Treta-Yuga und Wilhelm Anton Neumann: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Treta Yuga''' ({{SaS|त्रेता युग|Tretā Yuga}}) ist das zweite von vier in den [[Wikipedia:Hinduismus|hinduistischen]] heiligen Schriften beschriebenen [[Yuga]]s oder [[Weltalter]]n. Das Treta Yuga folgt auf das [[Satya Yuga]] und wird vom [[Dvapara Yuga]] abgelöst. Es dauert dreimal so lange wie das ''Kali Yuga'', also 3 × 432.000 = 1.296.000 Jahre.
[[Datei:Neumann O.Cist..jpg|miniatur|P. Wilhelm Neumann O.Cist.]]
Das Lebensgesetz ([[Dharma]]) wird in diesem Zeitalter nur noch zu drei Vierteln verwirklicht.
'''Wilhelm Neumann [[Wikipedia:Zisterzienser|O.Cist.]]''' (* [[Wikipedia:4. Juli|4. Juli]] [[Wikipedia:1837|1837]] in [[Wikipedia:Wien|Wien]] als ''Anton Neumann''; † [[Wikipedia:5. Oktober|5. Oktober]] [[Wikipedia:1919|1919]] in [[Wikipedia:Mödling|Mödling]], [[Wikipedia:Niederösterreich|Niederösterreich]]) war ein [[Wikipedia:Katholische Kirche|katholischer]] [[Wikipedia:Ordensgemeinschaft|Ordensgeistlicher]] und [[Wikipedia:Theologie|Theologe]] sowie [[Wikipedia:Archäologe|Archäologe]], [[Wikipedia:Bibelwissenschaftler|Bibelwissenschaftler]] und [[Wikipedia:Mediävist|Mediävist]].  


{{GZ|Dann kommt ein
== Leben ==
nächstes Zeitalter, wo die Menschen nicht mehr so stark wie in dem
Anton Neumann besuchte von 1847 bis 1855 das [[Wikipedia:Schottengymnasium|Schottengymnasium]] und später das [[Wikipedia:Öffentliches Gymnasium der Stiftung Theresianische Akademie|Theresianum]] in Wien. Am Hochfest [[Wikipedia:Kreuzerhöhung|Kreuzerhöhung]] ist er 1855 dem [[Wikipedia:Stift Lilienfeld|Stift Lilienfeld]] beigetreten, nahm den [[Wikipedia:Ordensname|Ordensname]]n ''Wilhelm'' an, studierte von 1856 bis 1860 am [[Wikipedia:Päpstliche Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.|Institutum Theologicum in Heiligenkreuz]] und übertrug 1858 seine [[Wikipedia:Ordensgelübde|Ordensprofess]] auf Heiligenkreuz, um wissenschaftlichen Studien eher nachgehen zu können. 1860 empfing er die [[Wikipedia:Priester (Christentum)|Priesterweihe]]. Von 1861 bis 1874 war Neumann [[Wikipedia:Professor|Professor]] für [[Wikipedia:Altes Testament|Altes Testament]] und [[Wikipedia:Bibliothekar|Bibliothekar]] in Heiligenkreuz. 1874 promovierte er an der [[Wikipedia:Universität Wien|Universität Wien]] und wurde im selben Jahr ebendort Professor für Altes Testament und Orientalische Sprachen. In den Jahren von 1890 und 1891 war er [[Wikipedia:Dekan (Hochschule)|Dekan]] der [[Wikipedia:Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Wien|Katholisch-Theologischen Fakultät]], von 1899 bis 1901 Rector Magnificus der Universität Wien. Am 28. Dezember 1910 leistete er demonstrativ den [[Wikipedia:Antimodernisteneid|Antimodernisteneid]], obwohl er bereits emeritiert war und kein Druck dazu bestand. Seine Palästinaforschungen und kunsthistorischen Untersuchungen zum [[Wikipedia:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]] waren ausschlaggebend für die Regotisierung des Stiftes. Er war von außergewöhnlicher Gelehrsamkeit und Belesenheit, sehr vertraut mit den Werken von [[Thomas von Aquin]] und veröffentlichte zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der [[Wikipedia:Orientalistik|Orientalistik]], der [[Wikipedia:Archäologie|Archäologie]] und der [[Wikipedia:Christliche Kunst|christlichen Kunst]].
Krita Yuga ihren Zusammenhang fühlten mit der göttlich-geistigen
 
Welt, wo sie nicht mehr so sehr ihre Impulse bestimmt fühlten durch
== Begegnung mit Rudolf Steiner ==
das Zusammenleben mit den Göttern, wo auch ihr Blick sich schon
 
mehr verdunkelte gegenüber dem Geist und der Seele. Aber noch hatten
[[Rudolf Steiner]] lernte Neumann um [[Wikipedia:1886|1886]] im Haus der Dichterin [[Marie Eugenie delle Grazie]] kennen, deren Lehrer und „spätere vorsorgliche edle Freund“<ref>{{G|028|124f|138}}</ref> der katholische Priester und Theologieprofessor [[Laurenz Müllner]] war.
sie eine Erinnerung an das Zusammenleben mit den Geistern und
 
Göttern. Dieses war insbesondere deutlich in der alten indischen Welt.
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Da konnte man sehr leicht über geistige Dinge reden. Man konnte die
"Um die beiden sammelten sich Professoren der theologischen
Menschen hinweisen auf die äußere Welt der physischen Wahrnehmung
Fakultät, katholische Priester von der alierfeinsten
und doch, sagen wir, eine Maja oder Illusion in ihr sehen,
Gelehrsamkeit. Da war vor allem immer intensiv
weil die Menschen noch gar nicht so lange diese physischen Wahrnehmungen
anregend der Heiligenkreuzer Zisterzienser Ordenspriester Wilhelm Neumann. Müllner verehrte ihn mit
hatten. Das war im alten Indien der Fall. Die Seelen im
Recht wegen seiner umfassenden Gelehrsamkeit. Er sagte
alten Indien sahen zwar nicht mehr die Götter selber, aber noch geistige
mir, als ich einmal in Abwesenheit Neumanns von dessen
Tatsachen und niedrigere geistige Wesenheiten. Die hohen geistigen
weitausschauendem Wissen mit enthusiastischer Bewunderung
Wesenheiten wurden nur noch von einer kleineren Anzahl von Menschen
sprach: ja, der Professor Neumann kennt die
gesehen, aber es war auch für diese schon jenes ganz lebendige
ganze Welt und noch drei Dörfer. Ich schloß mich gerne
Zusammenleben mit den Göttern verdunkelt. Die Willensimpulse aus
dem gelehrten Manne an, wenn wir von dem Besuche
der göttlich-geistigen Welt waren schon hingeschwunden. Dafür aber
bei delle Grazie weggingen. Ich hatte so viele Gespräche
gab es noch die Möglichkeit, wenigstens in besonderen Bewußtseinszuständen
mit diesem «Ideal» eines wissenschaftlichen Mannes,
einen Einblick in die geistigen Tatsachen zu gewinnen: im
aber zugleich «treuen Sohnes seiner Kirche». Ich möchte
Schlafen und in den erwähnten Zwischenzuständen. Aber die wichtigsten
nur zweier hier Erwähnung tun. Das eine war über die
Tatsachen dieser geistigen Welt, die vorher noch wie ein Miterleben
Wesenheit Christi. Ich sprach meine Anschauung darüber
da waren, die waren jetzt nurmehr da wie eine Art Erkenntnis
aus, wie Jesus von Nazareth durch außerirdischen
der Wahrheit, wie etwas, was die Seele zwar noch genau wußte, was
Einfluß den Christus in sich aufgenommen habe und wie
aber nur noch wie eine Erkenntnis, wie eine Wahrheit wirkte. Gewiß
Christus als eine geistige Wesenheit seit dem Mysterium
waren die Menschen noch in der geistigen Welt, aber schon nicht
von Golgatha mit der Menschheitsentwickelung lebt.
mehr so stark wie früher war die Gewißheit davon in diesem späteren
Dies Gespräch blieb tief in meiner Seele eingeprägt; es
Zeitalter. Man nennt es das silberne Zeitalter oder Treta Yuga.|118|19f}}
tauchte immer wieder aus ihr auf. Denn es war für mich
tief bedeutsam. Es unterredeten sich damals eigentlich
drei. Professor Neumann und ich und ein dritter Unsichtbarer,
die Personifikation der katholischen [[Dogmatik]], die
sich wie drohend, dem geistigen Auge sichtbar, hinter
Professor Neumann, diesen begleitend, zeigte, und die
stets ihm verweisend auf die Schulter klopfte, wenn die
feinsinnige Logik des Gelehrten mir zu weit zustimmte.
Es war bei diesem merkwürdig, wie der Vordersatz
gar oft im Nachsatze in sein Gegenteil umschlug. Ich
stand damals der katholischen Lebensart in einem ihrer
besten Vertreter gegenüber; ich habe sie achtend, aber
auch wirklich gründlich gerade durch ihn kennen
gelernt.
 
Ein andres Mal sprachen wir über die wiederholten
Erdenleben. Da hörte mich der Professor an, sprach von
allerlei Literatur, in der man darüber etwas finden könne;
er schüttelte oft leise den Kopf, hatte aber wohl gar nicht
die Absicht, auf das Inhaltliche des ihm absonderlich
scheinenden Themas einzugehen. Und dennoch ist mir
auch dieses Gespräch wichtig geworden. Die Unbehaglichkeit
Neumanns, mit der er seine nicht ausgesprochenen
Urteile gegenüber meinen Aussagen empfunden
hat, ist mir tief in das Gedächtnis eingeschrieben geblieben." {{Lit|{{G|028|125ff|139}}}}
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Am [[Wikipedia:9. November|9. November]] [[Wikipedia:1888|1888]] hielt Rudolf Steiner in dem von [[Karl Julius Schröer]] begründeten Wiener Goethe-Verein einen Vortrag über «[[Goethe als Vater einer neuen Ästhetik]]», bei dem auch Neumann anwesend war.
 
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"Als ich am Ende der achtziger Jahre in Wien
im «Wiener Goethe-Verein» sprach über das Thema «Goethe
als Vater einer neuen Ästhetik», da war unter den Zuhörern
ein sehr gelehrter Zisterzienser. Ich setzte auseinander, wie
man sich die Vorstellung Goethes über die Kunst zu denken
hat, und da tat dazumal der Pater Wilhelm Neumann, ein
Zisterzienser, der zugleich Professor an der theologischen
Fakultät der Wiener Universität war, den merkwürdigen
Ausspruch: Die Keime zu diesem Vortrage, den Sie heute
uns gehalten haben, die liegen schon bei Thomas von
Aquino! - Es war mir doch ein außerordentlich interessantes
Erlebnis, von dem Pater Wilhelm Neumann zu hören, daß
er, der natürlich voll eingeschult war - denn es war ja
schon nach dem Erscheinen des Neuthomismus innerhalb
des katholischen Klerus —, der also ganz eingeschult war im
Thomismus, daß er empfand, daß im Thomismus etwas
liegt wie die Keime zu dem, was da als die Konsequenz der
Goetheschen Weltanschauung in bezug auf die Ästhetik
gesagt wurde." {{Lit|{{G|074|93f}}}}
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== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Heinrich Robert Zimmer|Heinrich Robert Zimmer]]: ''Indische Mythen und Symbole : Schlüssel zur Formenwelt des Göttlichen.'' Diederichs Gelbe Reihe 33. 7. Aufl. Diederichs, München 2000, ISBN 3-424-00693-9, S. 18-24
* Alkuin Volker Schachenmayr: ''Prägende Professoren in der Entwicklung des theologischen Lehrbetriebes im Cistercienserstift Heiligenkreuz 1802–2002''. Bernardus, Langwaden 2004, ISBN 3-937634-08-8
* Rudolf Steiner: ''Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt'', [[GA 118]] (1984), ISBN 3-7274-1180-5 {{Vorträge|118}}
* Norbert Stigler: ''Wilhelm Anton Neumann 1837–1919'' (Wiener Beiträge zur Theologie 46, Wien 1975).
* {{ÖBL|7|95|96|Neumann P. Wilhelm Anton|H. Watzl}}
* Rudolf Steiner: ''Mein Lebensgang'', [[GA 28]] (2000), ISBN 3-7274-0280-6; '''Tb 636''', ISBN 978-3-7274-6361-7 {{Schriften|028}}
* Rudolf Steiner: ''Die Philosophie des Thomas von Aquino'', [[GA 74]] (1993), ISBN 3-7274-0741-7 {{Vorträge|074}}
* Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II'', BOD, Norderstedt 2012, S. 51 - 57
 


{{GA}}
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[[Kategorie:Weltentwicklung]] [[Kategorie:Menschheitsentwicklung]] [[kategorie:Hinduismus]] [[Kategorie:Yuga|103]]
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|118587382|TYP=Literatur von und über}}
* {{BioCist|Neumann,_Wilhelm}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
{{SORTIERUNG:Neumann, Wilhelm Anton}}
[[Kategorie:Katholischer Theologe]]
[[Kategorie:Katholischer Geistlicher]]
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{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 21. Juli 2018, 07:20 Uhr

P. Wilhelm Neumann O.Cist.

Wilhelm Neumann O.Cist. (* 4. Juli 1837 in Wien als Anton Neumann; † 5. Oktober 1919 in Mödling, Niederösterreich) war ein katholischer Ordensgeistlicher und Theologe sowie Archäologe, Bibelwissenschaftler und Mediävist.

Leben

Anton Neumann besuchte von 1847 bis 1855 das Schottengymnasium und später das Theresianum in Wien. Am Hochfest Kreuzerhöhung ist er 1855 dem Stift Lilienfeld beigetreten, nahm den Ordensnamen Wilhelm an, studierte von 1856 bis 1860 am Institutum Theologicum in Heiligenkreuz und übertrug 1858 seine Ordensprofess auf Heiligenkreuz, um wissenschaftlichen Studien eher nachgehen zu können. 1860 empfing er die Priesterweihe. Von 1861 bis 1874 war Neumann Professor für Altes Testament und Bibliothekar in Heiligenkreuz. 1874 promovierte er an der Universität Wien und wurde im selben Jahr ebendort Professor für Altes Testament und Orientalische Sprachen. In den Jahren von 1890 und 1891 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, von 1899 bis 1901 Rector Magnificus der Universität Wien. Am 28. Dezember 1910 leistete er demonstrativ den Antimodernisteneid, obwohl er bereits emeritiert war und kein Druck dazu bestand. Seine Palästinaforschungen und kunsthistorischen Untersuchungen zum Stift Heiligenkreuz waren ausschlaggebend für die Regotisierung des Stiftes. Er war von außergewöhnlicher Gelehrsamkeit und Belesenheit, sehr vertraut mit den Werken von Thomas von Aquin und veröffentlichte zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der Orientalistik, der Archäologie und der christlichen Kunst.

Begegnung mit Rudolf Steiner

Rudolf Steiner lernte Neumann um 1886 im Haus der Dichterin Marie Eugenie delle Grazie kennen, deren Lehrer und „spätere vorsorgliche edle Freund“[1] der katholische Priester und Theologieprofessor Laurenz Müllner war.

"Um die beiden sammelten sich Professoren der theologischen Fakultät, katholische Priester von der alierfeinsten Gelehrsamkeit. Da war vor allem immer intensiv anregend der Heiligenkreuzer Zisterzienser Ordenspriester Wilhelm Neumann. Müllner verehrte ihn mit Recht wegen seiner umfassenden Gelehrsamkeit. Er sagte mir, als ich einmal in Abwesenheit Neumanns von dessen weitausschauendem Wissen mit enthusiastischer Bewunderung sprach: ja, der Professor Neumann kennt die ganze Welt und noch drei Dörfer. Ich schloß mich gerne dem gelehrten Manne an, wenn wir von dem Besuche bei delle Grazie weggingen. Ich hatte so viele Gespräche mit diesem «Ideal» eines wissenschaftlichen Mannes, aber zugleich «treuen Sohnes seiner Kirche». Ich möchte nur zweier hier Erwähnung tun. Das eine war über die Wesenheit Christi. Ich sprach meine Anschauung darüber aus, wie Jesus von Nazareth durch außerirdischen Einfluß den Christus in sich aufgenommen habe und wie Christus als eine geistige Wesenheit seit dem Mysterium von Golgatha mit der Menschheitsentwickelung lebt. Dies Gespräch blieb tief in meiner Seele eingeprägt; es tauchte immer wieder aus ihr auf. Denn es war für mich tief bedeutsam. Es unterredeten sich damals eigentlich drei. Professor Neumann und ich und ein dritter Unsichtbarer, die Personifikation der katholischen Dogmatik, die sich wie drohend, dem geistigen Auge sichtbar, hinter Professor Neumann, diesen begleitend, zeigte, und die stets ihm verweisend auf die Schulter klopfte, wenn die feinsinnige Logik des Gelehrten mir zu weit zustimmte. Es war bei diesem merkwürdig, wie der Vordersatz gar oft im Nachsatze in sein Gegenteil umschlug. Ich stand damals der katholischen Lebensart in einem ihrer besten Vertreter gegenüber; ich habe sie achtend, aber auch wirklich gründlich gerade durch ihn kennen gelernt.

Ein andres Mal sprachen wir über die wiederholten Erdenleben. Da hörte mich der Professor an, sprach von allerlei Literatur, in der man darüber etwas finden könne; er schüttelte oft leise den Kopf, hatte aber wohl gar nicht die Absicht, auf das Inhaltliche des ihm absonderlich scheinenden Themas einzugehen. Und dennoch ist mir auch dieses Gespräch wichtig geworden. Die Unbehaglichkeit Neumanns, mit der er seine nicht ausgesprochenen Urteile gegenüber meinen Aussagen empfunden hat, ist mir tief in das Gedächtnis eingeschrieben geblieben." (Lit.: GA 028, S. 125ff)

Am 9. November 1888 hielt Rudolf Steiner in dem von Karl Julius Schröer begründeten Wiener Goethe-Verein einen Vortrag über «Goethe als Vater einer neuen Ästhetik», bei dem auch Neumann anwesend war.

"Als ich am Ende der achtziger Jahre in Wien im «Wiener Goethe-Verein» sprach über das Thema «Goethe als Vater einer neuen Ästhetik», da war unter den Zuhörern ein sehr gelehrter Zisterzienser. Ich setzte auseinander, wie man sich die Vorstellung Goethes über die Kunst zu denken hat, und da tat dazumal der Pater Wilhelm Neumann, ein Zisterzienser, der zugleich Professor an der theologischen Fakultät der Wiener Universität war, den merkwürdigen Ausspruch: Die Keime zu diesem Vortrage, den Sie heute uns gehalten haben, die liegen schon bei Thomas von Aquino! - Es war mir doch ein außerordentlich interessantes Erlebnis, von dem Pater Wilhelm Neumann zu hören, daß er, der natürlich voll eingeschult war - denn es war ja schon nach dem Erscheinen des Neuthomismus innerhalb des katholischen Klerus —, der also ganz eingeschult war im Thomismus, daß er empfand, daß im Thomismus etwas liegt wie die Keime zu dem, was da als die Konsequenz der Goetheschen Weltanschauung in bezug auf die Ästhetik gesagt wurde." (Lit.: GA 074, S. 93f)

Literatur


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Wilhelm Anton Neumann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.