Enkidu und Tempel der Artemis in Ephesos: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Enkidu''', auch '''Eabani''' genannt, mit dem [[Epitheton|Beinamen]] ''Sprössling der Stille'') ist nach der Überlieferung des [[Gilgamesch-Epos]] der Begleiter [[Gilgamesch|Gilgameschs]], der ihn auch ''Maulesel auf der Flucht'', ''Wildesel aus dem Gebirge'' und ''Panther aus der Steppe'' nannte. Die Beinamen beziehen sich auf die Geburt und das Wesen des Enkidu, der keine natürliche Geburt vorweist, sondern in der ''Stille der Steppe'' der Muttergöttin [[w:Aruru|Aruru]] aus Lehm zum Zwecke der Zerstörung beziehungsweise Kontrolle Gilgameschs erschaffen wurde.
[[Datei:Miniaturk 009.jpg|miniatur|Modell des Artemistempels von Ephesos im [[Miniatürk]] Park [[Istanbul]]]]
[[Datei:Ac artemisephesus.jpg|miniatur|Ruinenstätte des Tempels in Ephesos, dahinter die [[Isabey-Moschee (Selçuk)|Isabey-Moschee]], die [[Johanneskirche (Ephesos)|Johanneskirche]] und die [[Zitadelle von Selçuk]]]]
[[Datei:Rom09s.jpg|miniatur|Römische Kopie der [[Artemis]] von [[Ephesus]] - Standort: [[Kapitolinisches Museum]] [[Rom]]]]
[[Datei:Temple of Artemis.jpg|miniatur|Das Artemision in der Vorstellung von [[Martin van Heemskerck]] (1498−1574)]]


Enkidu lebte zunächst mit den Tieren der Steppe, erlag jedoch der Sinnlichkeit der von Gilgamesch gesandten [[Wikipedia:Tempelprostitution|Tempeldienerin]] und wandelte sich vom Nomaden zum Ackerbauern. Enkidu ging im Verlauf nach [[Wikipedia:Uruk|Uruk]] und wurde schließlich nach einem Kampf mit Gilgamesch zu dessen Kampfgefährten. Als Strafe für seine Beteiligung an der Tötung des [[Himmelsstier]]es wurde er von den Göttern zum Tode verurteilt.  
Der '''Tempel der [[Artemis]] in Ephesos''', auch ''Artemision'', [[Altgriechische Sprache|altgr.]] {{Polytonisch|ὁ ναὸς τῆς Ἀρτέμιδος Ἐφεσίης, ὁ ἐν Ἐφέσῳ ναὸς τῆς Ἀρτέμιδος, τὸ Ἀρτεμίσιον Ἐφέσιον}} (ho naòs tês Artémidos Ephesíês, ho en Ephéô naòs tês Artémidos, tò Artemísion Ephésion), [[latein]]isch ''Templum Dianae Ephesi(n)ae'' oder ''Artemisium Ephesi(n)um'') war der größte Tempelbau der [[Antike]] und gehört zu den Sieben [[Weltwunder]]n der Antike. Die griechische Stadt [[Ephesos]] (deren Ruinen heute in der [[Türkei]] bei [[Selçuk]] unweit [[İzmir]]s zu besichtigen sind) war in der Antike für ihren Reichtum berühmt. Sie war später – als [[Hauptstadt]] der römischen Provinz [[Asia (Provinz)|Asia]] – eine der größten Städte der Antike.


{{GZ|Äußerlich ist uns dieser Eabani so dargestellt, daß er in Tierfelle
== Baugeschichte ==
gekleidet ist. Es wird uns damit seine Wildheit angedeutet; aber eben
Im Zuge der österreichischen Ausgrabungen seit 1895 sind mehrere Versionen des Artemistempels nachgewiesen worden. Die ersten einfachen Tempel an diesem Ort (Tempel „A“ und „B“) entstanden im 8. Jh. v. Chr. z.T. als Holzkonstruktionen. Unter dem Tyrannen Pythagoras wurde im 7. Jh. v. Chr. der Tempel „C“ errichtet, der noch vor Fertigstellung durch Überschwemmung zerstört wurde.
durch diese Wildheit ist er noch mit alter Hellsichtigkeit begabt einerseits,
und auf der anderen Seite ist er eine junge Seele, die viel weniger
Inkarnationen durchlebt hat als andere auf der Höhe der Entwickelung
stehende Seelen. So stellt uns Gilgamesch dar eine Wesenheit, die
zur Initiation reif war, die nur diese Initiation nicht mehr erreichen
konnte, denn der Gang nach Westen ist der Gang zu einer Initiation,
die nicht zu Ende geführt worden ist. Wir sehen auf der einen Seite den
eigentlichen Inauguratur der chaldäisch-babylonischen Kultur in Gilgamesch
und hinter ihm wirksam eine göttlich-geistige Wesenheit, eine
Art Feuergeist, und dann neben ihm eine andere Individualität, eine
junge Seele, den Eabani, eine Individualität, die spät erst zur Erdeninkarnation
heruntergekommen ist. Wenn Sie die «Geheimwissenschaft
im Umriß» lesen, so werden Sie sehen, daß die Individualitäten erst
nach und nach von den Planeten wieder heruntergekommen sind. - Von
dem Austausch dessen, was diese beiden wissen, hängt die babylonischchaldäische
Kultur ab, und wir werden sehen, daß die ganze babylonisch-
chaldäische Kultur ein Ergebnis dessen ist, was von Gilgamesch
und Eabani herrührt. Da ragt Hellsichtigkeit von dem Gottmenschen
Gilgamesch und Hellsichtigkeit von der jungen Seele Eabani in die
chaldäisch-babylonische Kultur hinein.|126|17f}}


Gilgamesch und Eabani wurden zu der Zeit wiedergeboren, als [[Heraklit]] (um 520 v. Chr.; † um 460 v. Chr.) in [[Ephesos]] lebte, und beide wurden im [[Tempel der Artemis in Ephesos]] in die [[Mysterien von Ephesos|ephesischen Mysterien]] eingeweiht. Eabani war in dieser [[Inkarnation]] vermutlich der [[Philosophie der Antike|griechische Philosoph]] [[Kratylos (Philosoph)|Kratylos]], der im hohen Alter noch einer der Lehrer des jungen [[Platon]] wurde und nach dem auch der nach 399 v. Chr. von Platon verfasste [[Sprache|sprachphilosophische]] Dialog [[Kratylos]] benannt ist. Wenig später wurde Gilgamesch als [[Alexander der Große]] wiedergeboren und Eabani als dessen Lehrer [[Aristoteles]].
Der [[Archaik|archaische]] Artemistempel „D“ wurde um 580 v. Chr. begonnen. [[Architekt]]en waren [[Chersiphron]] von [[Knossos]] (Χερσίφρων ὁ Κνώσσιος) und sein Sohn Metagenes (Μεταγένης ὁ Κνώσσιος). Die Bauarbeiten an diesem Tempel, für den auch der [[Lydien|lydische]] König [[Kroisos]] einige Säulen stiftete, dauerten mit 120 Jahren ungewöhnlich lang. Die [[Konstruktionsprozess|Konstruktion]] war äußerst schwierig, da das Gebäude auf einem Sumpfgelände errichtet wurde. Erdverfärbungen, die bei Tiefgrabungen beobachtet werden konnten, bestätigen die Nachrichten, dass bei der Vorbereitung des Geländes für den Tempelbau Holzkohle und Lederabdeckungen zur Sicherung des moorigen Untergrunds eingebracht wurden. Tatsächlich soll der Architekt [[Theodoros (Architekt)|Theodoros]] von [[Samos]], der schon am [[Rhoikos (Künstler)|Rhoikos]]-Tempel in Samos mitgewirkt hatte, an den Fundamentarbeiten beteiligt gewesen sein. Der [[Archaik|archaische]] Tempel „D“ bestand aus 106 [[Ionische Ordnung|ionischen Marmorsäulen]] von rund 19 m Höhe. Sie standen auf einer Grundfläche von 111,7 m x 57,3 m und trugen außergewöhnlich schwere Querbalken. Einige der Säulen im Eingangsbereich waren unten mit [[Relief]]s geschmückt. Die zwei Meter hohe Artemis-Statue in der [[Cella]] war aus Weinrebholz gefertigt und mit [[Gold]] und [[Silber]] verkleidet. Das Dach wurde aus [[Zedern]]holz gefertigt. [[Heraklit]] weihte sein Buch über den Logos im Tempel auf dem Altar der Artemis.


{{GZ|Heraklit, viele der größten Philosophen, auch [[Platon]],
Der Tempel fiel am 21. Juli 356 v. Chr. einer Brandstiftung durch [[Herostratos]] zum Opfer. Er beging die Tat aus [[Geltung]]ssucht − sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders berühmt und somit unsterblich zu werden, ist ihm gelungen. Der Sage nach soll in der Nacht des Brandes [[Alexander der Große]], der später auch sehr große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete, geboren sein, weswegen Artemis, die die Geburt in [[Pella (Pella)|Pella]] überwachte, ihr eigenes Heiligtum nicht schützen konnte.  
[[Pythagoras]], sie alle haben noch von Ephesus gelernt. Ephesus war
wirklich dasjenige, was bis zu einem gewissen Punkte bewahrt hatte
die alten orientalischen Weistümer. Und auch diejenigen Individualitäten,
die in Aristoteles und Alexander dem Großen waren, in
Ephesus konnten sie erfahren, etwas später als Heraklit, was dann
noch an altem Wissen in den orientalischen Mysterien war, das als
Erbstück geblieben ist dem Mysterium von Ephesus. Innig verbunden
insbesondere mit der Alexanderseele war dasjenige, was in
Ephesus an Mysterienwesen lebte. Und nun geschah eines jener
historischen Ereignisse, von denen die Triviallinge annehmen, daß
sie ein äußerer Zufall sind, die aber gerade tief, tief begründet sind
in den inneren Zusammenhängen der Menschheitsentwickelung.


Um die Bedeutung dieses historischen Ereignisses einsehen zu
Der spätklassische Neubau (Tempel „E“), mit dem man schon bald darauf begann, wurde durch die ephesischen Architekten Demetrios (Δημήτριος ὁ Ἐφέσιος), Paionios (Παιώνιος ὁ Ἐφέσιος) und Cheirokrates (Χειροκράτης ὁ Ἐφέσιος) ausgeführt. Es sollte der alte Tempel getreulich wiederhergestellt werden, doch letztlich kam es doch zu einigen Änderungen. So wurde auf der Schuttmasse des Vorgängerbaus ein größeres Areal (125,67 x 65,05 m, 2,7 m Höhe) zur Basis des neuen Tempels gemacht und der Sockel beträchtlich erhöht. Der Artemistempel „E“ hatte 117 Säulen mit einer Höhe von rund 18 m und verfügte über ein Steindach. Nach dem Bericht des [[Plinius der Ältere|Plinius]] soll er über 36 mit Reliefs verzierte Säulen („columnae caelatae“), verfügt haben. Auch bei diesem Tempel dauerte die Bauzeit mit rund hundert Jahren relativ lang.  
können, rufen wir uns das Folgende einmal vor die Seele, Denken
Sie daran, daß ja in den beiden Seelen, in der Seele desjenigen, der
dann Aristoteles wurde, und desjenigen, der Alexander der Große
wurde, zunächst das lebte, was innerlich verarbeitet war aus uralter
Zeit heraus, dann das lebte, was in Ephesus ihnen ungeheuer wertvoll
geworden war. Ich möchte sagen, ganz Asien, aber in der Form,
in der es griechisch geworden war in Ephesus, lebte in den beiden,
insbesondere in der Seele desjenigen, der später Alexander der
Große geworden ist. Nun stelle man sich auch den Charakter vor -
ich habe ihn geschildert aus der Gilgamesch-Zeit - , und man denke
sich, daß sich ja nun im lebendigen Verkehr zwischen Alexander
und Aristoteles das Wissen, das an den alten Orient und an Ephesus
gebunden war, wiederholte, aber in der neuen Form des Wissens
wiederholte. Man stelle sich das nur vor. Man stelle sich vor, was
hätte werden müssen, wenn das gigantische Dokument, das eigentlich
in diesen Seelen mit einer ungeheuren Intensität gelebt hat,
wenn dieses gigantische Dokument, das Mysterium von Ephesus,
dagewesen wäre, wenn also auch in der Alexander-Inkarnation Alexander
das Mysterium von Ephesus noch angetroffen hätte! Man stelle
sich das vor, und man würdige dann die Tatsache, daß an dem Tage,
an dem Alexander geboren wurde, [[Herostrat]] die Brandfackel in das
Heiligtum von Ephesus geworfen hat, so daß der Dianentempel von
Ephesus an dem Tage, an dem Alexander geboren wurde, durch
Frevlerhand abgebrannt ist. Es ward nicht mehr gefunden dasjenige,
was gerade geknüpft war an seine Denkmal-Dokumente. Das war
nun nicht da; das war im Grunde genommen allein jetzt als historische
Mission in der Seele des Alexander und in seinem Lehrer
Aristoteles.|233|91ff}}


{{GZ|Wie das Schattenbild des Gilgamesch
Als der [[Apostel]] [[Paulus von Tarsus|Paulus]] um das Jahr 55 n. Chr. in die [[Metropole]] kam, hatte er angeblich so großen Zulauf, dass viele um den Artemiskult und um ihre wirtschaftliche Existenz gefürchtet haben sollen. Der „Aufruhr des Demetrios“ – eines [[Silberschmied]]s und Herstellers von [[Devotionalie]]n – ist im 19. Kapitel der [[Apostelgeschichte]] beschrieben.
steht Alexander der Große im vierten, im griechisch-lateinischen
Zeitraum, wie die Projektion eines Geistigen auf den physischen Plan.
Und der Eabani, der ist, projiziert auf den physischen Plan, Aristoteles,
der Lehrer Alexanders des Großen. So sonderbar das ist: Alexander und
Aristoteles stehen nebeneinander wie Gilgamesch und Eabani. Und wir
sehen sozusagen, wie im ersten Drittel des vierten nachatlantischen
Zeitraumes von Alexander dem Großen herübergetragen wird - nur in
die Gesetze des physischen Planes übersetzt - das, was von Gilgamesch
der chaldäisch-babylonischen Kultur gegeben worden war. Das drückt
sich wunderbar aus, indem als eine Nachwirkung der Taten Alexanders
des Großen an der Stätte des ägyptisch-chaldäischen Kulturschauplatzes
Alexandria gegründet wird, um es, wie in ein Zentrum, gerade dort
hinzusetzen, wohin der dritte Zeitraum, der ägyptisch-babylonischchaldäische,
so mächtig gereicht hatte. Und alles sollte sich zusammenfinden
in diesem alexandrinischen Kulturzentrum.|126|18f}}


== Siehe auch ==
268 n. Chr. während der Regierungszeit des römischen Kaisers [[Gallienus]] wurde der Prachtbau von den [[Goten]] auf einem Kriegszug zerstört, die Reste von den Einwohnern als [[Baumaterial]] verwendet. Die Epheser gaben den Artemiskult jedoch erst im 4. Jh. n. Chr. auf. Heute ragt nur noch eine wiedererrichtete einsame [[Säule]] aus dem Sumpfwasser.
* {{WikipediaDE|Enkidu}}
 
== Archäologie ==
Eine Pionierleistung der Archäologie sind die Ausgrabungen (1863-1869) des [[John Turtle Wood]]. Im Zuge der Arbeiten im Stadtgelände von Ephesos nimmt das [[Österreichisches Archäologisches Institut|Österreichische Archäologische Institut]] seit 1895 immer wieder Grabungen auf dem Gelände des Artemisions vor. Gefundene Architekturfragmente und andere Fundgegenstände sowie mehrere Kopien der Artemisstatue, die im Stadtgebiet gefunden wurden, sind im ''Saal der Artemis'' im [[Ephesos-Museum Selçuk|Ephesos-Museum]] in Selçuk ausgestellt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Stefan M. Maul: ''Das Gilgamesch-Epos''. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52870-8
* [[Fritz Krischen]]: ''Weltwunder der Baukunst in Babylonien und Jonien'', Tübingen : E. Wasmuth, 1956
* [[Rudolf Steiner]]: ''Okkulte Geschichte'', [[GA 126]] (1992), ISBN 3-7274-1261-5 {{Vorträge|126}}
* Ulrike Muss (Hrsg.): ''Die Archäologie der ephesischen Artemis – Gestalt und Ritual eines Heiligtums''. Wien: Phoibos, 2008
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}
* Gottfried Gruben: ''Griechische Tempel und Heiligtümer''. München: Hirmer, 2001, S. 380ff.
* Bluma L. Trell: ''Der Tempel der Artemis zu Ephesos'' in: Peter A. Clayton & Martin J. Price (Hrsg.): ''Die Sieben Weltwunder''. Philipp Reclam jun., Berlin 2000
* Anton Bammer: ''Das Heiligtum der Artemis von Ephesos''. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1984
* Wilfried Schaber: ''Die archaischen Tempel der Artemis von Ephesos – Entwurfsprinzipien und Rekonstruktion''. Waldsassen: Stiftland, 1982
* William Richard Lethaby: ''Diana's Temple at Ephesus''. B. T. Batsford Publisher Ltd., London 1908
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Temple of Artemis in Ephesus|Tempel der Artemis in Ephesos}}
* {{Arachne|ba|270095|Tempel der Artemis Ephesia}}
* [http://www.weltwunder-online.de/antike/tempel-artemis-ephesus.htm Bericht Tempel der Artemis Ephesos]
* [http://www.dialbforblog.com/archives/181/artemis_templex.jpg Farbrekonstruktion]
* [http://www.kristian-buesch.de/seven_wonders_of_the_world/artemision_von_ephesos.htm Der Artemistempel zu Ephesos]
 
<!--==Sonstiges==
 
* Der Comic-Zeichner [[Don Rosa]] hat eine Comic-Geschichte gezeichnet, in dem der Tempel der Artemis nur auseinandergenommen wurde, aber nicht völlig zerstört. Die Ducks finden die Teile (sie sind u.&nbsp;A. als Podest für ein Auto, als Stützen für das Vordach einer Imbissbude oder im Keller eines Museums aufbewahrt. Die Ducks lesen die an den oberen Enden angebrachten Inschriften und diese besagen, dass [[Krösus]] etwas am [[Boz Dag]] versteckt hat. Dort angekommen, stehen die Ducks vor einem Steinhaufen. Dagobert Duck sprengt den Haufen, und ein Geldspeicher kommt zum Vorschein. Am Ende kommt heraus, dass [[Dagobert Duck]] der moderne [[Krösus]] ist und [[Gundel Gaukeley]] die moderne [[Circe]].
 
Die Geschichte ist zum Beispiel im [[Donald-Duck]]-Sonderheft ("[[DDSH]]") Nr. 205 enthalten. -->
 
{{Vorlage:Navigationsleiste Weltwunder}}
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{{SORTIERUNG:Tempel Der Artemis In Ephesos}}
[[Kategorie:Griechischer Tempel in der Türkei|Artemis #Ephesos]]
[[Kategorie:Weltwunder der Antike]]
[[Kategorie:Tempel der Artemis|Ephesos]]
[[Kategorie:Ephesos]]


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{{Link FA|dv}}


[[Kategorie:Mesopotamische Mythologie|F]]
[[Kategorie:Mesopotamische Gottheit|F]]
[[Kategorie:Sumerische Mythologie]]
[[Kategorie:Sumerische Gottheit|F]]
[[Kategorie:Männliche Gottheit]]
[[Kategorie:Meister Serapis|F]]
[[Kategorie:Gilgamesch-Epos]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 12. August 2011, 13:51 Uhr

Modell des Artemistempels von Ephesos im Miniatürk Park Istanbul
Ruinenstätte des Tempels in Ephesos, dahinter die Isabey-Moschee, die Johanneskirche und die Zitadelle von Selçuk
Römische Kopie der Artemis von Ephesus - Standort: Kapitolinisches Museum Rom
Das Artemision in der Vorstellung von Martin van Heemskerck (1498−1574)

Der Tempel der Artemis in Ephesos, auch Artemision, altgr. ὁ ναὸς τῆς Ἀρτέμιδος Ἐφεσίης, ὁ ἐν Ἐφέσῳ ναὸς τῆς Ἀρτέμιδος, τὸ Ἀρτεμίσιον Ἐφέσιον (ho naòs tês Artémidos Ephesíês, ho en Ephéô naòs tês Artémidos, tò Artemísion Ephésion), lateinisch Templum Dianae Ephesi(n)ae oder Artemisium Ephesi(n)um) war der größte Tempelbau der Antike und gehört zu den Sieben Weltwundern der Antike. Die griechische Stadt Ephesos (deren Ruinen heute in der Türkei bei Selçuk unweit İzmirs zu besichtigen sind) war in der Antike für ihren Reichtum berühmt. Sie war später – als Hauptstadt der römischen Provinz Asia – eine der größten Städte der Antike.

Baugeschichte

Im Zuge der österreichischen Ausgrabungen seit 1895 sind mehrere Versionen des Artemistempels nachgewiesen worden. Die ersten einfachen Tempel an diesem Ort (Tempel „A“ und „B“) entstanden im 8. Jh. v. Chr. z.T. als Holzkonstruktionen. Unter dem Tyrannen Pythagoras wurde im 7. Jh. v. Chr. der Tempel „C“ errichtet, der noch vor Fertigstellung durch Überschwemmung zerstört wurde.

Der archaische Artemistempel „D“ wurde um 580 v. Chr. begonnen. Architekten waren Chersiphron von Knossos (Χερσίφρων ὁ Κνώσσιος) und sein Sohn Metagenes (Μεταγένης ὁ Κνώσσιος). Die Bauarbeiten an diesem Tempel, für den auch der lydische König Kroisos einige Säulen stiftete, dauerten mit 120 Jahren ungewöhnlich lang. Die Konstruktion war äußerst schwierig, da das Gebäude auf einem Sumpfgelände errichtet wurde. Erdverfärbungen, die bei Tiefgrabungen beobachtet werden konnten, bestätigen die Nachrichten, dass bei der Vorbereitung des Geländes für den Tempelbau Holzkohle und Lederabdeckungen zur Sicherung des moorigen Untergrunds eingebracht wurden. Tatsächlich soll der Architekt Theodoros von Samos, der schon am Rhoikos-Tempel in Samos mitgewirkt hatte, an den Fundamentarbeiten beteiligt gewesen sein. Der archaische Tempel „D“ bestand aus 106 ionischen Marmorsäulen von rund 19 m Höhe. Sie standen auf einer Grundfläche von 111,7 m x 57,3 m und trugen außergewöhnlich schwere Querbalken. Einige der Säulen im Eingangsbereich waren unten mit Reliefs geschmückt. Die zwei Meter hohe Artemis-Statue in der Cella war aus Weinrebholz gefertigt und mit Gold und Silber verkleidet. Das Dach wurde aus Zedernholz gefertigt. Heraklit weihte sein Buch über den Logos im Tempel auf dem Altar der Artemis.

Der Tempel fiel am 21. Juli 356 v. Chr. einer Brandstiftung durch Herostratos zum Opfer. Er beging die Tat aus Geltungssucht − sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders berühmt und somit unsterblich zu werden, ist ihm gelungen. Der Sage nach soll in der Nacht des Brandes Alexander der Große, der später auch sehr große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete, geboren sein, weswegen Artemis, die die Geburt in Pella überwachte, ihr eigenes Heiligtum nicht schützen konnte.

Der spätklassische Neubau (Tempel „E“), mit dem man schon bald darauf begann, wurde durch die ephesischen Architekten Demetrios (Δημήτριος ὁ Ἐφέσιος), Paionios (Παιώνιος ὁ Ἐφέσιος) und Cheirokrates (Χειροκράτης ὁ Ἐφέσιος) ausgeführt. Es sollte der alte Tempel getreulich wiederhergestellt werden, doch letztlich kam es doch zu einigen Änderungen. So wurde auf der Schuttmasse des Vorgängerbaus ein größeres Areal (125,67 x 65,05 m, 2,7 m Höhe) zur Basis des neuen Tempels gemacht und der Sockel beträchtlich erhöht. Der Artemistempel „E“ hatte 117 Säulen mit einer Höhe von rund 18 m und verfügte über ein Steindach. Nach dem Bericht des Plinius soll er über 36 mit Reliefs verzierte Säulen („columnae caelatae“), verfügt haben. Auch bei diesem Tempel dauerte die Bauzeit mit rund hundert Jahren relativ lang.

Als der Apostel Paulus um das Jahr 55 n. Chr. in die Metropole kam, hatte er angeblich so großen Zulauf, dass viele um den Artemiskult und um ihre wirtschaftliche Existenz gefürchtet haben sollen. Der „Aufruhr des Demetrios“ – eines Silberschmieds und Herstellers von Devotionalien – ist im 19. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben.

268 n. Chr. während der Regierungszeit des römischen Kaisers Gallienus wurde der Prachtbau von den Goten auf einem Kriegszug zerstört, die Reste von den Einwohnern als Baumaterial verwendet. Die Epheser gaben den Artemiskult jedoch erst im 4. Jh. n. Chr. auf. Heute ragt nur noch eine wiedererrichtete einsame Säule aus dem Sumpfwasser.

Archäologie

Eine Pionierleistung der Archäologie sind die Ausgrabungen (1863-1869) des John Turtle Wood. Im Zuge der Arbeiten im Stadtgelände von Ephesos nimmt das Österreichische Archäologische Institut seit 1895 immer wieder Grabungen auf dem Gelände des Artemisions vor. Gefundene Architekturfragmente und andere Fundgegenstände sowie mehrere Kopien der Artemisstatue, die im Stadtgebiet gefunden wurden, sind im Saal der Artemis im Ephesos-Museum in Selçuk ausgestellt.

Literatur

  • Fritz Krischen: Weltwunder der Baukunst in Babylonien und Jonien, Tübingen : E. Wasmuth, 1956
  • Ulrike Muss (Hrsg.): Die Archäologie der ephesischen Artemis – Gestalt und Ritual eines Heiligtums. Wien: Phoibos, 2008
  • Gottfried Gruben: Griechische Tempel und Heiligtümer. München: Hirmer, 2001, S. 380ff.
  • Bluma L. Trell: Der Tempel der Artemis zu Ephesos in: Peter A. Clayton & Martin J. Price (Hrsg.): Die Sieben Weltwunder. Philipp Reclam jun., Berlin 2000
  • Anton Bammer: Das Heiligtum der Artemis von Ephesos. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt, 1984
  • Wilfried Schaber: Die archaischen Tempel der Artemis von Ephesos – Entwurfsprinzipien und Rekonstruktion. Waldsassen: Stiftland, 1982
  • William Richard Lethaby: Diana's Temple at Ephesus. B. T. Batsford Publisher Ltd., London 1908

Weblinks

Commons: Tempel der Artemis in Ephesos - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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