Vier Temperamente und Universalkräfte: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Temperamente.gif|thumb|400px|Die vier Temperamente]]
[[Datei:Straderapparat5.jpg|thumb|300px|Skizze des sogenannten [[Strader-Apparat]]s, angefertigt von Oskar Schmiedel nach dem
Die '''vier Temperamente''' ([[Latein|lat.]] ''temperamentum'' = „das richtige Maß, die richtige Mischung“, von [[Latein|lat.]] ''temperare'' = „mäßigen, mischen“; im 16. Jahrhundert im Sinne von „ausgeglichenes Mischungsverhältnis“ in der Pharmazie verwendet), die die mehr oder weniger ''dauerhafte'' Grundgestimmtheit oder [[Gemüt]]sart des [[Mensch]]en bestimmen, haben, anders als augenblickliche [[Emotion]]en oder [[Gefühl]]e, ihren Sitz im [[Ätherleib]]. Von hier aus wirken sie aber teilweise bis in die ''äußere'' [[Gestalt]]ung des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] hinein, anderseits spiegeln sie sich in ''inneren'' Erlebnissen des [[Astralleib]]s bzw. der [[Seelische Wesensglieder|seelischen Wesensglieder]] wider.
Originalmodell, das für die Aufführung des Mysteriendramas «[[Der Hüter der Schwelle]]»,
München 1913, nach Angaben Rudolf Steiners hergestellt worden war.]]
[[Datei:Keely-1.jpg|thumb|300px|Eine Hälfte einer späten Version von [[John Ernst Worrell Keely|John Worrell Keelys]] sphärischer [[Keely-Motor|Ätherkraft-Maschine]] (1896).]]
Als '''Universalkräfte''' (auch '''Umkreiskräfte''', '''Peripherikräfte''' oder '''zentrifugale Kräfte''') bezeichnet [[Rudolf Steiner]] alle [[ätherisch]]en [[Kraft|Kräfte]], die ''ohne'' [[Potential]] zentrifugal gestaltend aus dem [[Kosmos|kosmischen]] Umkreis auf die Lebenswelt wirken<ref>Das [[System]] wird dadurch bis zu einem gewissen Grad zu einem [[mikrokosmisch]]en Abbild des [[Makrokosmos]] gestaltet. Die [[Wikipedia:Entropie (Thermodynamik)|Entropie]] des Systems wird dabei veringert, weil die Zahl der möglichen [[Wikipedia:Mikrozustand|Mikrozustände]], durch die sich der beobachtete [[Wikipedia:Makrozustand|Makrozustand]] realisieren läßt, abnimmt. Die [[Struktur]] des Systems prägt sich dadurch schärfer aus, zugleich sinkt jedoch aus dem selben Grund seine Dynamik und Flexibilität.</ref>. Ihrem Wesen nach sind sie ''[[raum]]entleerende'' '''Saugkräfte'''; sie wirken nicht durch den [[Raum]], sondern durch den nur durch [[Umstülpung]] zu erfassenden ''negativen'' [[Gegenraum]]. Genau gegensätzlich [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|wirken]] die [[physisch]]en [[Zentralkräfte]] als ''raumerfüllende'' [[Druckkräfte]], die stets mit einem Potential verbunden sind, das es ermöglicht, [[Wikipedia:Arbeit (Physik)|physikalische Arbeit]] aus dem [[Kraftfeld (Physik)|Kraftfeld]] zu gewinnen. In der [[Natur]] wirken stets beide Arten von Kräften zusammen; nur die vom [[Mensch]]en entwickelten, derzeit gebräulichen [[Maschine]]n, von der [[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]] bis zum [[Wikipedia:Kernkraftwerk|Kernkraftwerk]], bedienen sich praktisch ausschließlich der Zentralkräfte.  


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== Grundlagen ==
"Diese vier Temperamente drücken sich im Ätherleib aus. Es gibt also vier verschiedene Hauptarten von Ätherleibern. Diese haben wiederum verschiedene Strömungen und Bewegungen, die sich in einer bestimmten Grundfarbe im [[Astralleib]] ausdrücken. Das ist nicht etwa vom Astralleib abhängig, es zeigt sich nur darin." {{Lit|{{G|095|64}}}}
</div>
 
== Temperamente und Elemente ==
 
Nach [[Wikipedia:Hippokrates von Kós|Hippokrates von Kós]] (460-375 v. Chr.), der die ''Temperamentenlehre'' erstmals ''exoterisch'' formuliert hat, werden vier Temperamente unterschieden, die den [[Elemente|vier Elementen]] entsprechen:
 
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* [[Choleriker]] ([[Feuer]])
* [[Sanguiniker]] ([[Luft]])
* [[Phlegmatiker]] ([[Wasser]])
* [[Melancholiker]] ([[Erde (Element)|Erde]])
</div>


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"Es steht nun in einer geheimnisvollen Verwandtschaft mit den vier Elementen der elementarischen
"Sie können unmöglich eine Erscheinung, in die das Leben
Welt dasjenige im Menschen, was man seine Temperamente nennt,
hineinspielt, verstehen, wenn Sie nur nach dieser Methode vorgehen,
und zwar so, daß eine Verwandtschaft besteht zwischen dem melancholischen Temperament
wenn Sie nur suchen die Potentiale für Zentralkräfte. Wenn Sie nach
und dem Elemente der Erde, zwischen dem phlegmatischen Temperament
dieser Methode studieren wollten das Kräftespiel in einem tierischen
und dem Elemente des Wassers, zwischen dem sanguinischen Temperament
Keim oder in einem pflanzlichen Keim, Sie würden nie zurechtkommen.
und dem Elemente der Luft, und zwischen dem cholerischen Temperament und
Es ist ja ein Ideal der heutigen Naturwissenschaft, auch
dem Elemente des Feuers. Diese Verwandtschaft kommt im Erleben der elementarischen
die organischen Erscheinungen durch Potentiale zu studieren, durch
Welt so zum Ausdruck, daß in der Tat zum Beispiel der cholerische Mensch
irgendwie geartete Zentralkräfte. Das wird die Morgenröte einer neuen
mehr Neigung hat, mit den im Feuer in der elementarischen Welt lebenden Wesenheiten
Weltanschauung auf diesem Gebiete sein, daß man darauf kommen
und Tatsachen zusammenzuwachsen als mit den in den anderen Elementen
wird: Durch das Verfolgen solcher Zentralkräfte geht es nicht, kann
lebenden Wesenheiten. Der Sanguiniker hat wiederum mehr die Neigung, mit den
man Erscheinungen, durch die das Leben spielt, nicht studieren. Denn
im Element der Luft auftretenden Wesenheiten zusammenzuwachsen, der Phlegmatiker
warum nicht? Ja, stellen wir uns einmal schematisch vor, wir gingen
mit den im Wasser und der Melancholiker mit den in der Erde auftretenden Tatsachen
darauf aus, physikalisch-versuchlich Naturvorgänge zu studieren.
und Wesenheiten. So kommt man in eine gewisse Abhängigkeit in dem Augenblicke,
Wir gehen zu Zentren, studieren die Wirkungsmöglichkeiten, die von
in dem man durch wirkliches Erleben die elementarische Welt betritt.
solchen Zentren ausgehen können. Da finden wir die Wirkung. Also,
Und Sie können sich daraus leicht die Vorstellung bilden, daß die verschiedensten
wenn ich die drei Punkte a, b, c in ihren Potentialen ausrechne, so finde
Menschen Ihnen im Grunde genommen das Verschiedenste erzählen können von
ich, daß a auf α, β, γ wirken kann, ebenso c wirken kann auf α1, ß1, γ1
der elementarischen Welt und daß eigentlich keiner so ganz unrecht zu haben
usw. Ich bekäme dann eine Anschauung darüber, wie die Wirkung
braucht, wenn er verschieden von einem andern seine eigenen Erlebnisse in dieser
einer gewissen Sphäre sich abspielt unter dem Einfluß von Potentialen
Welt schildert. Daher brauchen Sie sich gar nicht zu verwundern, wenn die Schilderungen
von gewissen Zentralkräften. Niemals werde ich auf diesem Wege die
gewisser niederer [[Hellseher]] in bezug auf die elementarische Welt sehr voneinander
Möglichkeit finden, etwas zu erklären, in das Lebendiges hineinspielt.
abweichend sind, denn beurteilen kann man diese Welt doch erst dann,
Warum denn? Weil die Kräfte, die nun für das Lebendige in Betracht
wenn man eine genaue Erkenntnis von sich selber hat." {{Lit|{{G|119|163f}}}}
kommen, kein Potential haben und keine Zentralkräfte sind, so daß,
</div>
wenn Sie hier versuchen würden, in d physikalische Wirkungen zu
 
suchen unter dem Einflüsse von a, b, c, so würden Sie auf Zentralkräfte
== Die Temperamente und die Viersäftelehre ==
zurückgehen können; wenn Sie Lebenswirkungen studieren
 
wollen, können Sie niemals so sagen, weil es keine Zentren a, b, c
Erst [[Wikipedia:Galenos von Pergamon|Galenos von Pergamon]] ([[Wikipedia:Deutsche Sprache|dt.]] Galēn; * um 129 n. Chr. in [[Wikipedia:Pergamon|Pergamon]]; † um 216 n. Chr. in [[Wikipedia:Rom|Rom]]) verband die Temperamentenlehre mit der ebenfalls schon von Hippokrates aufgestellten [[Viersäftelehre|Viersäftelehre]] ([[Humoralpathologie|Humoralpathologie]]), in dem er den ''humores'', den vier hauptsächlichen Körperflüssigkeiten, jeweils ein Temperament zuordnete:
gibt für die Lebenswirkungen, sondern Sie kommen nur mit der Vorstellung
 
zurecht, wenn Sie sagen: Nun, ich habe in d Lebendiges. Nun
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suche ich die Kräfte, die auf das Leben wirken. In a, b, c kann ich sie
*Blut ("Sanguis"): [[Sanguiniker|Sanguinisch]]
nicht finden, wenn ich noch weiter gehe, auch nicht, sondern gewissermaßen
*Schleim ("Phlegma"): [[Phlegmatiker|Phlegmatisch]]
nur, wenn ich an der Welten Ende gehe, und zwar an deren
*Schwarze Gallenflüssigkeit ("Melas Cholé"): [[Melancholiker|Melancholisch]]
ganzen Umkreis. Das heißt, ich müßte hier von d ausgehend bis ans
*Gelbe Gallenflüssigkeit ("Cholé"): [[Choleriker|Cholerisch]]
Weltenende gehen und mir vorstellen, daß von der Kugelsphäre herein
überall Kräfte wirkten, die so zusammenspielten, daß sie in d zusammenkämen.
Es ist also das volle Gegenteil von Zentralkräften, die ein
Potential haben. Wie sollte ich ein Potential ausrechnen für dasjenige,
was da von der Unendlichkeit des Raumes von allen Seiten hereinspielt
! Da würde es so zu rechnen sein: Ich würde die Kräfte zu zerteilen
haben, eine Gesamtkraft würde ich in immer kleinere Partien
zerteilen müssen und ich käme immer mehr an den Rand der Welt.
Dann würde die Kraft zersplittern. Jede Rechnung würde auch zersplittern,
weil hier nicht Zentralkräfte, sondern Universalkräfte ohne
Potential wirken. Hier hört das Rechnen auf. Das ist der Sprung
wiederum von dem unlebendigen Natürlichen in das lebendige Natürliche
hinein." {{Lit|{{G|320|39f}}}}
</div>
</div>


== Die Bildung der Temperamente bei der Inkarnation ==
== Eine «moralische Technik der Zukunft» auf Basis der Universalkräfte ==


Wenn der [[Mensch]] zu einer neuen [[irdisch]]en [[Inkarnation]] heruntersteigt, muss sich seine [[geist]]ige [[Individualität]], sein [[ewig]]er [[Wesenskern]], der durch [[Reinkarnation|wiederholte Erdenleben]] schreitet, mit dem durch die [[Vererbung]]sströmung bereitgestellten vergänglichen [[Leib]] verbinden und es muss ein richtiger Ausgleich dieser beiden Strömungen gesucht werden. Dieser Ausgleich spiegelt sich im Temperament wieder:
Es bleibt einer künftig noch zu entwickelten Technologie überlassen, auch die Universalkräfte mit einzubeziehen.  


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<div style="margin-left:20px">
"Nun entsteht die
"Wenn Sie aber bedenken, wie fruchtbar die einseitigen
große Frage: Wie kann dasjenige, was aus ganz anderen Welten stammt, was sich Vater
Vorstellungen der Physik für die Technik geworden sind, so
und Mutter suchen muß, sich vereinen mit dem Leiblich-Physischen, wie kann es
können Sie sich ein Bild machen von dem, was auch als technische
sich umkleiden mit dem, was die körperlichen Merkmale sind, durch die der Mensch
Folgen auftreten würde, wenn man zu den heute in der Technik einzig
hineingestellt wird in die Vererbungslinie? Wie geschieht die Vereinigung der beiden
figurierenden Druckkräften - denn die räumlichen Saugkräfte, die man
Strömungen, der geistig-seelischen Strömung, in die der Mensch hineingestellt ist
hat, sind ja auch nur Druckkräfte; ich meine Saugkräfte, die qualitativ
durch die Wiederverkörperung, und der leiblichen Strömung der Vererbungslinie? Es
entgegengesetzt sind den Druckkräften - nun auch diese Saugkräfte
muß ein Ausgleich geschaffen werden. Indem die beiden Strömungen sich vereinigen,
wirklich fruchtbar machen würde." {{Lit|{{G|321|171f}}}}
färbt die eine Strömung die andere. Sie färben sich gegenseitig. So wie sich die
blaue und die gelbe Farbe etwa vereinigen in dem Grün, so vereinigen sich die beiden
Strömungen im Menschen zu dem, was man sein Temperament nennt. Das
Temperament gleicht das Ewige mit dem Vergänglichen aus. Dieser Ausgleich geschieht
dadurch, daß dasjenige, was wir als die Glieder der menschlichen Natur kennengelernt
haben, in ganz bestimmter Art und Weise miteinander ins Verhältnis tritt." {{Lit|{{G|057|277f}}}}
</div>
</div>


== Temperamente und Wesensglieder ==
Namentlich in Westen werde sich nach Steiner zunehmend ein «[[mechanischer Okkultismus]]» entwickeln, durch den Maschinen, die sich dieser [[Saugkräfte]] bedienen, allein durch [[psychisch]]e Kräfte in Gang gesetzt werden, für die bestimmte [[moral]]ische Qualitäten des Menschen erforderlich sind. Daraus kann eine «moralische Technik der Zukunft» entstehen. Eine Andeutung davon ist mit dem von Rudolf Steiner in seinen [[Mysteriendramen]] beschriebenen [[Strader-Apparat]] gegeben und auch mit dem in [[okkult]]en Kreisen berühmt gewordenen [[Keely-Motor]] <ref>Der genannte Motor wurde von [[John Worrell Keely]] (1837 - 1898) entwickelt, soll auf der Anwendung von [[Äther]]kräften beruht haben und ließ sich ''nur'' durch ihn selbst in Bewegung setzen.</ref>. Das Funktionsprinzip beruht auf dem ''Zusammenklang von Kräften'' bzw. ''Schwingungen'', den sogenannten [[Sympathetische Schwingungen|sympathetischen Schwingungen]].
[[Bild:Vier Apostel (Albrecht Duerer).jpg|thumb|[[Wikipedia:Die vier Apostel|Die vier Apostel]] von [[Wikipedia:Albrecht Dürer|Albrecht Dürer]], eine Darstellung der vier Temperamente: [[Johannes (Apostel)|Johannes]] ([[Sanguiniker]]), [[Simon Petrus|Petrus]] ([[Phlegmatiker]]), [[Markus (Evangelist)|Markus]] ([[Choleriker]]) und [[Paulus von Tarsus|Paulus]] ([[Melancholiker]])]]
 
Die vier Temperamente hängen eng mit den vier grundlegenden [[Wesensglieder]]n des [[Mensch]]en zusammen. Dominiert eines der Wesensglieder die anderen, so drückt sich das in den im [[Ätherleib]] wirkenden Temperamenten folgendermaßen aus, wobei zugleich auch ganz bestimmte Organsysteme besonders hervortreten:
 
<div style="margin-left:50px">
*[[Ich]] - [[Blut]]kreislauf<ref name="Blut">Es ist kein Widerspruch, dass hier das Blut, als einer der vier Körper''säfte'', dem Sanguiniker zugeordnet wird, anderseits der [[Blut]]kreislauf, als Organsystem, dem Choleriker entspricht.</ref> - [[Choleriker]]
*[[Astralleib]] - [[Nervensystem]] - [[Sanguiniker]]
*[[Ätherleib]] - [[Drüsen]]system - [[Phlegmatiker]]
*[[Physischer Leib]] - [[Knochen]]system - [[Melancholiker]]
</div>


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<div style="margin-left:20px">
"Beherrscht der Ich-Träger die übrigen Glieder des Menschen, so herrscht das cholerische Temperament vor. Herrscht
"Erstens sind es die Fähigkeiten zum sogenannten materiellen Okkultismus.
der Astralleib über die anderen Glieder, so sprechen wir dem Menschen ein sanguinisches
Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen
Temperament zu. Herrscht vor der Ätherleib, so sprechen wir vom phlegmatischen
Geheimgesellschaften - sollen gewisse, heute der Industrialisierung
Temperament. Und ist vorherrschend der physische Leib, so handelt es sich
zugrunde liegende soziale Formen auf eine ganz andere Grundlage
um ein melancholisches Temperament. Das Ich drückt sich in der Zirkulation des
gestellt werden. Es weiß jedes wissende Mitglied dieser geheimen
Blutes aus. Deshalb ist beim Choleriker vorherrschend das Blutsystem. Der Astralleib
Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch
findet seinen physischen Ausdruck im Nervensystem; wir haben deshalb beim
beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes
Sanguiniker im physischen Leibe tonangebend das Nervensystem. Der Ätherleib
der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange
drückt sich physisch aus im Drüsensystem; deshalb ist beim Phlegmatiker im physischen
Maschinen und maschinelle Einrichtungen und anderes in Bewegung
Leibe tonangebend das Drüsensystem. Der physische Leib als solcher kommt
setzen kann. Eine kleine Andeutung finden Sie in dem, was ich in meinen
nur im physischen Leibe zum Ausdruck; deshalb ist der physische Leib beim Melancholiker
Mysteriendramen an die Person des Strader geknüpft habe." {{Lit|{{G|186|71f}}}}
das äußerlich Tonangebende." {{Lit|{{G|057|278f}}}}
</div>
</div>


== Charakteristik der vier Temperamente ==
== Erfassung der Universalkräfte mittels projektiver Geometrie ==


Reine Temperamente in ihrer vollen Einseitigkeit sind im Leben kaum zu finden. Im Grunde hat jeder Mensch alle vier Temperamente, aber oft sticht eines besonders hervor. Oft sind auch zwei Temperamente sehr stark ausgebildet, ein drittes spielt noch leise mit, während das vierte nur sehr, sehr schwach hervortritt. Das cholerische Temperament ist häufig mit dem melancholischen verbunden, ebenso das sanguinische mit dem phlegmatischen, wobei sich in dem jeweils ersteren die aktive, im zweiten die mehr passive Seite des Charakters ausdrückt. Problematischer ist die enge Verbindung der beiden aktiven Temperamente, also Cholerik und Sanguinik, was einen hyperaktiven Charakter ergibt, oder die Verbindung der beiden passiven Temperamente, Phlegmatik und Melancholie, was dem Menschen einen passiv verzweifelnden Charakter verleiht. Die Temperamente bilden auch Gegensatzpaare, von denen dann das eine sehr stark, das andere kaum ausgeprägt ist. Dem cholerischen Temperament steht das phlegmatische als schroffer Gegensatz gegenüber, ebenso dem sanguinischen das melancholische, so wie [[Feuer]] und [[Wasser]] Gegensätze sind und auch [[Luft]] und [[Erde]].
Eine wesentliches Hilfsmittel, um die Universalkräfte in ihrem gestalterischen Vermögen konkret zu erfassen, ist mit der [[Projektive Geometrie|projektiven Geometrie]] gegeben, auf deren diesbezügliche Bedeutung [[Rudolf Steiner]] wiederholt hingewiesen hat.
 
Es gibt kein ''gutes'' und kein ''schlechtes'' Temperament. Jedes hat positive, das Eigenwohl und das soziale Miteinander gleichermaßen fördernde, wie auch negative, lebenshemmende Eigenschaften. Durch Erziehung und später durch Selbsterziehung sollen die Temperamente keineswegs geschwächt oder nivelliert, sondern in ihrer positven Kraft gestärkt werden. Im Idealfall kommt der Mensch dazu, über die positiven Kräfte aller vier Temperamente in voller Stärke und im ausgewogenen Gleichmaß frei zu verfügen - aber das ist in der Regel ein fernes Entwicklungsziel, das nur durch die energische Arbeit am [[Ätherleib]] erreicht werden kann.
 
=== Physiognomie ===
<gallery perrow="4">
Bild:Sanguiniker.jpg|Sanguiniker
Bild:Choleriker.jpg|Choleriker
Bild:Melancholiker.jpg|Melancholiker
Bild:Phlegmatiker.jpg|Phlegmatiker
</gallery>
 
=== Die vier Grundtypen ===
Die reinen [[Typen (Psycholgie)|Grundtypen]], um sie recht anschaulich zu machen, charakterisiert [[Rudolf Steiner]] so:


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"Beim Choleriker ist vorzugsweise das Ich und das Blutsystem vorherrschend. Dadurch tritt er auf als der Mensch, der sein Ich unter allen Umständen durchsetzen will. Von der Zirkulation des Blutes schreibt sich alles Aggressive des Cholerikers her, alles was mit der starken Willensnatur des Cholerikers zusammenhängt. Im Nervensystem und Astralleib sind die auf- und abwogenden Empfindungen und Gefühle. Nur dadurch, daß diese durch das Ich gebändigt werden, kommt Harmonie und Ordnung hinein. Würde er sie nicht durch sein Ich bändigen, so würden sie auf- und abfluten, ohne daß man bemerken könnte, der Mensch übt irgendeine Herrschaft über sie aus. Der Mensch würde hingegeben sein allem Wogen von Empfindung zu Empfindung, von Bild zu Bild, von Vorstellung zu Vorstellung und so weiter.
"Die synthetische Geometrie zeigt einem, daß man in der Tat hinein kann in
 
die geometrischen Gebilde, was die analytische Geometrie nicht kann.
Etwas von dem tritt ein, wenn der astralische Leib vorherrscht, also beim Sanguiniker, der in gewisser Weise den auf- und abwogenden Bildern, Empfindungen und Vorstellungen hingegeben ist, da bei ihm der Astralleib und das Nervensystem vorherrschen. Das, was des Menschen Blutzirkulation ist, ist der Bändiger des Nervenlebens. Was tritt ein, wenn ein Mensch blutarm, bleichsüchtig ist, wenn der Bändiger nicht da ist? Dann tritt ein zügelloses Auf- und Abfluten der Bilder; Illusionen, Halluzinationen treten auf. Einen kleinen Anflug davon haben wir beim Sanguiniker. Der Sanguiniker kann nicht bei einem Eindruck verweilen, er kann nicht festhalten an einem Bilde, er haftet nicht mit seinem Interesse an einem Eindruck. Er eilt von Lebenseindruck zu Lebenseindruck, von Wahrnehmung zu Wahrnehmung. Das kann man besonders beim sanguinischen Kinde beobachten; da kann es einem Sorge machen. Leicht ist Interesse da, ein Bild fängt leicht an zu wirken, macht bald einen Eindruck, aber der Eindruck ist bald wieder verschwunden.
Und da erwirbt man sich, wenn man sich allmählich so herausringt aus
 
der bloßen analytischen Geometrie in die projektive oder synthetische
Gehen wir jetzt zum phlegmatischen Temperament über! Wir sahen, daß das phlegmatische Temperament dadurch entsteht, daß vorherrschend gemacht ist das, was wir Äther- oder Lebensleib nennen, das, was des Menschen Wachstums- und Lebensvorgänge im Innern regelt. Es kommt das in innerer Behaglichkeit zum Ausdruck. Je mehr der Mensch in seinem Ätherleib lebt, desto mehr ist er in sich selber beschäftigt, und läßt die äußeren Dinge laufen. Er ist in seinem Innern beschäftigt.
Geometrie hinein, eine Empfindung dafür, wie die Kurve selber in
 
sich die Elemente des Sich-Biegens, des Sich-Rundens und so weiter
Beim Melancholiker haben wir gesehen, daß der physische Leib, also das dichteste Glied der menschlichen Wesenheit, der Herr wird über die anderen. Immer, wenn der dichteste Teil Herr wird, dann fühlt das der Mensch so, daß er nicht Herr ist darüber, daß er ihn nicht handhaben kann. Denn der physische Leib ist das Instrument, das er durch seine höheren Glieder überall beherrschen soll; jetzt aber herrscht dieser physische Leib, setzt dem anderen Widerstand entgegen. Das empfindet der Mensch als Schmerz, Unlust, als die trübselige Stimmung des Melancholikers. Es ist immer ein Aufsteigen von Schmerzen da. Von nichts anderem rührt diese Stimmung her, als daß der physische Leib der innern Behaglichkeit des Ätherleibes, der Beweglichkeit des Astralleibes und der Zielsicherheit des Ichs Widerstände entgegenstellt.
hat, was ja nur äußerlich gegeben ist in der analytischen Geometrie.
 
Man dringt also aus der Umgebung der Linie, aus der Umgebung auch
Was wir da sehen als die Mischung der vier Wesensglieder des Menschen, das tritt uns im äußeren Bilde klar und deutlich entgegen. Wenn das Ich vorherrscht, will der Mensch sich gegen alle äußeren Widerstände durchsetzen, will in Erscheinung treten. Es hält dann förmlich die anderen Glieder des Menschen im Wachstum zurück, den Astralleib und den Ätherleib, läßt sie nicht zu ihrem Rechte kommen. Rein äußerlich tritt das einem schon entgegen. Johann Gottlieb Fichte zum Beispiel, der deutsche Choleriker, ist schon äußerlich als solcher kenntlich. Er verriet schon äußerlich deutlich im Wuchs, daß die anderen Wesensglieder zurückgehalten worden sind. Oder ein klassisches Beispiel eines Cholerikers ist Napoleon, der so klein geblieben ist, weil das Ich die anderen Wesensglieder zurückgehalten hat. Es handelt sich nun natürlich nicht darum, daß behauptet wird, der Choleriker sei klein und der Sanguiniker groß. Wir dürfen die Gestalt des Menschen nur mit seinem eignen Wuchs vergleichen. Es kommt darauf an, in welchem Verhältnis zur ganzen Gestalt der Wuchs steht. Beim Sanguiniker herrscht das Nervensystem, der Astralleib vor. Er wird in seinem in sich beweglichen Leben an den Gliedern arbeiten; er wird auch das äußere Abbild des Menschen so beweglich wie möglich machen. Haben wir beim Choleriker scharf geschnittene Gesichtszüge, so beim Sanguiniker bewegliche, ausdrucksvolle, sich verändernde Gesichtszüge. Sogar in der schlanken Gestalt, im Knochenbau, sehen wir die innere Beweglichkeit des Astralleibes am ganzen Menschen. In den schlanken Muskeln zum Beispiel kommt sie zum Ausdruck. Das ist auch zu sehen in dem, was der Mensch äußerlich darlebt. Auch wer nicht hellsehend ist, kann dem Menschen schon von hinten ansehen, ob er Sanguiniker oder Choleriker ist. Dazu braucht man nicht Geisteswissenschaftler zu sein. Sieht man einen Choleriker gehen, so kann man beobachten, wie er jeden Fuß so setzt, als ob er bei jedem Schritt nicht nur den Boden berühren wolle, sondern als ob der Fuß noch ein Stück in den Boden hineingehen sollte. Beim Sanguiniker dagegen haben wir einen hüpfenden, springenden Gang. Auch feinere Merkmale finden sich in der äußeren Gestalt. Die Innerlichkeit der Ich-Natur, die geschlossene Innerlichkeit des Cholerikers tritt uns entgegen in dem schwarzen Auge des Cholerikers. Sehen Sie sich den Sanguiniker an, bei dem die Ich-Natur nicht so tief gewurzelt ist, bei dem der astralische Leib seine ganze Beweglichkeit ausgießt, da ist das blaue Auge vorherrschend. So könnten viele Merkmale angeführt werden, die das Temperament in der äußeren Erscheinung zeigen.
des Raumgebildes in das innere Gefüge des Raumgebildes hinein, und
 
man hat dadurch eine Möglichkeit, sich eine erste Stufe zu bilden für
Das phlegmatische Temperament tritt einem entgegen in der unbeweglichen, teilnahmslosen Physiognomie, in der Fülle des Körpers, besonders in der Ausarbeitung der Fettpartien; denn das ist das, was besonders der Ätherleib ausarbeitet. In alledem tritt uns die innere Behaglichkeit des Phlegmatikers entgegen. Er hat einen schlotternden Gang. Er tritt sozusagen nicht ordentlich auf, setzt sich nicht in Beziehung zu den Dingen. - Und sehen Sie sich den Melancholiker an, wie er zumeist einen vorhängenden Kopf hat, nicht aus sich heraus die Kraft hat, den Nacken zu steifen. Das Auge ist trübe; da ist nicht der Glanz des schwarzen Cholerikerauges. Der Gang ist zwar fest, aber es ist nicht der Gang des Cholerikers, das feste Auftreten des Cholerikers, sondern es ist etwas Schleppend-Festes." {{Lit|{{G|057|279f}}}}
den Übergang des rein mathematischen Vorstellens, das ja im eminentesten
Sinne in der analytischen Geometrie gegeben ist, zum imaginativen
Vorstellen. Man hat das imaginative Vorstellen natürlich noch
nicht in der synthetischen, projektiven Geometrie, aber man nähert
sich ihm, und das ist, wenn man es innerlich durchmacht, ein außerordentlich
bedeutsames Erlebnis, ein Erlebnis, welches geradezu entscheidend
werden kann für die Anerkennung des imaginativen Elementes
und auch dafür, daß man sich dann den Weg der Geistesforschung
bestätigt in der Richtung, daß man wirklich eine Vorstellung
von diesem imaginativen Element bekommt." {{Lit|{{G|324|86}}}}
</div>
</div>


== Die karmischen Ursachen des Temperaments ==
Rudolf Steiner veranschaulicht das etwa an folgendem Beispiel:
 
Wiederholte Erlebnisse, die in einem früheren Erdenleben von ''außen'' an den Menschen herangekommen sind, drücken sich in der nächsten [[Inkarnation]] in der Temperamentsanlage aus, wobei auch eine wesentliche Rolle spielt, wie wir im damaligen Erdenleben, mit diesen sich wiederholenden Erfahrungen umgegangen sind:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Was Sie in diesem Leben wiederholt erleben, das kommt in Ihrem folgenden Leben
"Man hat es wirklich zu tun,
als Grundcharakter. Ein melancholisches Temperament kommt daher, daß der
so lange man, sagen wir, hier die Erde hat und die
Mensch im vorigen Leben viele traurige Eindrücke gehabt hat, die ihn immer wieder
Wurzel der Pflanze ins Auge faßt, man hat es zu tun mit
in eine traurige Stimmung versetzt haben; dadurch hat eben der nächste Ätherleib
einer besonderen Ausbildung der Schwerkraft. Da steht
eine Neigung für eine traurige Stimmung. Umgekehrt ist es bei denen, die allem im
man drinnen in der gewöhnlichen Raumes-Dimensionalität.
Leben eine gute Seite abgewinnen, die dadurch in ihrem Astralleib Lust und Freude,
Will man aber die Form der Blüte erklären, dann
frohe Erhebung erzeugt haben; das gibt im nächsten Leben eine bleibende Charaktereigenschaft
kommt man damit nicht aus. Dann muß man, statt den
des Ätherleibes und bewirkt ein heiteres Temperament. Wenn der
Koordinatenanfangspunkt zu nehmen, den unendlichen
Mensch aber, trotzdem ihn das Leben in eine harte Schule nimmt, all das Traurige
kraftvoll überwindet, dann wird im nächsten Leben sein Ätherleib geboren mit einem
cholerischen Temperament. Man kann also, wenn man all das weiß, geradezu
sich seinen Ätherleib für das nächste Leben vorbereiten." {{Lit|{{G|100|85}}}}
</div>


Man kann dadurch bis zu einem gewissen Grad vorhersehen bzw. sogar beeinflussen, wie sich das Temperament in der nächsten Inkarnation gestalten wird, wobei allerdings, wie schon oben besprochen, die durch Vererbung erworbenen Leibesglieder, auf die man zunächst keinen direkten Einfluss hat, auch eine nicht unwesentliche Rolle spielen.
[[Datei:GA82 230.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 82, S 230]]


<div style="margin-left:20px">
Raum nehmen, der ja nur die andere Form ist für den
"Das melancholische Temperament wird karmisch
Punkt. Und dann kommt man dazu, statt hinauszugehen
besonders dann hervorgerufen, wenn ein Mensch im vorhergehenden Leben
zentrifugal, zentripetal hineinzugehen. Man kommt zu
gezwungen war, im kleinsten, engsten Kreise zu leben, viel für sich allein zu sein, immer
dieser Wellenfläche. Statt daß die Sache versprüht, drückt
nur sich mit sich selbst zu beschäftigen, so daß er kein Interesse für anderes in
es von außen herein, und man bekommt dann jene Bewegungen,
sich wecken konnte. Wer dagegen viel kennengelernt hat, wer mit vielen Dingen zusammengekommen
die gleitende oder schabende Bewegungen
ist und sie nicht bloß angeschaut hat, mit dem das vorige Leben
sind oder Druckbewegungen, bei denen man falsch gehen
hart umgegangen ist, der wird ein Choleriker. Wenn man ein angenehmes Leben ohne
würde, wenn man Koordinatenachsen vom Koordinatenmittelpunkt
viel Kämpfe und Mühsale hatte, oder auch wenn man viel gesehen hat, an vielem vorbeigekommen ist, es aber nur angesehen hat, so geht das alles karmisch immer im nächsten Leben im Grundwesen auf den nächtstdichteren Leib über. Man wird
aus nehmen würde, sondern man
ein Phlegmatiker oder Sanguiniker." {{Lit|{{G|095|64}}}}
muß die unendliche Sphäre als Koordinatenmittelpunkt
nehmen und dann lauter nach dem Zentrum hingehende
Koordinaten. Also, man bekommt das auch qualitativ
gegensätzliche Koordinatenachsensystem, sobald man ins
Ätherische kommt. Daß man das nicht berücksichtigt,
das ist der Fehler bei der gewöhnlichen Äthertheorie.
Hierin liegt die Schwierigkeit der Definition des Äthers.
Bald sieht man ihn als flüssig, bald als Gas an. Da liegt
der Fehler vor, daß man ausgeht von dem Koordinatensystem,
das vom Mittelpunkt aus gesehen ist. Sobald
man aber in den Äther kommt, muß man die Sphäre
nehmen, und das gesamte System statt von innen nach
außen, umgekehrt konstruieren." {{Lit|{{G|082|229f}}}}
</div>
</div>


== Psychopathologie der Temperamente ==
== Siehe auch ==


<div style="margin-left:20px">
* [[Keely-Motor]]
"Bei der Erziehung handelt es sich nicht darum, die Temperamente auszugleichen, zu nivellieren, sondern es handelt sich darum, sie in die richtigen Geleise zu bringen. Aber in jedem Temperamente liegt eine kleine und eine große Gefahr der Ausartung. Beim cholerischen Menschen liegt in der Jugend die Gefahr vor, daß ein solcher Mensch durch Zornwütigkeit, ohne daß er sich beherrschen kann, sein Ich eingeprägt erhält. Das ist die kleine Gefahr. Die große Gefahr ist die Narrheit, die aus ihrem Ich heraus irgendein einzelnes Ziel verfolgen will. Beim sanguinischen Temperamente ist die kleine Gefahr die, daß der Mensch in Flatterhaftigkeit verfällt. Die große Gefahr ist, daß das Auf- und Abwogen der Empfindungen in Irrsinn einmündet. Die kleine Gefahr des Phlegmatikers ist die Interesselosigkeit gegenüber der äußeren Welt; die große Gefahr ist die Idiotie, der Stumpfsinn. Die kleine Gefahr beim melancholischen Temperament ist der Trübsinn, die Möglichkeit, daß der Mensch nicht herauskommt über das, was im eignen Innern aufsteigt. Die große Gefahr ist der Wahnsinn." {{Lit|{{G|057|291}}}}
* [[Mechanischer Okkultismus]]
</div>
* [[Morgen- und Abendkräfte]]
 
* [[Mittagskräfte]]
== Temperamente und Pädagogik ==
* [[Mitternachtskräfte]]
[[Datei:GA295 028.gif|center|500px|Die vier Temperamente]]
* [[Strader-Apparat]]
<div style="margin-left:20px">
* [[Technik]]
"Was ist das? Das ist auch eine Charakterisierung der vier Temperamente.
Die melancholischen Kinder sind in der Regel schlank und
dünn; die sanguinischen sind die normalsten; die, welche die Schultern
mehr heraus haben, sind die phlegmatischen Kinder; die den untersetzten
Bau haben, so daß der Kopf beinah untersinkt im Körper, sind
die cholerischen Kinder.
 
Bei Michelangelo und Beethoven haben Sie eine Mischung von melancholischem
und cholerischem Temperament.
 
Nun bitte ich, durchaus zu berücksichtigen, daß wir, wenn es sich
um das Temperament beim Kinde handelt, als Lehrer durchaus nicht
berufen sind, die betreffenden Temperamente von vornherein als «Fehler
» anzusehen und bekämpfen zu wollen. Wir müssen das Temperament
erkennen und uns die Frage stellen: Wie haben wir es zu behandeln,
um ein wünschbares Lebensziel mit ihm zu erreichen, so daß aus
dem Temperament das Allerbeste wird und die Kinder mit Hilfe des
Temperaments das Lebensziel erreichen?" {{Lit|{{G|295|28}}}}
</div>
 
=== Die Erziehung des Kindes ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn wir uns das alles vorhalten, so werden wir sehen, daß in dem Lenken und Leiten der Temperamente eine bedeutsame Aufgabe der Lebenspraxis liegt. Aber um die Temperamente zu leiten, ist der Grundsatz zu beachten, daß immer mit dem gerechnet werden muß, was da ist, nicht mit dem, was nicht da ist. Hat ein Kind ein sanguinisches Temperament, so können wir ihm nicht dadurch in der Entwicklung weiterhelfen, daß wir Interesse hineinprügeln wollen; man kann nicht ihm einbleuen etwas anderes, als was eben sein sanguinisches Temperament ist. Wir sollen nicht fragen: Was fehlt dem Kinde, was sollen wir ihm einprügeln? - sondern wir sollen fragen: Was hat ein sanguinisches Kind in der Regel? Und damit müssen wir rechnen. In der Regel werden wir eines finden, ein Interesse kann immer erregt werden; das Interesse für irgendeine Persönlichkeit, wenn das Kind auch noch so flatterhaft ist. Wenn wir die richtige Persönlichkeit nur sind, oder wenn wir ihm die richtige Persönlichkeit beigesellen können, so tritt das Interesse schon auf. Nur auf dem Umwege der Liebe zu einer Persönlichkeit kann beim sanguinischen Kinde Interesse auftreten. Mehr als jedes andere Temperament braucht das sanguinische Kind Liebe zu einer Persönlichkeit. Alles muß getan werden, daß bei einem solchen Kinde die Liebe erwache. Liebe ist das Zauberwort. Wir müssen sehen, was da ist. Wir müssen sehen, allerlei Dinge in die Umgebung des Kindes zu bringen, von denen man doch bemerkt hat, daß es tieferes Interesse daran hat. Diese Dinge muß man zum Sanguiniker sprechen lassen, muß sie auf das Kind wirken lassen, muß sie ihm dann wieder entziehen, damit das Kind sie wieder begehrt, und sie ihm von neuem geben. Man muß sie so auf das Kind wirken lassen, wie die Gegenstände der gewöhnlichen Welt auf das sanguinische Temperament wirken.
 
Beim cholerischen Kinde gibt es auch einen Umweg, durch den die Entwicklung immer zu leiten ist. Hier heißt das, was die Erziehung sicher leitet: Achtung und Schätzung einer Autorität. Hier handelt es sich nicht um ein Beliebt¬machen durch die persönlichen Eigenschaften, wie beim sanguinischen Kinde, sondern es kommt darauf an, daß das cholerische Kind immer den Glauben hat, daß der Erzieher die Sache versteht. Man muß zeigen, daß man in den Dingen Bescheid weiß, die um das Kind vorgehen. Man darf sich nicht eine Blöße geben. Das Kind muß immer den Glauben erhalten, daß der Erzieher die Sache kann, sonst hat er sofort verspielt. Ist Liebe zur Persönlichkeit das Zaubermittel beim sanguinischen Kinde, so Achtung und Schätzung des Wertes einer Person das Zauberwort beim cholerischen Kinde. Ihm müssen besonders solche Gegenstände in den Weg geführt werden, die ihm Widerstand entgegensetzen. Widerstände, Schwierigkeiten müssen ihm in den Weg gelegt werden. Man muß versuchen, ihm das Leben nicht so leicht zu machen.
 
Das melancholische Kind ist nicht leicht zu leiten. Hier aber gibt es wieder ein Zaubermittel. Wie beim sanguinischen Kinde Liebe zur Persönlichkeit, beim cholerischen Schätzung und Achtung des Wertes des Erziehers die Zauberworte sind, so ist beim melancholischen Kinde das, worauf es ankommt, daß die Erzieher Persönlichkeiten sind, die im Leben in einer gewissen Weise geprüft sind, die aus einem geprüften Leben heraus handeln und sprechen. Das Kind muß fühlen, daß der Erzieher wirkliche Schmerzen durchgemacht habe. Lassen Sie das Kind merken an allen den hunderterlei Dingen des Lebens die eigenen Lebensschicksale. Das Mitfühlen mit dem Schicksale dessen, der um einen ist, wirkt hier erziehend. Auch hier beim Melancholiker muß man rechnen mit dem, was er hat. Er hat Schmerzfähigkeit, Unlustfähigkeit; die sitzen in seinem Innern, die können wir nicht ausprügeln. Aber wir können sie ablenken. Lassen wir ihn gerade im Außenleben berechtigten Schmerz, berechtigtes Leid erfahren, damit er kennenlernt, daß es Dinge gibt, an denen er Schmerz erleben kann. Das ist es, worauf es ankommt. Nicht soll man ihn zerstreuen: dadurch verhärten Sie seine Trübsinnigkeit, seinen Schmerz im Innern. Er soll sehen, daß es Dinge im Leben gibt, an denen man Schmerz erfahren kann. Wenn man es auch nicht zu weit treiben darf, so kommt es doch darauf an, daß an den äußeren Dingen Schmerz erregt wird, der ihn ablenkt.
 
Der Phlegmatiker darf nicht einsam aufwachsen. Wenn es bei den anderen schon gut ist, Gespielen zu haben, so ist das besonders beim Phlegmatiker der Fall. Er muß Gespielen haben mit den mannigfaltigsten Interessen. Er kann erzogen werden durch das Miterleben der Interessen und möglichst vieler Interessen der anderen Persönlichkeiten. Wenn er sich gleichgültig verhält gegen das, was in der Umgebung ist, so kann sein Interesse angefacht werden dadurch, daß die Interessen der Gespielen, der Gesellen auf ihn wirken. Kommt es beim melancholischen Kinde auf das Miterleben des Schicksals einer anderen Persönlichkeit an, so beim phlegmatischen auf das Miterleben der Interessen seiner Gespielen. Nicht Dinge als solche wirken auf den Phlegmatiker; aber wenn sich die Dinge in anderen Menschen spiegeln, dann spiegeln sich diese Interessen in der Seele des phlegmatischen Kindes. Dann sollen wir beson¬ders darauf sehen, daß wir Gegenstände in seine Umgebung bringen, Ereignisse in seiner Nähe geschehen lassen, wo das Phlegma am Platze ist. Man muß das Phlegma auf die richtigen Gegenstände lenken, denen gegenüber man phlegmatisch sein darf." {{Lit|{{G|057|292ff}}}}
</div>
 
==== Wie kann man auf die Temperamente durch die Farben wirken ? ====
 
<div style="margin-left:20px">
"Nehmen wir also an, ein Kind tritt einem im frühen Lebensalter als ein cholerisches Kind gegenüber. Es wird nicht erst ein
Frage- und Antwortspiel brauchen, um darauf zu kommen, daß es
sich um ein cholerisches Kind handelt, sondern es wird sich
vielleicht dadurch schon zeigen, daß es furchtbar strampelt bei
jeder Gelegenheit, daß es sich auf den Boden wirft, um sich
schlägt. Alle diese Äußerungen sind die entsprechenden bei dem
cholerischen Kinde.
 
Nun wird man, wenn man Laie ist, wahrscheinlich glauben,
daß man ein solches Kind bändigen kann, indem man es möglichst
in eine beruhigende farbige Umgebung bringt. Das ist aber nicht
wahr. Wenn Sie das cholerische Kind mit Blau umgeben oder mit
blauen Kleidern anziehen, dann wird es gerade dadurch, daß es
diese beruhigende blaue Farbe um sich hat, die es nicht stößt, sein
cholerisches Temperament da hinein ausleben; es wird gerade
noch z'widerer, polternder werden. Dagegen in einer Umgebung,
in der es überall mit roter, mit der aufregenden roten Farbe
umgeben sein wird — Sie wissen ja aus anderen Vorträgen, daß die Gegenfarbe die grüne ist, daß die grün-bläuliche Gegenfarbe hervorgerufen wird —, da muß sich das Kind innerlich, indem es
fortwährend mit Rot umgeben wird, anstrengen, um innerlich die
Gegenfarbe zu erleben und wird gerade nicht äußerlich aufgeregt.
Also das Gleiche, das ist dasjenige, was bändigend auf ein aufgeregtes Kind wirkt.
 
Auf der anderen Seite wird man auf ein melancholisches Kind
gut wirken, wenn man es gerade veranlaßt, indem man es in eine
blaue, grünlich-blaue Umgebung bringt, aus sich herauszugehen,
also nicht etwa sich davor fürchtet, daß wenn man ihm eine
beruhigende, eine zur Verehrung herausfordernde blaue oder
blaugrüne Umgebung gibt, daß man es dadurch noch melancholischer macht. Hier handelt es sich darum, wirklich einzusehen, wie
aus der Wesenheit des Menschen es folgt, daß man Gleiches mit
Gleichem bekämpft. Sie sehen, es handelt sich überall darum, von
der Wesenheit des Menschen auszugehen und mit der Erkenntnis,
die man da gewinnt, ans Leben heranzukommen.
 
Ich möchte aber ausdrücklich bemerken, daß es im allgemeinen
nicht zu einer Schematisierung kommen soll, wenn man das Erziehungswesen als Kunst betrachtet, und daß daher schon diese
Denkweise, die da auftritt, wenn man sagt: Wie kann man die
Temperamente durch Farben beeinflussen und dergleichen - daß
das schon wiederum so eine intellektuelle Systematisiererei zeigt.
Wird das Erziehungswesen zur Kunst, dann kommt man nicht zu
solchem intellektualistischen Schematisieren. Da wird man nicht,
wenn es sich um die Farbe handelt, auf die Temperamente blicken,
sondern da wird man im allgemeinen mehr darauf bedacht sein, ob
das Kind ein aufgeregtes oder ein abgeregtes Kind ist. Es kann
zum Beispiel auch vorkommen, daß ein unter Umständen phlegmatisches Kind auch in derselben Weise wie ein melancholisches
Kind mit den Farben und dergleichen behandelt werden muß.
Kurz, es wird sich darum handeln, daß man aus einer lebendigen
Erziehungswissenschaft auch eine lebendige Erziehungskunst entwickle." {{Lit|{{G|291a|443f}}}}
</div>
 
=== Selbsterziehung des Erwachsenen ===
 
Der [[Verstand]] kann bei der [[Selbsterziehung]] direkt nur wenig helfen. Es genügt nicht, das Richtige zu ''wissen'', sondern es muss ''getan'', d.h. regelmäßig ''geübt'' werden. Nur durch rhythmisch wiederholtes Üben kann der [[Ätherleib]] allmählich verwandelt werden:
 
<div style="margin-left:20px">
"Auch die Selbsterziehung kann der Mensch hier in die Hand nehmen. Nicht dadurch kommt zum Beispiel der Sanguiniker zum Ziele, daß er sich sagt: Du hast ein sanguinisches Temperament, das mußt du dir abgewöhnen. - Der Verstand, direkt angewandt, ist auf diesem Gebiete oft ein Hindernis. Indirekt vermag er dagegen viel. Der Verstand ist hier die allerschwächste Seelenkraft. Bei stärkeren Seelenkräften, wie es die Temperamente sind, vermag der Verstand direkt sehr wenig, kann nur indirekt wirken. Der Mensch muß mit seinem Sanguinismus rechnen; Selbstermahnungen fruchten nicht. Es kommt darauf an, den Sanguinismus am rechten Orte zu zeigen. Wir können uns durch den Verstand Erlebnisse schaffen, für die das kurze Interesse des Sanguinikers berechtigt ist. Wenn wir also solche Verhältnisse auch noch so sehr im Kleinen herbeiführen, bei denen das kurze Interesse am Platze ist, so wird es schon hervorrufen, was nötig ist. Beim cholerischen Temperament, da ist es gut, solche Gegenstände zu wählen, durch den Verstand solche Verhältnisse herbeizuführen, bei denen es uns nichts hilft, daß wir toben, wo wir durch unser Toben uns selbst ad absurdum führen. Das melancholische Temperament soll nicht an den Schmerzen und Leiden des Lebens vorbeigehen, sondern soll sie gerade aufsuchen, soll mitleiden, damit sein Schmerz abgelenkt werde an die richtigen Gegenstände und Ereignisse. Sind wir Phlegmatiker, die keine Interessen haben, so ist es gut, daß wir uns möglichst viel mit recht uninteressanten Gegenständen beschäftigen, uns mit recht viel Quellen der Langweile umgeben, daß wir uns gründlich langweilen. Dann werden wir uns gründlich kurieren von unserem Phlegma, es uns gründlich abgewöhnen. So rechnet man mit dem, was da ist, und nicht mit dem, was nicht da ist." {{Lit|{{G|057|294}}}}
</div>
 
== Tabelle ==
<table cellspacing="0" cellpadding="5" width="99%" border="1">
  <tr style="background:#800080; color:white">
    <td colspan="2"><strong>Temperament</strong></td>
    <td><strong><center>Sanguiniker</center></strong></td>
    <td><strong><center>Choleriker</center></strong></td>
    <td><strong><center>Melancholiker</center></strong></td>
    <td><strong><center>Phlegmatiker</center></strong></td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Wesensglied</strong></td>
    <td>[[Astralleib]]</td>
    <td>[[Ich]]</td>
    <td>[[Physischer Leib]]</td>
    <td>[[Ätherleib]]</td>
  </tr>
 
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Körpersäfte</strong></td>
    <td>Blut<ref name="Blut"> </ref> (Sanguis)</td>
    <td>Gelbe Galle (Chole)</td>
    <td>Schwarze Galle (Melas Chole)</td>
    <td>Schleim (Phlegma)</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Eigenschaften</strong></td>
    <td>warm und feucht</td>
    <td>warm und trocken</td>
    <td>kalt und trocken</td>
    <td>kalt und feucht</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Element</strong></td>
    <td>[[Luft]]</td>
    <td>[[Feuer]]</td>
    <td>[[Erde (Element)|Erde]]</td>
    <td>[[Wasser]]</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Altersstufe</strong></td>
    <td>Kindheit</td>
    <td>Jugend</td>
    <td>Erwachsenenalter</td>
    <td>Alter</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Richtung</strong></td>
    <td>Osten</td>
    <td>Süden</td>
    <td>Westen</td>
    <td>Norden</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Jahreszeit</strong></td>
    <td>Frühling</td>
    <td>Sommer</td>
    <td>Herbst</td>
    <td>Winter</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Tageszeit</strong></td>
    <td>Morgen (Träumen)</td>
    <td>Mittag (Wachen)</td>
    <td>Abend (Sterben, Kranksein)</td>
    <td>Nacht (Schlafen)</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Organsystem</strong></td>
    <td>Nervensystem, Lunge</td>
    <td>Blutkreislauf<ref name="Blut"> </ref>, Galle</td>
    <td>Knochensystem, Gelenke, Sehnen</td>
    <td>Drüsensystem, Verdauung</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Mimik</strong></td>
    <td>gehobene Brauen und Mundwinkel</td>
    <td>Nasenwurzel zusammengezogen (Wutfalte), Mund gepresst</td>
    <td>in der Mitte hochgezogene Brauen und Mittelfalte, Mundwinkel gesenkt</td>
    <td>Augenlider und Kiefer locker hängend</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Gestik</strong></td>
    <td>mit Leichtigkeit rhythmisch aufstrebend</td>
    <td>kraftvoll abwärts</td>
    <td>vergebens mühsam aufstrebend</td>
    <td>bequem sinkenlassend</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Gang</strong></td>
    <td>hüpfend, tänzelnd</td>
    <td>stampfend (Ferse), O-beinig</td>
    <td>X-beinig</td>
    <td>schlurfend</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Tugend</strong></td>
    <td>Liebe, Interesse</td>
    <td>Mut</td>
    <td>Mitleid</td>
    <td>Geduld</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Untugend</strong></td>
    <td>Triebhaftigkeit</td>
    <td>Wut</td>
    <td>Wehleidigkeit</td>
    <td>Trägheit</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Bosheit</strong><br>
:tätig<br>
:erleidend</td>
    <td><br>
Lügenhaftigkeit<br>
Leichtsinnigkeit</td>
    <td><br>
Gewalttätigkeit<br>
Angst</td>
    <td><br>
Grausamkeit<br>
Masochismus</td>
    <td><br>
Hartherzigkeit<br>
Antriebslosigkeit</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Geisteskrankheit</strong></td>
    <td>Irrsinn, Narrheit</td>
    <td>Tobsucht</td>
    <td>Trübsinn, Wahnsinn</td>
    <td>Stumpfsinn</td>
  </tr>
  <tr>
    <td colspan="2"><strong>Wappentier<ref name="Wappentier>Die Wappentiere entsprechen den vier [[Sphinx]]-Tieren bzw. den Evangelisten-Symbolen und auch den entsprechenden [[Tierkreiszeichen]]. Dabei ergibt sich allerdings eine andere Zuordnung der [[Elemente]] zu den Tierkreiszeichen, als sie heute in der [[Astrologie]] üblich ist, indem die Luft- und Wasserzeichen vertauscht sind. Der Adler, der dem Skorpion entspricht, ist hier dem Luftelement zugeordnet und der Wassermann oder Engel dem Wasserelement.</ref></strong></td>
    <td>Adler</td>
    <td>Löwe</td>
    <td>Stier</td>
    <td>Wassermann (Mensch/Engel)</td>
  </tr>   
</table>


== Literatur ==
== Literatur ==
# Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984)
# Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990)
# Rudolf Steiner: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981)
# Rudolf Steiner: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988)
# Rudolf Steiner: ''Farbenerkenntnis'', [[GA 291a]] (1990)
# [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/zahlenmystik_elemente.pdf Die vier Elemente und die vier Temperamente] PDF


#Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
#Rudolf Steiner: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990), ISBN 3-7274-1860-5 {{Vorträge|186}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
#Rudolf Steiner: ''Naturbeobachtung, Experiment, Mathematik und die Erkenntnisstufen der Geistesforschung'', [[GA 324]] (1991), ISBN 3-7274-3242-X {{Vorträge|324}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Das_Geheimnis_der_menschlichen_Temperamente.pdf Das Geheimnis der menschlichen Temperamente] - Vortrag gehalten von Dr. Rudolf Steiner in Berlin am 4. März 1909
# [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Geisteswissenschaftliche_Impulse_zur_Entwickelung_der_Physik_I.pdf Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I]
 
== Einzelanchweise ==
<references/>


[[Kategorie:Temperamente|101]]
[[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Äther]]
[[Kategorie:Pschologie]]
[[Kategorie:Typen (Psychologie)]]
[[Kategorie:Pädagogik]]
[[Kategorie:Waldorfpädagogik]]

Version vom 29. August 2018, 14:53 Uhr

Skizze des sogenannten Strader-Apparats, angefertigt von Oskar Schmiedel nach dem Originalmodell, das für die Aufführung des Mysteriendramas «Der Hüter der Schwelle», München 1913, nach Angaben Rudolf Steiners hergestellt worden war.
Eine Hälfte einer späten Version von John Worrell Keelys sphärischer Ätherkraft-Maschine (1896).

Als Universalkräfte (auch Umkreiskräfte, Peripherikräfte oder zentrifugale Kräfte) bezeichnet Rudolf Steiner alle ätherischen Kräfte, die ohne Potential zentrifugal gestaltend aus dem kosmischen Umkreis auf die Lebenswelt wirken[1]. Ihrem Wesen nach sind sie raumentleerende Saugkräfte; sie wirken nicht durch den Raum, sondern durch den nur durch Umstülpung zu erfassenden negativen Gegenraum. Genau gegensätzlich wirken die physischen Zentralkräfte als raumerfüllende Druckkräfte, die stets mit einem Potential verbunden sind, das es ermöglicht, physikalische Arbeit aus dem Kraftfeld zu gewinnen. In der Natur wirken stets beide Arten von Kräften zusammen; nur die vom Menschen entwickelten, derzeit gebräulichen Maschinen, von der Dampfmaschine bis zum Kernkraftwerk, bedienen sich praktisch ausschließlich der Zentralkräfte.

Grundlagen

"Sie können unmöglich eine Erscheinung, in die das Leben hineinspielt, verstehen, wenn Sie nur nach dieser Methode vorgehen, wenn Sie nur suchen die Potentiale für Zentralkräfte. Wenn Sie nach dieser Methode studieren wollten das Kräftespiel in einem tierischen Keim oder in einem pflanzlichen Keim, Sie würden nie zurechtkommen. Es ist ja ein Ideal der heutigen Naturwissenschaft, auch die organischen Erscheinungen durch Potentiale zu studieren, durch irgendwie geartete Zentralkräfte. Das wird die Morgenröte einer neuen Weltanschauung auf diesem Gebiete sein, daß man darauf kommen wird: Durch das Verfolgen solcher Zentralkräfte geht es nicht, kann man Erscheinungen, durch die das Leben spielt, nicht studieren. Denn warum nicht? Ja, stellen wir uns einmal schematisch vor, wir gingen darauf aus, physikalisch-versuchlich Naturvorgänge zu studieren. Wir gehen zu Zentren, studieren die Wirkungsmöglichkeiten, die von solchen Zentren ausgehen können. Da finden wir die Wirkung. Also, wenn ich die drei Punkte a, b, c in ihren Potentialen ausrechne, so finde ich, daß a auf α, β, γ wirken kann, ebenso c wirken kann auf α1, ß1, γ1 usw. Ich bekäme dann eine Anschauung darüber, wie die Wirkung einer gewissen Sphäre sich abspielt unter dem Einfluß von Potentialen von gewissen Zentralkräften. Niemals werde ich auf diesem Wege die Möglichkeit finden, etwas zu erklären, in das Lebendiges hineinspielt. Warum denn? Weil die Kräfte, die nun für das Lebendige in Betracht kommen, kein Potential haben und keine Zentralkräfte sind, so daß, wenn Sie hier versuchen würden, in d physikalische Wirkungen zu suchen unter dem Einflüsse von a, b, c, so würden Sie auf Zentralkräfte zurückgehen können; wenn Sie Lebenswirkungen studieren wollen, können Sie niemals so sagen, weil es keine Zentren a, b, c gibt für die Lebenswirkungen, sondern Sie kommen nur mit der Vorstellung zurecht, wenn Sie sagen: Nun, ich habe in d Lebendiges. Nun suche ich die Kräfte, die auf das Leben wirken. In a, b, c kann ich sie nicht finden, wenn ich noch weiter gehe, auch nicht, sondern gewissermaßen nur, wenn ich an der Welten Ende gehe, und zwar an deren ganzen Umkreis. Das heißt, ich müßte hier von d ausgehend bis ans Weltenende gehen und mir vorstellen, daß von der Kugelsphäre herein überall Kräfte wirkten, die so zusammenspielten, daß sie in d zusammenkämen. Es ist also das volle Gegenteil von Zentralkräften, die ein Potential haben. Wie sollte ich ein Potential ausrechnen für dasjenige, was da von der Unendlichkeit des Raumes von allen Seiten hereinspielt ! Da würde es so zu rechnen sein: Ich würde die Kräfte zu zerteilen haben, eine Gesamtkraft würde ich in immer kleinere Partien zerteilen müssen und ich käme immer mehr an den Rand der Welt. Dann würde die Kraft zersplittern. Jede Rechnung würde auch zersplittern, weil hier nicht Zentralkräfte, sondern Universalkräfte ohne Potential wirken. Hier hört das Rechnen auf. Das ist der Sprung wiederum von dem unlebendigen Natürlichen in das lebendige Natürliche hinein." (Lit.: GA 320, S. 39f)

Eine «moralische Technik der Zukunft» auf Basis der Universalkräfte

Es bleibt einer künftig noch zu entwickelten Technologie überlassen, auch die Universalkräfte mit einzubeziehen.

"Wenn Sie aber bedenken, wie fruchtbar die einseitigen Vorstellungen der Physik für die Technik geworden sind, so können Sie sich ein Bild machen von dem, was auch als technische Folgen auftreten würde, wenn man zu den heute in der Technik einzig figurierenden Druckkräften - denn die räumlichen Saugkräfte, die man hat, sind ja auch nur Druckkräfte; ich meine Saugkräfte, die qualitativ entgegengesetzt sind den Druckkräften - nun auch diese Saugkräfte wirklich fruchtbar machen würde." (Lit.: GA 321, S. 171f)

Namentlich in Westen werde sich nach Steiner zunehmend ein «mechanischer Okkultismus» entwickeln, durch den Maschinen, die sich dieser Saugkräfte bedienen, allein durch psychische Kräfte in Gang gesetzt werden, für die bestimmte moralische Qualitäten des Menschen erforderlich sind. Daraus kann eine «moralische Technik der Zukunft» entstehen. Eine Andeutung davon ist mit dem von Rudolf Steiner in seinen Mysteriendramen beschriebenen Strader-Apparat gegeben und auch mit dem in okkulten Kreisen berühmt gewordenen Keely-Motor [2]. Das Funktionsprinzip beruht auf dem Zusammenklang von Kräften bzw. Schwingungen, den sogenannten sympathetischen Schwingungen.

"Erstens sind es die Fähigkeiten zum sogenannten materiellen Okkultismus. Durch diese Fähigkeit - und das ist gerade das Ideal der britischen Geheimgesellschaften - sollen gewisse, heute der Industrialisierung zugrunde liegende soziale Formen auf eine ganz andere Grundlage gestellt werden. Es weiß jedes wissende Mitglied dieser geheimen Zirkel, daß man einfach durch gewisse Fähigkeiten, die heute noch beim Menschen latent sind, die sich aber entwickeln, mit Hilfe des Gesetzes der zusammenklingenden Schwingungen in großem Umfange Maschinen und maschinelle Einrichtungen und anderes in Bewegung setzen kann. Eine kleine Andeutung finden Sie in dem, was ich in meinen Mysteriendramen an die Person des Strader geknüpft habe." (Lit.: GA 186, S. 71f)

Erfassung der Universalkräfte mittels projektiver Geometrie

Eine wesentliches Hilfsmittel, um die Universalkräfte in ihrem gestalterischen Vermögen konkret zu erfassen, ist mit der projektiven Geometrie gegeben, auf deren diesbezügliche Bedeutung Rudolf Steiner wiederholt hingewiesen hat.

"Die synthetische Geometrie zeigt einem, daß man in der Tat hinein kann in die geometrischen Gebilde, was die analytische Geometrie nicht kann. Und da erwirbt man sich, wenn man sich allmählich so herausringt aus der bloßen analytischen Geometrie in die projektive oder synthetische Geometrie hinein, eine Empfindung dafür, wie die Kurve selber in sich die Elemente des Sich-Biegens, des Sich-Rundens und so weiter hat, was ja nur äußerlich gegeben ist in der analytischen Geometrie. Man dringt also aus der Umgebung der Linie, aus der Umgebung auch des Raumgebildes in das innere Gefüge des Raumgebildes hinein, und man hat dadurch eine Möglichkeit, sich eine erste Stufe zu bilden für den Übergang des rein mathematischen Vorstellens, das ja im eminentesten Sinne in der analytischen Geometrie gegeben ist, zum imaginativen Vorstellen. Man hat das imaginative Vorstellen natürlich noch nicht in der synthetischen, projektiven Geometrie, aber man nähert sich ihm, und das ist, wenn man es innerlich durchmacht, ein außerordentlich bedeutsames Erlebnis, ein Erlebnis, welches geradezu entscheidend werden kann für die Anerkennung des imaginativen Elementes und auch dafür, daß man sich dann den Weg der Geistesforschung bestätigt in der Richtung, daß man wirklich eine Vorstellung von diesem imaginativen Element bekommt." (Lit.: GA 324, S. 86)

Rudolf Steiner veranschaulicht das etwa an folgendem Beispiel:

"Man hat es wirklich zu tun, so lange man, sagen wir, hier die Erde hat und die Wurzel der Pflanze ins Auge faßt, man hat es zu tun mit einer besonderen Ausbildung der Schwerkraft. Da steht man drinnen in der gewöhnlichen Raumes-Dimensionalität. Will man aber die Form der Blüte erklären, dann kommt man damit nicht aus. Dann muß man, statt den Koordinatenanfangspunkt zu nehmen, den unendlichen

Zeichnung aus GA 82, S 230
Zeichnung aus GA 82, S 230

Raum nehmen, der ja nur die andere Form ist für den Punkt. Und dann kommt man dazu, statt hinauszugehen zentrifugal, zentripetal hineinzugehen. Man kommt zu dieser Wellenfläche. Statt daß die Sache versprüht, drückt es von außen herein, und man bekommt dann jene Bewegungen, die gleitende oder schabende Bewegungen sind oder Druckbewegungen, bei denen man falsch gehen würde, wenn man Koordinatenachsen vom Koordinatenmittelpunkt aus nehmen würde, sondern man muß die unendliche Sphäre als Koordinatenmittelpunkt nehmen und dann lauter nach dem Zentrum hingehende Koordinaten. Also, man bekommt das auch qualitativ gegensätzliche Koordinatenachsensystem, sobald man ins Ätherische kommt. Daß man das nicht berücksichtigt, das ist der Fehler bei der gewöhnlichen Äthertheorie. Hierin liegt die Schwierigkeit der Definition des Äthers. Bald sieht man ihn als flüssig, bald als Gas an. Da liegt der Fehler vor, daß man ausgeht von dem Koordinatensystem, das vom Mittelpunkt aus gesehen ist. Sobald man aber in den Äther kommt, muß man die Sphäre nehmen, und das gesamte System statt von innen nach außen, umgekehrt konstruieren." (Lit.: GA 082, S. 229f)

Siehe auch

Literatur

  1. Paul Emberson: Maschinen und Menschengeist, The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
  2. Rudolf Steiner: Die soziale Grundforderung unserer Zeit – In geänderter Zeitlage, GA 186 (1990), ISBN 3-7274-1860-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I, GA 320 (2000), ISBN 3-7274-3200-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I - Textausgabe der Online-Bibliothek
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II, GA 321 (2000), ISBN 3-7274-3210-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Naturbeobachtung, Experiment, Mathematik und die Erkenntnisstufen der Geistesforschung, GA 324 (1991), ISBN 3-7274-3242-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I
  1. Das System wird dadurch bis zu einem gewissen Grad zu einem mikrokosmischen Abbild des Makrokosmos gestaltet. Die Entropie des Systems wird dabei veringert, weil die Zahl der möglichen Mikrozustände, durch die sich der beobachtete Makrozustand realisieren läßt, abnimmt. Die Struktur des Systems prägt sich dadurch schärfer aus, zugleich sinkt jedoch aus dem selben Grund seine Dynamik und Flexibilität.
  2. Der genannte Motor wurde von John Worrell Keely (1837 - 1898) entwickelt, soll auf der Anwendung von Ätherkräften beruht haben und ließ sich nur durch ihn selbst in Bewegung setzen.