Buchstaben und Berg der Versuchung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Fonts-A.jpg|mini|'''A''' (Majuskel) und '''a''' (Minuskel) in verschiedenen Schriftarten]]
[[Datei:Palestine Jericho2 tango7174.jpg|mini|400px|Der ''Dschabal al-Quruntul'' knapp außerhalb der Stadt [[Wikipedia:Jericho|Jericho]].]]


Ein '''Buchstabe''' ist ein [[Schriftzeichen]], das in einer [[Alphabetschrift]] verwendet wird. Die Gesamtheit der Buchstaben einer [[Phonem]]-basierten Schriftsprache ergibt ein [[Alphabet]], wobei die [[Laute]] (Phoneme) in Gestalt von Zeichen ([[Wikipedia:Graphem|Graphemen]]) fixiert werden. In vielen Schriften werden '''Großbuchstaben''' ([[Wikipedia:Majuskel|Majuskeln]]) und '''Kleinbuchstaben''' ([[Wikipedia:Minuskel|Minuskeln]]) unterschieden. Großbuchstaben werden auch als [[Wikipedia:Versal|Versal]]ien (von lat. ''versus'' „Vers, Zeile“) bezeichnet
Auf dem '''Berg der Versuchung''' ({{arS|جبل الأربعين|d=Ǧabal al-arbaʿīn}} oder {{arF|جبل القرنطل|d=Ǧabal al-Qurunṭul}}, {{enS|Mount of Temptation}} oder {{lang|en|Mount Quarantania}}, wie ''al-arbaʿīn'' nach der Zahl [[Vierzig]] benannt), der im  [[Wikipedia:Westjordanland|Westjordanland]] wenige Kilometer außerhalb der Stadt [[Wikipedia:Jericho|Jericho]] liegt, soll der [[Christentum|christlicher]] Überlieferung zufolge nach der [[Jordan-Taufe]] nach [[40]]-tägigem [[Fasten]] in der [[Einsamkeit]] die [[Versuchung Christi]] stattgefunden haben.  


Insbesondere gedruckte Buchstaben werden auch als ''Lettern'' bezeichnet (von lat. ''littera'' „Buchstabe“), wie auch die Drucktypen in der Zeit des Bleisatzes (siehe [[Wikipedia:Letter|Letter]]). Ursprünglich waren damit die großen, oft ausgeschmückten [[Wikipedia:Initiale|Initiale]] (Anfangsbuchstaben) von Absätzen oder Verszeilen in alten Handschriften und frühen Drucken gemeint. '''Initialen''' heißen die jeweils ersten Buchstaben eines [[Name]]ns.
{{Zitat|vor=|nach=|1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.
2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn.
3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden.
4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.«
5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels
6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.«
7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.«
8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.«
11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.|[[Matthäus-Evangelium]]|{{BB|Mt|4|1-11}}}}


== Etymologie ==
Dass die Versuchung «[[auf dem Berg]]» stattfand, ist nach [[Rudolf Steiner]] ein Zeichen dafür, dass sie im [[Bewusstseinszustand]] der [[Inspiration]] erlebt wurde {{Lit|{{G|139|151}}, {{G|93a|63}}}}.
Das Wort entstand wahrscheinlich aus den germanischen, zum Los bestimmten [[Runen]]stäbchen (''*bōks''). Diese als [[Runen]] bezeichnete Schriftzeichen wurden damals oft mittels [[Wikipedia:Punzierung|Punzieren]] in Waffen, aber auch in [[Wikipedia:Stock (Stab)|Stäbchen]] aus dem harten und schweren Holz der [[Buche]] geritzt. Die derart beschriebenen Stäbchen benutzten die Germanen als [[Orakel]] für wichtige Entscheidungen und nach einer Theorie leitet sich deshalb das Wort „Buchstabe“ von diesen [[kult]]isch bedeutsamen Buchenstäbchen ab. Nach einer anderen Theorie geht der Ausdruck „Stab“ auf den kräftigen Zentralstrich der Runen zurück, mit dem sie jeweils gebildet werden.
 
Die Verbindung zwischen „Buche“ und „Buchstabe“ wird dabei aus sachlichen Gründen angezweifelt, denn der Ausdruck „Buchstabe“ sei für die im Buch verwendeten lateinischen Schriftzeichen verwendet worden, nicht aber für die germanischen Runenzeichen, die im Altnordischen beispielsweise „stafr“ und „rūnastafr“ hießen.
 
== Buchstabieren ==
Beim Buchstabieren von schwierigen oder seltenen [[Wort|Wörtern]] oder Eigennamen der geschriebenen Sprache, aber auch bei Funk- und Fernsprechverbindungen, greift man zur Vermeidung von Fehlern und Falschübermittlungen auf das Hilfsmittel der [[Wikipedia:Buchstabiertafel|Buchstabiertafel]] zurück: Wörter, deren Anfangsbuchstabe für den genannten Buchstaben steht, ersetzen hier einzelne Buchstaben.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==


{{WikipediaDE|Buchstabe}}
* {{WikipediaDE|Berg der Versuchung}}
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Buchstabe}}
{{Wikiquote|Buchstabe}}
{{Commonscat|Letters|Buchstabe}}
* [http://www.decodeunicode.org/de decodeunicode.org] – Unicode-Wiki mit Abbildungen aller 98.884 Unicode-Zeichen (deutsch/englisch, Volltextsuche)
* [http://www.typolexikon.de/b/buchstabe.html Wolfgang Beinert: ''Der lateinische Buchstabe'']
* [http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00000619 ''Das ABC cum notis variorum'' von 1695] – mit hunderten von Kuriositäten und Sprachspielen mit den Buchstaben des lateinischen Alphabets


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== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
#Judith von Halle: ''«Und wäre Er nicht auferstanden...». Die Christus-Stationen auf dem Weg zum geistigen Menschen'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2005, S. 130 - 132 (über den 2. Berg der Versuchung), ISBN 978-3037690017


[[Kategorie:Christliche Kabbala]]
{{GA}}
[[Kategorie:Zahlenmystik|C]]
[[Kategorie:Buchstabe|!]]
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[[Kategorie:Alphabet|!100]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Bibel]] [[Kategorie:Neues Testament]] [[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Christus]] [[Kategorie:Christologie]]

Version vom 13. April 2016, 09:35 Uhr

Der Dschabal al-Quruntul knapp außerhalb der Stadt Jericho.

Auf dem Berg der Versuchung (arab. جبل الأربعين, DMG Ǧabal al-arbaʿīn oder جبل القرنطل / Ǧabal al-Qurunṭul, eng. Mount of Temptation oder Mount Quarantania, wie al-arbaʿīn nach der Zahl Vierzig benannt), der im Westjordanland wenige Kilometer außerhalb der Stadt Jericho liegt, soll der christlicher Überlieferung zufolge nach der Jordan-Taufe nach 40-tägigem Fasten in der Einsamkeit die Versuchung Christi stattgefunden haben.

1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. 2 Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn. 3 Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Bist du Gottes Sohn, so sprich, dass diese Steine Brot werden. 4 Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben (5.Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.« 5 Da führte ihn der Teufel mit sich in die heilige Stadt und stellte ihn auf die Zinne des Tempels 6 und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab; denn es steht geschrieben (Psalm 91,11-12): »Er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben; und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt.« 7 Da sprach Jesus zu ihm: Wiederum steht auch geschrieben (5.Mose 6,16): »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.« 8 Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit 9 und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest. 10 Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben (5.Mose 6,13): »Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen.« 11 Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

Dass die Versuchung «auf dem Berg» stattfand, ist nach Rudolf Steiner ein Zeichen dafür, dass sie im Bewusstseinszustand der Inspiration erlebt wurde (Lit.: GA 139, S. 151, GA 93a, S. 63).

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Judith von Halle: «Und wäre Er nicht auferstanden...». Die Christus-Stationen auf dem Weg zum geistigen Menschen, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2005, S. 130 - 132 (über den 2. Berg der Versuchung), ISBN 978-3037690017
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.