Entelechie und Vorlage:HistVV/Doku: Unterschied zwischen den Seiten

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Unter '''Entelechie''' ({{ELSalt|ἐντελέχεια}}, ''entelecheia'') versteht man in der [[Philosophie]] etwas, das sein Ziel ([[Telos (Philosophie)|Telos]]) in sich selbst hat. Der Begriff wurde von [[Aristoteles]] in der [[Wikipedia:Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]] IX, 8 eingeführt (''siehe auch'' [[Akt und Potenz]]). Der Ausdruck ''Entelechie'' ist aus drei Bestandteilen (en-tel-echeia) zusammengesetzt: ''en'' (in), ''tel'' von ''telos'' (Ziel), ''echeia'' von ''echein'' (haben/halten).
== Beschreibung ==
{| class="wikitable float-right"
|-
| <center>'''Bisher abrufbare<br>Vorlesungsverzeichnisse:'''</center>
|-
| [[Datei:Uni_Leipzig_-_Siegel.svg|200px|verweis=]]
|-
| <center>Universität Leipzig:<br>[http://histvv.uni-leipzig.de/vv/ Vorlesungsverzeichnisse<br>1814/15–1914]</center>
|-
| [[Datei:Universität_Zürich_logo.svg|200px|verweis=]]
|-
| <center>Universität Zürich:<br>[http://www.histvv.uzh.ch/vv/ Vorlesungsverzeichnisse<br>1833–1900]</center>
|-
|}
Mit Hilfe dieser Vorlage werden Weblinks zu einer vollständigen Liste mit Lehrveranstaltungen von Hochschuldozenten erzeugt. Linkziele sind die Websites von Universitäten, deren Vorlesungsverzeichnisse im Rahmen des [[Wikipedia:Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-geförderten Projekts [http://histvv.uni-leipzig.de/ „'''Hist'''orische '''V'''orlesungs'''v'''erzeichnisse“] ('''HistVV''') erfasst wurden.


== Begriffsbedeutung ==
Als Pilotprojekt wurden bis 2009 die Verzeichnisse der '''[[Wikipedia:Universität Leipzig|Universität Leipzig]]''' vom Wintersemester 1814/15 bis zum Sommersemester 1914 digitalisiert. Das Leipziger Projekt versammelt insgesamt [http://histvv.uni-leipzig.de/dozenten/ knapp 1.200 Dozenten], zu mehr als 650 davon gibt es bereits einen Artikel in der Wikipedia. 2012 kamen die Vorlesungsverzeichnisse der '''[[Wikipedia:Universität Zürich|Universität Zürich]]''' dazu, die für den Zeitraum 1833 (Gründung der Uni) bis 1900 aufbereitet wurden und verlinkbar sind (insgesamt [http://www.histvv.uzh.ch/dozenten/ 428 Dozierende]).
Der Begriff kann auf verschiedene Weise gedeutet werden.  


=== Entelechie als Reifegestalt ===
Die Software zum HistVV-Projekt wird unter einer [[Wikipedia:Open Source|Open-Source]]-Lizenz veröffentlicht. Es ist also möglich, dass demnächst weitere Universitäten ihre historischen Vorlesungsverzeichnisse damit erfassen.


In dieser Deutung bezeichnet Entelechie ein [[Individuum]], das sein Ziel in sich hat, also ein vollendetes Einzelding, ein Individuum im Vollendungszustand. Beispielsweise ist der [[Schmetterling]] die Entelechie der [[Wikipedia:Raupe (Schmetterling)|Raupe]], da der Schmetterling im Verhältnis zur Raupe die vollendete Gestalt erreicht hat.
== Kopiervorlage ==
Nach dem Signalwort „HistVV“ muss zunächst der Name der Universität angegeben werden (bisher: ''Leipzig'' oder ''Zürich''). Danach genügt es, die im Projekt vergebene eindeutige Dozenten-ID in die Vorlage einzufügen, zum Beispiel für [[Wikipedia:Gottfried Hermann|Gottfried Hermann]] (ID im Leipziger Projekt: „hermann_g“) oder für [[Wikipedia:Hugo Blümner|Hugo Blümner]] (ID im Züricher Projekt: „bluemner_h“):


=== Entelechie als Innehaben von Vollendungspotenzial ===
<nowiki>* {{HistVV|Leipzig|hermann_g}}
* {{HistVV|Zürich|bluemner_h}}</nowiki>


Setzt man die beiden ersten Wortbestandteile (en-tel-) als ''entelês'' (vollendet), so bedeutet Entelechie soviel wie "das Vollendete habend", also das Innehaben von vollendeten Fähigkeiten, die prinzipiell jederzeit abrufbar sind. In diesem Sinne bezeichnet Entelechie ein Vermögen eines Individuums, nicht aber das Individuum selbst. Beispielsweise besitzt der Schmetterling die Fähigkeit zu fliegen, daher ist Fliegenkönnen/Flugfähigkeit die Entelechie des Schmetterlings.
== Weitere Parameter ==
"[[Leibniz]] bezeichnet die [[Monade]]n als Entelechie, weil sie den Zweck ihrer eigenen Verwirklichung in sich tragen." (siehe Anton Hügli/Poul Lübcke unter Literatur).
Falls der Zeitraum, in dem die Vorlesungen gehalten wurden, weiter differenziert werden soll, können (müssen aber nicht) weitere Parameter angegeben werden:


In dieser Bedeutung kann außerdem zwischen aktiver und passiver Entelechie unterschieden werden:
<nowiki>* {{HistVV|Universität|Dozenten-ID|Semester|Jahr|Semester|Jahr}}</nowiki>
* ''Aktive Entelechie'' ist eine Fähigkeit, die ausgeübt werden kann und somit einem Wirkpotenzial entspricht.
* ''Passive Entelechie'' ist die Fähigkeit, eine äußere Einwirkung zu erdulden, und entspricht einem Widerstandspotenzial, z. B. der Fähigkeit eines Materials, einem Druck standzuhalten.


== Entelechie und Energie ==
Die zusätzlichen Angaben stehen jeweils für das erste und das letzte Semester, an dem der jeweilige Dozent Veranstaltungen gehalten hat. Dabei steht ein großes W für das Winter-, ein großes S für das Sommersemester. Die Jahresangaben sollten vierstellig angegeben werden.
Der Entelechie-Begriff steht bei [[Aristoteles]] in engem Zusammenhang mit dem Energie-Begriff. ''[[Energeia]]'' ist ein weiteres von [[Aristoteles]] geprägtes Kunstwort aus den Wortbestandteilen ''en ergô einai'' (''im Werk sein''). Es bezeichnet die lebendige Wirksamkeit im Unterschied zur ''dynamis'', der bloßen Potenz oder Möglichkeit. Beide Begriffe, Energie und Entelechie, stellen Aspekte des Form-Begriffs dar: Die Form (''eidos'') ist erstens auch Energie, weil sie die [[Wirkursache]] in sich schließt. Die Form ist zweitens auch Entelechie, insofern sie den [[Zweck]] des Wirkens beinhaltet.


== Der Entelechie-Begriff bei Goethe und Steiner ==
Für [[Wikipedia:Friedrich Trendelenburg|Friedrich Trendelenburg]] sähe die komplette Vorlage etwa so aus:


{{GZ|Das "Ganze" (die Idee) bedingt jedes Einzelne aus sich selbst, seinem eigenen Wesen gemäß. Dieses sich aus sich selbst Bestimmende kann man mit Goethe eine ''Entelechie'' nennen. Entelechie ist also die sich aus sich selbst in das Dasein rufende Kraft. Was in die Erscheinung tritt, hat auch sinnenfälliges Dasein, aber dies ist durch jenes entelechische Prinzip bestimmt.|1|59}}
<nowiki>* {{HistVV|Leipzig|trendelenburg_f|W|1895|S|1911}}</nowiki>


{{GZ|Die Idee ist deshalb im Sinne Goethes als Entelechie, d. i. schon als tätiges Dasein zu fassen.|1|234}}
Der erzeugte Link sähe wie folgt aus:


{{GZ|Gegenüber
* [http://histvv.uni-leipzig.de/dozenten/trendelenburg_f.html Übersicht der Lehrveranstaltungen von Friedrich Trendelenburg] an der [[Universität Leipzig]] (Wintersemester 1895 bis Sommersemester 1911)
dem Vergänglichen, das uns in den einzelnen Ereignissen, die in der
menschlichen Umgebung sind, entgegentritt, stehen die ewigen Ideen.
Das Stoffliche ist vergänglich, es ist nur ein Bild der ewigen Idee, die
in immer aufeinanderfolgenden Metamorphosen als Ewiges durch die
zeitlich vergänglichen Erscheinungen durchgeht. So hob Plato seine
Schüler hinauf von der Betrachtung der vergänglichen äußeren sinnlichen Dinge zu den ewigen Ideen, die gewissermaßen als das Himmlische
über dem Irdischen schwebten.


Zu kurz kam bei dieser platonischen Betrachtung der Mensch selber.
Sollen nur die Jahre angegeben werden, ohne das jeweilige Semester zu spezifizieren, sähe die ausgefüllte Vorlage so aus:
Denn im Menschen, in dem die Idee unmittelbar lebendig und gegenständlich
wird, kann man die platonische Denkweise nicht recht anwenden:
er ist zu individuell. Bei Plato sind die Ideen sozusagen etwas
über den Dingen Schwebendes. Die Mineralien, Kristalle, Quarzkristalle
entsprechen ja dieser Idee, auch die anderen äußeren Dinge der
leblosen Sinneswelt. Bei ''Goethe'' ist es auch so, daß er die Urpflanze
verfolgt, die Typen betrachtet. Bei den Tieren kann man auch so verfahren.
Aber bei dem Menschen ist es so, daß in jeder einzelnen Menschenindividualität
die lebendige Ideenindividualität auch verfolgt
werden muß. Das hat erst ''Aristoteles'' bewirkt, nicht Plato, daß die
Idee als «Entelechie» im Menschen wirksam gesehen wurde.|236|76f}}


{{GZ|Goethe hat erst später in seinem «Faust» eingesetzt: «Faustens Unsterbliches»; zuerst hatte er im Manuskript stehen: «Faustens Entelechie» - Entelechie, diesen aristotelischen Begriff, der in einer viel intimeren Weise das Menschlich-Seelische, das durch die Pforte des Todes geht, ausdrückt, als selbst das Wort «Unsterbliches», das ein negatives Wort ist, während Entelechie ein positives Wort ist.
<nowiki>* {{HistVV|Leipzig|trendelenburg_f||1895||1911}}</nowiki>
Aber Goethe hat wohl selber gefühlt, als er schrieb: «Faustens Entelechie wird von den Engeln himmelwärts getragen» -, daß die neuere Menschheit wenig Konkretes sich vorstellt bei dem Ausdruck Entelechie; daher hat er den gebräuchlicheren Ausdruck «Faustens Unsterbliches» dann an die Stelle gesetzt. Aber er hat etwas gefühlt von der Tiefe des Entelechiebegriffs.|171|12}}


== Siehe auch ==
'''Achtung:''' Lässt man den ersten Parameter (Name der Universität) weg, wird automatisch die Universität Leipzig verlinkt:
* [[Idee]]
* [[Selbstorganisation]]
* [[Individualität]]
* [[vierte (zukünftige) Hierarchie]]


== Literatur ==
<nowiki>* {{HistVV|trendelenburg_f}}
bzw. mit weiteren Parametern:
* {{HistVV|trendelenburg_f|S|1895|S|1911}}</nowiki>


* Anton Hügli/Poul Lübcke (Hg.): ''Philosophielexikon'', rowohlts enzyklopädie, Reinbek b. Hamburg, 6. Auflage 2005, S. 173 ISBN 3-499-55453-4
Dieser Defaultwert hat damit zu tun, dass bis Anfang 2012 die Universität Leipzig die einzige mit erfassten Vorlesungsverzeichnissen war.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Goethes Naturwissenschaftliche Schriften'', (nach: [[GA 1]]), Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1962, S. 59
* [[Rudolf Steiner]]: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften. Zugleich eine Grundlegung der Geisteswissenschaft (Anthroposophie) (1884-1897)'', [[GA 1]], (1987) {{Schriften|1}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit - Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhundert'', [[GA 171]], Dornach 1984 {{Vorträge|171}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Zweiter Band'', [[GA 236]] (1988), ISBN 3-7274-2360-9 {{Vorträge|236}}


{{GA}}
== Zeitliche Begrenzung ==
Zu beachten sind die zeitlichen Unter- und Obergrenzen der jeweiligen Projekte (Leipzig: Wintersemester 1814/15 bzw. Sommersemester 1914; Zürich: Sommersemester 1833 bzw. Sommersemester 1900). Der oben erwähnte Gottfried Hermann etwa lehrt schon seit dem Sommersemester 1795 an der Universität Leipzig,<ref>Vgl. [http://brawe.uni-leipzig.de/docuverse/1874_koechly_gottfried_hermann.html Verzeichniss sämmtlicher Vorlesungen Hermann’s.] In: Hermann August Theodor Koechly: Gottfried Hermann. Zu seinem hundertjährigen Geburtstage. Heidelberg: Carl Winter 1874. S. 191–196.</ref> seine Veranstaltungen werden aber erst ab 1814/15 erfasst. Hinweise auf diese Einschränkungen können notfalls in Klammern hinter die Vorlage geschrieben werden.


[[Kategorie: Griechische Philosophie]]
== Einzelnachweise ==
[[Kategorie: Ontologie]]
<references />
[[Kategorie: Theologie]]
[[en:Entelechy]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 24. August 2017, 12:34 Uhr

Beschreibung

Bisher abrufbare
Vorlesungsverzeichnisse:
Universität Leipzig:
Vorlesungsverzeichnisse
1814/15–1914
Universität Zürich:
Vorlesungsverzeichnisse
1833–1900

Mit Hilfe dieser Vorlage werden Weblinks zu einer vollständigen Liste mit Lehrveranstaltungen von Hochschuldozenten erzeugt. Linkziele sind die Websites von Universitäten, deren Vorlesungsverzeichnisse im Rahmen des DFG-geförderten Projekts Historische Vorlesungsverzeichnisse“ (HistVV) erfasst wurden.

Als Pilotprojekt wurden bis 2009 die Verzeichnisse der Universität Leipzig vom Wintersemester 1814/15 bis zum Sommersemester 1914 digitalisiert. Das Leipziger Projekt versammelt insgesamt knapp 1.200 Dozenten, zu mehr als 650 davon gibt es bereits einen Artikel in der Wikipedia. 2012 kamen die Vorlesungsverzeichnisse der Universität Zürich dazu, die für den Zeitraum 1833 (Gründung der Uni) bis 1900 aufbereitet wurden und verlinkbar sind (insgesamt 428 Dozierende).

Die Software zum HistVV-Projekt wird unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht. Es ist also möglich, dass demnächst weitere Universitäten ihre historischen Vorlesungsverzeichnisse damit erfassen.

Kopiervorlage

Nach dem Signalwort „HistVV“ muss zunächst der Name der Universität angegeben werden (bisher: Leipzig oder Zürich). Danach genügt es, die im Projekt vergebene eindeutige Dozenten-ID in die Vorlage einzufügen, zum Beispiel für Gottfried Hermann (ID im Leipziger Projekt: „hermann_g“) oder für Hugo Blümner (ID im Züricher Projekt: „bluemner_h“):

* {{HistVV|Leipzig|hermann_g}}
* {{HistVV|Zürich|bluemner_h}}

Weitere Parameter

Falls der Zeitraum, in dem die Vorlesungen gehalten wurden, weiter differenziert werden soll, können (müssen aber nicht) weitere Parameter angegeben werden:

* {{HistVV|Universität|Dozenten-ID|Semester|Jahr|Semester|Jahr}}

Die zusätzlichen Angaben stehen jeweils für das erste und das letzte Semester, an dem der jeweilige Dozent Veranstaltungen gehalten hat. Dabei steht ein großes W für das Winter-, ein großes S für das Sommersemester. Die Jahresangaben sollten vierstellig angegeben werden.

Für Friedrich Trendelenburg sähe die komplette Vorlage etwa so aus:

* {{HistVV|Leipzig|trendelenburg_f|W|1895|S|1911}}

Der erzeugte Link sähe wie folgt aus:

Sollen nur die Jahre angegeben werden, ohne das jeweilige Semester zu spezifizieren, sähe die ausgefüllte Vorlage so aus:

* {{HistVV|Leipzig|trendelenburg_f||1895||1911}}

Achtung: Lässt man den ersten Parameter (Name der Universität) weg, wird automatisch die Universität Leipzig verlinkt:

* {{HistVV|trendelenburg_f}}
bzw. mit weiteren Parametern:
* {{HistVV|trendelenburg_f|S|1895|S|1911}}

Dieser Defaultwert hat damit zu tun, dass bis Anfang 2012 die Universität Leipzig die einzige mit erfassten Vorlesungsverzeichnissen war.

Zeitliche Begrenzung

Zu beachten sind die zeitlichen Unter- und Obergrenzen der jeweiligen Projekte (Leipzig: Wintersemester 1814/15 bzw. Sommersemester 1914; Zürich: Sommersemester 1833 bzw. Sommersemester 1900). Der oben erwähnte Gottfried Hermann etwa lehrt schon seit dem Sommersemester 1795 an der Universität Leipzig,[1] seine Veranstaltungen werden aber erst ab 1814/15 erfasst. Hinweise auf diese Einschränkungen können notfalls in Klammern hinter die Vorlage geschrieben werden.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Verzeichniss sämmtlicher Vorlesungen Hermann’s. In: Hermann August Theodor Koechly: Gottfried Hermann. Zu seinem hundertjährigen Geburtstage. Heidelberg: Carl Winter 1874. S. 191–196.