imported>Joachim Stiller |
imported>Joachim Stiller |
Zeile 1: |
Zeile 1: |
| [[Datei:Straderapparat5.jpg|thumb|300px|Skizze des sogenannten [[Strader-Apparat]]s, angefertigt von Oskar Schmiedel nach dem
| | == Die folgenden Artikel müssen neu angelegt werden == |
| Originalmodell, das für die Aufführung des Mysteriendramas «[[Der Hüter der Schwelle]]»,
| |
| München 1913, nach Angaben Rudolf Steiners hergestellt worden war.]]
| |
| [[Datei:Keely-1.jpg|thumb|300px|Eine Hälfte einer späten Version von [[John Ernst Worrell Keely|John Worrell Keelys]] sphärischer [[Keely-Motor|Ätherkraft-Maschine]] (1896).]]
| |
| Als '''Universalkräfte''' (auch '''Umkreiskräfte''', '''Peripherikräfte''' oder '''zentrifugale Kräfte''') bezeichnet [[Rudolf Steiner]] alle [[ätherisch]]en [[Kraft|Kräfte]], die ''ohne'' [[Potential]] zentrifugal gestaltend aus dem [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis auf die Lebenswelt wirken<ref>Das [[System]] wird dadurch bis zu einem gewissen Grad zu einem [[mikrokosmisch]]en Abbild des [[Makrokosmos]] gestaltet. Die [[Wikipedia:Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] des Systems wird dabei veringert, weil die Zahl der möglichen [[Wikipedia:Mikrozustand|Mikrozustände]], durch die sich der beobachtete [[Wikipedia:Makrozustand|Makrozustand]] realisieren läßt, abnimmt. Die [[Struktur]] des Systems prägt sich dadurch schärfer aus, zugleich sinkt jedoch aus dem selben Grund seine Dynamik und Flexibilität.</ref>. Ihrem Wesen nach sind sie ''[[raum]]entleerende'' '''Saugkräfte'''; sie wirken nicht durch den [[Raum]], sondern durch den nur durch [[Umstülpung]] zu erfassenden ''negativen'' [[Gegenraum]]. Genau gegensätzlich [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|wirken]] die [[physisch]]en [[Zentralkräfte]] als ''raumerfüllende'' [[Druckkräfte]], die stets mit einem Potential verbunden sind, das es ermöglicht, [[Wikipedia:Arbeit (Physik)|physikalische Arbeit]] aus dem [[Kraftfeld (Physik)|Kraftfeld]] zu gewinnen. In der [[Natur]] wirken stets beide Arten von Kräften zusammen; nur die vom [[Mensch]]en entwickelten, derzeit gebräulichen [[Maschine]]n, von der [[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]] bis zum [[Wikipedia:Kernkraftwerk|Kernkraftwerk]], bedienen sich praktisch ausschließlich der Zentralkräfte.
| |
|
| |
|
| == Grundlagen ==
| | [[Vorlage:!-]] |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Sie können unmöglich eine Erscheinung, in die das Leben
| |
| hineinspielt, verstehen, wenn Sie nur nach dieser Methode vorgehen,
| |
| wenn Sie nur suchen die Potentiale für Zentralkräfte. Wenn Sie nach
| |
| dieser Methode studieren wollten das Kräftespiel in einem tierischen
| |
| Keim oder in einem pflanzlichen Keim, Sie würden nie zurechtkommen.
| |
| Es ist ja ein Ideal der heutigen Naturwissenschaft, auch
| |
| die organischen Erscheinungen durch Potentiale zu studieren, durch
| |
| irgendwie geartete Zentralkräfte. Das wird die Morgenröte einer neuen
| |
| Weltanschauung auf diesem Gebiete sein, daß man darauf kommen
| |
| wird: Durch das Verfolgen solcher Zentralkräfte geht es nicht, kann
| |
| man Erscheinungen, durch die das Leben spielt, nicht studieren. Denn
| |
| warum nicht? Ja, stellen wir uns einmal schematisch vor, wir gingen
| |
| darauf aus, physikalisch-versuchlich Naturvorgänge zu studieren.
| |
| Wir gehen zu Zentren, studieren die Wirkungsmöglichkeiten, die von
| |
| solchen Zentren ausgehen können. Da finden wir die Wirkung. Also,
| |
| wenn ich die drei Punkte a, b, c in ihren Potentialen ausrechne, so finde
| |
| ich, daß a auf α, β, γ wirken kann, ebenso c wirken kann auf α1, ß1, γ1
| |
| usw. Ich bekäme dann eine Anschauung darüber, wie die Wirkung
| |
| einer gewissen Sphäre sich abspielt unter dem Einfluß von Potentialen
| |
| von gewissen Zentralkräften. Niemals werde ich auf diesem Wege die
| |
| Möglichkeit finden, etwas zu erklären, in das Lebendiges hineinspielt.
| |
| Warum denn? Weil die Kräfte, die nun für das Lebendige in Betracht
| |
| kommen, kein Potential haben und keine Zentralkräfte sind, so daß,
| |
| wenn Sie hier versuchen würden, in d physikalische Wirkungen zu
| |
| suchen unter dem Einflüsse von a, b, c, so würden Sie auf Zentralkräfte
| |
| zurückgehen können; wenn Sie Lebenswirkungen studieren
| |
| wollen, können Sie niemals so sagen, weil es keine Zentren a, b, c
| |
| gibt für die Lebenswirkungen, sondern Sie kommen nur mit der Vorstellung
| |
| zurecht, wenn Sie sagen: Nun, ich habe in d Lebendiges. Nun
| |
| suche ich die Kräfte, die auf das Leben wirken. In a, b, c kann ich sie
| |
| nicht finden, wenn ich noch weiter gehe, auch nicht, sondern gewissermaßen
| |
| nur, wenn ich an der Welten Ende gehe, und zwar an deren
| |
| ganzen Umkreis. Das heißt, ich müßte hier von d ausgehend bis ans
| |
| Weltenende gehen und mir vorstellen, daß von der Kugelsphäre herein
| |
| überall Kräfte wirkten, die so zusammenspielten, daß sie in d zusammenkämen.
| |
| Es ist also das volle Gegenteil von Zentralkräften, die ein
| |
| Potential haben. Wie sollte ich ein Potential ausrechnen für dasjenige,
| |
| was da von der Unendlichkeit des Raumes von allen Seiten hereinspielt
| |
| ! Da würde es so zu rechnen sein: Ich würde die Kräfte zu zerteilen
| |
| haben, eine Gesamtkraft würde ich in immer kleinere Partien
| |
| zerteilen müssen und ich käme immer mehr an den Rand der Welt.
| |
| Dann würde die Kraft zersplittern. Jede Rechnung würde auch zersplittern,
| |
| weil hier nicht Zentralkräfte, sondern Universalkräfte ohne
| |
| Potential wirken. Hier hört das Rechnen auf. Das ist der Sprung
| |
| wiederum von dem unlebendigen Natürlichen in das lebendige Natürliche
| |
| hinein." {{Lit|{{G|320|39f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Eine «moralische Technik der Zukunft» auf Basis der Universalkräfte ==
| |
| | |
| Es bleibt einer künftig noch zu entwickelten Technologie überlassen, auch die Universalkräfte mit einzubeziehen.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Wenn Sie aber bedenken, wie fruchtbar die einseitigen
| |
| Vorstellungen der Physik für die Technik geworden sind, so
| |
| können Sie sich ein Bild machen von dem, was auch als technische
| |
| Folgen auftreten würde, wenn man zu den heute in der Technik einzig
| |
| figurierenden Druckkräften - denn die räumlichen Saugkräfte, die man
| |
| hat, sind ja auch nur Druckkräfte; ich meine Saugkräfte, die qualitativ
| |
| entgegengesetzt sind den Druckkräften - nun auch diese Saugkräfte
| |
| wirklich fruchtbar machen würde." {{Lit|{{G|321|171f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| Namentlich in Westen werde sich nach Steiner zunehmend ein «[[mechanischer Okkultismus]]» entwickeln, durch den Maschinen, die sich dieser [[Saugkräfte]] bedienen, allein durch [[psychisch]]e Kräfte in Gang gesetzt werden, für die bestimmte [[moral]]ische Qualitäten des Menschen erforderlich sind. Daraus kann eine «moralische Technik der Zukunft» entstehen. Eine Andeutung davon ist mit dem von Rudolf Steiner in seinen [[Mysteriendramen]] beschriebenen [[Strader-Apparat]] gegeben und auch mit dem in [[okkult]]en Kreisen berühmt gewordenen [[Keely-Motor]] <ref>Der genannte Motor wurde von [[John Worrell Keely]] (1837 - 1898) entwickelt, soll auf der Anwendung von [[Äther]]kräften beruht haben und ließ sich ''nur'' durch ihn selbst in Bewegung setzen.</ref>. Das Funktionsprinzip beruht auf dem ''Zusammenklang von Kräften'' bzw. ''Schwingungen'', den sogenannten [[Sympathetische Schwingungen|sympathetischen Schwingungen]].
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Erstens sind es die Fähigkeiten zum sogenannten materiellen Okkultismus.
| |
| Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen
| |
| Geheimgesellschaften - sollen gewisse, heute der Industrialisierung
| |
| zugrunde liegende soziale Formen auf eine ganz andere Grundlage
| |
| gestellt werden. Es weiß jedes wissende Mitglied dieser geheimen
| |
| Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch
| |
| beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes
| |
| der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange
| |
| Maschinen und maschinelle Einrichtungen und anderes in Bewegung
| |
| setzen kann. Eine kleine Andeutung finden Sie in dem, was ich in meinen
| |
| Mysteriendramen an die Person des Strader geknüpft habe." {{Lit|{{G|186|71f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Erfassung der Universalkräfte mittels projektiver Geometrie ==
| |
| | |
| Eine wesentliches Hilfsmittel, um die Universalkräfte in ihrem gestalterischen Vermögen konkret zu erfassen, ist mit der [[Projektive Geometrie|projektiven Geometrie]] gegeben, auf deren diesbezügliche Bedeutung [[Rudolf Steiner]] wiederholt hingewiesen hat.
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Die synthetische Geometrie zeigt einem, daß man in der Tat hinein kann in
| |
| die geometrischen Gebilde, was die analytische Geometrie nicht kann.
| |
| Und da erwirbt man sich, wenn man sich allmählich so herausringt aus
| |
| der bloßen analytischen Geometrie in die projektive oder synthetische
| |
| Geometrie hinein, eine Empfindung dafür, wie die Kurve selber in
| |
| sich die Elemente des Sich-Biegens, des Sich-Rundens und so weiter
| |
| hat, was ja nur äußerlich gegeben ist in der analytischen Geometrie.
| |
| Man dringt also aus der Umgebung der Linie, aus der Umgebung auch
| |
| des Raumgebildes in das innere Gefüge des Raumgebildes hinein, und
| |
| man hat dadurch eine Möglichkeit, sich eine erste Stufe zu bilden für
| |
| den Übergang des rein mathematischen Vorstellens, das ja im eminentesten
| |
| Sinne in der analytischen Geometrie gegeben ist, zum imaginativen
| |
| Vorstellen. Man hat das imaginative Vorstellen natürlich noch
| |
| nicht in der synthetischen, projektiven Geometrie, aber man nähert
| |
| sich ihm, und das ist, wenn man es innerlich durchmacht, ein außerordentlich
| |
| bedeutsames Erlebnis, ein Erlebnis, welches geradezu entscheidend
| |
| werden kann für die Anerkennung des imaginativen Elementes
| |
| und auch dafür, daß man sich dann den Weg der Geistesforschung
| |
| bestätigt in der Richtung, daß man wirklich eine Vorstellung
| |
| von diesem imaginativen Element bekommt." {{Lit|{{G|324|86}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| Rudolf Steiner veranschaulicht das etwa an folgendem Beispiel:
| |
| | |
| <div style="margin-left:20px">
| |
| "Man hat es wirklich zu tun,
| |
| so lange man, sagen wir, hier die Erde hat und die
| |
| Wurzel der Pflanze ins Auge faßt, man hat es zu tun mit
| |
| einer besonderen Ausbildung der Schwerkraft. Da steht
| |
| man drinnen in der gewöhnlichen Raumes-Dimensionalität.
| |
| Will man aber die Form der Blüte erklären, dann
| |
| kommt man damit nicht aus. Dann muß man, statt den
| |
| Koordinatenanfangspunkt zu nehmen, den unendlichen
| |
| | |
| [[Datei:GA82 230.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 82, S 230]]
| |
| | |
| Raum nehmen, der ja nur die andere Form ist für den
| |
| Punkt. Und dann kommt man dazu, statt hinauszugehen
| |
| zentrifugal, zentripetal hineinzugehen. Man kommt zu
| |
| dieser Wellenfläche. Statt daß die Sache versprüht, drückt
| |
| es von außen herein, und man bekommt dann jene Bewegungen,
| |
| die gleitende oder schabende Bewegungen
| |
| sind oder Druckbewegungen, bei denen man falsch gehen
| |
| würde, wenn man Koordinatenachsen vom Koordinatenmittelpunkt
| |
| aus nehmen würde, sondern man
| |
| muß die unendliche Sphäre als Koordinatenmittelpunkt
| |
| nehmen und dann lauter nach dem Zentrum hingehende
| |
| Koordinaten. Also, man bekommt das auch qualitativ
| |
| gegensätzliche Koordinatenachsensystem, sobald man ins
| |
| Ätherische kommt. Daß man das nicht berücksichtigt,
| |
| das ist der Fehler bei der gewöhnlichen Äthertheorie.
| |
| Hierin liegt die Schwierigkeit der Definition des Äthers.
| |
| Bald sieht man ihn als flüssig, bald als Gas an. Da liegt
| |
| der Fehler vor, daß man ausgeht von dem Koordinatensystem,
| |
| das vom Mittelpunkt aus gesehen ist. Sobald
| |
| man aber in den Äther kommt, muß man die Sphäre
| |
| nehmen, und das gesamte System statt von innen nach
| |
| außen, umgekehrt konstruieren." {{Lit|{{G|082|229f}}}}
| |
| </div>
| |
| | |
| == Siehe auch ==
| |
| | |
| * [[Keely-Motor]]
| |
| * [[Mechanischer Okkultismus]]
| |
| * [[Morgen- und Abendkräfte]]
| |
| * [[Mittagskräfte]]
| |
| * [[Mitternachtskräfte]]
| |
| * [[Strader-Apparat]]
| |
| * [[Technik]]
| |
| | |
| == Literatur ==
| |
| | |
| * Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
| |
| * {{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
| |
| * [[Rudolf Steiner]]: ''Naturbeobachtung, Experiment, Mathematik und die Erkenntnisstufen der Geistesforschung'', [[GA 324]] (1991), ISBN 3-7274-3242-X {{Vorträge|324}}
| |
| | |
| {{GA}}
| |
| | |
| == Weblinks ==
| |
| * [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Geisteswissenschaftliche_Impulse_zur_Entwickelung_der_Physik_I.pdf Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I]
| |
| | |
| == Einzelanchweise ==
| |
| <references/>
| |
| | |
| [[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Äther]]
| |