juden betreten den Tempelberg nicht, aus Angst, dort unwissentlich das Allerheiligste zu betreten, in dem die Bundeslade stand. Man weiß nicht genau, an welcher Stelle sie sich befand, weil der damalige Ort des Allerheiligsten unbekannt ist.
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;Rudolf Steiner-Gedenkstätte
Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge
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== Die geistige Bedeutung des Tempels ==
== Literatur ==
[[Bild:Tempel_Salomos.png|thumb|200px|Tempel Salomos, Rekonstruktion]]
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"Was die Gnosis als Weisheit war, war der Salomonische Tempel als Symbolik. Dasjenige, was der Salomonische Tempel als Symbolik umschloss, enthielt alles im Bilde, was Weltengeheimnisse sind." {{Lit|{{G|173|223ff}}}}
</div>
 
Der liegende, sich aufrichtende Mensch, der sich mit den von oben hereinströmenden göttlichen Kräften verbindet, war das Vorbild aller vorderasiatischen [[Tempel]] {{Lit|{{G|286|19ff}}}}. Nach [[Rudolf Steiner]] symbolisieren die Maße des Salomonischen Tempels die [[physisch]]e Leibesform des [[Mensch]]en der [[Sechste Wurzelrasse|sechsten Wurzelrasse]] so, wie die Maße der [[Arche Noah]] die der [[Fünfte Wurzelrasse|fünften]] wiedergeben. Die Arche Noah war 300 Ellen lang, 50 Ellen breit und 30 Ellen hoch; der Salomonische Tempel hatte hingegen eine Länge von 60 Ellen, eine Breite von 20 Ellen und eine Höhe von 30 Ellen ([[#Der Bau des Tempels|siehe oben]]). Die nächste Entwicklungsstufe, die bereits auf den [[Neuer Jupiter|Neuen Jupiter]] hinweist, ist das [[Neues Jerusalem|Neue Jerusalem]], von dem in der [[Apokalypse des Johannes]] gesprochen wird. Länge, Breite und Höhe sind hier von gleicher Größe, nämlich 12.000 Stadien<ref name="Stadium">1 [[Wikipedia:Alte Maße und Gewichte (Römische Antike)|Stadium]] hat eine Länge von 185,22 m und entspricht 1/8 einer [[Wikipedia:Meile|römischen Meile]] (mille passus) bzw. 625 [[Wikipedia:Fuß (Einheit)|Fuß]]</ref>, die Mauer misst 144 (= 12 x 12) Ellen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Arche Noah ist erbaut worden, damit sich der Mensch hinüberretten konnte in den jetzigen Zustand seines Daseins. Vor Noah lebte der Mensch in der atlantischen und lemurischen Zeit. Da hatte er noch nicht das Schiff gebaut, mit dem er über die Wasser des Astralen in das irdische Dasein kommen konnte. Von den Wassern des Astralen ist der Mensch gekommen, die Arche Noah trägt ihn hinüber. Die Arche stellt das Gebäude dar, welches die unbewußten göttlichen Kräfte gebaut hatten. Es gibt Abmessungen, wonach die Maße der Arche übereinstimmen mit den Maßen des menschlichen Körpers und mit den Maßen des Salomonischen Tempels auch wieder.
Aus der Arche Noah ist der Mensch hinausgewachsen, und nun soll er selbst das höhere Ich mit einem Haus umgeben, das durch seinen Geist, durch seine Weisheit, durch salomonische Weisheit geschaffen worden ist." {{Lit|{{G|093|145}}}}
</div>
 
Der [[Physischer Leib|physische Leib]] des Menschen wird in der sechsten Wurzelrasse eine ganz andere, viel vergeistigtere [[Form]] angenommen haben, als wir sie heute kennen. {{Lit|{{G|101|231}}}} Der Mensch wird dann auch schon wesentliche Teile seines [[Höheres Selbst|höheren Selbsts]], des [[Geistselbst]]s, entwickelt haben. Das entspricht der Erweiterung des [[Pythagoräisches Viereck|Pythagoräischen Vierecks]], das den unteren vier [[Wesensglieder]]n bis hinauf zum [[Ich]] entspricht, zum [[Fünfeck]] {{Lit|{{G|093|143ff}}}}. Darum bildeten die Giebelbalken und die Seitenpfosten des Eingangs zum Allerheiligsten ein Fünfeck.
 
<div style="margin-left:20px">
"Wir treten ein in den Salomonischen Tempel. Das Tor ist schon charakteristisch. Das Viereck galt als ein altes Symbol. Der Mensch ist nun heute aus dem Zustand der Vierheit in den der Fünfheit getreten als der fünfgliedrige Mensch, der sich seines höheren Selbstes bewußt wird. Der innere göttliche Tempel ist so geformt, daß er den fünfgliedrigen Menschen umschließt. Das Quadrat ist heilig. Das Tor, die Bedachung und die Seitenpfosten geben zusammen ein Fünfeck. Wenn der Mensch erwacht aus der Vierheit, das ist, wenn er in das Innere hineingeht - das Innere ist das Wichtigste des Tempels -, da sieht man eine Art Altar; wir erblicken zwei Cherubim, welche wie zwei schützende Geister über der Bundeslade, dem Allerheiligsten, schweben; denn das fünfte Prinzip, welches noch nicht heruntergestiegen ist, soll von den beiden höheren Wesenheiten - Buddhi und Atma - in Schutz genommen werden. Das ist der Eintritt in die manasische Entwicklung des Menschen.
Das ganze Innere ist mit Gold ausgekleidet, weil das Gold von jeher das Symbol der Weisheit ist. Nun tritt die Weisheit in das manasische Stadium. Palmblätter finden wir als das Friedenssymbol. Das stellt eine gewisse Epoche des Menschen dar und ist hier als etwas hingestellt, was erst später, im Christentum, zum Ausdruck gekommen ist. Jetzt hatten es die Tempelleiter in sich bewahrt und auf diese Art etwas für später Beschlossenes hier ausgedrückt." {{Lit|{{G|093|145f}}}}
</div>
 
In vorchristlicher Zeit war der Salomonische Tempel so etwas wie ein weithin leuchtender "Mittelpunktsstern" für jene [[Geistige Wesen|geistigen Wesenheiten]], welche die sich [[Inkarnation|inkarnierenden]] [[Seele]]n zur Erde hinab geleiteten.
 
Im [[Wikipedia:Mittelalter|Mittelalter]] lebte die Idee des Salomonischen Tempels von neuem in den [[Tempelritter]]n auf, die den Gedanken des Tempels in das Abendland hinübertragen wollten.
 
== Der unsichtbare Tempel ==
 
Der unsichtbare bzw. nur übersinnlich sichtbare Tempel, das ist die menschliche [[Seele]] selbst, die den [[Geist]] von oben empfängt und das geistig Empfangene in die rechte ''Seelenform'' gießt:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wir hören von dem salomonischen Tempel bei mancherlei Gelegenheiten als von jenem Tempel, von dem wir wissen, daß in ihm zum Ausdruck kommen sollte der ganze Geist der Menschheitsentwickelung. Wir hören davon; an die Menschen der physischen Erde stellt man aber - und das ist das Rätselhafte an der Sache - die ganz vergebliche Frage: wer hat jenen salomonischen Tempel, von dem wir als einer grandiosen Wahrheit sprechen - wenn wir überhaupt im Ernst davon sprechen -, wer hat ihn mit physischen Augen gesehen? Ja, es ist ein Rätsel, was ich da sage! Herodot hat wenige Jahrhunderte, nachdem der salomonische Tempel aufgebaut gewesen sein mußte, Ägypten bereist, hat Vorderasien bereist. Aus seinen Reiseschilderungen, die sich wahrhaftig über viel Geringeres hermachen als über das, was der salomonische Tempel gewesen sein muß, wissen wir, daß er nur wenige Meilen vorbeigegangen sein mußte am salomonischen Tempel - aber er hat ihn nicht gesehen. Den salomonischen Tempel hatten die Leute noch nicht gesehen!
 
Das Rätselvolle ist nun, daß ich über etwas sprechen muß, was doch da war und was die Leute nicht gesehen haben. Aber es ist so. Nun, es gibt auch in der Natur etwas, was da sein kann und was die Leute doch nicht sehen. Der Vergleich ist aber nicht vollständig, und wer ihn ausnützen wollte, würde ganz danebenschießen. Es sind die Pflanzen, die in ihrem Samen enthalten sind; aber die Menschen sehen die Pflanzen in ihrem Samen nicht. Es sollte aber nun niemand weitergehen in diesem Vergleich, denn wer jetzt darnach den salomonischen Tempel interpretieren würde, der würde gleich etwas Falsches sagen. Soweit ich es selbst gesagt habe, ist der Vergleich durchaus richtig, der Vergleich des Pflanzensamens mit dem salomonischen Tempel.
 
Was will der salomonische Tempel? Er will dasselbe, was der Tempel der Zukunft wollen soll und allein wollen kann.
 
Man kann den physischen Menschen darstellen in der Anthroposophie. Man kann den Menschen, insofern er der Tempel der Seele selber ist und von der Seele durchseelt ist, darstellen in der Psychosophie. Und man kann den Menschen darstellen durch Pneumatosophie, insofern der Mensch Geist ist. Der geistige Mensch, dürfen wir ihn denn nicht so vor uns hinstellen, daß wir sagen: Zuerst erblicken wir den Menschen, der, am Boden liegend, sich aufrichtet; dann den Menschen, der in sich selbst geschlossen wie ein in sich gegründetes Unendliches vor uns steht mit dem gerade vor sich hingerichteten Blick; und dann erblicken wir den Menschen, der nach oben schaut, seelisch in sich gegründet, aber die Seele zum Geiste erhebend und den Geist empfangend. «Der Geist ist spirituell», das ist eine Tautologie, aber sie kann uns doch klarmachen, was wir zu sagen haben: Der Geist ist das Übersinnliche, die Kunst kann nur im Sinnlichen formen und im Sinnlichen überhaupt zum Ausdruck kommen. Mit anderen Worten: Was die Seele als Geist empfängt, muß in die Form sich ergießen können. So wie der sich aufrichtende Mensch, der in sich gefestigte Mensch zum Tempel geworden ist, so muß die Seele zum Tempel werden können, die den Geist empfängt. Dazu ist unser Zeitalter da, daß es den Anfang macht mit einer Tempelkunst, die laut zu den Menschen der Zukunft sprechen kann:
 
Der Tempel, das ist der Mensch, der Mensch, der in seiner Seele den Geist empfängt!" {{Lit|{{G|286|23f}}}}
</div>
 
Nach dieser Seelenform bildet sich im Laufe der aufeinanderfolgenden irdischen [[Inkarnation]]en des [[Mensch]]en auch die [[physisch]]e [[Leib]]esform entsprechend aus, die im salomonischen Tempelbau ihren äußeren symbolischen Ausdruck fand, wobei die äußeren [[Architektur|architektonischen]] [[Form]]en zugleich wieder bildend und veredelnd auf die [[Seele]] zurückwirkten.


== Anmerkungen ==
* Ludwig Müllner: ''Rudolf Steiner und Brunn am Gebirge bei Wien'', Anna Pichler Verlag, Wien 1997 ISBN 3-901087-70-2


<references />
== Weblinks ==


== Literatur ==
* [http://www.brunnamgebirge.at/heimathaus.html Brunner Heimathaus - Gliedererhof]
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991)
* [http://www.brunnamgebirge.at/fileadmin/brunn/media/pdf_Dateien/Kultur/Rudolf_Steiner_Gedenkstaette.pdf Rudolf Steiner Gedenkstätte]
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992)
#Rudolf Steiner: ''Zeitgeschichtliche Betrachtungen. Das Karma der Unwahrhaftigkeit – Erster Teil'', [[GA 173]] (1978)
#Rudolf Steiner: ''Wie kann die Menschheit den Christus wiederfinden?'' [[GA 187]] (1995)
#Rudolf Steiner: ''Wege zu einem neuen Baustil'', [[GA 286]] (1982)


{{GA}}
;Video


{{Wikipedia1|Israelitischer_Tempel}}
* [http://www.youtube.com/watch?v=9I8x0Mn42AY Rudolf Steiner Express in Brunn am Gebirge]


[[Kategorie:Tempel]] [[Kategorie:Salomonischer Tempel]][[Kategorie:Baukunst]][[Kategorie:Architektur]]
[[Kategorie:Rudolf Steiner]]

Version vom 3. Juli 2011, 19:29 Uhr

Das Brunner Heimathaus mit der Rudolf Steiner Gedenkstätte im 1. Stock über dem Torbogen

Die Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge befindet sich im 1. Stock des Brunner Heimathauses, dem sog. Gliedererhof, in der Marktgemeinde Brunn am Gebirge im Bezirk Mödling in Niederösterreich, unweit der Stadtgrenze Wiens. In dem unmittelbar an der Südbahn gelegenen Ort wohnte die Familie Rudolf Steiners von 1882 bis 1887.

Geschichte

Rudolf Steiner Gedenkstätte Brunn am Gebirge

Es ist der Initiative des Tierarztes und Anthroposophen Ludwig Müllner, der unmittelbar benachbart des Gliedererhofes lebte, zu verdanken, dass diese frühe Wirkensstätte Steiners entdeckt und erhalten wurde. Der Entdeckung Müllners wurde zunächst mit großer Skepsis begegnet, da keine Dokumente den zeitweiligen Wohnsitz Steiners in Brunn am Gebirge zu bestätigen schienen. Erst zur Weihnachtszeit 1958 erhielt Müllner Nachricht von Emil Bock, dass sich in Eisenach 38 Briefe und Postkarten Steiners an Professor Kürschner gefunden hätten, die alle in Brunn am Gebirge zwischen 1882 und 1886 geschrieben worden waren.

Der spätgotische Bau des Gliedererhofes aus dem 15. Jahrhundert, der schon dem Verfall preisgegeben schien, wurde schließlich durch die Gemeinde Brunn vom letzten Besitzer, August Gliederer, angekauft und 1960 unter Denkmalschutz gestellt und in den Jahren von 1965 bis 1969 aufwändig restauriert.

Rudolf Steiner schrieb hier während seiner Studentenzeit an den Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften für Joseph Kürschners National-Literatur sowie die Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung. Hier mag Steiner auch erste Anregungen für den späteren Bau des ersten Goetheanums in Dornach gefunden haben, denn der Grundriss der Brunner Kirche weist, wie schon Ludwig Müllner erkannte, bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit dem des ersten Goetheanums auf.

Das 1969 eröffnete Brunner Heimathaus mit der Rudolf Steiner Gedenkstätte wird heute von dem Verein Brunner Heimathaus und dem Rudolf Steiner Gedenkstättenkomitee betreut. Das Brunner Heimathaus ist heute die Heimstätte zahlreicher Brunner Vereine und es finden regelmäßig Ausstellungen, künstlerische Veranstaltungen und Vorträge statt.

Einführungsvorträge zur Anthroposophie Rudolf Steiners

Einführungsvorträge zur Anthroposophie im Brunner Heimathaus.

In unregelmäßigen Abständen werden im Brunner Heimathaus Einführungsvorträge von Wolfgang Peter zur Anthroposophie Rudolf Steiners gehalten, die hier teilweise als Audio-Mitschnitt abgerufen werden können:

Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» 2011

Die Ausstellung "Kosmos - Erde - Mensch" im Brunner Heimathaus

In der Zeit vom 25. Juni bis 30. September 2011 findet in den Räumen des Heimathauses eine Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtsjahrs Rudolf Steiners statt. Am Beispiel von 10 Faksimilies ausgewählter Wandtafelzeichnungen zur Kosmologie Rudolf Steiners wird hier der Mensch im Spannungsfeld von Kosmos und Erde als Bürger zweier Welten gezeigt.

Die ersten 4 planetarischen Weltentwicklungsstufen: Alter Saturn - Alte Sonne - Alter Mond - Erde; Wandtafelzeichnung aus GA 354, ein Teil der Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» im Brunner Heimathaus.
Die ersten 4 planetarischen Weltentwicklungsstufen: Alter Saturn - Alte Sonne - Alter Mond - Erde; Wandtafelzeichnung aus GA 354, ein Teil der Sonderausstellung «Kosmos - Erde - Mensch» im Brunner Heimathaus.
Öffnungszeiten

Sonntag von 10 - 12 Uhr
Mittwoch von 17 - 19 Uhr

Rudolf Steiner-Gedenkstätte

Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge

Rudolf Steiner hat während seiner Vorträge oftmals an die Tafel geschrieben oder gezeichnet. Auf die Initiative Emma Stolles hin wurden die Tafeln ab 1919 mit schwarzem Karton bespannt, um die Tafelzeichnung aufbewahren zu können. Auf diese Weise kamen im Laufe der folgenden Jahre über 1000 Zeichnungen zusammen, die in den letzten Jahren innerhalb der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA) in handlicher Form zugänglich gemacht wurden und seit 1992 in Museen weltweit ausgestellt werden.

„Die Wandtafelzeichnungen sind ein noch unausgeschöpfter Fundus kreativen Denkens und Zeichnens, der wohl noch viele Künstler und hoffentlich ein wachsendes Kunstpublikum zu jenen 'höheren Formen menschlicher Kreativität' anregen wird, die - nach R. Steiner und J. Beuys - Imagination, Inspiration und Intuition sind"“

Guido Magnaguagno: Direktor Tinguely Museum Basel

Adresse

Rudolf Steiner-Gedenkstätte

Leopold Gattringer-Straße 34
2340 Brunn am Gebirge

Literatur

  • Ludwig Müllner: Rudolf Steiner und Brunn am Gebirge bei Wien, Anna Pichler Verlag, Wien 1997 ISBN 3-901087-70-2

Weblinks

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