Ich-Träger und Tarot: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Aurisches_Ei.gif|thumb|300px|Die [[Aura]] des Menschen mit Ich-Leib bzw. Ich-Träger]]
[[Datei:Bild x 25.jpg|mini|hochkant|Karte I: Der Magier]]


Der '''Ich-Träger''' oder '''Ich-Leib''', die '''Ich-Organisation''', die durch das [[Ich]] gebildet wird, ist das vierte [[Wesensglied]] des irdisch verkörperten [[Mensch]]en und ''Ausdruck'' für das unsterbliche [[Ich]], das durch die [[Inkarnation]] in den [[Leib]] eingreift, um an der Umwandlung seiner [[Leibeshüllen]] ([[physischer Leib]], [[Ätherleib]] und [[Astralleib]]) zu arbeiten und sich dadurch weiterentwickelt.  
'''Tarot''' (''maskulinum'' oder ''neutrum'', ausgesprochen [{{IPA|ta'ro:}}]<ref>Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 2007</ref>) ist ein 78-Blatt-Kartensatz, der zu [[Psychologie|psychologischen]] und [[Wahrsagung|divinatorischen]] Zwecken verwendet wird. Er wird eingeteilt in die 22 großen [[Arkana]] und die 56 kleinen Arkana. ''Arcanum'' steht [[Latein|lat.]] für ''Geheimnis'', es leitet sich von ''arca'' ab, welches ''Kiste'' bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außen unsichtbar, und damit geheim).


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Die Geschichte der im Artikel ''[[Wikipedia:Tarock|Tarock]]'' gesondert behandelten Tarotspielkarten war bis Ende des [[Wikipedia:18. Jahrhundert|18. Jahrhundert]]s mit den als Deutungswerkzeug benutzten Tarots identisch. Seitdem enthalten Decks, welche explizit als Deutungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolische Inhalte.
"Es hat sich durch die vorangegangenen Betrachtungen ergeben,
daß die Wesenheit des Menschen aus den vier Gliedern
sich aufbaut: Physischer Leib, Lebensleib, Astralleib und
Ich-Träger. Das «Ich» arbeitet innerhalb der drei andern
Glieder und wandelt diese um. Durch solche Umwandlung
entstehen auf einer niedrigeren Stufe: [[Empfindungsseele]],
[[Verstandesseele]] und [[Bewußtseinsseele]]. Auf einer höheren
Stufe des Menschendaseins bilden sich: [[Geistselbst]], [[Lebensgeist]]
und [[Geistesmensch]]. Diese Glieder der Menschennatur
stehen nun in den mannigfaltigsten Verhältnissen zu dem
ganzen Weltall Und ihre Entwickelung hängt mit der Entwickelung
dieses Weltalls zusammen." {{Lit|{{G|13|137}}}}
</div>


== Gedanken-Leib und wirkliches Ich ==
== Das Buch des Thot ==


Der Ich-Träger ist nicht identisch mit dem wirklichen Ich des Menschen, sondern nur dessen ''Spiegelbild'', das aus den [[gedanke]]nhaften [[Erinnerung]]svorstellungen gewoben ist, weshalb ihn [[Rudolf Steiner]] auch als [[Gedanken-Leib]] bezeichnet. In Anlehnung an die [[Theosophie|theosophische]] Terminologie nannte er ihn in seinen frühen Schriften und Vorträgen auch «[[Mentalkörper]]», verwendete diese Bezeichnung aber später kaum mehr.
[[Rudolf Steiner]] führt den Ursprung des Tarot auf das legendäre «Buch des Thot» zurück. Schon 1781 hatte [[Wikipedia:Antoine Court de Gébelin|Antoine Court de Gébelin]] die Symbole des Marseiller Tarots als Zeichen der [[Mysterien]] der ägyptischen Gottheiten [[Isis]] und [[Thot]] gedeutet. Beweise aus der [[Wikipedia:Ägyptologie|Ägyptologie]] gibt es dafür nicht, weshalb vielfach der [[Ägypten|ägyptische]] Ursprung des Tarot bestritten wird.


{{GZ|Der Vergleich mit dem
{{GZ|Das Buch des Thot bei den Ägyptern bestand aus 78 Karten, die
Spiegelbild kann naturgemäß nur als ein Vergleich genommen
die Weltengeheimnisse enthielten. In der ägyptischen Einweihung
werden. Denn das Spiegelbild hört auf, wenn der
kannte man dieses sehr wohl. Die Karten zum Kartenspiel rühren
Mensch seine Lage zum Spiegel entsprechend ändert. Das
davon her. Die Bezeichnung König, Ritter, Turmwächter, Feldherrn
Gewebe, das wie aus Erinnerungsvorstellungen gewoben
sind okkulte Bezeichnungen.|265|361|362}}
ist und darstellt, was man in der Sinnenwelt für sein eigenes
Wesen ansieht, hat eine größere Selbständigkeit als ein
Spiegelbild. Es hat auf seine Art eine Wesenheit für sich.
Und doch ist es dem wahrhaften Seelensein gegenüber wie
ein Bild der eigenen Wesenheit. Das wahrhafte Seelensein
empfindet, daß es dieses Bild zu seiner Selbstoffenbarung
nötig hat. Es weiß, daß es etwas andres ist, daß es aber nie
dazu gelangt wäre, von sich wirklich etwas zu wissen, wenn
es sich nicht zuerst als sein eigenes Abbild in jener Welt
erfaßt hätte, die ihm nach seinem Aufstieg in die geistige
Welt eine Außenwelt geworden ist.


Das Gewebe von Erinnerungsvorstellungen, das man
{{GGZ|Diejenigen, die eingeweiht waren in die [[Ägyptische Mysterien|ägyptischen Mysterien]],
nunmehr als sein früheres «Ich» anschaut, kann man den
verstanden das Zeichen
«Ich-Leib» oder auch «Gedankenleib» nennen. Das Wort
«Leib» muß in einem solchen Zusammenhange in einem
erweiterten Sinne dem gegenüber genommen werden, was
man sonst gewohnt ist, einen «Leib» zu nennen. «Leib»
bedeutet hier eben alles, was man an sich erlebt, und von
dem man nicht sagt, man ist es, sondern man hat es an sich.
Erst wenn das hellsichtige Bewußtsein dahin gelangt ist,
dasjenige, was es bisher als sich selbst bezeichnet hat, wie
eine Summe von Erinnerungsvorstellungen zu erleben,
kann es eine Erfahrung von dem im wahrhaften Sinne gewinnen,
was sich hinter der Erscheinung des Todes verbirgt.
Denn es ist jetzt an die Wesenheit einer wahrhaft
wirklichen Welt herangelangt, in welcher es sich selber als
ein Wesen erfühlt, das wie in einem Gedächtnisse festhalten
kann, was im Sinnesdasein erlebt wird. Dieses im Sinnensein
Erlebte bedarf, um sein Dasein weiter zu leben, einer
Wesenheit, von welcher es so festgehalten werden kann,
wie die Erinnerungsvorstellungen im Sinnensein von dem
gewöhnlichen Ich festgehalten werden. Die übersinnliche
Erkenntnis offenbart, daß der Mensch innerhalb der Welt
geistiger Wesenheiten ein Dasein hat, und daß er es selbst
ist, der sein Sinnendasein innerhalb seiner wie eine Erinnerung
aufbewahrt. Die Frage, was kann nach dem Tode alles
das sein, was ich jetzt bin, beantwortet sich für die hellseherische
Forschung so: du wirst sein, was du von dir selbst
bewahrst kraft deines Daseins als ein Geistwesen unter
andern Geistwesen.|16|57ff}}


In dem wirklichen Ich, das sich im Ich-Träger auf leibliche Weise widerspiegelt, lernt man dann auch jene Macht erkennen, die das eigene [[Schicksal]] bewirkt:
[[Datei:Tarok.gif|center|100px|Tarok-Zeichen]]


{{GZ|Man lernt in sich etwas erkennen, was der
(das Symbol für Tarot) zu lesen. Sie verstanden auch das Buch Thot
Seele im eigenen Innern als ein zweites Wesen erscheint.
zu lesen, das aus 78 Kartenblättern bestand, in welchen alle Weltgeschehnisse
Besonders offenbart sich dies, wenn man damit die Gedanken
vom Anfang bis zum Ende, von Alpha bis Omega,
verbindet, welche zeigen, wie man im gewöhnlichen
verzeichnet waren und die man lesen konnte, wenn man sie in der
Leben dies oder jenes im Schicksal herbeiführt. Man kann
richtigen Reihenfolge verband und zusammensetzte. Es enthielt in
doch wahrnehmen, dieses oder jenes wäre mit dir nicht geschehen,
Bildern das Leben, das zum Tode erstirbt und wieder aufsprießt zu
wenn du selbst in einer früheren Zeit nicht dich in
neuem Leben. Wer die richtigen Zahlen und die richtigen Bilder
einer gewissen Art verhalten hättest. Was dem Menschen
miteinander vereinen konnte, der konnte in ihm lesen. Und diese
heute geschieht, ergibt sich ja vielfach aus dem, was er gestern
Zahlenweisheit, diese Bilderweisheit, wurde seit Urzeiten gelehrt. Sie
getan hat. Man kann nun mit dem Ziele, sein Seelenerleben
spielte auch noch im Mittelalter eine große Rolle, zum Beispiel bei
weiter zu führen, als es in einem gewissen Zeitpunkt
[[Raimundus Lullus]], doch heute ist nicht mehr viel davon vorhanden.|265|362|363}}
ist, einen Rückblick anstellen in das bisherige Erleben.
Man kann dabei alles aufsuchen, welches zeigt, wie
man spätere Schicksalsvorfälle vorher selbst vorbereitet hat.
Man kann versuchen, mit einem solchen Rückblick auf das
Leben bis zu jenem Zeitpunkte zu kommen, in welchem
beim Kinde das Bewußtsein so erwacht, daß es sich im späteren
Leben an das erinnert, was es erlebt hat. Stellt man
einen solchen Rückblick so an, daß man mit ihm die Seelenstimmung
verbindet, welche die gewöhnlichen selbstischen
Sympathien und Antipathien mit schicksalsmäßigen
Vorfällen ausschaltet, so steht man, wenn man erinnerungsmäßig
den bezeichneten Zeitpunkt des Kindeslebens erreicht,
sich so gegenüber, daß man sich sagt: da hat wohl
die Möglichkeit erst begonnen, daß du dich in dir fühlst
und an deinem Seelenleben bewußt arbeitest; dieses dein
«Ich» war aber auch vorher da, es hat zwar nicht wissend
in dir gearbeitet, aber dich sogar zu deiner Wissensfähigkeit
wie zu allem andern, wovon du weißt, erst gebracht.
Was keine verstandesmäßige Überlegung erkennen kann,
das führt die geschilderte Stellung zu dem eignen Lebensschicksale
herbei. Man lernt auf die Schicksalsvorfälle
blicken; mit Gelassenheit; man sieht sie unbefangen an sich
herantreten; aber man erschaut sich selbst in der Wesenheit,
welche diese Vorfälle heranbringt. Und wenn man
sich in solcher Art schaut, so stellen sich der Seele die Bedingungen
des eignen Schicksals, die schon mit der Geburt
gegeben sind, verbunden mit dem eigenen Selbst dar. Man
ringt sich durch, zu sagen, wie du an dir gearbeitet hast in
der Zeit, nachdem dein Bewußtsein erwacht ist, so hast du
auch schon an dir gearbeitet, bevor dein gegenwärtiges Bewußtsein
erwacht ist. Ein solches Sich-Hindurcharbeiten
zu einem übergeordneten Ichwesen in dem gewöhnlichen
Ich führt nicht nur dazu, sich sagen zu können, mein
Gedanke bringt mich dazu, ein solches übergeordnetes Ich
theoretisch zu ersinnen, sondern es führt dazu, das lebendige
Wesen dieses «Ich» in seiner Wirklichkeit als Macht in
sich zu erfühlen, und das gewöhnliche Ich als ein Geschöpf
dieses Anderen in sich zu empfinden. Dieses Fühlen ist ein
wahrhafter Anfang des Schauens der Geistwesenheit der
Seele. Und wenn es zu nichts führt, so liegt das nur daran,
daß man es beim Anfang bewenden läßt. Dieser Anfang
kann ein kaum bemerkbares, dumpfes Empfinden sein. Er
wird dies vielleicht lange bleiben. Doch wenn man stark
und kräftig das weiter verfolgt, was zu diesem Anfang geführt
hat, bringt man es zuletzt zum Schauen der Seele als
Geistwesenheit.|16|62ff}}


== Ich-Organisation und Selbstbewusstsein ==
== Geschichte ==
=== Etymologie des Wortes „Tarot“ ===
Gesichert ist folgendes: Das Wort „Tarot“ stammt aus dem Französischen und ist der Name eines Kartenspieles, welches auch „Tarocchi“ (italienisch), „[[Wikipedia:Tarock|Tarock]]“ (deutsch) oder „[[Wikipedia:Troccas|Troccas]]“ (rätoromanisch) genannt wird.<ref name="Pollack">Rachel Pollack, ''Der Haindl Tarot'', Droemer Knaur, München 1988, S. 7, ISBN 3-426-26374-2</ref> Bei der italienischen, deutschen und rätoromanischen Bezeichnung heißen die Trümpfe ebenso: Bsp. Das Wort „Tarocci“ ist gleichbedeutend mit dem Wort „Trumpf“. Im französischen Sprachraum ist dies nicht der Fall. Ob nun „Tarot“ dieselben Wurzeln hat wie „Tarocci“ und „Tarock“ kann nicht restlich aufgeklärt werden. Einige Autoren gehen von einer gemeinsamen Herkunft aus, denn die Namen „Taraux“ und „Tarocchi“ erscheinen erstmals im Jahre 1505 parallel sowohl in Frankreich als auch in [[Wikipedia:Ferrara|Ferrara]], Italien, andere frühe Erwähnungen folgten in Ferrara.<ref>[http://trionfi.com/0/p/23/ Early Tarot Notes. Early Playing Cards Research<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>. Andere Autoren verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vom französischen „tarotée“ abstammen könne, was übersetzt „kariert“ heißt und so auf die Kartenrückseite verweist.<ref name="Kaplan">Stuart R. Kaplan, ''Der Tarot, Geschichte, Deutung, Legesysteme'', Henrich Hugendubel Verlag, München 1972, S. 41 ff, ISBN 3-88034-224-5</ref> Eine andere Erklärung stammt ebenso aus dem französischen Sprachgebrauch: Viele Spielkarten hatten häufig eine silberne Umrahmung mit einem spiralförmigen Band aus feinen Punkten. Diese Punkte oder Löcher wurden „tares“ genannt. Karten mit solchen „tares“ wurden dann „tarots“ genannt.<ref name="Kaplan" />


Das Ich baut sich die seinem [[Wesen]] entsprechende Ich-Organisation auf. Dadurch entsteht aber noch kein [[Selbstbewusstsein]], es wird dadurch nur vorbereitet. Das Selbstbewusstsein leuchtet erst auf, wenn das Ich die von ihm durchformte Ich-Organisation wieder ''abbaut''. Erst im rhythmischen Wechsel von Auf- und Abbau kann sich das Selbstbewusstsein immer reicher entfalten.
Die Unsicherheit der Wortherkunft führte bei Esoterikern zu weiteren Deutungen:


{{GZ|Die physische Stofflichkeit erfährt eine Weiterbildung
So wies angeblich der französische Gelehrte [[Wikipedia:Guillaume Postel|Wilhelm Postel]] im 16. Jahrhundert darauf hin, dass die vier Buchstaben T-A-R-O auf einer Kreislinie geschrieben ein Endloswort ergeben: T-A-R-O-T. Starten wir bei R, erhalten wir R-O-T-A, was entweder lateinisch Rad heißt oder auch der Begriff für das höchste römische Gericht in der katholischen Kirche (römische Kurie) ist, welches ein ordentliches päpstliches Gericht für Berufungen in kirchlichen Prozessen darstellt und sich vorwiegend mit Ehesachen beschäftigt (nach dem Rad-Mosaik des Sitzungssaales). Entgegengesetzt der Lesrichtung ergeben sich die Worte T-O-R-A, welches das heilige Buch unter anderem im Judentum ist oder O-R-A-T, was für die Glaubensrichtlinie der christlichen Religionen steht (lat.: er/sie/es betet)<ref>vgl.: Willy Schrödter, 'Das Rosenkreuz', Origo Verlag; s. a. Peter Ortmann, 'Der Lombardische Tarot', Falken Taschenbuch</ref>.
ihres Wesens, indem sie zum Weben und ''Leben'' im
Jedoch erscheint dieses Schlüsseldiagramm nur in der 1646 A. von Frankenberg Ausgabe von Postels „Clavis“; es erscheint in keiner Edition, die zu Postels Lebzeiten veröffentlicht wurde (erste Ed. 1547). <ref>A Wicked Pack of Cards: The Origins of the Occult Tarot: Gerald Duckworth, London, 1996 ISBN 0-7156-2713-9 </ref>
Ätherischen übergeht. Und ''Leben'' hängt davon ab, daß der
organische Körper dem Wesen des Irdischen entrissen und
vom außerirdischen Weltall herein aufgebaut wird. Allein
dieser Aufbau führt wohl zum Leben, nicht aber zum ''Bewußtsein'' und nicht zum ''Selbstbewußtsein''. Es muß sich der
Astralleib seine Organisation innerhalb der physischen und
der ätherischen aufbauen; es muß ein Gleiches das Ich in
bezug auf die Ich-Organisation tun. Aber in diesem ''Aufbau''
ergibt sich keine bewußte Entfaltung des Seelenlebens.
Es muß, damit ein solches zustande kommt, dem Aufbau
ein ''Abbau'' gegenüberstehen. Der astralische Leib baut sich
seine Organe auf; er baut sie wieder ab, indem er die Gefühlstätigkeit
im Bewußtsein der Seele entfalten läßt; das
Ich baut sich seine «Ich-Organisation» auf; es baut sie wieder
ab, indem die Willenstätigkeit im Selbstbewußtsein
wirksam wird.


Der Geist entfaltet sich innerhalb der Menschenwesenheit
=== Geschichte der Spielkarten ===
''nicht'' auf der Grundlage ''aufbauender'' Stofftätigkeit,
sondern auf derjenigen ''abbauender''. Wo im Menschen Geist
wirken soll, da muß der Stoff sich von seiner Tätigkeit zurückziehen.


Schon die Entstehung des Denkens innerhalb des ätherischen
[[Datei:Fool tarot charles6.jpg|miniatur|hochkant|''Der Narr'' in einem Blatt des 15. Jahrhunderts]]
Leibes beruht nicht auf einer Fortsetzung des ätherischen
"1781 schrieb der französische [[Mystiker]] Antoine Court de Gebelin: >>Man nimmt an, daß alle alten Weisheiten verloren gingen, als die Bibliothek von Alexandria niederbrannte. Doch das stimmt nicht. Ein Buch ist den Flammen entgangen. Es wurde auf achtundsiebzig Seiten niedergeschrieben, die in fünf Klassen unterteilt sind.<< De Gebelin sprach vom Tarot. Er vertrat die Ansicht, die 22 Karten der Großen Arkana repräsentierten die weltlichen und geistigen Führer des Alten Ägypten. Die restlichen 56 Karten sind in vier Gruppen unterteilt, von denen er annahm, daß sie für die vier Klassen der ägyptischen Gesellschaft stünden. König und Militär tragen das Schwert, die Priester den Kelch, die Bauern den Stab und die Händler und Geschäftsleute die Münzen."<ref>Esmeralda da Silva: ''Alte Weisheiten - TAROT - Das Geheimnis der Karten'', Könemann Vlg., Köln 1999, ISBN 3-8290-2820-2</ref>
Wesens, sondern auf einem Abbau desselben. Das
''bewußte'' Denken geschieht ''nicht'' in Vorgängen des Gestaltens
und Wachstums, sondern in solchen der Entgestaltung
und des Welkens, Absterbens, die fortdauernd dem ätherischen
Geschehen eingegliedert sind.


In dem bewußten Denken lösen sich aus der leiblichen
Auch nach einer Legende des französischen Mystikers [[Papus]] ist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Das alte ägyptische Reich stand einst vor einigen tausende Jahren vor der Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Landes berieten deshalb, wie das Jahrtausende alte Wissen des Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne.
Gestaltung die Gedanken heraus und werden als seelische
Gestaltungen menschliche Erlebnisse.|27|16f}}


== Ich-Organisation und Wärmeorganisation ==
Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in die Wände der Pyramiden einzumeißeln, wurde verworfen, da auch die stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und vergänglich seien. Auch der Vorschlag, die zehn weisesten und klügsten Köpfe des Landes in die Geheimnisse einzuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fand keine Zustimmung, da schon oft aus einem Weisen ein Narr geworden sei.


Durch die [[Wärme]]organisation verbindet sich die Ich-Organisation mit dem [[Physischer Leib|physischen Leib]].
So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weisheit dem Laster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankungen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damit es seinen Lastern und Leidenschaften fröne.<ref>[[Wikipedia:Hajo Banzhaf|Hajo Banzhaf]]: ''Das Tarot-Handbuch.'' Hugendubel, München, 10. Auflage 1998, ISBN 3-88034-697-6.</ref>


{{GZ|Und gerade beim vierten Menschen, beim Wärmemenschen - ich
Spielkarten sind in [[Wikipedia:Europa|Europa]] seit dem Ende des [[Wikipedia:14. Jahrhundert|14. Jahrhundert]]s bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnungen von [[Wikipedia:1367|1367]], Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehr schnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, die sich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen. Über die Gestaltung und die Anzahl dieser Karten ist nur wenig bekannt, wesentliche Information gibt allein ein Text des [[Wikipedia:Johannes von Rheinfelden|Johannes von Rheinfelden]] 1377 aus Freiburg im Breisgau, der neben anderen Versionen als grundlegendes Spiel das immer noch geläufige 4x13-Blatt nennt, wobei hauptsächlich König, Ober und Unter („Marschälle“) als Hofkarten genannt werden, aber Damen oder Königinnen auch schon bekannt sind.
rede also vom physischen Menschen, der dem physischen Leib zugeordnet
ist, vom flüssigen Menschen, der dem ätherischen Leib zugeordnet
ist, vom gasförmigen Menschen, das heißt von der Tätigkeit
alles Gas- oder Luftartigen, der dem astralischen Leib zugeordnet
ist -, in bezug auf den Wärmemenschen ist es ja keinen Augenblick
zweifelhaft, daß in dem Raume, den der Mensch physisch einnimmt,
und sogar noch darüber hinaus, eine differenzierte Wärme vorhanden
ist. Wenn Sie messen hinter dem Ohr oder unter der Achsel, werden
Sie einen ganz differenzierten Wärmeorganismus finden. Die Wärmegrade sind überall verschieden. Gerade wie Sie sprechen können, daß
an einem bestimmten Orte im Menschen die Leber ist, so können Sie
davon sprechen, daß die Darmorgane an einem ganz bestimmten Orte
sind; beide haben ganz verschiedene Temperaturen. Die Lebertemperatur
ist eine ganz andere, da die Leber eine ganz spezielle Wärmeorganisation
hat. Diese Wärmeorganisation ist ursprünglich zugeteilt
der Ich-Organisation. Aber jetzt haben Sie eigentlich erst die Möglichkeit,
den Menschen sich vorzustellen, den Menschen, insofern er die
Stoffe, die sonst auf der Erde vorhanden sind, als feste, flüssige, gasförmige
und wärmeartige in sich trägt. Das Wärmeartige wird dirigiert
von der Ich-Organisation aus. Nun aber, wenn irgend etwas einen
gewissen Wärmezustand hat, so wirkt dieser Wärmezustand auf das,
was die betreffende Warme durchdringt, und hier kommt man in
den wirklichen Zustand der Ich-Organisation. Dasjenige, was die Ich-Organisation sonst im menschlichen Organismus tut, das geschieht auf
dem Umwege über die Wärmeorganisation. Nehmen wir also an, ich
gehe, ich gehe einfach. Indem ich gehe, greife ich von meiner Ich-Organisation aus in die Wärmeorganisation meines Organismus ein.
Dasjenige, was die Wärme, in dem Maße wie die Beine ausgefüllt sind
mit Flüssigkeiten, die die festen Bestandteile der Beine ausfüllen - was
die Wärme darin tut, ist zwar indirekt eine Folge der Ich-Organisation,
aber direkt greift die Ich-Organisation nur ein in den Wärmeorganismus.
Wir haben also im ganzen Organismus, in der festen,
flüssigen, gasförmigen und Wärmeorganisation überall zu sehen das
Eingreifen der Ich-Organisation, aber nur auf dem Umwege über die
Wärmeorganisation. Wir haben wiederum im ganzen Organismus zu
sehen das Eingreifen des astralischen Leibes, aber direkt greift der
Astralleib nur ein in die Luftorganisation, die wir haben, und so weiter.
Sie können sich das andere ausmalen.


Nun, sehen Sie, auf diese Art bekommen Sie aber noch für etwas
Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52 Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen [[Arkana]] entspricht. Die Herkunft der 22 Karten der großen Arkana ist keineswegs „ungeklärt“ (widersprüchlich zu vielen Internetverlautbarungen und Tarotbüchern), sondern in vielen Details dokumentiert und bekannt.
ganz anderes die Möglichkeit. Wenn Sie so dasjenige nehmen, was man
heute in der Physiologie und der Anatomie Ihnen bietet, was man da so
schön zeichnet und für den ganzen Menschen hält, wenn Sie dieses
nehmen, so werden Sie niemals die Möglichkeit gewinnen, von diesem
Menschen, den es in Wirklichkeit gar nicht geben kann, zum Seelischen
hinüberzukommen oder gar zum Geistigen. Wo in aller Welt sollte
etwas Seelisches oder Geistiges auch nur irgend etwas zu tun haben mit
diesem Menschen, den heute die Physiologie oder Anatomie zeichnet?
Daher sind auch alle möglichen scheinbar gut ausgedachten Theorien
entstanden über das Wechselverhältnis vom Seelisch-Geistigen zum
Leiblichen. Die geistreichste, weil blödsinnigste - das ist in unserer Zeit
zumeist zusammengehörig -, ist diejenige vom psychophysischen
Parallelismus. Man sagt, beides verlaufe gleichzeitig und gehe einander
parallel, es wird gar nicht eine Brücke gesucht. Aber in dem Augenblicke,
wo Sie bis herauf zu der organisierten Wärmedifferenzierung gehen
und in der organisierten Wärmedifferenzierung das Eingreifen der Ich-Organisation haben, kommen Sie darauf, sich zu sagen: Ja, in dem Wärmeäther ist es sogleich denkbar, daß die Ich-Organisation eingreift und
damit auf dem Umwege der Wärmeorganisation in den ganzen Menschen
bis zu der scharf konturierten physischen Organisation. - Die
Brücke zwischen Physischem und Seelischem im Menschen konnte
man nur aus dem Grunde nicht finden, weil man nicht berücksichtigte,
daß der Mensch diese aufeinanderfolgende Organisation hat, in die wiederum
die geistig-seelische Organisation eingreift. Es ist in der Tat so,
daß, wenn Sie zum Beispiel Angst haben, der einfache seelische Tatbestand
zunächst auf Ihre Wärmenatur wirken kann. Sie können sich
natürlich nicht denken, daß der seelische Tatbestand des Erlebens der
Angst Ihre Glieder zittern macht, das ist undenkbar, und so müssen Sie
schon so etwas finden wie den psychophysischen Parallelismus. Aber
Sie können sich denken, daß durch die Angst die seelische Organisation,
die im Wärmeäther verankert ist, affiziert wird, und daß in der
betreffenden Änderung des Wärmezustandes die Angst sich auslebt.
Dadurch überträgt sich die Wärmeorganisation auf die Luftatmung, auf
den flüssigen und hinunter bis in den festen Menschen. Sie finden nur
auf diese Weise die Möglichkeit, vom Physischen nach dem Seelischen
eine Brücke zu schlagen.|316|17ff}}


== Die Beziehung der Ich-Organisation zum Mineralischen ==
Weit vor diesem Zeitpunkt (die oben genannte Jahreszahl 1505, in der Taraux und Tarocchi, nicht aber Tarot erwähnt wird) sind jedoch schon sehr viele Tarotkarten und Tarot-ähnliche Kompositionen entweder als tatsächliche Spielkartenblätter oder durch Dokumente belegt - nur die Bezeichnung „Tarot“ fehlte. Stattdessen wurde der Begriff „Trionfi“ benutzt (in unterschiedlichen Formen - triumphi, ludus triumphorum etc.). Das älteste „Trionfi-Spiel“ (es wurde allerdings erst im Jahre 1449 so genannt) entstand im Zeitraum 1418 - 1425, vermutlich 1424/1425 und war zugleich das vielleicht teuerste aller Zeiten und kostete 1500 Dukaten (dieser Preis wird 1447 genannt). Es ist von drei verschiedenen Quellen belegt: einem Begleitbuch, das spätestens 1425 verfasst wurde, das das Spiel beschreibt, einem Brief von 1449, der Erwerb und Versand des Spiels zum Gegenstand hat und der Notiz in einer Vita des [[Wikipedia:Filippo Maria Visconti|Filippo Maria Visconti]] 1447, der den unglaublich anmutenden hohen Preis nennt. Das Spiel hatte (vermutlich) insgesamt 60 Karten, und 16 von ihnen zeigten griechische Gottheiten und damit keineswegs Motive, die man generell den Tarotkarten zuordnet. Der Maler ist bekannt: Michelino da Besozzo, den manche seiner Zeitgenossen für den besten Maler ihrer Zeit hielten. Das Spiel selbst ist verloren.<ref>[http://trionfi.com/0/b/ trionfi.com - The Oldest Tarot Cards]</ref>
Die älteste Benutzung des Wortes „Trionfi“ in Zusammenhang mit Spielkarten ist für Februar 1442 in Ferrara belegt, als der Maler Sagramoro (schon vorher mit Spielkartenaufträgen beschäftigt), Geld für die Produktion von vier Trionfi-Blättern empfing<ref>[http://trionfi.com/0/e/01/ Trionfi Cards - Early Documents<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>. Ein anderes früheres Dokument vom [[Wikipedia:1. Januar|1. Januar]] [[Wikipedia:1441|1441]] benutzt den Ausdruck „Trionfi“ noch nicht, es scheint sich beim produzierten Gegenstand (Sagramoro ist wieder der Maler) aber um 14 spezielle Karten zu handeln, die „Trionfi-Karten-Charakter“ haben.<ref>[http://trionfi.com/0/d/ Ferrara 1441 - where the Tarot cards started<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> Im Oktober 1441 wird eine Trionfi-Karten-Produktion zu einer Hochzeit vermutet - diese Karten haben sich teilweise erhalten (67 Karten) und befinden sich heute im Cary-Yale-Museum (als ''Visconti di Modrone'' oder ''Cary-Yale-Tarocchi'' bezeichnet).<ref>[http://trionfi.com/0/j/d/CaryYale/ Museum for old Playing Cards<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref><ref>[http://trionfi.com/0/c/30/ Cary Yale Tarocchi<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> Es hatte - soweit erkennbar - nur teilweise Trumpf-Motive, die im sogenannten Standard-Tarot benutzt werden und es wich von der Standard-Struktur ab (es gab zusätzliche Hofkarten, weibliche Pagen und weibliche Ritter). Aus spezifischen Gründen wird vermutet, dass dieses Spiel eine 5x16-Struktur hatte.<ref>[http://trionfi.com/0/c/2209/ Tarot: 5x14-theory<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>


{{GZ|Gehen wir einmal von der Ich-Organisation des Menschen aus.
Ein weiteres Spiel (Brera-Brambilla-Tarocchi) ist ebenfalls dieser frühen Periode zuzuordnen, da sich aber nur zwei Trümpfe erhalten haben, liefert dieser Fund nur wenig Informationen.
Hat man zunächst, sagen wir, durch imaginative Erkenntnis aus der
Initiationswissenschaft eine Anschauung von der menschlichen Ich-
Organisation, dann kann man sich fragen: Zu was im heutigen
menschlichen Organismus steht denn diese Ich-Organisation in besonderer
Beziehung? - Diese Ich-Organisation steht in besonderer
Beziehung zu demjenigen, was im Menschen mineralisch ist.
Wenn Sie daher ein Mineralisches, ein wesentlich Mineralisches aufnehmen,
zum Beispiel Salz auf die Zunge bringen, sogleich ist es die
Ich-Organisation, die sich über dieses Mineralische hermacht. Dann
wird das Mineralische weiterbefördert, kommt in den Magen. Die
Ich-Organisation bleibt dabei, auch wenn die Salzsubstanz im
Magen ist; die Ich-Organisation bleibt dabei. Das Salz geht weiter,
macht ja allerdings Veränderungen durch, geht durch den Darm,
geht weiter: aber niemals wird Ihr Salz von der Ich-Organisation
verlassen. Die benehmen sich wie recht zusammengehörige Dinge,
die Ich-Organisation und das Salz, das in den Menschen hineinkommt.


Sehen Sie, so ist es nicht, wenn Sie zum Beispiel ein Spiegelei
In allen dieser frühen Erwähnungen und noch vorhandenen Produkte (1424/1425 und 1441/1442) ist entweder der Mailänder Herzog Filippo Maria Visconti (1392 - 1447) verwickelt oder dessen Tochter Bianca Maria, die im Winter 1440/1441 zu einem halbjährigen Besuch in Ferrara weilte<ref>[http://trionfi.com/0/d/41/ Bianca Maria Visconti in Ferrara 1441 - Tarot Research<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> und anscheinend die Spiel- und Gestaltungs-Idee nach dorthin transportierte.  
essen, das hat noch etwas von Zusammenhalt mit der Eiweißsubstanz.
Da kümmert sich nur ein wenig die Ich-Organisation, wenn
Sie die Spiegeleisubstanz auf der Zunge haben. Dann kümmert sich
schon sehr wenig der astralische Leib noch darum, während es hinunterschlüpft
in den Magen. Dann geht es weiter; dann wirkt intensiv
der Ätherleib, dann der physische Leib. Diese zerklüften in Ihnen
selber die Eiweißsubstanz, die Sie mit dem Spiegelei in Ihren Organismus
hineinbekommen. Und jetzt wird das Spiegelei in Ihnen
selber ganz mineralisch gemacht. Es wird zerklüftet. Alles Lebendige
wird aus ihm ausgetrieben. Es wird in Ihnen zerklüftet. An den
Darmwänden hört diese äußerlich aufgenommene Eiweißsubstanz
auf, irgendwie noch Eiweiß zu sein, wird ganz mineralisch. Da geht
es nun über jetzt wieder in die Ich-Organisation, und von da aus
wird das mineralisierte Eiweiß von der Ich-Organisation aufgenommen.


Und so können wir immer sagen: Die Ich-Organisation gibt sich
Nach diesen frühen Erwähnungen folgen weitere Dokument-Notizen zu Trionfi-Spielen erst im Jahre 1450 und kurz darauf, dann aber gehäuft und gleich an mehreren Orten parallel (aus diesem Zusammenhang kann vermutet werden, das das eigentliche Tarotspiel in diesen beiden fürstlichen Familien - Este in Ferrara und Visconti in Mailand - seinen Anfang fand).  
nur mit Mineralischem ab. Aber jedes Mineralische wird durch die
Ich-Organisation im menschlichen Organismus etwas anderes, als es
außerhalb ist. Es darf nichts im menschlichen Organismus so bleiben,
wie es außerhalb dieses menschlichen Organismus ist. Dafür muß
die Ich-Organisation in radikaler Weise sorgen. Nicht nur, daß solche
Substanzen wie, sagen wir, Kochsalz und dergleichen, von der Ich-
Organisation erfaßt und innerlich zu etwas ganz anderem gemacht
werden, als sie äußerlich sind, sondern es darf nicht einmal, wenn
der Mensch von einem gewissen Wärmezustande umgeben ist, der
äußere Wärmezustand den Menschen irgendwie durchdringen. Sie
dürfen nicht Ihre Finger ausgefüllt haben von dem, was sich als
äußere Wärme ausbreitet. Die Wärme darf auf Sie nur als Reiz
wirken, und Sie müssen die Wärme, die Sie in sich haben, selber
erzeugen. In dem Augenblick, wo Sie bloß Gegenstand sind, sich
nicht Ihre Wärme oder Kälte selber erzeugen, sondern wo irgendwo
in Ihnen die Wärme so weiterwirkt, wie zum Beispiel bei irgendeinem
äußeren Gegenstande, da werden Sie krank - von der äußeren
Wärme selbst, nicht einmal bloß von der Substanz, sondern von der
äußeren Wärme. Denken Sie sich einmal, da wäre irgendein Tuch
oder ein Schwamm, und da wäre ein Ofen. Die Ofenwärme, die darf
ganz ruhig sich ausbreiten, durch das Tuch oder den Schwamm
durchgehen. Das Tuch oder der Schwamm setzt nur fort, was da als
Ofenwärme sich ausbreitet. Das darf die Ofenwärme nicht tun,
wenn sie bis zur Haut kommt. Wenn die Ofenwärme den Sinnenreiz
ausübt, dann muß die Reaktion kommen: die Innenwärme muß von
innen aus erzeugt werden. Erkältungszustände beruhen gerade darauf,
daß man nicht sich bloß reizen läßt, um seine innere
Eigenwärme zu erzeugen, sondern daß man die äußere Kälte etwas
unter die Haut kommen läßt, so daß man sich selber nicht in die
Welt stellt als der voll tätige Mensch, der sich mit seinem Wirken,
seinen Impulsen selbst ausfüllt, sondern der sich wie einen Gegenstand
hinstellt und durch sich die Wirkungen der Außenwelt durchziehen läßt. - Das ist das Wesen der Ich-Organisation, daß es in sich
aufnimmt das Mineralische, aber es innerlich ganz und gar ändert,
in etwas anderes verwandelt.


Erst wenn wir gestorben sind, ist das Mineralische wiederum Mineralisches
1450 wird es für Mailand, Ferrara und Florenz erwähnt und im Jahre 1452 in Siena. Im gleichen Jahr zeigt Sigismondo Malatesta (Rimini) Interesse an einer Trionfikarten-Produktion in Cremona (gehörte zu Mailand und war eine persönlich bevorzugte Stadt der Herzogin Bianca Maria Visconti. Ein überliefertes Spiel, das sogenannte Pierpont-Morgan-Bergamo-Tarocchi (auch Visconti-Sforza-Tarocchi) wird diesem Jahr 1452 zugeordnet und es diente lange als Argument, dass das Tarotspiel jetzt nun vollständig sei. In der Komposition fehlen nur vier Karten insgesamt und von 22 Sonderkarten nur zwei - man nahm an, dass vier Karten verloren gingen (von den Originalen befinden sich 35 in der [[Wikipedia:Pierpont Morgan Library|Pierpont Morgan Library]], 26 in der [[Wikipedia:Accademia Carrara|Accademia Carrara]], 13 in der privaten Sammlung der Familie Colleoni in Bergamo (der Teufel, der Turm, die Drei der Schwerter und der Ritter der Münzen fehlen).  
der äußeren Natur. Während wir auf der Erde leben, das
Mineralische innerhalb unserer Haut haben, verändert die Ich-Organisation
das Mineralische fortwährend. Das Pflanzliche, das wir aufnehmen,
wird durch die astralische Organisation, durch den astralischen
Leib fortwährend verändert. So daß wir sagen können: Die
Ich-Organisation des Menschen metamorphosiert gründlich um alles
Mineralische, nicht nur das fest Mineralische, auch das Wäßrige,
auch das Luftförmige, auch das Wärmeartige.|233|130ff}}


== Ich-Träger und Ich-Aura ==
Nähere Analysen ergaben jedoch, dass dieses Spiel von zwei verschiedenen Künstlern produziert wurde, 6 der 20 Trumpfkarten stammen von anderer, späterer Hand. Lange Zeit hat man diesen Umstand mit „verloren gegangen“ und „ersetzt“ interpretiert… heute tritt als alternative Ansicht daneben, das es nur ein Spiel mit 5x14-Struktur gab, dass später erweitert wurde.<ref>[http://trionfi.com/0/f/ Spotlights on the 5x14-Theory<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>
Ein (späteres) Dokument von 1457 spricht eindeutig von 70 (= 5x14) Trionfi-Karten, nicht von 78.<ref>[http://trionfi.com/0/e2/16/ Trionfi Cards - Early Documents<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref>


Dem [[Hellseher]] erscheint der Ich-Träger in der [[Aura]] als eine an der Nasenwurzel hinter der Stirne gelegene, etwas in die Länge gezogene eiförmige bläuliche Kugel. Es handelt sich dabei um die ursprünglich makrokosmische [[Ich-Aura]], die erst gegen Ende der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] in den [[Mensch]]en eingezogen ist.
Der Schritt zum Spiel mit 22 Trumpfkarten, dem heutigen Standard-Spiel mit Turm und Teufel wird für die Periode 1460-1470 vermutet.<ref>[http://trionfi.com/0/g/61 Baldassare Castiglione, Il Cortegiano. Extract with notes to playing cards<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> Vermutlich erst in dieser späten Periode fand das Spiel zur Massenproduktion, eine Entwicklung, die die zunehmende Verbreitung von Druck- und Vervielfältigungstechniken in dieser Zeit in Italien begleitete. Im Zeitraum 1490-1510 entwickelte sich in Lyon (Frankreich) eine erfolgreiche Spielkarten-Export-Struktur, das Tarot als Spiel nahm an dieser Entwicklung teil.  


<div style="margin-left:20px">
[[Wikipedia:Michael Anthony Eardley Dummett|Michael Dummett]] zitiert in seinem Buch 'The Game of Tarot' den Kartenforscher Allmande: „Die Wiederauferlegung der Steuer im Jahre 1622 provozierte einen neuen Protest von den "maistres et ouvriers de cartes et tarotz" von Lyon im Jahre 1623, welche sagten, dass einige schon in die Schweiz oder nach Besançon ausgewandert sind um der Steuer zu entfliehen, und, ganz besonders, dass der Herzog von [[Savoyen]] schon viele Kartenmacher an Turin und Chambéry verloren hat. Den Lyoneser Kartenmachern, glücklicher als ihre Kollegen in Rouen, gelang es die Steuer für Lyons im Jahre 1623 rückgängig zu machen.<ref>D'Allemagne vol. I, pp. 297-8, vol. II, pp. 244, 246, 492, 502.</ref> Ihre Gesetze wurden im Jahre 1650 verbessert; Artikel 9 bezog sich weiter auf den "taros".<ref>Ibid., vol. II, p. 258</ref><ref>[Michael Dummett: The Game of Tarot from Ferrara to Salt Lake City, 1980, Duckworth, ISBN 0-7156-1014-7 ]</ref>
"Der Ich-Leib zeigt sich dem Hellseher als eine blaue Hohlkugel
zwischen den Augen, hinter der Stirn. Wenn der Mensch anfängt,
Tarot (Tarock, Tarocchi) als Spiel wurde ein international verbreitetes Erfolgsprodukt im 18. Jahrhundert, das Interesse ließ im 19. Jahrhundert wieder nach. Umso erfolgreicher wurde die Benutzung als Wahrsageinstrument, die Ende des 18. Jahrh. einsetzte und ihre höchste Blüte in der Jetztzeit hat.  
daran zu arbeiten, so gehen Strahlen von diesem Punkte aus." {{Lit|{{G|95|154}}}}
</div>
Die schriftliche esoterische Tradition der Tarot-Karten beginnt erst 1781, als [[Wikipedia:Antoine Court de Gébelin|Antoine Court de Gébelin]], ein Schweizer Geistlicher und [[Freimaurerei|Freimaurer]], das Buch ''Le monde primitif, anlyse et comprare avec le monde moderne'' veröffentlichte; eine populäre Abhandlung über religiöse Symbole und ihres modernen Gebrauchs. Gébelin wies als erster auf die Symbole des Marseiller Tarots hin, die er als Zeichen der [[Mysterien]] der ägyptischen Gottheiten [[Isis (Ägyptische Mythologie)|Isis]] und [[Thot]] deutete. Beweise dafür konnte die [[Wikipedia:Ägyptologie|Ägyptologie]] nicht liefern, dennoch ist diese Theorie auch heute noch weit verbreitet.


<div style="margin-left:20px">
Einflussreicher war die „Entdeckung“ des Tarots durch okkultistisch-esoterische Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]s in den westlichen Nationen entstanden. Vor allem [[Eliphas Lévi]] in seinem 1854 veröffentlichten Werk ''Dogme et Rituel de la Haute Magie'' (dt.: ''Transcendentale Magie'') sowie der von ihm beeinflusste ''[[Golden Dawn|Hermetic Order of the Golden Dawn]]'' (Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte; im Folgenden ''Golden Dawn'') haben maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystem beigetragen. Insbesondere im [[Golden Dawn]] wurde viel Wert auf den Tarot als Werkzeug der Selbsterkenntnis gelegt. Eine rein divinatorische Nutzung des Tarots lehnten beide ab.
"Wiederum drückt sich dies für den Seher in einer eigentümlichen
Weise aus. Wenn er den Astralleib untersucht, ist alles in fortwährender
Bewegung bis auf einen einzigen kleinen Raum; der bleibt,
wie eine etwas in die Länge gezogene eiförmige bläuliche Kugel, etwas
hinter der Stirne, bei der Nasenwurzel. Sie findet sich nur beim
Menschen. Bei dem Gebildeten ist sie nicht mehr so wahrnehmbar
wie bei dem Ungebildeten; am deutlichsten ist sie bei den in der Kultur
tiefstehenden Wilden. An dieser Stelle ist in Wahrheit nichts, ein
leerer Raum. Wie die Mitte der Flamme, die leer ist, durch den
Lichtkranz blau erscheint, so erscheint auch diese dunkle leere Stelle
blau, weil das aurische Licht ringsherum strahlt. Das ist der äußere
Ausdruck für das Ich." {{Lit|{{G|95|17}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Auf Levi geht auch maßgeblich die Zusammenführung des Tarots mit Elementen der [[Kabbala]] und den vier Elementen der [[Alchemie]] zurück. Gébelins Idee des ägyptischen Ursprungs des Tarots behalten sowohl Levi als auch der Golden Dawn bei.
"Der Ich-Träger, das vierte Glied der menschlichen Wesenheit, ist
gleich einer Art Ovalfigur, deren Ursprung bis hinein in das Vorderhirn
zu verfolgen ist. Dort ist dieselbe für den Hellseher als eine bläulich-
leuchtende Kugel sichtbar. Von der strömt aus in Ovalform, wie
ein Raum-Ei, könnte man sagen, das in den Menschen hineinspielt,
eine Art von Bläue. Wie ist dieser Ich-Träger zu sehen? Erst wenn der
Hellseher imstande ist, sich auch den Astralleib des Menschen abzusuggerieren,
erst dann vermag er den Ich-Träger wahrzunehmen. Die
drei andern Leiber hat der Mensch mit den drei Reichen der Natur,
dem Mineralreich, Pflanzen- und Tierreich gemeinsam. Durch den
Ich-Träger aber unterscheidet er sich von diesen, dadurch ist er die
Krone der Schöpfung." {{Lit|{{G|109|183}}}}
</div>


Dieser makrokosmischen [[Ich-Aura]] strömt von unten eine innere, mikrokosmische Ich-Aura entgegen. Im [[Herz]]en verschlingen sich diese beiden Aurenteile.
Innerhalb des Golden Dawns war das Tarotdeck von [[Wikipedia:Oswald Wirth|Oswald Wirth]] ([[Wikipedia:1889|1889]]) sehr einflussreich; dieses Deck enthält nur die großen [[Arkana]]. Es beruht auf dem Marseille-Tarot, erweitert diesen aber um [[Kabbala|kabbalistische]] und esoterische Symbole. Sowohl [[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]] als auch [[Wikipedia:Aleister Crowley|Aleister Crowley]] (siehe unten) waren Mitglieder des Golden Dawn.


<div style="margin-left:20px">
Der Aspekt des Tarot als [[Initiation]]sweg wurde erstmal im Golden Dawn intensiv betont und lässt sich zum Beispiel anhand des Rider-Waite-Tarot studieren (zu den einzelnen Decks siehe unten). Noch stärker tritt er beim Crowley-Thoth-Tarot zu Tage, das deutliche Bezüge zum [[Ordo Templi Orientis]] (OTO) aufweist. Crowley weist im Buch ''Thoth'' darauf hin, Teile der Symbolik könnten nur durch OTO-Mitglieder bestimmter Grade erfasst werden.
"Während der ätherische und astralische Aurenteil
bis zum Gehirn heraufgeht und da der astralische Aurenteil aufgehalten
wird, der ätherische wie als Korona heraustritt, sehen wir,
daß der Ichteil des Menschen als innerliche Aura schon aufgehalten
wird in der Herzgegend. Die eigentliche innere Ich-Aura wird schon
in der Herzgegend aufgehalten, dringt nur bis in die Herzgegend
herauf und verbindet sich mit einem der äußeren Aurenteile der
entsprechenden makrokosmischen Aurenteile. Im Herzen verschlingen
sich in der Tat zwei Elemente, das eine Element, welches aus
dem Makrokosmos hereinkommt und welches mit der Ich-Aura zusammengeknüpft
wird, die von unten herauf kommt, aber schon
beim Herzen sich staut, schon beim Herzen aufgehalten wird. So
wie die astralische Aura im Gehirn aufgehalten wird, so wird die
Ich-Aura im Herzen aufgehalten und berührt sich dort mit einem
äußeren Ich-Auren-Element. Daher kommt das eigentliche Ich-
Bewußtsein des Menschen im Grunde genommen den Tatsachen
nach nicht im Gehirn zustande. Was ich Ihnen gesagt habe für den
alten atlantischen Menschen, daß sein Ich hineingezogen ist, das
haben wir noch genauer vorzustellen als ein Hineinziehen des äußeren
makrokosmischen Ich, das seit der alten atlantischen Zeit nun
vorgedrungen ist bis zum Herzen, sich da verbunden hat mit einer
anderen Ich-Strömung, die von unten heraufströmt und die im Herzen
zusammenkommt, so daß wir im Herzen organisiert haben den
Ort, wo durch das Werkzeug des Blutes das eigentliche Ich des
Menschen, wie es in unserm Bewußtsein auftritt, zustande kommt." {{Lit|{{G|129|200f|198}}}}
</div>


== Der Ich-Träger im Schlafzustand ==
== Tarot-Decks ==
Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehörige, vollständige Ausgabe der [[Wikipedia:Tarotblatt|Tarotkarten]]. Es gibt mehrere hundert solcher Decks, welche sich teilweise nur in Details, teilweise aber sehr erheblich voneinander unterscheiden. Insbesondere neuere oder spezielle Decks werden häufig in Kombination mit einem erläuternden Buch angeboten.


Im [[Schlaf]]zustand verlassen Ich-Träger und [[Astralleib]] den im Bett zurückbleibenden belebten Leib.
Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot angeboten, deren Struktur und Abbildungen mit dem eigentlichen Tarotsystem nichts zu tun haben, so z. B. [[Wikipedia:Lenormandkarten|Lenormandkarten]], [[Wikipedia:Kipperkarten|Kipperkarten]] oder Wahrsagekarten anderer Systeme.  


<div style="margin-left:20px">
Ein Tarot-Deck besteht zumeist aus 78 Karten. Diese Zahl entspricht der Summe der ersten zwölf Zahlen (1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11+12 = 78). Da die Zahl 12 für ''Vollständigkeit'' steht, wird die Zahl 78 als ''das große Ganze'' angesehen. Einige wenige Decks weichen von dieser Zahl ab, so hat z. B. das ''Universal-Tarot'' von Maxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler aus [[Astrologie|astrologischen]] und [[Numerologie|numerologischen]] Gründen entschloss, die Pagen-Karten zu entfernen. Außerdem gibt es Ausgaben, welche aus 80 Karten bestehen, da beim Druck der Karten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlich werden daher die beiden überzähligen Karten mit weiteren Bildern, bei einigen Ausgaben des von [Wikipedia:[Aleister Crowley|]] entworfenen Thoth-Decks z. B. mit verworfenen Entwürfen für den Magier, bedruckt. Manche Deutungssysteme beziehen diese Karten, die vom Schöpfer des Decks nicht als Teil des Decks betrachtet wurden, in die Auslegung mit ein. Weiterhin gibt es einige Decks, die lediglich aus den 22 Trumpfkarten der großen Arkana bestehen (beispielsweise das [[Wikipedia:Ansata-Tarot|Ansata-Tarot]]).
"Wir haben ja auf geisteswissenschaftlichem Felde
immer wieder Gelegenheit, die komplizierte Menschennatur ins Auge
zu fassen, wenn wir uns erinnern an dasjenige, was wir alle wissen:
daß wir in anthroposophischer Hinsicht den Menschen gliedern
in den physischen Leib, in das, was wir den Ätherleib, den
Astralleib und den eigentlichen Ich-Träger nennen. Und wenn wir
ins Auge fassen, daß im Grunde dasjenige, was wir das Selbst nennen,
mit allen diesen Gliedern der Menschennatur zu tun hat, so
werden wir leicht dazu kommen, daß Selbsterkenntnis etwas außerordentlich
Kompliziertes ist.


Um die einfachste, niederste Art der Selbsterkenntnis gleich vorwegzunehmen,
Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große und kleine Arkana, gelegentlich auch „das große und kleine Arkanum“ genannt (von lat. ''arcanum'' Geheimnis). Mehr zu den Arkana und den einzelnen Karten weiter unten.
erinnern wir uns daran, daß wir bei diesen vier Gliedern
der menschlichen Natur allerdings unterscheiden müssen - je
nach dem gegenwärtigen Verhältnisse dieser Glieder - den wachenden
und den traumlos schlafenden Menschen, daß wir sagen müssen,
daß beim schlafenden Menschen der physische und der Ätherleib
verlassen sind vom Astralleib und dem Ich-Träger und die beiden
letzteren außerhalb des Leibes sind. Wir wissen aber gleichzeitig,
daß für den gegenwärtigen Menschheitszyklus normal ist, daß das
Ich des Menschen nur dann seiner selbst bewußt werden kann,
wenn es sich der physischen Organe bedient, um auf dem physischen Plan die Wahrnehmungen zu machen. So sprechen wir zwar
im geisteswissenschaftlichen Sinne von einem Ich-Träger, der dauert
durch diejenigen Zustände hindurch, die wir als den bewußtlosen
Schlaf bezeichnen. Wir müssen aber von diesem Ich-Träger sagen,
daß er die heutige Seite des Bewußtseins und Selbstbewußtseins nur
entwickeln, also ins unmittelbare Beobachtungsfeld hereinbekommen
kann, wenn er sich der physischen Organe bedient, also am
Morgen wieder hineinsteigt in den physischen und Ätherleib." {{Lit|{{G|108|32f}}}}
</div>


Der Mensch konnte sich nur dadurch [[Individualität|individualisieren]], dass sein [[Ich]] und sein [[Astralleib]] von den Hüllen des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] und des [[Ätherleib]]s umschlossen und dadurch von der [[Astralwelt]] und der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] weitgehend abgetrennt wurden. Dadurch erwachte das äußere [[Sinnliches Bewusstsein|sinnliche Bewusstsein]]. Das ursprüngliche [[traum]]hafte [[Bewusstsein]] von den höheren Welten ging aber dadurch verloren. Im Schlaf kehren Ich und Astralleib zwar in diese höheren Welten zurück, aber das [[Traumbewusstsein]] ist bereits zu verdunkelt und das individuelle [[Ich-Bewusstsein]] noch nicht stark genug, um sie wahrnehmen zu können. Erst durch die Verbindung mit dem [[Christus]] kann das Ich-Bewusstsein so gestärkt werden, dass es künftig auch die höheren Welten auf neue, selbstbewusste Art erleben wird.
Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sind das Marseille-, das Rider-Waite- und das Crowley-Tarot.
[[Datei:PAPESSE. Papisa, Tarot Marsella.jpg|thumb|150px|right|Die Hohepriesterin im Marseille-Tarot]]


<div style="margin-left:20px">
=== Marseille-Tarot ===
"Blicken wir noch einmal weit zurück bis dahin, wo der menschliche
Dem heutigen [[Wikipedia:Tarot de Marseille|Tarot de Marseille]] sehr ähnliche Decks stammen bereits aus dem Beginn des [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]]s. Das heute als Marseille-Tarot bekannte Deck stammt aus dem Jahre 1760 und kommt aus der Karten[[Wikipedia:manufaktur|manufaktur]] von Nicolas Conver aus [[Wikipedia:Marseille|Marseille]]. Die Bilder gehen auf alte Holzstiche zurück, und sind lediglich in blau, rot, gelb und grün koloriert. Dadurch wirken sie sehr „alt“ und oft grobschlächtig. Trotzdem erinnert diese Farbkonstellation an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde, die von tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind. Die Karten des kleinen Arkanums enthalten lediglich die entsprechende Anzahl der Symbole in den italienischen [[Wikipedia:Farbe (Kartenspiel)|Farben]].
Astralleib mit dem Ich eingesenkt waren in den Schoß des allgemein
Göttlich-Astralischen. Die Herausentwickelung geschah ja
so - wenn Sie diesen Gang der Entwickelung verfolgen -, daß wir
sie uns schematisch beschreiben können. Da war ursprünglich Ihr
ganzes Astralisches eingebettet in das allgemeine Astralische, und
durch die Vorgänge, die wir eben geschildert haben, bildeten sich das
Physische und Ätherische wie Schalen herum. Dadurch wurden die
einzelnen Menschen als abgesonderte Partien aus dem allgemein
Astralischen herausgeschnürt, wie wenn Sie eine flüssige Substanz
vor sich haben, und Sie schöpfen Teile heraus. Parallel ging mit dieser
Bildung des physischen Leibes die Abschnürung des einzelnen
menschlichen Bewußtseins vom göttlichen Bewußtsein. So daß wir,
je weiter wir vorwärtsschreiten, sagen können: Wir sehen, wie - in
die Schale des physischen Leibes eingeschlossen - die einzelnen individuellen
Menschen sich herausbilden als Partien, die sich absondern
aus der allgemeinen Astralität. Freilich muß der Mensch dieses Selbständigwerden
dadurch bezahlen, daß sein astralisches Bewußtsein
verdunkelt wird; dafür schaut er aus der Schale seines physischen
Leibes hinaus und sieht den physischen Plan. Aber das alte hellseherische
Bewußtsein geht ihm nach und nach verloren.


So sehen wir das entstehen, was des Menschen Inneres ist, selbständiges
Ein aus dieser Tradition entwickeltes Deck ist das ''Tarot de [[Wikipedia:Besançon|Besançon]]'' bei dem die Karten ''Die Päpstin'' und ''Der Papst'' in ''[[Wikipedia:Jupiter (Mythologie)|Jupiter]]'' und ''[[Wikipedia:Juno (Mythologie)|Juno]]'' umbenannt wurden. Dies gilt auch für das Nachfolgedeck namens ''[[Wikipedia:Tarot 1JJ|1JJ]]''. Mit diesem werden die Schweizer [[Wikipedia:Tarock|Tarock]]-Varianten gespielt – [[Wikipedia:Troccas|Troccas]] im romanischsprachigen Teil des Kantons [[Wikipedia:Graubünden|Graubünden]] und [[Wikipedia:Troggu|Troggu]] im deutschsprachigen Teil des Kantons [[Wikipedia:Kanton Wallis|Wallis]].
individuelles Menscheninneres, was Ich-Träger ist. Wenn
Sie heute den schlafenden Menschen betrachten, haben Sie in dem
physischen Leibe und Ätherleibe, die im Bette zurückbleiben, dasjenige,
was aus diesen Schalen, die sich da gebildet hatten im Laufe
der Zeit, durch die Verdichtung entstanden ist. Was sich früher abgesondert hat aus dem allgemein Astralischen, kehrt jede Nacht
zurück, um sich zu stärken in der allgemeinen göttlichen Substanz.
Es geht natürlich nicht so weit darin auf, als es dazumal darin aufgegangen
war, sonst wäre es ja hellseherisch. Es bewahrt sich seine
Selbständigkeit. Diese selbständige Individualität ist also etwas, was
im Laufe der Erdentwickelung entstanden ist.  


Wem verdankt denn dieses selbständige, individuelle Menscheninnere,
Ein anderes Deck, welches sich in ihrer Ausführung eng an das Marseille-Tarot anlehnt, ist das oben erwähnte Oswald-Wirth-Tarot.
welches außerhalb des physischen Leibes und Ätherleibes
Stärkung sucht, sein Dasein? Es verdankt sein Dasein dem physischen
Leibe und dem Ätherleibe des Menschen, der sich nach und
nach im Laufe der Erdenentwickelung gebildet hat. Er hat das herausgeboren,
was bei Tag untertaucht in die physischen Sinne und hinaussieht
in die physische Welt, was aber bei Nacht in einen bewußtseinslosen
Zustand untersinkt, weil es sich herausgelöst hat aus dem
Zustande, in dem es früher war. Der okkulte Sprachgebrauch nennt
das, was heute im Bette liegt, den eigentlichen Erdenmenschen. Das
war der «Mensch». Und das, in dem das Ich drinnen steckt Tag und
Nacht, was aber herausgeboren ist aus dem physischen und Ätherleib,
nannte man das «Menschenkind» oder den «Menschensohn». Menschensohn
ist Ich und astralischer Leib, wie sie herausgeboren sind im
Laufe der Erdenevolution aus dem physischen und Ätherleibe. Dafür
ist der technische Ausdruck «Menschensohn».


Wozu ist der Christus Jesus auf die Erde gekommen? Was sollte
=== Rider-Waite-Tarot ===
durch seinen Impuls der Erde mitgeteilt werden?
Dieses Tarot wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde geschaffen von [[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]] zusammen mit der amerikanischen Künstlerin [[Wikipedia:Pamela Colman Smith|Pamela Colman Smith]]. Beide waren Mitglied des ''Golden Dawn''. Das ''Rider'' des Namens leitet sich von ''Rider & Son'', dem Londoner Verleger, ab. Dieses Deck ist zwar etwas feiner gezeichnet als das Marseille-Deck, es benutzt aber ebenfalls nur sehr wenige Farben und wirkt ob der fehlenden Nuancen auf viele Menschen etwas comichaft.


Dieser «Menschensohn», der sich losgeschnürt hat aus dem Schoße
Das Rider-Waite-Tarot zeichnete sich dadurch aus, dass es nicht wie bis dahin üblich die Zahlenkarten nur mit der bloßen Anzahl der Symbole, sondern in Anlehnung an das ''[[Wikipedia:Sola-Busca-Tarot|Sola-Busca-Tarot]]'' aus dem [[Wikipedia:15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]] die Zahlenkarten szenisch illustriert.<ref>[http://www.tarotwelten.de/kurz3.htm#sola Kurzbesprechung3<!-- Automatisch generierter titel -->]</ref> Dadurch wurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Diese Änderung soll allerdings mehr auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurückzuführen sein, da Waite in seinem Buch zu diesem Deck, ''[[Wikipedia:Der Bilderschlüssel zum Tarot|Der Bilderschlüssel zum Tarot]]''<ref>[[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]]: ''Der Bilderschlüssel zum Original Rider Waite Tarot.'' Neuübersetzung 2005, AGM Urania, ISBN 3-03819-070-5.</ref>, die kleine Arkana nur sehr oberflächlich, fast abschätzig betrachtet.
der Gottheit, der sich losgelöst hat aus dem Zusammenhange, worin
er früher war, aber dafür sich das physische Bewußtsein erobert hat,
er soll durch die Kraft des Christus, der auf der Erde erschienen ist,
wiederum zum Bewußtsein der Geistigkeit kommen. Er soll nicht
nur sehen mit physischen Sinnen in der physischen Umgebung,
sondern es soll ihm aufleuchten durch die Kraft seiner eigenen
inneren Wesenheit, die ihm jetzt unbewußt ist, das Bewußtsein des
göttlichen Daseins. Durch die Kraft des Christus, der auf die Erde
gekommen ist, soll der Menschensohn wiederum zum Göttlichen
erhöht werden. Vorher konnten nur einzelne Auserlesene auf die Art
der alten Mysterien-Einweihung hineinschauen in die göttlich-geistige
Welt." {{Lit|{{G|103|115ff}}}}
</div>


== Ausreifung des Ich-Trägers im 21. Lebensjahr ==
Trotz vieler Details und Symbole wirkt das Deck auf viele Menschen nicht übermäßig ästhetisch. Wohl auch aus diesem Grunde gibt es von keinem Deck so viele Nachahmungen. Die sogenannten Rider-Waite ''Klone'' beschränken sich dabei auf die reine Wiedergabe des Motivs, lediglich mit anderen künstlerischen Mitteln, z. B. das ''Universal-Waite Tarot'', das ''Cosmic Tarot'' und das ''New Palladini'' Tarot, aber auch das ''Gummibärchen''-Tarot, in welchem die dargestellten Personen durch Gummibärchen ersetzt sind. Eine Übersicht der bekannteste Rider-Waite-Klone findet sich auf <ref>[http://www.learntarot.com/deckcomp.htm Learntarot]</ref>.  


Der Ich-Träger ist erst um das [[21. Lebensjahr]] ausgereift. Nach dem ursprünglichen [[Schöpfung]]splan der [[Elohim]] sollte das [[Ich-Bewusstsein]] erst in diesem Lebensalter erwachen. Tatsächlich erwacht es aber durch den [[luziferisch]]en Einfluss bereits viel früher, nämlich etwa um das [[3. Lebensjahr]]. Dadurch ensteht eine oft schmerzliche Disharmonie zwischen dem inneren [[seelisch]]en Erleben und der äußeren Organisation des Menschen.  
Das Rider-Waite Deck illustriert auch zahlreiche Bücher, ebenso gibt es zu keinem anderen Deck soviel Literatur.


<div style="margin-left:20px">
=== Crowley-Tarot (Thoth-Tarot) ===
"Was liegt denn dann vor, wenn
Lady [[Wikipedia:Frieda Harris|Frieda Harris]] und [[Wikipedia:Aleister Crowley|Aleister Crowley]] erschufen diese teilweise ägyptisiernden Tarotkarten in den [[Wikipedia:1940er|1940er]]-Jahren. Sie wurden 1944 zunächst in Form von Buchillustrationen in ''Das Buch Thoth''<ref>[[Wikipedia:Aleister Crowley|Aleister Crowley]]: ''Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot.'' AGM Urania, 11. Aufl. 2005, ISBN 3-908644-73-9</ref> veröffentlicht. Gemalt wurden die Karten von der Künstlerin Lady Frieda Harris. Sie hatte bei der Gestaltung weitgehend freie Hand und besaß zeitlebens die Urheberrechte.
wir die beiden Tatsachen zusammenhalten: Diejenige, daß der eigentliche
Erst 25 Jahre später wurde das Crowley-Tarot im Jahr 1969 als Kartendeck herausgebracht. Crowley legte in ''Das Buch Thoth'' eine detaillierte Beschreibung und Systematik zugrunde (Basierend auf [[Wikipedia:Samuel Liddell MacGregor Mathers|Samuel Liddell Mathers]]).  
Ich-Träger des Menschen geboren wird im zwanzigsten und einundzwanzigsten
Jahre, mit derjenigen, daß wir uns seelisch als ein Ich
bezeichnen vom dritten und vierten Jahre an? Da liegt vor, daß der
Mensch im gegenwärtigen Zyklus seiner Entwickelung über sich selbst
ein Meinen, ein Gefühl hat, das nicht seiner inneren Organisation, so
wie diese geworden ist, entspricht. Denn das Bewußtsein des Ich tritt
mit dem dritten und vierten Jahre auf, die Organisation für das Ich
aber erst im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahr. Diese Tatsache
ist von fundamentaler Wichtigkeit für das Verstehen des Menschen.
Wenn man diese Tatsache abstrakt hinstellt als geisteswissenschaftliche
Erkenntnis, dann wird man darüber nicht besonders aufgeregt
sein; aber weil diese Tatsache wahr ist, sind zahlreiche Erlebnisse
vorhanden, die der Mensch sehr gut kennt, aber nicht im Lichte dieser
Tatsache schaut. Alles, was der Mensch erleben kann an Zwiespalt
zwischen äußerlicher Organisation und innerer Erfahrung, an Leiden
und Schmerzen im Leben dadurch, daß ihm gewisse Dinge vermöge
seiner Organisation nicht möglich sind, an Disharmonie zwischen
dem, was er wünschen und wollen und dem, was er ausführen kann,
die Tatsache, daß er Ideale haben kann, die über seine Organisation
hinausführen, all das führt zurück auf die Tatsache, daß das Bewußtsein
unseres Ich einen ganz anderen Weg geht als der Träger unseres Ich.
In dieser Hinsicht sind wir ein zweifacher Mensch: ein äußerer
Mensch, der darauf hinorganisiert ist, seine Ichheit im zwanzigsten
oder einundzwanzigsten Jahre zu entwickeln, und ein innerer Seelenmensch,
der sich schon im vierten und fünften Jahre auf sein Seelenleben
hin von seiner äußeren Organisation emanzipiert. Emanzipation
des Ich-Bewußtseins von der äußeren Organisation findet statt im Kindesalter...


Wenn wir in alldem Umschau halten, was der Okkultist lehren
Crowleys sorgsam gepflegter Ruf als [[Sechshundertsechsundsechzig|Schwarzmagier]] begünstigte den gelegentlich erhobenen Vorwurf, Tarot sei ein Werkzeug von Magiern oder Satanisten. Ungeachtet dessen ist dieses Deck populär und inspirierte zahlreiche Decks. Diese Popularität beruht auf der von vielen Menschen als ästhetisch empfundenen Darstellung und auf dem Reichtum enthaltener Symbole.  
kann, so kommen wir zu einer eigentümlichen Erkenntnis. Wir kommen
nämlich dazu, einzusehen, daß Krankheit, Gebrechlichkeit der
menschlichen Organisation, daß alles dasjenige, was Siechtum, Alter,
Tod allein möglich macht, davon herrührt, daß wir eigentlich eine
Zweiheit sind. Wir sterben, weil wir in einer gewissen Weise organisiert
sind und in unserer Organisation keine Rücksicht nehmen auf
unsere Ich-Entwickelung. Daß wir mit unserem Ich einen selbständigen
Weg gehen, der sich nicht kümmert um unsere Organisation,
daran erinnert uns diese Organisation, wenn sie der Ich-Entwickelung
in Krankheit, Siechtum, Tod ein Hemmnis entgegensetzt...


Daß wir schon im zartesten Alter das Ich-Bewußtsein
Heutzutage finanziert sich der amerikanische [[Ordo Templi Orientis|Caliphats-OTO]] unter William Breeze hauptsächlich durch die Tantiemen des Crowley-Tarots. So wurde 1998 von der Schweizer Spielkartenfirma Mueller AG in Schaffhausen ein diesbezüglicher Vertrag mit dem Caliphats-Geschäftsführer William Breeze unterzeichnet.<ref>Andreas Huettl und P.-R. König: ''Satan – Jünger, Jäger und Justiz'', 416 S., Kreuzfeuer Verlag, ''2006'', [http://homepage.hispeed.ch/O.T.O./], S. 202</ref>
haben, das ist eben auf die luziferischen Kräfte zurückzuführen.
Wie griffen die luziferischen Kräfte ein? Die luziferischen Kräfte
sind Wesenheiten, welche auf dem Monde zurückgeblieben sind und
daher keinen Sinn haben für die Erdenmission, für das, was sich erst auf
der Erde entwickeln sollte vom einundzwanzigsten Jahre ab, das Ich.
Sie nahmen den Menschen so, wie er herübergekommen ist vom Monde
und legten m ihn als Keim die selbständige seelische Entwickelung. So
daß in der Verfrühung des Ich-Bewußtseins, in diesem eigentümlichen
Zwiespalt der menschlichen Natur die luziferischen Kräfte liegen. Das
Erkennen einer solchen Tatsache gibt erst heute die Anthroposophie.
Fühlen kann das jeder Mensch, der nur naturgemäß empfinden kann.
Denn jeder Mensch kann fühlen, daß in ihm etwas ist, was ihn von
seiner vollen Menschlichkeit trennt. Alles, was wir unberechtigten
Egoismus in unserer Natur nennen, Abgeschlossenheit von dem
eigentlichen Tun der Menschheit, rührt daher, daß das Ich nicht den
richtigen Weg der Organisation mitgeht." {{Lit|{{G|143|120ff}}}}
</div>


== Die Ausbildung des Ich-Trägers seit der atlantischen Zeit ==
Decks, die auf das Crowley-Tarot zurückgehen, sind das ''Haindl''-Tarot, das ''Cosmic Tribe''-Tarot und das ''Liber - T - Tarot'' von Roberto Negrini und Andrea Serio.


Während der [[Erdentwicklung]] wurde der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en durch die [[Elohim]], die [[Geister der Form]], zum Ich-Träger umgebildet.
=== Unterschiedliche Decks ===
Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre zugrundeliegenden kulturellen, esoterischen, spirituellen oder [[Wikipedia:Philosophie|philosophischen]] Systeme und durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, die weit von den oben genannten Tarot-Traditionen abweichen, oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden im Weiteren ''freie'' Decks genannt. Systeme, die sich in vielen Decks wiederfinden, sind [[Kabbala]], [[Astrologie]], das [[I Ging]] und [[Runen]].  


<div style="margin-left:20px">
Der von [[Wikipedia:Antoine Court de Gébelin|Antoine Court de Gébelin]] behauptete altägyptische Ursprung des Tarots <ref>Eckhard Graf: Mythos Tarot, param 1989, S. 25</ref>ist Ursache einer relativ großen Anzahl „ägyptischer“ Decks. Ebenso gibt es etliche Decks, welche [[Indianer|indigene amerikanische]] Kulturen, beispielsweise die [[Maya]]-Kultur, zum Thema haben. Es gibt [[Kelten|keltische]] Decks, [[Wikipedia:japan|japan]]ische, [[Wikipedia:China|chinesische]], [[Wikipedia:Afrika|afrikanische]], und so weiter. Häufig beziehen sich Decks auch auf mehr als eine Kultur, so stellen die Hofkarten des ''[[Wikipedia:Hermann Haindl|Haindl]]''-Tarots jeweils eine indianische, eine alt-ägyptische, eine europäische und eine [[Wikipedia:Indien|indische]] Familie aus [[Mythos|mythologischen]] Figuren dieser Kulturen dar. Eine Sonderform dieser Art von Decks sind die [[Wikipedia:Feminismus|feministischen]] Decks, von denen das ''Daughters of the Moon'' und das ''Motherpeace''-Tarot die bekanntesten sind. Diese beiden Decks bestehen aus runden Karten, während nahezu alle anderen Decks aus rechteckigen Karten bestehen.
"Wenn uns der physische Leib des Menschen auf der Erde entgegentritt,
so müssen wir ihn Ich-begabt denken, und wir müssen ihn so denken,
daß er, weil er Ich-begabt ist, während der Erdenzeit eine bestimmte,
ihm angemessene Form erhalten hat. Während der Mondenzeit aber
hat er nur die ihm angemessene innere Bewegung erhalten. Diese ihm
angemessene Form während der Erdenzeit mußte er erhalten durch
die Gaben der Geister der Form, in Gemäßheit der Tatsache, daß ein
Ich in ihn verpflanzt werden mußte. Wir können also sagen, dieser
physisch geformte Erdenleib ist so geformt, weil er Ich-Träger werden
mußte. Mit dem Ich gaben die Geister der Form dem menschlichen
physischen Leib die Form, die er eben hat und die dem Ich-Träger angemessen
ist." {{Lit|{{G|174a|130f}}}}
</div>


Auf dem [[Alter Mond|alten Mond]], der unserer Erdentwicklung vorangegangen ist, konnte der Ich-Träger noch nicht ausgebildet werden.
Andere Decks haben als Grundlage ihrer Darstellungen die Werke von Künstlern, oder bestimmte künstlerische oder literarische Traditionen oder Werke. So gibt es ein [[Wikipedia:William Shakespeare|Shakespeare]]-Tarot, ein [[Wikipedia:William Blake|William-Blake]]-Tarot, ein [[Wikipedia:Albrecht Dürer|Dürer]]-Tarot, ein [[Wikipedia:Hieronymus Bosch|Bosch]] und ein Brueghel-Tarot und so weiter. Eine besondere Art von Künstler-Decks sind solche Decks, die von bildenden Künstlern als Tarot-Decks selbst entworfen wurden, so vor allem das [[Wikipedia:Salvador Dalí|Dalí]]-Deck, der Tarotgarten von [[Wikipedia:Niki de Saint Phalle|Niki de Saint Phalle]], das Tarotdeck [[Wikipedia:Hans Ruedi Giger|Hans Ruedi Giger]]s (Großen Arkana) und der Haindl-Tarot.
Auch gibt es Decks, die für besondere Fragestellungen gedacht sind, wie zum Beispiel das ''Tarot der Liebe''.


<div style="margin-left:20px">
Als besonders [[archetypisch]] gelten die 22 großen [[Arkana]] des Ansata-Tarots, dieses enthält zudem auch die richtig zugeordneten astrologischen Symbole.
"Als nach der Ruhepause, welche der Mondphase folgte, die Erde zur
jetzigen Entwickelungsperiode wieder hervortrat, barg sie in sich an
Stoffen und Wesenheiten das, was die jetzige Sonne, die Erde und der
Mond enthalten. Der Mensch war auf der Seite der Stofflichkeit so weit
verfeinert, daß sein Astralleib fähig wurde, ein Ich aufzunehmen, indem
sich dieser Astralleib zu einem Ich-Träger formte. Auf der andern
Seite hatte sich der Geist so weit verdichtet, daß er, einem Wassertropfen
vergleichbar, als Ich die niederen Leiber befruchten konnte...


Das erste bedeutende kosmische Ereignis ist die Abtrennung der Sonne
Das kabbalistische ''Tree-of-Life'' Deck setzt die Kenntnis der [[Kabbala]] und [[Astrologie]] voraus. Das ''Tree-of-Life'' Tarot enthält keine der sonst üblichen plakativen szenischen Motive, sondern bildet lediglich die entsprechende abstrakte Symbolik der kabbalistischen [[Sephiroth]] und des [[Zodiak]] ab, basierend auf der Zuordnung des ''Golden Dawn''.
von der Erde. Diese Abtrennung war notwendig, um den höheren geistigen
Wesenheiten, welche bis jetzt mit der Menschheit verbunden und
nun zu höherer Tätigkeit reif geworden waren, einen passenden Schauplatz
zu verschaffen...


Es war eine trübe Zeit, als die Sonne aus der Erde ausgeschieden, der
Weiterhin gibt es viele thematische Decks, wie beispielsweise ein [[Edelstein]]- und ein [[Baum]]-Tarot. Thematische Decks ohne esoterischen Bezug sind beispielsweise das ''[[Wikipedia:Baseball|Baseball]]''-Tarot, das ''Cat People''-Tarot, das [[Wikipedia:Halloween|Halloween]]-Tarot oder das [[Wikipedia:Vampir|Vampir]]-Tarot.
Mond dagegen noch in ihr war. Den Menschen drohte ein Aufgehen in
der bloßen Form, ein Ersterben alles Geistigen, aller Entwickelungsmöglichkeiten.
Sonne und Erde, miteinander verbunden, hätten eine so
rasche Entwickelung des Menschen nach dem Geistigen hin veranlaßt,
daß die Menschen sich nicht hätten körperlich entwickeln können.
Wären die Mondkräfte mit den Erdkräften in Verbindung geblieben,
so wäre alles Leben in bloßer Form erstarrt. Zu Statuen wären die Menschen
geworden, ein «kristallisiertes Menschenvolk», wie Goethe im
«Faust» II sagt, wäre entstanden.


Durch das Abtrennen der Sonnen- und Mondkräfte von der Erde
Tarot-Decks mit Bezug zur [[Wikipedia:Populärkunst|Populärkunst]], sind das ''[[Wikipedia:Alice im Wunderland|Alice im Wunderland]]''-Tarot, das ''[[Wikipedia:Oz|Oz]]''-Tarot oder das ''[[Wikipedia:Der Herr der Ringe|Herr der Ringe]]''-Tarot. Auch einige [[Wikipedia:Pen-&-Paper-Rollenspiel|Pen-&-Paper-Rollenspiel]]e benutzen eigene Tarot-Decks, zum Beispiel die Serie ''Mage''. Zum [[Wikipedia:Manga|Manga]] ''[[Wikipedia:Card Captor Sakura|Card Captor Sakura]]'' gibt es ein Deck aus 52 sogenannten Clow-Cards.
ist jenes Gleichgewicht zwischen Leben und Form gegeben worden, das
für die Menschheitsentwickelung notwendig war. Nur weil diese Kräfte
nunmehr von außen auf den Menschen wirken, kann der Mensch sich
richtig entwickeln. Die von der Sonne kommenden Kräfte schaffen
und befruchten das Leben. Was dieses Leben in feste Formen gießt,
kommt von dem Monde. Dem Monde verdanken wir die Entstehung
des physischen Leibes, wie wir ihn heute haben, was sich aber hineinsenkt
in diesen Leib, das Leben, kommt von der Sonne.


Diese beiden Strömungen von Sonne und Mond wirken deshalb
Im [[Wikipedia:Diskordianismus|Diskordianismus]] gibt es Entwürfe für ein aus 73 Karten ([[Dreiundzwanzig|23]] Trümpfe und je [[Fünf|5]] Zahl- und 5 Themenkarten für jedes der 5 diskordischen Elemente) bestehendes „freies“ Set<ref>[http://www.elsewhere.org/ddeck/v2/discocardsall.pdf Discordian Deck] (engl.)</ref>, das völlig anders strukturiert ist als die klassischen Systeme und die diskordische Dada-Mystik aufnimmt. Eine gedruckte Version gibt es davon bislang nicht.
immer in der richtigen Weise, weil eine der Sonnenwesenheiten sich mit
dem Monde verbunden hat. Die Wesenheiten, die auf der Götterstufe
standen, sind mit der Sonne ausgeschieden; eine dieser Wesenheiten hat
sich jedoch abgegliedert und den heutigen Mond zum Wohnsitz genommen.
Diesen mit dem Mond verbundenen Geist nennt man Jehova,
den Gott der Form oder die Mondgottheit. Dieser Gott Jehova oder
Jahve formte die drei Leiber des Menschen so, daß sie fähig wurden,
den Ich-Tropfen aufzunehmen. Den Menschenleib formte Jehova zu
seinem Bilde, «zum Bilde Gottes schuf er ihn» (1. Moses, 1,27)." {{Lit|{{G|100|210ff}}}}
</div>


Die Entwicklung des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] war gegen Ende der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] weitgehend abgeschlossen. Danach mussten auch die anderen [[Wesensglieder]] zu einem geeigneten Ich-Träger umgestaltet werden.
== Erklärungsmodelle ==
Es gibt grundsätzlich zwei Erklärungsmöglichkeiten dafür, warum das Ergebnis einer Tarot-Lesung Relevanz für die Beantwortung einer Frage haben kann. Die eine ist ''esoterisch-spirituell'', die andere ''[[Wikipedia:Psychologie|psychologisch]]''.


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* Die '''esoterisch-spirituelle''' oder auch [[Magie|magische]] Erklärung stützt sich auf den von [[Wikipedia:Carl Gustav Jung|Carl Gustav Jung]] geprägten Begriff der ''[[Synchronizität]]'' und versteht diesen als das gleichzeitige oder zeitnahe Auftreten zweier Ereignisse, die in einem inhaltlich sinnvollen, aber nicht kausalen Zusammenhang stehen. Es besteht nach diesem Erklärungsmodell also eine Parallelität zwischen dem, was in einer Legung dargestellt wird, und Ereignissen im Leben des Fragenden.
"Erinnern wir uns daran, wie es in der letzten atlantischen
Zeit war. Wir haben ausgeführt, daß in den physischen Leib hinein
sich gesenkt hat der Ätherkopf, daß da der Mensch die erste Anlage
empfangen hat, zu sich «Ich-bin» zu sagen. Als die atlantische Flut
eintrat, war der physische Leib des Menschen von der Gewalt dieses
«Ich-bin» durchdrungen; das heißt, der Mensch war damals so weit,
das physische Werkzeug vorbereitet zu haben für das Ich-Bewußtsein
oder das Selbstbewußtsein. Damit wir uns ganz genau verstehen:
Wenn wir in die Mitte der atlantischen Zeit zurückgingen, würde
kein Mensch in der Lage gewesen sein, ein solches Selbstbewußtsein
zu entwickeln, um aus sich selbst heraus «Ich bin ein Ich!» oder «Ich
bin » auszusprechen. Das konnte nur dadurch eintreten, daß jener Teil
des Ätherkopfes, von dem wir gesprochen haben, sich verband mit
dem physischen Teile des Kopfes. Damals, bis zum Untergang der
Atlantis durch die atlantische Flut, bildete der Mensch das erste aus,
was ausgebildet werden mußte, um ein Träger dieses Selbstbewußtseins
werden zu können: er bildete die physische Gehirnanlage und
die andere Gestaltung des Körpers aus. Also der physische Leib
wurde bis zur atlantischen Flut hin reif, ein Ichträger zu sein...


In der ersten Kulturepoche der nachatlantischen Zeit macht der
* Die '''psychologische''' Erklärung sieht in einer Tarotlegung lediglich ein projektives bzw. assoziatives Verfahren; einen Spiegel innerer und äußerer Prozesse. Das Tarotbild wird quasi als ein visuelles Gleichnis zur eigenen Situation erlebt.<ref>Bernhard Sommer-Teckenburg: ''Klärungshilfe mit Tarot''. Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie, Universität Hamburg 1991; Seite 21. - Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die psychologische Beratung mit Tarot (zu beziehen über das [http://www.teckenburg.eu/Diplomarbeit.html Internetportal des Autors]).</ref> Nach dieser Erklärung zeigen die Tarotkarten grundlegende, typische menschliche Erfahrungen, die beim Anblick eine subtile [[emotion]]ale Reaktion hervorrufen, wenn das abgebildete Thema mit der eigenen Befindlichkeit korrespondiert. In diesem Licht kann der Tarot Werkzeug zur [[Selbsterkenntnis]], zum Aufspüren un- oder vorbewusster Gefühle dienen, er wird zum [[Spiegel]] des eigenen Selbst. Solchermaßen entmystifiziert wird das Tarot von einigen Psychologen auch im therapeutischen Kontext genutzt.
Mensch zuerst seinen Ätherleib zum Ich-Träger, wie er vorher seinen
physischen Leib dazu gemacht hatte. Das war die alte indische Kultur.
Sie besteht im wesentlichen darin, daß der Mensch die Fähigkeit erlangt,
nicht nur ein physisches Werkzeug zu haben für das Ich, sondern
auch einen dazu geeigneten Ätherleib...


Nun schreiten wir weiter. Die Kultur des alten Persertums besteht
== Die großen Arkana ==
darin, daß das Ich in den Empfindungsleib gesenkt wird. Die Kultur
{{Hauptartikel|Große Arkana}}
der Assyrer, Babylonier, Chaldäer, Ägypter besteht darin, daß das Ich
hinaufsteigt bis in die Empfindungsseele...


Eine Logik, das, was Nachdenken im Ich selber ist, wo man im
Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von den
Ich Begriffe verbindet und trennt, wo man also logisch urteilt, nicht
Bildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem ''Visconti''-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem [[16. Jahrhundert]] nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit der [[Null]], in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischen oder nach den anderen Karten des großen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in der Tradition von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.
abliest von den Dingen, das tritt erst in der vierten Kulturepoche ein.
Daher nennen wir diese vierte Epoche die Epoche der Verstandesseele.
Und wir selbst sind in einer Epoche - ungefähr trat die Menschheit
ein in diese Epoche um die Mitte des Mittelalters, vom 10., 11.,
12. Jahrhundert angefangen -, wir selbst sind in der Epoche des Eintretens
des Ich in die Bewußtseinsseele. So spät ist das erst gekommen.
In die Bewußtseinsseele trat das Ich ein erst ungefähr um
die Mitte des Mittelalters...


Wenn wir aber den Blick weiter schweifen lassen, erblicken wir
Diese 22 Karten wurden im vorletzten Jahrhundert von [[Oswald Wirth]] mit der Bedeutung als „Einweihungsstufen“ belegt und später von Elisabeth Haich in ihrem Tarotbuch<ref>Elisabeth Haich (Hrsg.): ''Tarot - Die zweiundzwanzig Bewusstseinsstufen des Menschen'', Drei Eichen Verlag, Oktober 2000, TB, ISBN 978-3-7699-0599-1</ref> als „22 universelle Stufen des Bewusstseins“ bezeichnet.
im Geiste noch etwas anderes. Da steigt dann der Mensch auf in der
In diesen Bereich gehören die Decks nach Oswald Wirth, der Waite-Tarot ([[Arthur Edward Waite]]) und vor allem der Marseille-Tarot. Jedem [[Tarotblatt]] wird hier ein Buchstabe des hebräischen Alphabets zugeordnet.
nächsten Kulturepoche zu Manas oder dem Geistselbst. Das wird
eine Zeit sein, in welcher die Menschen in weit höherem Grade als
heute eine gemeinsame Weisheit haben werden, sozusagen in gemeinsame
Weisheit eingetaucht sein werden. Es wird beginnen etwas davon,
daß man empfinden wird, daß das Ureigenste des Menschen zu
gleicher Zeit das Allgemeingültigste ist. Das, was man im heutigen
Sinne als individuelles Gut des Menschen auffaßt, ist noch nicht ein
individuelles Gut auf einer hohen Stufe. Heute ist mit der Individualität,
mit der Persönlichkeit des Menschen noch im hohen Grade verknüpft,
daß die Menschen sich streiten, daß die Menschen verschiedene
Meinungen haben und behaupten: Wenn man nicht verschiedener
Meinung sein dürfte, würde man ja kein selbständiger Mensch
sein. Gerade weil sie selbständige Menschen sein wollen, müssen sie
zu verschiedenen Meinungen kommen. Aber das ist ein untergeordneter
Standpunkt der Anschauung. Am friedlichsten und harmonischsten
werden die Menschen sein, wenn der einzelne Mensch am individuellsten
sein wird. Solange die Menschen noch nicht vom Geistselbst
vollständig überschattet sind, gibt es Meinungen, die voneinander
verschieden sind. Diese Meinungen sind noch nicht im wahren
Innersten des Menschen empfunden." {{Lit|{{G|103|170ff}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
=== Die 22 Trumpfkarten ===
"Die Erdenzeit ist dazu da, den Menschen geeignet
Untenstehend der Vergleich der Nummerierung und Bezeichnung der Karten in den drei einflussreichsten Decks, und als Beispiel für ein ''freies'' Deck das ''Tarot der Ursprünge'', ein Deck mit einem [[Urgeschichte|urgeschichtlichen]] oder [[Steinzeit|steinzeitlichen]] Thema. Bei einigen Decks trägt der Narr die Nummer XXII.
zu machen, das Menschen-Ich besonders zu entwickeln. Im letzten
Drittel der atlantischen Zeit hat der Mensch die erste Anlage dazu
empfangen, sein Ich, das im ersten Keime war, heranzuziehen an den
physischen Kopf. Aber der bedeutendste Impuls wurde ausgeübt auf
das Ich durch das Ereignis von Golgatha. Alle vorhergehenden Epochen
wirkten aber schon im voraus darauf hin. Wenn wir zurückschauen
auf das letzte Drittel der atlantischen Entwickelung, so sehen
wir, wie damals ein gewisser Punkt im Ätherkopf und im physischen
Kopf sich nicht deckten, während heute der Ätherleib des Kopfes
.ungefähr gleich ist dem physischen Kopfe. Dadurch kam der Mensch
nach und nach dazu, sein Ich zu entwickeln. Der ganze Rest der
atlantischen Entwickelung wurde dazu verwendet, den Menschen
geeignet zu machen, ein richtiger Ich-Träger zu werden. Selbst in der
letzten Zeit der atlantischen Kultur war das Gehirn noch ganz weich,
ungefähr so, wie heute der Wasserkopf noch als atavistisches Erbteil
zu finden ist. Nur durch das Hereinrücken des Ätherkopfes konnte
das physische Gehirn fest genug werden. Als nun im alten indischen
Zeitraum der Ätherkopf vollkommen im physischen Kopf drin war,
konnte dieser Kopf doch noch nicht ein vollkommener Ich-Träger
sein. Deshalb sehnte sich der alte Inder nach der geistigen Welt und
mußte dazu erzogen werden, daß sich das Ich nach und nach in ihm
entwickeln konnte.


Der Mensch besteht zunächst aus den vier Wesensgliedern: aus
{| class="wikitable"
dem physischen Leib, dem Ätherleib, dem Astralleib und dem Ich.
|-
Wollen wir aber genauer eingehen auf die nachatlantische Entwickelung,
!Nummer
müssen wir die neungliedrige Wesenheit des Menschen in Betracht
!Marseille Tarot
ziehen. Das ist der Unterschied zwischen orientalischer und
!Rider-Waite Tarot
nordischer Mysterienlehre. Das Ich arbeitet nun, um den Astralleib
!Thoth Tarot (Crowley)
zu Manas oder Geistselbst, den Ätherleib zu Budhi oder Lebensgeist
!Tarot der Ursprünge
und den physischen Leib zu Atma - durch den Atem - umzugestalten.
|-
Das Ich bildet also den Astralleib, den Ätherleib und den physischen
| 0 || Le Fou <br /> Der Narr || Der Narr <br /> (im Original: The Fool) || Der Narr <br /> (im Original: The Fool) || Der Narr
Leib um. Aber ehe das bewußt vor sich gehen kann, muß es
|-
durch höhere Wesenheiten geschehen.
| 1 || Le Bateleur <br /> Der Magier, Gaukler || Der Magier <br /> (im Original: The Magician) || Der Magier <br /> (im Original: The Magus) || Der Magier
|-
| 2 || La Papesse <br /> Die Päpstin || Die Hohepriesterin <br /> (im Original: The High Priestess) || Die Hohepriesterin <br /> (im Original: The Priestess) || Die Große Mutter
|-
| 3 || L' Impératrice <br /> Die Herrscherin || Die Herrscherin <br /> (im Original: The Empress) || Die Kaiserin <br /> (im Original: The Empress) || Die Mutter
|-
| 4 || L' Empereur <br /> Der Herrscher || Der Herrscher <br /> (im Original: The Emperor) || Der Kaiser <br /> (im Original: The Emperor) || Der Vater
|-
| 5 || Le Pape <br /> Der Papst || Der Hierophant <br /> (im Original: The Hierophant) || Der Hohepriester <br /> (im Original: The Hierophant) || Der Schamane
|-
| 6 || Les Amoureux <br /> Die Liebenden || Die Liebenden <br /> (im Original: The Lovers) || Die Liebenden <br /> (im Original: The Lovers) || Die Verbindung
|-
| 7 || Le Chariot <br /> Der Triumphwagen || Der Wagen <br /> (im Original: The Chariot) || Der Wagen <br /> (im Original: The Chariot) || Der Wagen
|-
| 8 || La Justice <br /> Die Gerechtigkeit || Kraft * <br /> (im Original: Strength *) || Ausgleichung <br /> (im Original: Adjustment) || Der Überfluss
|-
| 9 || L' Ermite <br /> Der Einsiedler || Der Eremit <br /> (im Original: The Hermit) || Der Eremit <br /> (im Original: The Hermit) || Der Eremit
|-
| 10 || La Roue de Fortune <br /> Rad des Lebens || Rad des Schicksals <br /> (im Original: Wheel of Fortune) || Glück <br /> (im Original: Fortune) || Die Zeit
|-
| 11 || La Force <br /> Die Kraft || Gerechtigkeit * <br /> (im Original: Justice *) || Lust <br /> (im Original: Lust) || Die Schaffenskraft
|-
| 12 || Le Pendu <br /> Der Gehängte || Der Gehängte <br /> (im Original: The Hanged Man) || Der Gehängte <br /> (im Original: The Hanged Man) || Das Opfer
|-
| 13 || La Mort **<br /> Der Tod || Tod <br /> (im Original: Death) || Tod <br /> (im Original: Death) || Der Tod
|-
| 14 || La Tempérance <br /> Der Ausgleich || Mäßigkeit <br /> (im Original: Temperance) || Kunst *** <br /> (im Original: Art ***) || Die Quelle
|-
| 15 || Le Diable <br /> Der Teufel || Der Teufel <br /> (im Original: The Devil) || Der Teufel <br /> (im Original: The Devil) || Der Dämon
|-
| 16 || La Maison Dieu <br /> Der Turm || Der Turm <br /> (im Original: The Tower) || Der Turm <br /> (im Original: The Tower) || Der Menhir
|-
| 17 || L' Etoile <br /> Der Stern || Der Stern <br /> (im Original: The Star) || Der Stern <br /> (im Original: The Star) || Der Stern
|-
| 18 || La Lune <br /> Der Mond || Der Mond <br /> (im Original: The Moon) || Der Mond <br /> (im Original: The Moon) || Der Mond
|-
| 19 || Le Soleil <br /> Die Sonne || Die Sonne <br /> (im Original: The Sun) || Die Sonne <br /> (im Original: The Sun) || Die Sonne
|-
| 20 || Le Jugement <br /> Das Gericht || Gericht <br /> (im Original: Judgement) || Das Aeon <br /> (im Original: The Aeon) || Die Beute
|-
| 21 || Le Monde <br /> Die Welt || Die Welt <br /> (im Original: The World) || Das Universum <br /> (im Original: The Universe) || Die Welt
|-
| colspan="5" | * Im Waite-Deck sind die Karten 8 und 11 ausgetauscht worden, ** In den meisten Marseille-Blättern trägt die Karte 13 gar keinen Titel, *** Crowley benannte die Karte 14 um
|}


Heute geschieht ein bewußtes Hineinarbeiten nur in den Mysterienschulen,
=== „Die Reise des Helden“ ===
in den Einweihungsschulen. Es ist zum Beispiel im
Eine erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommene, mittlerweile jedoch weit verbreitete Interpretation der großen Arkana bringt diese mit der [[Archetyp (Psychologie)|archetypischen]] [[Heldenreise]] in Verbindung. Wie jede Interpretation des Tarots ist auch diese nicht verbindlich; und für einige unkonventionellere Decks wäre sie auch nicht anwendbar. Da aber selbst Kritiker, die ihren Wert als Interpretation bestreiten, ihr zugestehen, dass sie eine gute Möglichkeit ist, sich die Reihenfolge und die grundlegende Bedeutung der Karten zu merken, ist eine Variante hier kurzgefasst aufgeführt:
letzten Drittel der atlantischen Zeit nur in unbewußter Weise der
physische Leib soweit umgestaltet worden, daß er ein Ich-Träger
werden konnte. Das, was nun in dem Astralleib umgewandelt worden
ist, nennt man Empfindungsseele, der so umgewandelte Ätherleib
ist die Verstandesseele und der so unbewußt umgearbeitete physische
Leib ist die Bewußtseinsseele. Und erst dann, wenn der
Mensch die Bewußtseinsseele entwickelt hat, kann nach und nach,
unbewußt anfangs, das Geistselbst in ihn hineingearbeitet werden.
Nach und nach wird nun in den Kulturepochen unserer Erdenentwickelung
das ausgebildet, daß sich Manas hineinschiebt in den
Astralleib. Die Bewußtseinsseele muß, nachdem sie vorbereitet worden
ist im letzten Drittel der atlantischen Zeit, in den nächsten
Kulturepochen wieder umgebildet werden durch das Jahve-Christus-
Prinzip.


In der altindischen Zeit wird der Ätherleib durchzogen von dem
Die Reise tritt der ''Narr'' an, der wie ein kleines Kind offen für alle und alles ist, aber sich auch um Gefahren noch keine Gedanken macht. ''Magier'' und ''Hohepriesterin'' verkörpern das handelnde, nach außen gerichtete und das kontemplative, nach innen gerichtete Prinzip; die beiden Ur-Richtungen menschlichen Lebens. Mutter und Vater werden verkörpert von ''Herrscherin'' und ''Herrscher'', wobei die Herrscherin das Prinzip der uneingeschränkten Fülle und des Lebens vertritt, und der Herrscher das ordnende und schützende Prinzip. Der Papst oder ''Hierophant'' verkörpert das tradierte Wissen oder Buchwissen, auch, aber nicht nur, in spirituellen Dingen. Diese Karten stellen die Kindheit des Helden dar. Das Ende der Kindheit bedeutet auch den Wunsch nach Partnerschaft und Liebe (die ''Liebenden'') und der Wunsch, die Heimat zu verlassen und neues zu erfahren (der ''Wagen'').
nun in den Menschen eingezogenen Ich, in der persischen wird der
 
Astralleib vom Ich durchzogen, in der ägyptischen die Empfindungs -
Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, bringen ein Empfinden für ''Gerechtigkeit'' und deren Notwendigkeit hervor, oder, folgt man Waites Reihenfolge, die ''Kraft'' für weitere Taten. Der ''Einsiedler'' steht dem Reisenden mit Rat zur Verfügung, und ist gleichzeitig Hinweis auf die Möglichkeit, Erkenntnis nicht (nur) durch Handeln, sondern (auch) durch Kontemplation zu gewinnen. Der Nutzen dieser Möglichkeit erschließt sich dem Reisenden, wenn er durch die Drehung des ''Schicksalsrads'' die Möglichkeit zum aktiven Handeln verliert und/oder ihm ein bestimmtes Ziel gesetzt wird. Durch diese Wendung des Schicksals erhält der Reisende die ''Kraft'', oder, nach Waite, die Einsicht in die Notwendigkeit der ''Gerechtigkeit'', um als der kopfüber ''Gehängte'' die Reise in die Dunkelheit einer Unterwelt (und/oder sein eigenes Inneres) anzutreten. Der ''Tod'' steht für den Übergang von der äußeren Welt in die Innen- oder Unterwelt. Erste Erkenntnis ist dann die Notwendigkeit der ''Mäßigung'', des Ausgleichs und Austauschs zwischen widerstrebenden Kräften.
seele, in der griechisch-lateinischen die Verstandesseele, in unserer
 
Kultur die Bewußtseinsseele, in der Zeit «Philadelphia» das Geistselbst
Der ''Teufel'' steht für [[Illusion]]en, die den Reisenden zunächst blenden und gefangenhalten; oft die scheinbare Erfüllung einer Sehnsucht. Diese Illusionen werden durch den Fall des ''Turmes'' zerstört, und in der Karte des ''Sterns'' findet der Reisende das Ziel seiner Suche und/oder seine innere Ruhe und sein inneres Gleichgewicht. Allerdings muss er jetzt die Rückreise in die äußere Welt antreten. Diese Reise unter dem Zeichen des ''Mond''es ist allerdings eine gefahrenvolle, man denke an [[Orpheus]], der seine wiedergefundene Frau auf der Rückreise endgültig verlor. Erreicht der Reisende die Oberwelt und damit das ''Sonnen''licht wohlbehalten wieder, ist die gefährliche Reise durch die Unterwelt beendet, das endgültige Ziel jedoch noch nicht erreicht. Zunächst stellt die Karte des ''Gericht''s noch ein letztes Hindernis dar, so wie beispielsweise [[Odysseus]] noch die Werber um [[Penelope (Mythologie)|Penelope]] loswerden musste. Erst die Karte der ''Welt'' stellt das endgültige Ziel der Reise dar, die letztendlich die Reise zur eigenen Vervollkommnung ist; die Entwicklung zu einem Menschen, der sich sowohl seiner äußeren als auch seiner inneren Kräfte bewusst wird, und diese auch einsetzen kann.
oder Manas. Dann werden die Menschen, die sich durch die
 
theosophisch-spirituellen Lehren fähig gemacht haben, den Christus
Eine etwas andere und sehr ausführliche Variante der großen Arkana als Reise des Helden findet sich unter anderem in ''Tarot und die Reise des Helden''<ref>Hajo Banzhaf: ''Tarot und die Reise des Helden''. Hugendubel, Oktober 1997, ISBN 3-88034-991-6.</ref>.
zu erkennen, imstande sein, ihn in einer neuen Daseinsform, in
 
seinem feinen Ätherleibe zu sehen, denn er wird wiederkommen.
=== Das Tarotblatt ===
Durch Weisheit, durch Theosophie wird das Ich so erzogen, daß es
:''Hauptartikel [[Tarotblatt]]''
Manas oder Geistselbst empfängt und den Christus wiederzuerkennen
 
imstande sein wird." {{Lit|{{G|104a|124ff}}}}
; '''O - Der Narr''' : Unbeschwertheit, Sorglosigkeit, Leichtigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust, Unbefangenheit
</div>
 
; '''I - Der Magier''' : Meisterung und gute Handhabung aller Energien, Verbindung zwischen Ideenwelt und Realität, Ausgewogenheit, Klarheit, Ideen und schöpferische Kraft
 
; '''II - Die Hohepriesterin''' : Intuition, beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit, auch Klugheit und Umsicht
 
; '''III - Die Herrscherin''' : innere Kraft und Stärke, Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein, innerer Reichtum, Fruchtbarkeit, Durchsetzungskraft
 
; '''IV - Der Herrscher''' : äußere Kraft und Stärke, Selbstbeherrschung und -kontrolle, Wille, Stabilität
 
; '''V - Der Hierophant''' : Religiosität, Güte, Gnade, Beistand höherer Macht, erfahrener Rat, Lehre
; '''VI - Die Liebenden''' : Innige Verbindung, Liebe im höchsten Ausmaß, eine harmonische Liebesbeziehung, starke Verbundenheit, Leidenschaft, Anziehungskraft, Reiz.
 
; '''VII - Der Wagen''' : Erfolg trotz derzeitiger Stagnation, Suche nach dem rechten Weg, Ausruhen nach dem Erfolg, Entscheidungsnotwendigkeit, Triumph, errungener Sieg
 
; '''VIII - Die Gerechtigkeit''' : Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit, Richterspruch (auch im eigenen Inneren)
; '''IX - Der Eremit''' : die Suche nach dem eigenen Lebensweg, Isolation und Resignation, Distanz, Abgeschiedenheit, Weisheit, Einsamkeit, Reifezeit
; '''X - Das Rad des Schicksals''' : Das Leben geht immer weiter, Schicksal, größerer Erkenntnisprozess, Wechsel, Auflösung alter Erblasten, einschneidende Veränderungen.
 
; '''XI - Die Kraft''' : große Kraft und Stärke, Mut, Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution u.a.
 
; '''XII - Der Gehängte''' : Ruhephase, Verzicht, Rückzug aus dem aktiven Leben, Unterwerfung, Verschnaufpause, Überdenken der eigenen Situation, gedankliche Bindung.
 
; '''XIII - Der Tod''' : Transformatorischer Prozess, große, tiefgreifende Loslösungsprozess, Verlust, Loslösung von alten Bindungen
 
; '''XIV - Die Mäßigkeit''' : im Fluss sein, guter, gemäßigter Energiehaushalt, Geduld, Gleichklang der Energien, Ausgewogenheit, Abwägen der Prioritäten
; '''XV - Der Teufel''' : Abhängigkeit, feste Grenzen, das Negative überwiegt, Versuchung, an die Materie geschmiedet
 
; '''XVI - Der Turm''' : drastische Veränderungen, Zusammenbruch des Egos, alte Systeme stürzen ein, Auseinandersetzung, innere Unruhe, Durchleben von stürmischen Zeiten
 
; '''XVII - Der Stern''' : Offenheit, Klarheit der Gefühle, Bereitschaft zur Aufnahme von kosmischen Energien, Erfüllung, Hoffnung, eine kleine Erleuchtung
 
; '''XVIII - Der Mond''' : Das Erwachen der Gefühle, Grenzen müssen überschritten werden, intuitives Verständnis, kontinuierlicher Wandel, den jetzigen Weg weitergehen
; '''XIX - Die Sonne''' : Beachtung des inneren Kindes, große Offenheit, Reinheit, Zufriedenheit, Problembereinigung, Selbstbestätigung, Liebe zu sich selbst
 
; '''XX - Das Gericht''' : Auferstehung, Neubeginn, das Hören auf innere und äußere Botschaften, Beginn einer neuen Phase, Wiederkehr, das Ende von Leidenszeiten steht bevor
 
; '''XXI - Die Welt''' : Entfaltung der Persönlichkeit, Erreichen eines wichtigsten Zieles, starke Selbsterkenntnis, das Gefühl, alles zu haben, was notwendig ist, Erfüllung, innere Freiheit, Entfaltungsmöglichkeiten eröffnen sich, Selbstausdruck
 
== Die kleinen Arkana ==
{{Hauptartikel|Kleine Arkana}}
 
Die kleinen Arkana (auch: ''kleines Arkanum'') bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichen ''Farben'' oder Reihen, die jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=[[Ass (Spielkarte)|Ass]]) bis 10) und vier meist [[Hofkarte]]n genannten Karten bestehen. Einzelne Decks verändern diese Anzahl, wie das obengenannte ''Universal''-Tarot. Einige wenige Decks nummerieren entweder die Karten von 1 bis 14 durch, oder verzichten sogar auf Farben, und nummerieren diese Karten von 1 bis 56 durch. Es ist allerdings teilweise umstritten, ob es sich bei solchen Decks noch in jedem Fall um Tarot-Karten handelt, oder bereits um eigene Deutungssysteme.
 
=== Farben und Elemente ===
Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus normalen Kartenspielen bekannt. Sie sind beim Tarot identisch mit den Farben italienischer, spanischer und portugiesischer Kartendecks. Bei letzteren werden die vier Farben moderner, normaler Kartenspiele nach wie vor mit den alten Namen bezeichnet, auch wenn das entsprechende, ursprüngliche Symbol nicht mehr vorhanden ist: Karo wird "Ouros" (Gold), Kreuz "Paus" (Stäbe), Herz "Copas" (Kelche) und Pik "Espadas" (Schwerter) genannt. In verschiedenen Kartensystemen entsprechen sich die Bezeichnungen wie folgt:
 
{| class="wikiytable"
!Tarot
!Französische Karten
!Deutsche Karten
|-
|Stäbe || Kreuz || Eichel
|-
|Kelche ||  Herz || Herz
|-
|Schwerter || Pik || Blatt
|-
|Münzen || Karo || Schellen
|-
|}
 
Es gibt gewisse Variationen in der Benennung der Farben; wobei bei „freien“ Decks der Variationsmöglichkeit nur wenige Grenzen gesetzt sind. Meist aber werden die vier Farben mit den  [[Vier-Elemente-Lehre|vier klassischen Elementen]], also Feuer, Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird ein fünftes Element, ''Leben'' oder ''Geist'' angenommen, das dann mit dem großen Arkanum assoziiert wird. Entsprechend wird verfahren, wenn nicht auf die europäische vier-Elemente-Lehre, sondern auf die chinesische [[Fünf-Elemente-Lehre]] (Feuer, Wasser, Erde, Metall und Holz) bezug genommen wird; dies ist vor allem bei Decks mit einem asiatischen Thema der Fall.
 
Die häufigsten Benennungen und Zuordnungen, sowie die des ''Tarot der Ursprünge'' als Beispiel für ein freies Deck. Die Zuordnung im Crowley-Tarot entspricht der klassischen Zuordnung (Rider-Waite), nur dass die Münzen als Scheiben bezeichnet werden.
{| class="wikiytable"
!Element
!Tarot <br /> Rider-Waite
!Tarot <br /> alternativ
!Tarot der <br /> Ursprünge
!typische Bedeutung
|-
|Feuer || Stäbe || Äste, Stöcke || Natur || Wille, Kraft, Intuition
|-
|Wasser || Kelche || Schalen, Kessel || Seele || Emotion, Instinkt
|-
|Luft || Schwerter || Dolche, Messer || Blut || Denken, Intellekt
|-
|Erde || Münzen || Pentakel, Scheiben || Schmuck || Materie, Praktisches
|}
 
Die häufigste Variation dieser Zuordnung ist die [[Assoziation (Psychologie)|Assoziation]] der Schwerter mit [[Feuer]] und der Stäbe mit [[Erde]]. Dies erscheint einleuchtend, denn die Stäbe wachsen aus der [[Erde]], die Schwerter werden im Feuer geschmiedet. Auch werden die Münzen/Pentakel dem Element [[Luft]] zugeordnet. Dies leuchtet ebenfalls ein, da Münzen in Form von [[Geld]] als Tauschmittel der Flüchtigkeit unterworfen sind.
 
=== Die 16 Hofkarten ===
Die sogenannten '''Hofkarten''' sind meist vier Karten, welche eine Person mit dem Symbol der Farbe darstellen. Traditionell sind dies König, Königin, Ritter und Page. Man kann mit einiger Berechtigung sagen, dass diese Karten den größten Wandel unter den Tarotkarten durchgemacht haben, sowohl was ihre Bedeutung als auch ihre Darstellung betrifft.
 
Der Bedeutungswandel und die Vielfalt der Bedeutungen lassen sich auch an den sich vielen Variationen der Bezeichnungen der einzelnen Karten ablesen; wobei sehr viele der ''freien'' Decks hier von den großen Traditionen abweichen.
 
{| class="wikitable"
|-
|'''Marseille-Tarot'''<br /> '''Rider-Waite-Tarot''' || König || Königin || Ritter || Page oder Bube
|-
|'''Golden Dawn'''<br /> '''Crowleys Thoth-Tarot''' || Ritter || Königin || Prinz || Prinzessin
|-
|'''Haindl-Tarot''' || Vater || Mutter || Sohn || Tochter
|-
|'''Tarot der Ursprünge''' || Mann || Frau || Tier || Kind
|-
|'''Shining Woman/Tribe''' || Sprecher || Gabe || Wissende/r || Ort
|}
 
==== Personenzuordnung ====
Anfänglich symbolisierten die Hofkarten lediglich Personen, etwa wie folgt:
* König der Stäbe = Rothaariger älterer Mann
* Ritter der Kelche = Blonder junger Mann
* Königin der Schwerter = Brünette Frau
* Page der Münzen = Schwarzhaariges Kind
 
In einem Wahrsagesystem ergeben Karten, die etwa ''Eine blonde Frau'' bedeuten, durchaus Sinn. In einem System, welches der (Selbst-)Erkenntnis dient, wäre jedoch eine Karte, welche etwa ''Die Macht der Gefühle'' bedeuten kann, wesentlich sinnvoller. Auch mit der zunehmenden Verbindung der großen Arkana mit Archetypen schwand die Notwendigkeit weiterer Karten, die Personen repräsentieren (können).
 
Auch in den meisten neueren Interpretationen können Hofkarten noch Personen darstellen, wenngleich eine Interpretation bezüglich des Alters oder gar der Haarfarbe weitestgehend aufgegeben wurde zugunsten der Eigenschaften von Personen; auch repräsentieren Hofkarten, wenn sie Personen repräsentieren sollen, meist Personen jeden Geschlechts, nicht nur des Dargestellten.
 
==== Elementezuordnung ====
Daneben aber stellen die Hofkarten häufig die unterschiedlichen Einflüsse oder Anwendungen der Elemente dar. Es war zunächst der ''Golden Dawn'', der den Hofkarten die vier Elemente zugeordnet und ihnen auch neue Namen gab:
* König/Ritter = Feuer
* Königin = Wasser
* Ritter/Prinz = Luft
* Page/Prinzessin = Erde
Daraus ergibt sich beispielsweise, dass der König/Ritter der Stäbe Feuer vom Feuer ist, die Karte also unter anderem ausgesprochene Willenskraft und Dynamik symbolisiert. Der König/Ritter der Münzen dagegen ist nach diesem System Feuer der Erde und steht unter anderem für den Willen, materielle Dinge zu erreichen. Wie üblich beim Tarot gibt es auch Systeme, welche die Zuordnung anders vornehmen. Dies ist allerdings die häufigste.
 
Die meisten heutigen Tarot-Systeme benutzen eine Mischung aus diesen beiden Systemen, in unterschiedlichen Gewichtungen, was die Hofkarten grade für Anfänger oft zu den am schwierigsten zu erlernenden Karten macht.
 
==== Alternative Deutung ====
Einen gänzlich anderen Ansatz stellte [[Wikipedia:Rachel Pollack|Rachel Pollack]] 1994 im ''Shining Women Tarot''<ref>Rachel Pollack: ''The Shining Woman Tarot''. 1994, wieder veröffentlicht 2001 als ''The Shining Tribe Tarot''. ISBN 1-56718-532-0.</ref> vor. Dort ist die Darstellung als Personen gänzlich aufgegeben worden, und die Hofkarten heißen Ort, Wissende/Wissender, Gabe und Sprecher des Elements der jeweiligen Farbe. Der Ort repräsentiert etwa das Potential des Elements, oder einen Ort der Begegnung mit dem Element. Der Wissende steht für das Verständnis des Elements, und dessen Bedeutung für das eigene Leben. Die Gabe kann für ein vertieftes Verständnis des Elements stehen oder dafür, dass man ein Geschenk dieses Elements enthält; bei den Stäben (Feuer) beispielsweise etwa die Kraft, etwas bestimmtes zu tun. Und der Sprecher schließlich steht für die Fähigkeit, das Element aktiv anwenden zu können, oder dessen Energie an andere weitergeben zu können.
 
=== Die 40 Zahlenkarten ===
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkarten zu interpretieren. Die eine Möglichkeit ist, die Bedeutung des Elements (Farbe) mit der [[Numerologie|numerologischen]] Bedeutung der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, jeder einzelnen Zahlenkarte eine eigene Bedeutung zuzuweisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungen aber mindestens teilweise auf der Kombination von Element und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus solchen Deutungen entwickelt. Bei Decks oder Systemen, in denen dies nicht der Fall ist, sind Gemeinsamkeiten nicht zu entdecken. Aus diesem Grunde beschränkt sich dieser Artikel auf eine kurze Darstellung der Methode der Kombination aus Element und Bedeutung der Zahl. Der Zahlenwert 1 entspricht den As-Karten.
 
==== Kabbalistische Zuordnung ====
Es gibt sehr viele numerologische Systeme, welche sich teilweise erheblich widersprechen. Die häufig im Tarot verwendeten Systeme beruhen auf der kabbalistischen Interpretation der zehn [[Sephiroth]] des [[Lebensbaum (Kabbala)|Baum des Lebens]].
 
Zusammenfassung der Bedeutungen der Zahlen nach diesem System, sowie ein konkretes Beispiel:
 
'''1 - Kether - Krone''' Die Notwendigkeit des Geistes, sich zu offenbaren <br />
Essenz, Same, Wurzel, undifferenziertes Potential <br />
Der Gedanke, ein Haus zu bauen
 
'''2 - Chokmah - Weisheit''' „Am Anfang war das Wort“ <br />
Beginn, die Trennung, welche die Kommunikation ermöglicht, Richtung <br />
Erste Gespräche über diesen Plan
 
'''3 - Binah - Verstehen''' Das Wort wurde gesprochen, nun muss es verstanden werden <br />
Synthese, Harmonie, erstes Abstecken von Grenzen <br />
Einigung über die grundlegenden Fragen (z.B. Größe, Preis)
 
'''4 - Chesed - Liebe''' Die erste Verwirklichung und das erste Erkennen von Beschränkungen <br />
Verdichtung, Stabilität <br />
Gespräche mit Architekten, Banken, Behörden
 
'''5 - Geburah - Strenge''' Die Erkenntnis der (eigenen) Stärke <br />
Macht der Zerstörung, Stärke die zu Veränderungen bewegt <br />
Erste Schwierigkeiten (z.B. mit der Baugenehmigung) und deren Überwindung
 
'''6 - Tiphareth - Essenz''' Der manifeste Plan oder die offenbarte und verstandene Wahrheit <br />
Selbst und Selbstbewusstsein, Harmonie <br />
Das Ende der Planung und das Legen des Grundsteines
 
'''7 - Netzach - Sieg''' Die Auffächerung von Aktivitäten durch Gefühle <br />
Kreativität, Anarchie <br />
Der eigentliche Beginn des Baus mit dem unvermeidlich folgenden Chaos
 
'''8 - Hod - Glanz''' Die Unterscheidung durch Gliederung und Einordnung <br />
Anwendung von Logik und Verstand, Gerechtigkeit und Anpassung <br />
Der Bau des Hauses geht ordentlich und zügig vonstatten.
 
'''9 - Yesod - Fundament''' Die Grundlage aller manifester Erscheinungen <br />
(Gedankliche) Vollendung, Reflexion <br />
Das Richtfest
 
'''10 - Malkuth - Königreich''' Die Idee erlebt ihre Verwirklichung <br />
Das Ende einer Sache (und gleichzeitig der Beginn einer neuen) <br />
Das Haus steht endlich und erwartet den Umzug
 
Aus diesen Bedeutungen der Zahlen können sich zusammen mit den jeweiligen Elementen sehr unterschiedliche Interpretationen der einzelnen Karten ergeben. So steht die Zehn der Kelche (also Wasser=Emotionen) etwa für die Erfüllung und das Glück, die Zehn der Schwerter (Luft=Intellekt) hingegen unter anderem Überreaktionen, Panik, einen Tiefpunkt und/oder den Untergang.
 
== Verbindung zu anderen esoterischen Systemen ==
Das Tarot ist ursprünglich ein genuines [[Europa|europäisches]] esoterisches System. Allerdings gibt es spätestens seit den Schriften des ''Golden Dawn'' viele sehr [[Synkretismus|synkretistische]] Ansätze bei der Interpretation des Tarots. Es dürfte nur wenige religiöse, spirituelle und esoterische Systeme geben, die nicht irgendjemand einmal mit dem Tarot in Verbindung brachte. Der Sinn solcher Verbindungen ist dabei häufig allerdings umstritten.
 
Weitestgehend unumstritten, auch da mittlerweile bereits traditionell, sind die Verbindungen zwischen [[Alchemie]], [[Kabbala]], und [[Astrologie]] und dem Tarot. Im folgenden sind lediglich die häufig in Bezug auf den Tarot verwendeten Teile dieser Systeme beziehungsweise ihre Verbindung zum Tarot dargestellt; dies ist keine Einführung in die Systeme selbst.
 
=== Alchemie ===
Aus der [[Alchemie]] hat der Tarot vor allem die [[Vier-Elemente-Lehre|vier Elemente]] Feuer, Wasser, Erde und Luft und ihre Bedeutung übernommen. Ebenso wird das Tarot häufig, analog zur alchemischen Suche nach dem ''[[Stein der Weisen]]'', als ein Werkzeug zur [[Selbsterkenntnis]] und Selbstvervollkommnung verstanden.
 
=== Numerologie ===
Nahezu alle Systeme verwenden [[Numerologie|numerologische]] Methoden bei der Interpretation der Karten.
 
Bei der Interpretation der großen Arkana werden häufig numerologische Methoden herangezogen, meist aber nur simple Methoden, um eine Verbindung der Karten untereinander herzustellen. Ein Beispiel: Die Karten 1 - Der Magier und 2 - Die Hohepriesterin haben einen direkten numerologischen Bezug zur 3 - Die Herrscherin, zur 12 - Der Gehängte und zur 21 - Die Welt. Letzteres wird dahingehend interpretiert, dass sowohl die Beherrschung des handelnden, nach außen gerichteten Prinzips des Magiers, als auch die des kontemplativen, nach innen gerichteten Prinzips der Hohepriesterin notwendig sind, um sein volles menschliches Potential ausschöpfen zu können.
 
Bei der Interpretation der Zahlenkarten werden meistens komplexere numerologische Systeme verwendet, die den Zahlen 1-10 jeweils eine bestimmte Bedeutung zuweisen. Problematisch allerdings ist die Tatsache, dass es sehr viele numerologische Systeme gibt, die sich teilweise erheblich widersprechen. Allerdings beruhen die meisten im Tarot verwendeten Systeme auf der kabbalistischen Interpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.
 
Beim Legen der Karten wird häufig die Summe oder Quersumme der gelegten Karten benutzt, um beispielsweise die „Essenz“ oder die „Summe“ der Legung festzustellen. Auch die sogenannten ''Geburtskarten'' oder ''Persönlichkeitskarten'' oder ähnliche werden in vielen Systemen durch numerologische Methoden ermittelt.
 
=== Kabbala ===
Obwohl vermutlich unterschiedlichen Ursprungs gibt es eine Theorie, die eine Beziehung zu den jüdischen okkulten Lehren der [[Kabbala]] herstellen will. Die augenfälligste Verbindungsmöglichkeit zwischen Kabbala und dem Tarot ist der kabbalistische [[Lebensbaum (Kabbala)|Baum des Lebens]], der aus zehn Punkten, den sogenannten [[Sephiroth]], mit 22 Verbindungen besteht, die den 22 Buchstaben des [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabets]] entsprechen. Diese 22 Verbindungen können beim Tarot mit den 22 Arkana in Beziehung gesetzt werden, und die zehn sogenannten Sephiroth mit den Werten der Zahlenkarten.
 
{| class="wikitable"
|-
!Der kabbalistische Baum des Lebens
!Die Sephiroth
|-
|[[Datei:TreeOfLive_wNo.png]]
| I - Kether - Krone <br /> II - Chokmah - Weisheit <br /> III - Binah - Verstehen <br /> IV - Chesed - Liebe <br /> V - Geburah - Strenge <br /> VI - Tiphareth - Essenz<br /> VII - Netzach - Sieg <br /> VIII - Hod - Glanz <br /> IX - Yesod - Fundament <br /> X - Malkuth - Königreich
|-
|colspan="2" | Die Zahlen an den Pfaden entsprechen den Nummern der großen Arkana.
|}
 
Die auf das Tarot angewandten kabbalistischen Lehren entstammen zumeist einer langen Tradition der christlich/westlichen Rezeption der Kabbala. Studenten der jüdischen Kabbala, zu deren Studium unter anderem Hebräisch-Kenntnisse unabdinglich sind, weisen häufig auf Widersprüche zwischen dieser christlichen Tradition und der ursprünglichen jüdischen Kabbala und ihrer Weiterentwicklung hin.
 
=== Astrologie ===
Auch zur westlichen [[Astrologie]] werden in vielen Deutungssystemen des Tarot Verbindungen hergestellt. Ebenso gibt es einzelne Decks, die entsprechende Verbindungen zu anderen astrologischen Systemen herstellen; auf diese soll hier aber nicht eingegangen werden. Meist werden den einzelnen Karten die Tierkreiszeichen, Planeten und/oder astrologische Häuser zugeordnet, oft auch eines der vier Elemente, mit denen auch die Astrologie arbeitet. Deren Eigenschaften werden dann in die Deutung der jeweiligen Karte mit einbezogen. Allerdings herrscht keineswegs Einigkeit darüber, welches Zeichen zu welcher Karte gehört, und selbst einen Überblick zu geben würde den Rahmen des Artikels bei weitem sprengen.
 
=== Weitere Systeme ===
Beispiele für andere Systeme, die häufig oder gelegentlich mit dem Tarot in Verbindung gebracht werden, sind [[Runen]], das [[I Ging]], die [[Kelten|keltische]] [[Mythologie]], die [[ägyptische Mythologie]], neuerdings auch [[Engel]] und viele andere mehr.
 
== Legen und Lesen der Karten ==
=== Vorbereitung ===
Während viele Menschen sich auf das Lesen der Karten mit ausführlichen Ritualen, die etwa Kerzen, Musik und/oder Meditationen beinhalten können, vorbereiten, verzichten andere größtenteils oder völlig darauf. Eine gewisse Konzentration gilt aber allgemein als ratsam.
 
Deck und Legesystem sollten entsprechend der Fragestellung ausgewählt werden; dies ist jedoch, insbesondere was das Deck angeht, eine sehr subjektive Entscheidung, für die keine Regeln existieren.
 
Ebenfalls eine persönliche Entscheidung ist es, ob man beim Mischen der Karten bestimmten Ritualen oder Methoden folgt. Wenn man mit umgekehrten Karten arbeiten möchte, ist es notwendig, eine Methode zum Mischen der Karten zu wählen, bei der umgekehrte Karten vorkommen können; dies kann beispielsweise durch Abheben und Umdrehen von Karten geschehen.
 
=== Legesysteme ===
<!--Die Darstellung der Legesysteme wurde übernommen von https://web.archive.org/web/20111017085431/http://www.tarotonline.de/legesysteme.
Muss mit ordentlichen Belegen umgeschrieben werden. -->
Egal, zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deuten möchte, wenn man sich nicht darauf beschränken möchte, jeweils nur eine einzelne Karte auszuwählen, und diese zu interpretieren, benötigt man ein Legesystem. Ein Legesystem ist jedes System, in dem bestimmte Plätze bestimmt werden, und diesen Plätzen eine bestimmte Bedeutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zwei Karten bestehen, andere Legesysteme beziehen mehr Karten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig dabei gilt nicht, sich an ein bestimmtes System zu halten, sondern ein zur Fragestellung passendes auszuwählen, oder selbst eines festzulegen. Daher ist die Anzahl der möglichen Legesysteme unbegrenzt.
 
Als Beispiele hier ein paar bekannte Legesysteme.
Die erste mit drei Karten und einigen möglichen Bedeutungen der Positionen, und die zweite ''Keltisches Kreuz'', die am häufigsten beschriebene Legemethode.
 
==== Legen mit drei Karten ====
Die einfachste Art, Karten zu legen. Soll in der Denkweise der Tarot-Praktizierenden geeignet sein, um für einen selbst Tagesvorhersagen zu treffen oder kleinere Fragen zu beantworten.
 
{|
|-
|[[Datei:3-Card-Spread.svg|240px]]
|
# Vergangenheit
# Gegenwart
# Zukunft
|
# Ich
# Partner/in
# Umwelt
|
# Was spricht dafür
# Was spricht dagegen
# Was passiert, wenn ich es tue
|}
 
==== Das keltische Kreuz ====
Eines der ältesten und bekanntesten Legearten. Durch die hohe Anzahl an gelegten Karten und der umfangreichen Fragemöglichkeiten soll sich diese sehr ausführliche Legeart für alle Fragen anbieten. Falls man unsicher sei, welche Legeart zu wählen ist, solle das keltische Kreuz verwendet werden.
{|
|-
|[[Datei:Celtic Cross Spread - Banzhaf.svg|240px]]
|
# Ausgangssituation
# Weitere Einflüsse
# Bewusste Aspekte (Rationales)
# Unbewusste Aspekte (Emotionales)
# Jüngere Vergangenheit
# Nähere Zukunft
# Selbst
# Umwelt
# Hoffnungen und Ängste
# Ergebnis
||
# Darum geht es
# Das kommt hinzu
# Das wird erkannt
# Das wird gespürt
# Das hat dahin geführt
# So geht es weiter
# So sieht es der Fragende
# So sehen es die anderen
# Das erwartet oder befürchtet der Frager
# Dorthin führt es
|}
 
Es gibt diverse Variationen des ''Keltischen Kreuzes''. Während das eigentliche Legemuster bei all diesen Variationen gleich ist, bestehen insbesondere hinsichtlich der Reihenfolge und Bedeutung der Karten 3–6 Differenzen.
 
==== Der Kompass ====
Beim Kompass hat man eine einfache Tendenzlegung. Diese Legeart ist aber beliebig erweiterbar und kann daher zu einer sehr guten Entscheidungshilfe werden. Die Legart wird gerne verwendet, wenn man vor der Kartenlegung schon vermutet, dass neue Fragen während dieser hinzutreten werden.
{|
|-
|[[Datei:4-Card-Spread.svg|240px]]
|
# Das ist die Frage
# Nahe Zukunft
# Andere und Umfeld
# Zukunft (auf längere Sicht)
|}
==== Das Kreuz / Der nächste Schritt ====
Das Kreuz gibt eher eine prägnante Interpretation wieder, die häufig in die richtige Richtung weist. Die Fragestellung kann hier zahlreich umgestellt werden, um somit immer neue Interpretationen der Karten zu ermöglichen. Sie wird gerne verwendet, um einen Trendverlauf oder eine Tendenz zu erkennen.
 
{|
|-
| [[Datei:Simple-Cross-Spread.svg|240px]]
|
# Die Frage / Hier stehst Du
# Das sollte nicht getan werden / Das ist jetzt nicht wichtig
# Das sollte getan werden / Das ist wichtig
# Dahin führt der Weg / Dahin führt es
|}
 
==== Das Liebesorakel ====
Das Liebesorakel ist angelehnt an das Kreuz, jedoch genau zugeschnitten auf Fragen rund um das Thema Partnerschaft. Mit der Position drei erhält man hier zudem eine Karte die auf den Partner eingeht. Hier kann man sehr genaue Legungen für alle Liebes- und Partnerschaftsfragen durchführen.
{|
|-
| [[Datei:Banzhaf-Liebesorakel-Spread.svg|240px]]
|
# Die Frage
# Innerliche Beweggründe
# Wie der Andere dazu steht
# Was der Ratschlag ist
|}
 
== Rezeption ==
<!--bitte genau benennen, was belegt werden soll. Diskussionsseite nutzen!!-- ~~~~-->
Insbesondere gegen die ''divinatorische'' Nutzung des Tarots wird häufig, wie gegen alle anderen Arten der [[Wahrsagung|Wahrsagerei]], eingewandt, dass es für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse keinen Beweis gebe. Allerdings gehen die meisten neueren Autoren und Tarot-Leser davon aus, dass das Tarot ohnehin nicht unumgängliche und überraschend eintretende Ereignisse vorhersagen könne, sondern lediglich Tendenzen anzeige; etwa im Sinne von: „Wenn sich an der Situation nichts ändert, wird X eintreten.“
 
Das Tarot wird, wie andere Wahrsage- und Beratungsmethoden auch, gelegentlich zum [[Wikipedia:Betrug|Betrug]] missbraucht, etwa um „Schutz[[amulett]]e“ gegen angebliche „Verhexungen“ zu verkaufen, oder auch nur weitere Sitzungen. Gerade bei telefonischen Beratungen kommt es auch vor, dass nicht für jeden Anrufer tatsächlich die Karten gelegt werden, sondern die Berater einige wenige vorgefertigte Legungen vorliegen haben, die dann einfach vorgetragen werden, unabhängig von Frage und Fragesteller.
 
Weiterhin wird das Tarot, insbesondere von religiösen Gruppen, häufig mit [[Magie|magischen]] Praktiken oder [[Satanismus]] in Verbindung gebracht. Dies geht nicht zuletzt auf [[Aleister Crowley]] zurück.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Tarot}}
* {{WikipediaDE|Tarot}}
* {{WikipediaDE|Tarock}}
* {{WikipediaDE|Wahrsagekarten}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3; '''Tb 601''', ISBN 978-3-7274-6011-1 {{Schriften|013}}
#Rudolf Steiner: ''Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen'', [[GA 16]] (2004), ISBN 3-7274-0160-5; zusammen mit [[GA 17]] in '''Tb 602''', ISBN 978-3-7274-6021-0 {{Schriften|016}}
#Rudolf Steiner/Ita Wegman: ''Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen'', [[GA 27]] (1991), ISBN 3-7274-0270-9; '''Tb 701''', ISBN 978-3-7274-7010-3 {{Schriften|027}}
#Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990), ISBN 3-7274-0952-5 {{Vorträge|095}}
#Rudolf Steiner: ''Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis'', [[GA 100]] (1981), ISBN 3-7274-1000-0 {{Vorträge|100}}
#Rudolf Steiner: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
#Rudolf Steiner: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
#Rudolf Steiner: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000), ISBN 3-7274-1090-6 {{Vorträge|109}}
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}
#Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994), ISBN 3-7274-1430-8 {{Vorträge|143}}
#Rudolf Steiner: ''Mitteleuropa zwischen Ost und West'', [[GA 174a]] (1982), ISBN 3-7274-1741-2 {{Vorträge|174a}}
#Rudolf Steiner: ''Die Weltgeschichte in anthroposophischer Beleuchtung und als Grundlage der Erkenntnis des Menschengeistes'', [[GA 233]] (1991), ISBN 3-7274-2331-5 {{Vorträge|233}}
#Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}


{{GA}}
=== Tarot-Handbücher ===
(Sämtliche Werke sind absolut empfehlenswert. Es handelt sich um "die" Standardliteratur zum Thema schlechthin.)
* [[Akron (Okkultist)|Akron]], [[Hajo Banzhaf]]: ''Der Crowley-Tarot'' (mit [[Akron (Okkultist)|Akron]]). Hugendubel, München 2004, ISBN 3-7205-2514-7, ISBN 3-7205-2515-5 (mit Crowley-Tarot-Deck)
* [[Hajo Banzhaf]], [[Brigitte Theler]]: ''Schlüsselworte zum [[Aleister Crowley|Crowley]]-Tarot'' (mit [[Brigitte Theler]]). Hugendubel, München 1998; Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-21524-2.
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Tarot-Handbuch''. Hugendubel, München 1986; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-21503-X.
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Schlüsselworte zum Tarot''. Goldmann, München 1990, ISBN 3-442-12077-2, ISBN 3-442-12126-4 (inkl. Kartenset)
* [[Hajo Banzhaf]]: ''[https://www.amazon.de/Gut-beraten-mit-Tarot-Tarot-Karten/dp/3442337488/ref=sr_1_7?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&keywords=Tarot+Waite&qid=1567580423&s=gateway&sr=8-7 Gut beraten mit Tarot. Set / Buch mit 78 Rider-Waite-Tarotkarten]'' arkana, 6. Aufl. München 2005
* [[Arthur Edward Waite]]: ''Pictorial Key to the Tarot'' (1910)
* [[Arthur Edward Waite]]: ''[[Der Bilderschlüssel zum Tarot (Buch)|Der Bilderschlüssel zum Tarot. Fragmente einer geheimen Tradition unter dem Schleier der Weissagekunst]]''. Urania-Verlag, Waakirchen 1978, ISBN 3-921960-01-0.
 
=== Tarot-Hermeneutik ===
* Bernd A. Mertz: ''Lebenshilfe durch Kartenlegen'', Falken Vlg., Niedernhausen/Ts. 1995, ISBN 3-8068-1227-6 (anhand der Großen Arkana des Ansata Tarots)
* Eckhard Graf: ''Mythos Tarot - historische Fakten'', Param Verlag, Alberstedt 1989, ISBN 3-88755-004-8. (Geschichtliches Standardwerk über Mythen des esoterischen Tarots)
* Thomas Körbel: ''Hermeneutik der Esoterik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zum Verständnis von Parareligiosität''. Reihe: ''Religion und Biographie'' Bd. 6, Münster 2001; 456 S. ISBN 3-8258-5378-0. (Rezension Dr. Matthias Pöhlmanns, EZW-Referat Esoterik, Okkultismus, Spiritismus: ''Thomas Körbel, Hermeneutik der Esoterik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zum Verständnis der Parareligiosität, Münster/Hamburg/London 2001 (= Religion und Biographie 6), in: Theologische Literaturzeitung 129, Heft 4/2004, 366-367'')
* Hildegard Piegeler: ''Tarot . Bilderwelten der Esoterik'', Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-4934-4
* Rachel Pollack: ''Tarot - 78 Stufen der Weisheit'', Knaur, München 1985, ISBN 3-89060-508-7
* Ralph Tegtmeier: ''Tarot - Geschichte eines Schicksalsspiels'', DuMont, Köln 1986, ISBN 3-7701-1682-8
 
=== Astrologie und Tarot ===
* Bernd A. Mertz und Paul Struck: ''Astrologie und Tarot'', Ansata Vlg., Interlaken; 3. Auflage, März 1997, ISBN 3715700939
 
=== Tarot & Psychologie (wissenschaftliche Literatur) ===
* Marion Guekos-Hollenstein: ''Zur psychologischen Deutung des Tarock-Spiels''. Dissertation an der Philosophischen Fakultät I der Universität Zürich 1978.
* In überarbeiteter Form als Taschenbuch erhältlich unter dem Titel: ''Quellen des Tarot - Unbekannte Schätze in den 22 Großen Arkana''. Verlag, Verlagsort Erscheinungsjahr, ISBN 3-933939-06-2.
 
=== Kritische Literatur ===
* Valentin Tomberg: ''Der wandernde Narr - Die Liebe und ihre Symbole - Eine christliche Tarot-Meditation.'' Französischer Originaltext mit deutscher Übersetzung von Wilhelm Maas. Herausgegeben von Friederike Migneco und Volker Zotz. Luxemburg (Kairos Edition) 2007, ISBN 2-9599829-5-9 (Der Autor Valentin Tomberg, der "Anonymus d’Outre-Tombe" des von Kriele und Spaemann herausgegebenen Buchs, legt hier eine kompaktere Fassung seiner Tarot-Meditationen vor.)
* Martin Kriele u. Robert Spaemann (Hrsg.): ''Die großen Arcana des Tarot. Meditationen des Valentin Tomberg|Anonymus d’Outre-Tombe'', Herder, Basel 1989, 4 Bd., ISBN 3-906371-01-8. (Christliche Hermetik. Interdizplinäre Arbeit über Tarot, welche Theologie, Gnosis, Hermetik und Psychologie verbindet. Bisher nichts damit Vergleichbares.)
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Tarot cards|{{PAGENAME}}}}
* [http://www.fhab.de/rudolf-steiner_taro Rudolf Steiner über das Tarot]
* [https://www.ewigeweisheit.de/geheimwissen/tarot/geschichte-des-tarot Geschichte des Tarot] Website
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
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Version vom 2. Dezember 2019, 23:54 Uhr

Karte I: Der Magier

Tarot (maskulinum oder neutrum, ausgesprochen [ta'ro:][1]) ist ein 78-Blatt-Kartensatz, der zu psychologischen und divinatorischen Zwecken verwendet wird. Er wird eingeteilt in die 22 großen Arkana und die 56 kleinen Arkana. Arcanum steht lat. für Geheimnis, es leitet sich von arca ab, welches Kiste bedeutet (was in einer Kiste liegt, ist von außen unsichtbar, und damit geheim).

Die Geschichte der im Artikel Tarock gesondert behandelten Tarotspielkarten war bis Ende des 18. Jahrhunderts mit den als Deutungswerkzeug benutzten Tarots identisch. Seitdem enthalten Decks, welche explizit als Deutungswerkzeuge gedacht sind, zunehmend symbolische Inhalte.

Das Buch des Thot

Rudolf Steiner führt den Ursprung des Tarot auf das legendäre «Buch des Thot» zurück. Schon 1781 hatte Antoine Court de Gébelin die Symbole des Marseiller Tarots als Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot gedeutet. Beweise aus der Ägyptologie gibt es dafür nicht, weshalb vielfach der ägyptische Ursprung des Tarot bestritten wird.

„Das Buch des Thot bei den Ägyptern bestand aus 78 Karten, die die Weltengeheimnisse enthielten. In der ägyptischen Einweihung kannte man dieses sehr wohl. Die Karten zum Kartenspiel rühren davon her. Die Bezeichnung König, Ritter, Turmwächter, Feldherrn sind okkulte Bezeichnungen.“ (Lit.:GA 265, S. 361)

„Diejenigen, die eingeweiht waren in die ägyptischen Mysterien, verstanden das Zeichen

Tarok-Zeichen
Tarok-Zeichen

(das Symbol für Tarot) zu lesen. Sie verstanden auch das Buch Thot zu lesen, das aus 78 Kartenblättern bestand, in welchen alle Weltgeschehnisse vom Anfang bis zum Ende, von Alpha bis Omega, verzeichnet waren und die man lesen konnte, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge verband und zusammensetzte. Es enthielt in Bildern das Leben, das zum Tode erstirbt und wieder aufsprießt zu neuem Leben. Wer die richtigen Zahlen und die richtigen Bilder miteinander vereinen konnte, der konnte in ihm lesen. Und diese Zahlenweisheit, diese Bilderweisheit, wurde seit Urzeiten gelehrt. Sie spielte auch noch im Mittelalter eine große Rolle, zum Beispiel bei Raimundus Lullus, doch heute ist nicht mehr viel davon vorhanden.“ (S. 362)

Geschichte

Etymologie des Wortes „Tarot“

Gesichert ist folgendes: Das Wort „Tarot“ stammt aus dem Französischen und ist der Name eines Kartenspieles, welches auch „Tarocchi“ (italienisch), „Tarock“ (deutsch) oder „Troccas“ (rätoromanisch) genannt wird.[2] Bei der italienischen, deutschen und rätoromanischen Bezeichnung heißen die Trümpfe ebenso: Bsp. Das Wort „Tarocci“ ist gleichbedeutend mit dem Wort „Trumpf“. Im französischen Sprachraum ist dies nicht der Fall. Ob nun „Tarot“ dieselben Wurzeln hat wie „Tarocci“ und „Tarock“ kann nicht restlich aufgeklärt werden. Einige Autoren gehen von einer gemeinsamen Herkunft aus, denn die Namen „Taraux“ und „Tarocchi“ erscheinen erstmals im Jahre 1505 parallel sowohl in Frankreich als auch in Ferrara, Italien, andere frühe Erwähnungen folgten in Ferrara.[3]. Andere Autoren verweisen auf die Möglichkeit, dass das Wort vom französischen „tarotée“ abstammen könne, was übersetzt „kariert“ heißt und so auf die Kartenrückseite verweist.[4] Eine andere Erklärung stammt ebenso aus dem französischen Sprachgebrauch: Viele Spielkarten hatten häufig eine silberne Umrahmung mit einem spiralförmigen Band aus feinen Punkten. Diese Punkte oder Löcher wurden „tares“ genannt. Karten mit solchen „tares“ wurden dann „tarots“ genannt.[4]

Die Unsicherheit der Wortherkunft führte bei Esoterikern zu weiteren Deutungen:

So wies angeblich der französische Gelehrte Wilhelm Postel im 16. Jahrhundert darauf hin, dass die vier Buchstaben T-A-R-O auf einer Kreislinie geschrieben ein Endloswort ergeben: T-A-R-O-T. Starten wir bei R, erhalten wir R-O-T-A, was entweder lateinisch Rad heißt oder auch der Begriff für das höchste römische Gericht in der katholischen Kirche (römische Kurie) ist, welches ein ordentliches päpstliches Gericht für Berufungen in kirchlichen Prozessen darstellt und sich vorwiegend mit Ehesachen beschäftigt (nach dem Rad-Mosaik des Sitzungssaales). Entgegengesetzt der Lesrichtung ergeben sich die Worte T-O-R-A, welches das heilige Buch unter anderem im Judentum ist oder O-R-A-T, was für die Glaubensrichtlinie der christlichen Religionen steht (lat.: er/sie/es betet)[5]. Jedoch erscheint dieses Schlüsseldiagramm nur in der 1646 A. von Frankenberg Ausgabe von Postels „Clavis“; es erscheint in keiner Edition, die zu Postels Lebzeiten veröffentlicht wurde (erste Ed. 1547). [6]

Geschichte der Spielkarten

Der Narr in einem Blatt des 15. Jahrhunderts

"1781 schrieb der französische Mystiker Antoine Court de Gebelin: >>Man nimmt an, daß alle alten Weisheiten verloren gingen, als die Bibliothek von Alexandria niederbrannte. Doch das stimmt nicht. Ein Buch ist den Flammen entgangen. Es wurde auf achtundsiebzig Seiten niedergeschrieben, die in fünf Klassen unterteilt sind.<< De Gebelin sprach vom Tarot. Er vertrat die Ansicht, die 22 Karten der Großen Arkana repräsentierten die weltlichen und geistigen Führer des Alten Ägypten. Die restlichen 56 Karten sind in vier Gruppen unterteilt, von denen er annahm, daß sie für die vier Klassen der ägyptischen Gesellschaft stünden. König und Militär tragen das Schwert, die Priester den Kelch, die Bauern den Stab und die Händler und Geschäftsleute die Münzen."[7]

Auch nach einer Legende des französischen Mystikers Papus ist der Tarot im alten Ägypten entstanden: Das alte ägyptische Reich stand einst vor einigen tausende Jahren vor der Bedrohung, zerstört zu werden. Die Weisen des Landes berieten deshalb, wie das Jahrtausende alte Wissen des Reiches vor der Zerstörung bewahrt werden könne.

Der Vorschlag, es in Zeichen und Symbolen in die Wände der Pyramiden einzumeißeln, wurde verworfen, da auch die stärksten Mauern von Menschenhand erbaut und vergänglich seien. Auch der Vorschlag, die zehn weisesten und klügsten Köpfe des Landes in die Geheimnisse einzuweihen, die es dann anderen weitergeben könnten, fand keine Zustimmung, da schon oft aus einem Weisen ein Narr geworden sei.

So einigte man sich darauf, das Wissen und die Weisheit dem Laster anzuvertrauen, da dieses alle Schwankungen und Veränderungen der Zeit überdauere. So ging man daran, das gesamte Wissen in Bildern auf Spielkarten zu zeichnen, die dann dem Volk übergeben wurden, damit es seinen Lastern und Leidenschaften fröne.[8]

Spielkarten sind in Europa seit dem Ende des 14. Jahrhunderts bekannt, wie sich aus urkundlichen Erwähnungen von 1367, Bern, und etwas später ergibt. Sie scheinen sich sehr schnell über ganz Europa verbreitet zu haben, wie man aus Erwähnungen schließen kann, die sich meist auf Verbote des Kartenspiels beziehen. Über die Gestaltung und die Anzahl dieser Karten ist nur wenig bekannt, wesentliche Information gibt allein ein Text des Johannes von Rheinfelden 1377 aus Freiburg im Breisgau, der neben anderen Versionen als grundlegendes Spiel das immer noch geläufige 4x13-Blatt nennt, wobei hauptsächlich König, Ober und Unter („Marschälle“) als Hofkarten genannt werden, aber Damen oder Königinnen auch schon bekannt sind.

Es wird vermutet, dass zunächst aus der islamischen Welt im 14. Jahrhundert ein Satz von 52 Spielkarten nach Europa kam, der aus vier Farben bestand und den Karten der kleinen Arkana entspricht. Die Herkunft der 22 Karten der großen Arkana ist keineswegs „ungeklärt“ (widersprüchlich zu vielen Internetverlautbarungen und Tarotbüchern), sondern in vielen Details dokumentiert und bekannt.

Weit vor diesem Zeitpunkt (die oben genannte Jahreszahl 1505, in der Taraux und Tarocchi, nicht aber Tarot erwähnt wird) sind jedoch schon sehr viele Tarotkarten und Tarot-ähnliche Kompositionen entweder als tatsächliche Spielkartenblätter oder durch Dokumente belegt - nur die Bezeichnung „Tarot“ fehlte. Stattdessen wurde der Begriff „Trionfi“ benutzt (in unterschiedlichen Formen - triumphi, ludus triumphorum etc.). Das älteste „Trionfi-Spiel“ (es wurde allerdings erst im Jahre 1449 so genannt) entstand im Zeitraum 1418 - 1425, vermutlich 1424/1425 und war zugleich das vielleicht teuerste aller Zeiten und kostete 1500 Dukaten (dieser Preis wird 1447 genannt). Es ist von drei verschiedenen Quellen belegt: einem Begleitbuch, das spätestens 1425 verfasst wurde, das das Spiel beschreibt, einem Brief von 1449, der Erwerb und Versand des Spiels zum Gegenstand hat und der Notiz in einer Vita des Filippo Maria Visconti 1447, der den unglaublich anmutenden hohen Preis nennt. Das Spiel hatte (vermutlich) insgesamt 60 Karten, und 16 von ihnen zeigten griechische Gottheiten und damit keineswegs Motive, die man generell den Tarotkarten zuordnet. Der Maler ist bekannt: Michelino da Besozzo, den manche seiner Zeitgenossen für den besten Maler ihrer Zeit hielten. Das Spiel selbst ist verloren.[9]

Die älteste Benutzung des Wortes „Trionfi“ in Zusammenhang mit Spielkarten ist für Februar 1442 in Ferrara belegt, als der Maler Sagramoro (schon vorher mit Spielkartenaufträgen beschäftigt), Geld für die Produktion von vier Trionfi-Blättern empfing[10]. Ein anderes früheres Dokument vom 1. Januar 1441 benutzt den Ausdruck „Trionfi“ noch nicht, es scheint sich beim produzierten Gegenstand (Sagramoro ist wieder der Maler) aber um 14 spezielle Karten zu handeln, die „Trionfi-Karten-Charakter“ haben.[11] Im Oktober 1441 wird eine Trionfi-Karten-Produktion zu einer Hochzeit vermutet - diese Karten haben sich teilweise erhalten (67 Karten) und befinden sich heute im Cary-Yale-Museum (als Visconti di Modrone oder Cary-Yale-Tarocchi bezeichnet).[12][13] Es hatte - soweit erkennbar - nur teilweise Trumpf-Motive, die im sogenannten Standard-Tarot benutzt werden und es wich von der Standard-Struktur ab (es gab zusätzliche Hofkarten, weibliche Pagen und weibliche Ritter). Aus spezifischen Gründen wird vermutet, dass dieses Spiel eine 5x16-Struktur hatte.[14]

Ein weiteres Spiel (Brera-Brambilla-Tarocchi) ist ebenfalls dieser frühen Periode zuzuordnen, da sich aber nur zwei Trümpfe erhalten haben, liefert dieser Fund nur wenig Informationen.

In allen dieser frühen Erwähnungen und noch vorhandenen Produkte (1424/1425 und 1441/1442) ist entweder der Mailänder Herzog Filippo Maria Visconti (1392 - 1447) verwickelt oder dessen Tochter Bianca Maria, die im Winter 1440/1441 zu einem halbjährigen Besuch in Ferrara weilte[15] und anscheinend die Spiel- und Gestaltungs-Idee nach dorthin transportierte.

Nach diesen frühen Erwähnungen folgen weitere Dokument-Notizen zu Trionfi-Spielen erst im Jahre 1450 und kurz darauf, dann aber gehäuft und gleich an mehreren Orten parallel (aus diesem Zusammenhang kann vermutet werden, das das eigentliche Tarotspiel in diesen beiden fürstlichen Familien - Este in Ferrara und Visconti in Mailand - seinen Anfang fand).

1450 wird es für Mailand, Ferrara und Florenz erwähnt und im Jahre 1452 in Siena. Im gleichen Jahr zeigt Sigismondo Malatesta (Rimini) Interesse an einer Trionfikarten-Produktion in Cremona (gehörte zu Mailand und war eine persönlich bevorzugte Stadt der Herzogin Bianca Maria Visconti. Ein überliefertes Spiel, das sogenannte Pierpont-Morgan-Bergamo-Tarocchi (auch Visconti-Sforza-Tarocchi) wird diesem Jahr 1452 zugeordnet und es diente lange als Argument, dass das Tarotspiel jetzt nun vollständig sei. In der Komposition fehlen nur vier Karten insgesamt und von 22 Sonderkarten nur zwei - man nahm an, dass vier Karten verloren gingen (von den Originalen befinden sich 35 in der Pierpont Morgan Library, 26 in der Accademia Carrara, 13 in der privaten Sammlung der Familie Colleoni in Bergamo (der Teufel, der Turm, die Drei der Schwerter und der Ritter der Münzen fehlen).

Nähere Analysen ergaben jedoch, dass dieses Spiel von zwei verschiedenen Künstlern produziert wurde, 6 der 20 Trumpfkarten stammen von anderer, späterer Hand. Lange Zeit hat man diesen Umstand mit „verloren gegangen“ und „ersetzt“ interpretiert… heute tritt als alternative Ansicht daneben, das es nur ein Spiel mit 5x14-Struktur gab, dass später erweitert wurde.[16] Ein (späteres) Dokument von 1457 spricht eindeutig von 70 (= 5x14) Trionfi-Karten, nicht von 78.[17]

Der Schritt zum Spiel mit 22 Trumpfkarten, dem heutigen Standard-Spiel mit Turm und Teufel wird für die Periode 1460-1470 vermutet.[18] Vermutlich erst in dieser späten Periode fand das Spiel zur Massenproduktion, eine Entwicklung, die die zunehmende Verbreitung von Druck- und Vervielfältigungstechniken in dieser Zeit in Italien begleitete. Im Zeitraum 1490-1510 entwickelte sich in Lyon (Frankreich) eine erfolgreiche Spielkarten-Export-Struktur, das Tarot als Spiel nahm an dieser Entwicklung teil.

Michael Dummett zitiert in seinem Buch 'The Game of Tarot' den Kartenforscher Allmande: „Die Wiederauferlegung der Steuer im Jahre 1622 provozierte einen neuen Protest von den "maistres et ouvriers de cartes et tarotz" von Lyon im Jahre 1623, welche sagten, dass einige schon in die Schweiz oder nach Besançon ausgewandert sind um der Steuer zu entfliehen, und, ganz besonders, dass der Herzog von Savoyen schon viele Kartenmacher an Turin und Chambéry verloren hat. Den Lyoneser Kartenmachern, glücklicher als ihre Kollegen in Rouen, gelang es die Steuer für Lyons im Jahre 1623 rückgängig zu machen.[19] Ihre Gesetze wurden im Jahre 1650 verbessert; Artikel 9 bezog sich weiter auf den "taros".[20][21]

Tarot (Tarock, Tarocchi) als Spiel wurde ein international verbreitetes Erfolgsprodukt im 18. Jahrhundert, das Interesse ließ im 19. Jahrhundert wieder nach. Umso erfolgreicher wurde die Benutzung als Wahrsageinstrument, die Ende des 18. Jahrh. einsetzte und ihre höchste Blüte in der Jetztzeit hat.

Die schriftliche esoterische Tradition der Tarot-Karten beginnt erst 1781, als Antoine Court de Gébelin, ein Schweizer Geistlicher und Freimaurer, das Buch Le monde primitif, anlyse et comprare avec le monde moderne veröffentlichte; eine populäre Abhandlung über religiöse Symbole und ihres modernen Gebrauchs. Gébelin wies als erster auf die Symbole des Marseiller Tarots hin, die er als Zeichen der Mysterien der ägyptischen Gottheiten Isis und Thot deutete. Beweise dafür konnte die Ägyptologie nicht liefern, dennoch ist diese Theorie auch heute noch weit verbreitet.

Einflussreicher war die „Entdeckung“ des Tarots durch okkultistisch-esoterische Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den westlichen Nationen entstanden. Vor allem Eliphas Lévi in seinem 1854 veröffentlichten Werk Dogme et Rituel de la Haute Magie (dt.: Transcendentale Magie) sowie der von ihm beeinflusste Hermetic Order of the Golden Dawn (Hermetischer Orden der goldenen Morgenröte; im Folgenden Golden Dawn) haben maßgeblich zur Verbreitung des Tarots als Deutungssystem beigetragen. Insbesondere im Golden Dawn wurde viel Wert auf den Tarot als Werkzeug der Selbsterkenntnis gelegt. Eine rein divinatorische Nutzung des Tarots lehnten beide ab.

Auf Levi geht auch maßgeblich die Zusammenführung des Tarots mit Elementen der Kabbala und den vier Elementen der Alchemie zurück. Gébelins Idee des ägyptischen Ursprungs des Tarots behalten sowohl Levi als auch der Golden Dawn bei.

Innerhalb des Golden Dawns war das Tarotdeck von Oswald Wirth (1889) sehr einflussreich; dieses Deck enthält nur die großen Arkana. Es beruht auf dem Marseille-Tarot, erweitert diesen aber um kabbalistische und esoterische Symbole. Sowohl Arthur Edward Waite als auch Aleister Crowley (siehe unten) waren Mitglieder des Golden Dawn.

Der Aspekt des Tarot als Initiationsweg wurde erstmal im Golden Dawn intensiv betont und lässt sich zum Beispiel anhand des Rider-Waite-Tarot studieren (zu den einzelnen Decks siehe unten). Noch stärker tritt er beim Crowley-Thoth-Tarot zu Tage, das deutliche Bezüge zum Ordo Templi Orientis (OTO) aufweist. Crowley weist im Buch Thoth darauf hin, Teile der Symbolik könnten nur durch OTO-Mitglieder bestimmter Grade erfasst werden.

Tarot-Decks

Als Satz oder Deck bezeichnet man eine zusammengehörige, vollständige Ausgabe der Tarotkarten. Es gibt mehrere hundert solcher Decks, welche sich teilweise nur in Details, teilweise aber sehr erheblich voneinander unterscheiden. Insbesondere neuere oder spezielle Decks werden häufig in Kombination mit einem erläuternden Buch angeboten.

Gelegentlich werden auch Kartensätze als Tarot angeboten, deren Struktur und Abbildungen mit dem eigentlichen Tarotsystem nichts zu tun haben, so z. B. Lenormandkarten, Kipperkarten oder Wahrsagekarten anderer Systeme.

Ein Tarot-Deck besteht zumeist aus 78 Karten. Diese Zahl entspricht der Summe der ersten zwölf Zahlen (1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11+12 = 78). Da die Zahl 12 für Vollständigkeit steht, wird die Zahl 78 als das große Ganze angesehen. Einige wenige Decks weichen von dieser Zahl ab, so hat z. B. das Universal-Tarot von Maxwell Miller nur 74 Karten, da sich der Künstler aus astrologischen und numerologischen Gründen entschloss, die Pagen-Karten zu entfernen. Außerdem gibt es Ausgaben, welche aus 80 Karten bestehen, da beim Druck der Karten die Papierbögen 80 Karten ergeben. Gelegentlich werden daher die beiden überzähligen Karten mit weiteren Bildern, bei einigen Ausgaben des von [Wikipedia:[Aleister Crowley|]] entworfenen Thoth-Decks z. B. mit verworfenen Entwürfen für den Magier, bedruckt. Manche Deutungssysteme beziehen diese Karten, die vom Schöpfer des Decks nicht als Teil des Decks betrachtet wurden, in die Auslegung mit ein. Weiterhin gibt es einige Decks, die lediglich aus den 22 Trumpfkarten der großen Arkana bestehen (beispielsweise das Ansata-Tarot).

Die 78 Karten teilen sich in die sogenannte große und kleine Arkana, gelegentlich auch „das große und kleine Arkanum“ genannt (von lat. arcanum Geheimnis). Mehr zu den Arkana und den einzelnen Karten weiter unten.

Die drei bekanntesten und einflussreichsten Decks sind das Marseille-, das Rider-Waite- und das Crowley-Tarot.

Die Hohepriesterin im Marseille-Tarot

Marseille-Tarot

Dem heutigen Tarot de Marseille sehr ähnliche Decks stammen bereits aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Das heute als Marseille-Tarot bekannte Deck stammt aus dem Jahre 1760 und kommt aus der Kartenmanufaktur von Nicolas Conver aus Marseille. Die Bilder gehen auf alte Holzstiche zurück, und sind lediglich in blau, rot, gelb und grün koloriert. Dadurch wirken sie sehr „alt“ und oft grobschlächtig. Trotzdem erinnert diese Farbkonstellation an die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde, die von tragender Bedeutung auch im heutigen Tarot sind. Die Karten des kleinen Arkanums enthalten lediglich die entsprechende Anzahl der Symbole in den italienischen Farben.

Ein aus dieser Tradition entwickeltes Deck ist das Tarot de Besançon bei dem die Karten Die Päpstin und Der Papst in Jupiter und Juno umbenannt wurden. Dies gilt auch für das Nachfolgedeck namens 1JJ. Mit diesem werden die Schweizer Tarock-Varianten gespielt – Troccas im romanischsprachigen Teil des Kantons Graubünden und Troggu im deutschsprachigen Teil des Kantons Wallis.

Ein anderes Deck, welches sich in ihrer Ausführung eng an das Marseille-Tarot anlehnt, ist das oben erwähnte Oswald-Wirth-Tarot.

Rider-Waite-Tarot

Dieses Tarot wurde 1910 veröffentlicht. Es wurde geschaffen von Arthur Edward Waite zusammen mit der amerikanischen Künstlerin Pamela Colman Smith. Beide waren Mitglied des Golden Dawn. Das Rider des Namens leitet sich von Rider & Son, dem Londoner Verleger, ab. Dieses Deck ist zwar etwas feiner gezeichnet als das Marseille-Deck, es benutzt aber ebenfalls nur sehr wenige Farben und wirkt ob der fehlenden Nuancen auf viele Menschen etwas comichaft.

Das Rider-Waite-Tarot zeichnete sich dadurch aus, dass es nicht wie bis dahin üblich die Zahlenkarten nur mit der bloßen Anzahl der Symbole, sondern in Anlehnung an das Sola-Busca-Tarot aus dem 15. Jahrhundert die Zahlenkarten szenisch illustriert.[22] Dadurch wurden diese Karten für viele Menschen leichter nutzbar. Diese Änderung soll allerdings mehr auf Pamela Colman Smith als auf Waite selber zurückzuführen sein, da Waite in seinem Buch zu diesem Deck, Der Bilderschlüssel zum Tarot[23], die kleine Arkana nur sehr oberflächlich, fast abschätzig betrachtet.

Trotz vieler Details und Symbole wirkt das Deck auf viele Menschen nicht übermäßig ästhetisch. Wohl auch aus diesem Grunde gibt es von keinem Deck so viele Nachahmungen. Die sogenannten Rider-Waite Klone beschränken sich dabei auf die reine Wiedergabe des Motivs, lediglich mit anderen künstlerischen Mitteln, z. B. das Universal-Waite Tarot, das Cosmic Tarot und das New Palladini Tarot, aber auch das Gummibärchen-Tarot, in welchem die dargestellten Personen durch Gummibärchen ersetzt sind. Eine Übersicht der bekannteste Rider-Waite-Klone findet sich auf [24].

Das Rider-Waite Deck illustriert auch zahlreiche Bücher, ebenso gibt es zu keinem anderen Deck soviel Literatur.

Crowley-Tarot (Thoth-Tarot)

Lady Frieda Harris und Aleister Crowley erschufen diese teilweise ägyptisiernden Tarotkarten in den 1940er-Jahren. Sie wurden 1944 zunächst in Form von Buchillustrationen in Das Buch Thoth[25] veröffentlicht. Gemalt wurden die Karten von der Künstlerin Lady Frieda Harris. Sie hatte bei der Gestaltung weitgehend freie Hand und besaß zeitlebens die Urheberrechte. Erst 25 Jahre später wurde das Crowley-Tarot im Jahr 1969 als Kartendeck herausgebracht. Crowley legte in Das Buch Thoth eine detaillierte Beschreibung und Systematik zugrunde (Basierend auf Samuel Liddell Mathers).

Crowleys sorgsam gepflegter Ruf als Schwarzmagier begünstigte den gelegentlich erhobenen Vorwurf, Tarot sei ein Werkzeug von Magiern oder Satanisten. Ungeachtet dessen ist dieses Deck populär und inspirierte zahlreiche Decks. Diese Popularität beruht auf der von vielen Menschen als ästhetisch empfundenen Darstellung und auf dem Reichtum enthaltener Symbole.

Heutzutage finanziert sich der amerikanische Caliphats-OTO unter William Breeze hauptsächlich durch die Tantiemen des Crowley-Tarots. So wurde 1998 von der Schweizer Spielkartenfirma Mueller AG in Schaffhausen ein diesbezüglicher Vertrag mit dem Caliphats-Geschäftsführer William Breeze unterzeichnet.[26]

Decks, die auf das Crowley-Tarot zurückgehen, sind das Haindl-Tarot, das Cosmic Tribe-Tarot und das Liber - T - Tarot von Roberto Negrini und Andrea Serio.

Unterschiedliche Decks

Tarot-Decks gibt es in großer Vielfalt. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre zugrundeliegenden kulturellen, esoterischen, spirituellen oder philosophischen Systeme und durch ihre künstlerische Gestaltung. Decks, die weit von den oben genannten Tarot-Traditionen abweichen, oder völlig unabhängig von ihnen sind, werden im Weiteren freie Decks genannt. Systeme, die sich in vielen Decks wiederfinden, sind Kabbala, Astrologie, das I Ging und Runen.

Der von Antoine Court de Gébelin behauptete altägyptische Ursprung des Tarots [27]ist Ursache einer relativ großen Anzahl „ägyptischer“ Decks. Ebenso gibt es etliche Decks, welche indigene amerikanische Kulturen, beispielsweise die Maya-Kultur, zum Thema haben. Es gibt keltische Decks, japanische, chinesische, afrikanische, und so weiter. Häufig beziehen sich Decks auch auf mehr als eine Kultur, so stellen die Hofkarten des Haindl-Tarots jeweils eine indianische, eine alt-ägyptische, eine europäische und eine indische Familie aus mythologischen Figuren dieser Kulturen dar. Eine Sonderform dieser Art von Decks sind die feministischen Decks, von denen das Daughters of the Moon und das Motherpeace-Tarot die bekanntesten sind. Diese beiden Decks bestehen aus runden Karten, während nahezu alle anderen Decks aus rechteckigen Karten bestehen.

Andere Decks haben als Grundlage ihrer Darstellungen die Werke von Künstlern, oder bestimmte künstlerische oder literarische Traditionen oder Werke. So gibt es ein Shakespeare-Tarot, ein William-Blake-Tarot, ein Dürer-Tarot, ein Bosch und ein Brueghel-Tarot und so weiter. Eine besondere Art von Künstler-Decks sind solche Decks, die von bildenden Künstlern als Tarot-Decks selbst entworfen wurden, so vor allem das Dalí-Deck, der Tarotgarten von Niki de Saint Phalle, das Tarotdeck Hans Ruedi Gigers (Großen Arkana) und der Haindl-Tarot. Auch gibt es Decks, die für besondere Fragestellungen gedacht sind, wie zum Beispiel das Tarot der Liebe.

Als besonders archetypisch gelten die 22 großen Arkana des Ansata-Tarots, dieses enthält zudem auch die richtig zugeordneten astrologischen Symbole.

Das kabbalistische Tree-of-Life Deck setzt die Kenntnis der Kabbala und Astrologie voraus. Das Tree-of-Life Tarot enthält keine der sonst üblichen plakativen szenischen Motive, sondern bildet lediglich die entsprechende abstrakte Symbolik der kabbalistischen Sephiroth und des Zodiak ab, basierend auf der Zuordnung des Golden Dawn.

Weiterhin gibt es viele thematische Decks, wie beispielsweise ein Edelstein- und ein Baum-Tarot. Thematische Decks ohne esoterischen Bezug sind beispielsweise das Baseball-Tarot, das Cat People-Tarot, das Halloween-Tarot oder das Vampir-Tarot.

Tarot-Decks mit Bezug zur Populärkunst, sind das Alice im Wunderland-Tarot, das Oz-Tarot oder das Herr der Ringe-Tarot. Auch einige Pen-&-Paper-Rollenspiele benutzen eigene Tarot-Decks, zum Beispiel die Serie Mage. Zum Manga Card Captor Sakura gibt es ein Deck aus 52 sogenannten Clow-Cards.

Im Diskordianismus gibt es Entwürfe für ein aus 73 Karten (23 Trümpfe und je 5 Zahl- und 5 Themenkarten für jedes der 5 diskordischen Elemente) bestehendes „freies“ Set[28], das völlig anders strukturiert ist als die klassischen Systeme und die diskordische Dada-Mystik aufnimmt. Eine gedruckte Version gibt es davon bislang nicht.

Erklärungsmodelle

Es gibt grundsätzlich zwei Erklärungsmöglichkeiten dafür, warum das Ergebnis einer Tarot-Lesung Relevanz für die Beantwortung einer Frage haben kann. Die eine ist esoterisch-spirituell, die andere psychologisch.

  • Die esoterisch-spirituelle oder auch magische Erklärung stützt sich auf den von Carl Gustav Jung geprägten Begriff der Synchronizität und versteht diesen als das gleichzeitige oder zeitnahe Auftreten zweier Ereignisse, die in einem inhaltlich sinnvollen, aber nicht kausalen Zusammenhang stehen. Es besteht nach diesem Erklärungsmodell also eine Parallelität zwischen dem, was in einer Legung dargestellt wird, und Ereignissen im Leben des Fragenden.
  • Die psychologische Erklärung sieht in einer Tarotlegung lediglich ein projektives bzw. assoziatives Verfahren; einen Spiegel innerer und äußerer Prozesse. Das Tarotbild wird quasi als ein visuelles Gleichnis zur eigenen Situation erlebt.[29] Nach dieser Erklärung zeigen die Tarotkarten grundlegende, typische menschliche Erfahrungen, die beim Anblick eine subtile emotionale Reaktion hervorrufen, wenn das abgebildete Thema mit der eigenen Befindlichkeit korrespondiert. In diesem Licht kann der Tarot Werkzeug zur Selbsterkenntnis, zum Aufspüren un- oder vorbewusster Gefühle dienen, er wird zum Spiegel des eigenen Selbst. Solchermaßen entmystifiziert wird das Tarot von einigen Psychologen auch im therapeutischen Kontext genutzt.

Die großen Arkana

Hauptartikel: Große Arkana

Die großen Arkana bestehen aus 22 Karten, deren Sinnbilder sich von den Bildern der Spielkarten völlig unterscheiden. Während diese Karten im ältesten bekannten Deck, dem Visconti-Tarot, unnummeriert sind, sind 21 dieser Karten seit den Vorläufern des Marseille-Tarot aus dem 16. Jahrhundert nummeriert. Die Karte des Narren trägt traditionell entweder keine Zahl, oder sie wird mit der Null, in seltenen Fällen mit der Zahl 22 gekennzeichnet. In einigen wenigen Decks wird die Karte des Narren auch zwischen oder nach den anderen Karten des großen Arkanums eingeordnet, und dann auch entsprechend nummeriert, oder er wird in der Tradition von Papus, Eliphas Levi und A. E. Waite als Null zwischen den Karten XX und XXI eingeordnet.

Diese 22 Karten wurden im vorletzten Jahrhundert von Oswald Wirth mit der Bedeutung als „Einweihungsstufen“ belegt und später von Elisabeth Haich in ihrem Tarotbuch[30] als „22 universelle Stufen des Bewusstseins“ bezeichnet. In diesen Bereich gehören die Decks nach Oswald Wirth, der Waite-Tarot (Arthur Edward Waite) und vor allem der Marseille-Tarot. Jedem Tarotblatt wird hier ein Buchstabe des hebräischen Alphabets zugeordnet.

Die 22 Trumpfkarten

Untenstehend der Vergleich der Nummerierung und Bezeichnung der Karten in den drei einflussreichsten Decks, und als Beispiel für ein freies Deck das Tarot der Ursprünge, ein Deck mit einem urgeschichtlichen oder steinzeitlichen Thema. Bei einigen Decks trägt der Narr die Nummer XXII.

Nummer Marseille Tarot Rider-Waite Tarot Thoth Tarot (Crowley) Tarot der Ursprünge
0 Le Fou
Der Narr
Der Narr
(im Original: The Fool)
Der Narr
(im Original: The Fool)
Der Narr
1 Le Bateleur
Der Magier, Gaukler
Der Magier
(im Original: The Magician)
Der Magier
(im Original: The Magus)
Der Magier
2 La Papesse
Die Päpstin
Die Hohepriesterin
(im Original: The High Priestess)
Die Hohepriesterin
(im Original: The Priestess)
Die Große Mutter
3 L' Impératrice
Die Herrscherin
Die Herrscherin
(im Original: The Empress)
Die Kaiserin
(im Original: The Empress)
Die Mutter
4 L' Empereur
Der Herrscher
Der Herrscher
(im Original: The Emperor)
Der Kaiser
(im Original: The Emperor)
Der Vater
5 Le Pape
Der Papst
Der Hierophant
(im Original: The Hierophant)
Der Hohepriester
(im Original: The Hierophant)
Der Schamane
6 Les Amoureux
Die Liebenden
Die Liebenden
(im Original: The Lovers)
Die Liebenden
(im Original: The Lovers)
Die Verbindung
7 Le Chariot
Der Triumphwagen
Der Wagen
(im Original: The Chariot)
Der Wagen
(im Original: The Chariot)
Der Wagen
8 La Justice
Die Gerechtigkeit
Kraft *
(im Original: Strength *)
Ausgleichung
(im Original: Adjustment)
Der Überfluss
9 L' Ermite
Der Einsiedler
Der Eremit
(im Original: The Hermit)
Der Eremit
(im Original: The Hermit)
Der Eremit
10 La Roue de Fortune
Rad des Lebens
Rad des Schicksals
(im Original: Wheel of Fortune)
Glück
(im Original: Fortune)
Die Zeit
11 La Force
Die Kraft
Gerechtigkeit *
(im Original: Justice *)
Lust
(im Original: Lust)
Die Schaffenskraft
12 Le Pendu
Der Gehängte
Der Gehängte
(im Original: The Hanged Man)
Der Gehängte
(im Original: The Hanged Man)
Das Opfer
13 La Mort **
Der Tod
Tod
(im Original: Death)
Tod
(im Original: Death)
Der Tod
14 La Tempérance
Der Ausgleich
Mäßigkeit
(im Original: Temperance)
Kunst ***
(im Original: Art ***)
Die Quelle
15 Le Diable
Der Teufel
Der Teufel
(im Original: The Devil)
Der Teufel
(im Original: The Devil)
Der Dämon
16 La Maison Dieu
Der Turm
Der Turm
(im Original: The Tower)
Der Turm
(im Original: The Tower)
Der Menhir
17 L' Etoile
Der Stern
Der Stern
(im Original: The Star)
Der Stern
(im Original: The Star)
Der Stern
18 La Lune
Der Mond
Der Mond
(im Original: The Moon)
Der Mond
(im Original: The Moon)
Der Mond
19 Le Soleil
Die Sonne
Die Sonne
(im Original: The Sun)
Die Sonne
(im Original: The Sun)
Die Sonne
20 Le Jugement
Das Gericht
Gericht
(im Original: Judgement)
Das Aeon
(im Original: The Aeon)
Die Beute
21 Le Monde
Die Welt
Die Welt
(im Original: The World)
Das Universum
(im Original: The Universe)
Die Welt
* Im Waite-Deck sind die Karten 8 und 11 ausgetauscht worden, ** In den meisten Marseille-Blättern trägt die Karte 13 gar keinen Titel, *** Crowley benannte die Karte 14 um

„Die Reise des Helden“

Eine erst in den letzten Jahrzehnten aufgekommene, mittlerweile jedoch weit verbreitete Interpretation der großen Arkana bringt diese mit der archetypischen Heldenreise in Verbindung. Wie jede Interpretation des Tarots ist auch diese nicht verbindlich; und für einige unkonventionellere Decks wäre sie auch nicht anwendbar. Da aber selbst Kritiker, die ihren Wert als Interpretation bestreiten, ihr zugestehen, dass sie eine gute Möglichkeit ist, sich die Reihenfolge und die grundlegende Bedeutung der Karten zu merken, ist eine Variante hier kurzgefasst aufgeführt:

Die Reise tritt der Narr an, der wie ein kleines Kind offen für alle und alles ist, aber sich auch um Gefahren noch keine Gedanken macht. Magier und Hohepriesterin verkörpern das handelnde, nach außen gerichtete und das kontemplative, nach innen gerichtete Prinzip; die beiden Ur-Richtungen menschlichen Lebens. Mutter und Vater werden verkörpert von Herrscherin und Herrscher, wobei die Herrscherin das Prinzip der uneingeschränkten Fülle und des Lebens vertritt, und der Herrscher das ordnende und schützende Prinzip. Der Papst oder Hierophant verkörpert das tradierte Wissen oder Buchwissen, auch, aber nicht nur, in spirituellen Dingen. Diese Karten stellen die Kindheit des Helden dar. Das Ende der Kindheit bedeutet auch den Wunsch nach Partnerschaft und Liebe (die Liebenden) und der Wunsch, die Heimat zu verlassen und neues zu erfahren (der Wagen).

Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, bringen ein Empfinden für Gerechtigkeit und deren Notwendigkeit hervor, oder, folgt man Waites Reihenfolge, die Kraft für weitere Taten. Der Einsiedler steht dem Reisenden mit Rat zur Verfügung, und ist gleichzeitig Hinweis auf die Möglichkeit, Erkenntnis nicht (nur) durch Handeln, sondern (auch) durch Kontemplation zu gewinnen. Der Nutzen dieser Möglichkeit erschließt sich dem Reisenden, wenn er durch die Drehung des Schicksalsrads die Möglichkeit zum aktiven Handeln verliert und/oder ihm ein bestimmtes Ziel gesetzt wird. Durch diese Wendung des Schicksals erhält der Reisende die Kraft, oder, nach Waite, die Einsicht in die Notwendigkeit der Gerechtigkeit, um als der kopfüber Gehängte die Reise in die Dunkelheit einer Unterwelt (und/oder sein eigenes Inneres) anzutreten. Der Tod steht für den Übergang von der äußeren Welt in die Innen- oder Unterwelt. Erste Erkenntnis ist dann die Notwendigkeit der Mäßigung, des Ausgleichs und Austauschs zwischen widerstrebenden Kräften.

Der Teufel steht für Illusionen, die den Reisenden zunächst blenden und gefangenhalten; oft die scheinbare Erfüllung einer Sehnsucht. Diese Illusionen werden durch den Fall des Turmes zerstört, und in der Karte des Sterns findet der Reisende das Ziel seiner Suche und/oder seine innere Ruhe und sein inneres Gleichgewicht. Allerdings muss er jetzt die Rückreise in die äußere Welt antreten. Diese Reise unter dem Zeichen des Mondes ist allerdings eine gefahrenvolle, man denke an Orpheus, der seine wiedergefundene Frau auf der Rückreise endgültig verlor. Erreicht der Reisende die Oberwelt und damit das Sonnenlicht wohlbehalten wieder, ist die gefährliche Reise durch die Unterwelt beendet, das endgültige Ziel jedoch noch nicht erreicht. Zunächst stellt die Karte des Gerichts noch ein letztes Hindernis dar, so wie beispielsweise Odysseus noch die Werber um Penelope loswerden musste. Erst die Karte der Welt stellt das endgültige Ziel der Reise dar, die letztendlich die Reise zur eigenen Vervollkommnung ist; die Entwicklung zu einem Menschen, der sich sowohl seiner äußeren als auch seiner inneren Kräfte bewusst wird, und diese auch einsetzen kann.

Eine etwas andere und sehr ausführliche Variante der großen Arkana als Reise des Helden findet sich unter anderem in Tarot und die Reise des Helden[31].

Das Tarotblatt

Hauptartikel Tarotblatt
O - Der Narr
Unbeschwertheit, Sorglosigkeit, Leichtigkeit, Leichtsinnigkeit, Lebendigkeit, Lebenslust, Unbefangenheit
I - Der Magier
Meisterung und gute Handhabung aller Energien, Verbindung zwischen Ideenwelt und Realität, Ausgewogenheit, Klarheit, Ideen und schöpferische Kraft
II - Die Hohepriesterin
Intuition, beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit, auch Klugheit und Umsicht
III - Die Herrscherin
innere Kraft und Stärke, Selbstvertrauen und Verantwortungsbewusstsein, innerer Reichtum, Fruchtbarkeit, Durchsetzungskraft
IV - Der Herrscher
äußere Kraft und Stärke, Selbstbeherrschung und -kontrolle, Wille, Stabilität
V - Der Hierophant
Religiosität, Güte, Gnade, Beistand höherer Macht, erfahrener Rat, Lehre
VI - Die Liebenden
Innige Verbindung, Liebe im höchsten Ausmaß, eine harmonische Liebesbeziehung, starke Verbundenheit, Leidenschaft, Anziehungskraft, Reiz.
VII - Der Wagen
Erfolg trotz derzeitiger Stagnation, Suche nach dem rechten Weg, Ausruhen nach dem Erfolg, Entscheidungsnotwendigkeit, Triumph, errungener Sieg
VIII - Die Gerechtigkeit
Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit, Richterspruch (auch im eigenen Inneren)
IX - Der Eremit
die Suche nach dem eigenen Lebensweg, Isolation und Resignation, Distanz, Abgeschiedenheit, Weisheit, Einsamkeit, Reifezeit
X - Das Rad des Schicksals
Das Leben geht immer weiter, Schicksal, größerer Erkenntnisprozess, Wechsel, Auflösung alter Erblasten, einschneidende Veränderungen.
XI - Die Kraft
große Kraft und Stärke, Mut, Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution u.a.
XII - Der Gehängte
Ruhephase, Verzicht, Rückzug aus dem aktiven Leben, Unterwerfung, Verschnaufpause, Überdenken der eigenen Situation, gedankliche Bindung.
XIII - Der Tod
Transformatorischer Prozess, große, tiefgreifende Loslösungsprozess, Verlust, Loslösung von alten Bindungen
XIV - Die Mäßigkeit
im Fluss sein, guter, gemäßigter Energiehaushalt, Geduld, Gleichklang der Energien, Ausgewogenheit, Abwägen der Prioritäten
XV - Der Teufel
Abhängigkeit, feste Grenzen, das Negative überwiegt, Versuchung, an die Materie geschmiedet
XVI - Der Turm
drastische Veränderungen, Zusammenbruch des Egos, alte Systeme stürzen ein, Auseinandersetzung, innere Unruhe, Durchleben von stürmischen Zeiten
XVII - Der Stern
Offenheit, Klarheit der Gefühle, Bereitschaft zur Aufnahme von kosmischen Energien, Erfüllung, Hoffnung, eine kleine Erleuchtung
XVIII - Der Mond
Das Erwachen der Gefühle, Grenzen müssen überschritten werden, intuitives Verständnis, kontinuierlicher Wandel, den jetzigen Weg weitergehen
XIX - Die Sonne
Beachtung des inneren Kindes, große Offenheit, Reinheit, Zufriedenheit, Problembereinigung, Selbstbestätigung, Liebe zu sich selbst
XX - Das Gericht
Auferstehung, Neubeginn, das Hören auf innere und äußere Botschaften, Beginn einer neuen Phase, Wiederkehr, das Ende von Leidenszeiten steht bevor
XXI - Die Welt
Entfaltung der Persönlichkeit, Erreichen eines wichtigsten Zieles, starke Selbsterkenntnis, das Gefühl, alles zu haben, was notwendig ist, Erfüllung, innere Freiheit, Entfaltungsmöglichkeiten eröffnen sich, Selbstausdruck

Die kleinen Arkana

Hauptartikel: Kleine Arkana

Die kleinen Arkana (auch: kleines Arkanum) bestehen aus vier mal vierzehn Karten in vier unterschiedlichen Farben oder Reihen, die jeweils aus zehn Zahlenkarten (1 (=Ass) bis 10) und vier meist Hofkarten genannten Karten bestehen. Einzelne Decks verändern diese Anzahl, wie das obengenannte Universal-Tarot. Einige wenige Decks nummerieren entweder die Karten von 1 bis 14 durch, oder verzichten sogar auf Farben, und nummerieren diese Karten von 1 bis 56 durch. Es ist allerdings teilweise umstritten, ob es sich bei solchen Decks noch in jedem Fall um Tarot-Karten handelt, oder bereits um eigene Deutungssysteme.

Farben und Elemente

Das Prinzip der Farben der Zahlenkarten ist aus normalen Kartenspielen bekannt. Sie sind beim Tarot identisch mit den Farben italienischer, spanischer und portugiesischer Kartendecks. Bei letzteren werden die vier Farben moderner, normaler Kartenspiele nach wie vor mit den alten Namen bezeichnet, auch wenn das entsprechende, ursprüngliche Symbol nicht mehr vorhanden ist: Karo wird "Ouros" (Gold), Kreuz "Paus" (Stäbe), Herz "Copas" (Kelche) und Pik "Espadas" (Schwerter) genannt. In verschiedenen Kartensystemen entsprechen sich die Bezeichnungen wie folgt:

Tarot Französische Karten Deutsche Karten
Stäbe Kreuz Eichel
Kelche Herz Herz
Schwerter Pik Blatt
Münzen Karo Schellen

Es gibt gewisse Variationen in der Benennung der Farben; wobei bei „freien“ Decks der Variationsmöglichkeit nur wenige Grenzen gesetzt sind. Meist aber werden die vier Farben mit den vier klassischen Elementen, also Feuer, Wasser, Luft, Erde assoziiert. Gelegentlich wird ein fünftes Element, Leben oder Geist angenommen, das dann mit dem großen Arkanum assoziiert wird. Entsprechend wird verfahren, wenn nicht auf die europäische vier-Elemente-Lehre, sondern auf die chinesische Fünf-Elemente-Lehre (Feuer, Wasser, Erde, Metall und Holz) bezug genommen wird; dies ist vor allem bei Decks mit einem asiatischen Thema der Fall.

Die häufigsten Benennungen und Zuordnungen, sowie die des Tarot der Ursprünge als Beispiel für ein freies Deck. Die Zuordnung im Crowley-Tarot entspricht der klassischen Zuordnung (Rider-Waite), nur dass die Münzen als Scheiben bezeichnet werden.

Element Tarot
Rider-Waite
Tarot
alternativ
Tarot der
Ursprünge
typische Bedeutung
Feuer Stäbe Äste, Stöcke Natur Wille, Kraft, Intuition
Wasser Kelche Schalen, Kessel Seele Emotion, Instinkt
Luft Schwerter Dolche, Messer Blut Denken, Intellekt
Erde Münzen Pentakel, Scheiben Schmuck Materie, Praktisches

Die häufigste Variation dieser Zuordnung ist die Assoziation der Schwerter mit Feuer und der Stäbe mit Erde. Dies erscheint einleuchtend, denn die Stäbe wachsen aus der Erde, die Schwerter werden im Feuer geschmiedet. Auch werden die Münzen/Pentakel dem Element Luft zugeordnet. Dies leuchtet ebenfalls ein, da Münzen in Form von Geld als Tauschmittel der Flüchtigkeit unterworfen sind.

Die 16 Hofkarten

Die sogenannten Hofkarten sind meist vier Karten, welche eine Person mit dem Symbol der Farbe darstellen. Traditionell sind dies König, Königin, Ritter und Page. Man kann mit einiger Berechtigung sagen, dass diese Karten den größten Wandel unter den Tarotkarten durchgemacht haben, sowohl was ihre Bedeutung als auch ihre Darstellung betrifft.

Der Bedeutungswandel und die Vielfalt der Bedeutungen lassen sich auch an den sich vielen Variationen der Bezeichnungen der einzelnen Karten ablesen; wobei sehr viele der freien Decks hier von den großen Traditionen abweichen.

Marseille-Tarot
Rider-Waite-Tarot
König Königin Ritter Page oder Bube
Golden Dawn
Crowleys Thoth-Tarot
Ritter Königin Prinz Prinzessin
Haindl-Tarot Vater Mutter Sohn Tochter
Tarot der Ursprünge Mann Frau Tier Kind
Shining Woman/Tribe Sprecher Gabe Wissende/r Ort

Personenzuordnung

Anfänglich symbolisierten die Hofkarten lediglich Personen, etwa wie folgt:

  • König der Stäbe = Rothaariger älterer Mann
  • Ritter der Kelche = Blonder junger Mann
  • Königin der Schwerter = Brünette Frau
  • Page der Münzen = Schwarzhaariges Kind

In einem Wahrsagesystem ergeben Karten, die etwa Eine blonde Frau bedeuten, durchaus Sinn. In einem System, welches der (Selbst-)Erkenntnis dient, wäre jedoch eine Karte, welche etwa Die Macht der Gefühle bedeuten kann, wesentlich sinnvoller. Auch mit der zunehmenden Verbindung der großen Arkana mit Archetypen schwand die Notwendigkeit weiterer Karten, die Personen repräsentieren (können).

Auch in den meisten neueren Interpretationen können Hofkarten noch Personen darstellen, wenngleich eine Interpretation bezüglich des Alters oder gar der Haarfarbe weitestgehend aufgegeben wurde zugunsten der Eigenschaften von Personen; auch repräsentieren Hofkarten, wenn sie Personen repräsentieren sollen, meist Personen jeden Geschlechts, nicht nur des Dargestellten.

Elementezuordnung

Daneben aber stellen die Hofkarten häufig die unterschiedlichen Einflüsse oder Anwendungen der Elemente dar. Es war zunächst der Golden Dawn, der den Hofkarten die vier Elemente zugeordnet und ihnen auch neue Namen gab:

  • König/Ritter = Feuer
  • Königin = Wasser
  • Ritter/Prinz = Luft
  • Page/Prinzessin = Erde

Daraus ergibt sich beispielsweise, dass der König/Ritter der Stäbe Feuer vom Feuer ist, die Karte also unter anderem ausgesprochene Willenskraft und Dynamik symbolisiert. Der König/Ritter der Münzen dagegen ist nach diesem System Feuer der Erde und steht unter anderem für den Willen, materielle Dinge zu erreichen. Wie üblich beim Tarot gibt es auch Systeme, welche die Zuordnung anders vornehmen. Dies ist allerdings die häufigste.

Die meisten heutigen Tarot-Systeme benutzen eine Mischung aus diesen beiden Systemen, in unterschiedlichen Gewichtungen, was die Hofkarten grade für Anfänger oft zu den am schwierigsten zu erlernenden Karten macht.

Alternative Deutung

Einen gänzlich anderen Ansatz stellte Rachel Pollack 1994 im Shining Women Tarot[32] vor. Dort ist die Darstellung als Personen gänzlich aufgegeben worden, und die Hofkarten heißen Ort, Wissende/Wissender, Gabe und Sprecher des Elements der jeweiligen Farbe. Der Ort repräsentiert etwa das Potential des Elements, oder einen Ort der Begegnung mit dem Element. Der Wissende steht für das Verständnis des Elements, und dessen Bedeutung für das eigene Leben. Die Gabe kann für ein vertieftes Verständnis des Elements stehen oder dafür, dass man ein Geschenk dieses Elements enthält; bei den Stäben (Feuer) beispielsweise etwa die Kraft, etwas bestimmtes zu tun. Und der Sprecher schließlich steht für die Fähigkeit, das Element aktiv anwenden zu können, oder dessen Energie an andere weitergeben zu können.

Die 40 Zahlenkarten

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die Zahlenkarten zu interpretieren. Die eine Möglichkeit ist, die Bedeutung des Elements (Farbe) mit der numerologischen Bedeutung der Zahl zu verknüpfen; die andere ist es, jeder einzelnen Zahlenkarte eine eigene Bedeutung zuzuweisen. Meist beruhen diese eigenständigen Bedeutungen aber mindestens teilweise auf der Kombination von Element und Bedeutung der Zahl; oder sie haben sich aus solchen Deutungen entwickelt. Bei Decks oder Systemen, in denen dies nicht der Fall ist, sind Gemeinsamkeiten nicht zu entdecken. Aus diesem Grunde beschränkt sich dieser Artikel auf eine kurze Darstellung der Methode der Kombination aus Element und Bedeutung der Zahl. Der Zahlenwert 1 entspricht den As-Karten.

Kabbalistische Zuordnung

Es gibt sehr viele numerologische Systeme, welche sich teilweise erheblich widersprechen. Die häufig im Tarot verwendeten Systeme beruhen auf der kabbalistischen Interpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.

Zusammenfassung der Bedeutungen der Zahlen nach diesem System, sowie ein konkretes Beispiel:

1 - Kether - Krone Die Notwendigkeit des Geistes, sich zu offenbaren
Essenz, Same, Wurzel, undifferenziertes Potential
Der Gedanke, ein Haus zu bauen

2 - Chokmah - Weisheit „Am Anfang war das Wort“
Beginn, die Trennung, welche die Kommunikation ermöglicht, Richtung
Erste Gespräche über diesen Plan

3 - Binah - Verstehen Das Wort wurde gesprochen, nun muss es verstanden werden
Synthese, Harmonie, erstes Abstecken von Grenzen
Einigung über die grundlegenden Fragen (z.B. Größe, Preis)

4 - Chesed - Liebe Die erste Verwirklichung und das erste Erkennen von Beschränkungen
Verdichtung, Stabilität
Gespräche mit Architekten, Banken, Behörden

5 - Geburah - Strenge Die Erkenntnis der (eigenen) Stärke
Macht der Zerstörung, Stärke die zu Veränderungen bewegt
Erste Schwierigkeiten (z.B. mit der Baugenehmigung) und deren Überwindung

6 - Tiphareth - Essenz Der manifeste Plan oder die offenbarte und verstandene Wahrheit
Selbst und Selbstbewusstsein, Harmonie
Das Ende der Planung und das Legen des Grundsteines

7 - Netzach - Sieg Die Auffächerung von Aktivitäten durch Gefühle
Kreativität, Anarchie
Der eigentliche Beginn des Baus mit dem unvermeidlich folgenden Chaos

8 - Hod - Glanz Die Unterscheidung durch Gliederung und Einordnung
Anwendung von Logik und Verstand, Gerechtigkeit und Anpassung
Der Bau des Hauses geht ordentlich und zügig vonstatten.

9 - Yesod - Fundament Die Grundlage aller manifester Erscheinungen
(Gedankliche) Vollendung, Reflexion
Das Richtfest

10 - Malkuth - Königreich Die Idee erlebt ihre Verwirklichung
Das Ende einer Sache (und gleichzeitig der Beginn einer neuen)
Das Haus steht endlich und erwartet den Umzug

Aus diesen Bedeutungen der Zahlen können sich zusammen mit den jeweiligen Elementen sehr unterschiedliche Interpretationen der einzelnen Karten ergeben. So steht die Zehn der Kelche (also Wasser=Emotionen) etwa für die Erfüllung und das Glück, die Zehn der Schwerter (Luft=Intellekt) hingegen unter anderem Überreaktionen, Panik, einen Tiefpunkt und/oder den Untergang.

Verbindung zu anderen esoterischen Systemen

Das Tarot ist ursprünglich ein genuines europäisches esoterisches System. Allerdings gibt es spätestens seit den Schriften des Golden Dawn viele sehr synkretistische Ansätze bei der Interpretation des Tarots. Es dürfte nur wenige religiöse, spirituelle und esoterische Systeme geben, die nicht irgendjemand einmal mit dem Tarot in Verbindung brachte. Der Sinn solcher Verbindungen ist dabei häufig allerdings umstritten.

Weitestgehend unumstritten, auch da mittlerweile bereits traditionell, sind die Verbindungen zwischen Alchemie, Kabbala, und Astrologie und dem Tarot. Im folgenden sind lediglich die häufig in Bezug auf den Tarot verwendeten Teile dieser Systeme beziehungsweise ihre Verbindung zum Tarot dargestellt; dies ist keine Einführung in die Systeme selbst.

Alchemie

Aus der Alchemie hat der Tarot vor allem die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft und ihre Bedeutung übernommen. Ebenso wird das Tarot häufig, analog zur alchemischen Suche nach dem Stein der Weisen, als ein Werkzeug zur Selbsterkenntnis und Selbstvervollkommnung verstanden.

Numerologie

Nahezu alle Systeme verwenden numerologische Methoden bei der Interpretation der Karten.

Bei der Interpretation der großen Arkana werden häufig numerologische Methoden herangezogen, meist aber nur simple Methoden, um eine Verbindung der Karten untereinander herzustellen. Ein Beispiel: Die Karten 1 - Der Magier und 2 - Die Hohepriesterin haben einen direkten numerologischen Bezug zur 3 - Die Herrscherin, zur 12 - Der Gehängte und zur 21 - Die Welt. Letzteres wird dahingehend interpretiert, dass sowohl die Beherrschung des handelnden, nach außen gerichteten Prinzips des Magiers, als auch die des kontemplativen, nach innen gerichteten Prinzips der Hohepriesterin notwendig sind, um sein volles menschliches Potential ausschöpfen zu können.

Bei der Interpretation der Zahlenkarten werden meistens komplexere numerologische Systeme verwendet, die den Zahlen 1-10 jeweils eine bestimmte Bedeutung zuweisen. Problematisch allerdings ist die Tatsache, dass es sehr viele numerologische Systeme gibt, die sich teilweise erheblich widersprechen. Allerdings beruhen die meisten im Tarot verwendeten Systeme auf der kabbalistischen Interpretation der zehn Sephiroth des Baum des Lebens.

Beim Legen der Karten wird häufig die Summe oder Quersumme der gelegten Karten benutzt, um beispielsweise die „Essenz“ oder die „Summe“ der Legung festzustellen. Auch die sogenannten Geburtskarten oder Persönlichkeitskarten oder ähnliche werden in vielen Systemen durch numerologische Methoden ermittelt.

Kabbala

Obwohl vermutlich unterschiedlichen Ursprungs gibt es eine Theorie, die eine Beziehung zu den jüdischen okkulten Lehren der Kabbala herstellen will. Die augenfälligste Verbindungsmöglichkeit zwischen Kabbala und dem Tarot ist der kabbalistische Baum des Lebens, der aus zehn Punkten, den sogenannten Sephiroth, mit 22 Verbindungen besteht, die den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets entsprechen. Diese 22 Verbindungen können beim Tarot mit den 22 Arkana in Beziehung gesetzt werden, und die zehn sogenannten Sephiroth mit den Werten der Zahlenkarten.

Der kabbalistische Baum des Lebens Die Sephiroth
I - Kether - Krone
II - Chokmah - Weisheit
III - Binah - Verstehen
IV - Chesed - Liebe
V - Geburah - Strenge
VI - Tiphareth - Essenz
VII - Netzach - Sieg
VIII - Hod - Glanz
IX - Yesod - Fundament
X - Malkuth - Königreich
Die Zahlen an den Pfaden entsprechen den Nummern der großen Arkana.

Die auf das Tarot angewandten kabbalistischen Lehren entstammen zumeist einer langen Tradition der christlich/westlichen Rezeption der Kabbala. Studenten der jüdischen Kabbala, zu deren Studium unter anderem Hebräisch-Kenntnisse unabdinglich sind, weisen häufig auf Widersprüche zwischen dieser christlichen Tradition und der ursprünglichen jüdischen Kabbala und ihrer Weiterentwicklung hin.

Astrologie

Auch zur westlichen Astrologie werden in vielen Deutungssystemen des Tarot Verbindungen hergestellt. Ebenso gibt es einzelne Decks, die entsprechende Verbindungen zu anderen astrologischen Systemen herstellen; auf diese soll hier aber nicht eingegangen werden. Meist werden den einzelnen Karten die Tierkreiszeichen, Planeten und/oder astrologische Häuser zugeordnet, oft auch eines der vier Elemente, mit denen auch die Astrologie arbeitet. Deren Eigenschaften werden dann in die Deutung der jeweiligen Karte mit einbezogen. Allerdings herrscht keineswegs Einigkeit darüber, welches Zeichen zu welcher Karte gehört, und selbst einen Überblick zu geben würde den Rahmen des Artikels bei weitem sprengen.

Weitere Systeme

Beispiele für andere Systeme, die häufig oder gelegentlich mit dem Tarot in Verbindung gebracht werden, sind Runen, das I Ging, die keltische Mythologie, die ägyptische Mythologie, neuerdings auch Engel und viele andere mehr.

Legen und Lesen der Karten

Vorbereitung

Während viele Menschen sich auf das Lesen der Karten mit ausführlichen Ritualen, die etwa Kerzen, Musik und/oder Meditationen beinhalten können, vorbereiten, verzichten andere größtenteils oder völlig darauf. Eine gewisse Konzentration gilt aber allgemein als ratsam.

Deck und Legesystem sollten entsprechend der Fragestellung ausgewählt werden; dies ist jedoch, insbesondere was das Deck angeht, eine sehr subjektive Entscheidung, für die keine Regeln existieren.

Ebenfalls eine persönliche Entscheidung ist es, ob man beim Mischen der Karten bestimmten Ritualen oder Methoden folgt. Wenn man mit umgekehrten Karten arbeiten möchte, ist es notwendig, eine Methode zum Mischen der Karten zu wählen, bei der umgekehrte Karten vorkommen können; dies kann beispielsweise durch Abheben und Umdrehen von Karten geschehen.

Legesysteme

Egal, zu welchem Zweck man die Tarot-Karten deuten möchte, wenn man sich nicht darauf beschränken möchte, jeweils nur eine einzelne Karte auszuwählen, und diese zu interpretieren, benötigt man ein Legesystem. Ein Legesystem ist jedes System, in dem bestimmte Plätze bestimmt werden, und diesen Plätzen eine bestimmte Bedeutung zukommt. Ein Legesystem kann aus nur zwei Karten bestehen, andere Legesysteme beziehen mehr Karten ein, einige sogar alle 78. Als wichtig dabei gilt nicht, sich an ein bestimmtes System zu halten, sondern ein zur Fragestellung passendes auszuwählen, oder selbst eines festzulegen. Daher ist die Anzahl der möglichen Legesysteme unbegrenzt.

Als Beispiele hier ein paar bekannte Legesysteme. Die erste mit drei Karten und einigen möglichen Bedeutungen der Positionen, und die zweite Keltisches Kreuz, die am häufigsten beschriebene Legemethode.

Legen mit drei Karten

Die einfachste Art, Karten zu legen. Soll in der Denkweise der Tarot-Praktizierenden geeignet sein, um für einen selbst Tagesvorhersagen zu treffen oder kleinere Fragen zu beantworten.

  1. Vergangenheit
  2. Gegenwart
  3. Zukunft
  1. Ich
  2. Partner/in
  3. Umwelt
  1. Was spricht dafür
  2. Was spricht dagegen
  3. Was passiert, wenn ich es tue

Das keltische Kreuz

Eines der ältesten und bekanntesten Legearten. Durch die hohe Anzahl an gelegten Karten und der umfangreichen Fragemöglichkeiten soll sich diese sehr ausführliche Legeart für alle Fragen anbieten. Falls man unsicher sei, welche Legeart zu wählen ist, solle das keltische Kreuz verwendet werden.

  1. Ausgangssituation
  2. Weitere Einflüsse
  3. Bewusste Aspekte (Rationales)
  4. Unbewusste Aspekte (Emotionales)
  5. Jüngere Vergangenheit
  6. Nähere Zukunft
  7. Selbst
  8. Umwelt
  9. Hoffnungen und Ängste
  10. Ergebnis
  1. Darum geht es
  2. Das kommt hinzu
  3. Das wird erkannt
  4. Das wird gespürt
  5. Das hat dahin geführt
  6. So geht es weiter
  7. So sieht es der Fragende
  8. So sehen es die anderen
  9. Das erwartet oder befürchtet der Frager
  10. Dorthin führt es

Es gibt diverse Variationen des Keltischen Kreuzes. Während das eigentliche Legemuster bei all diesen Variationen gleich ist, bestehen insbesondere hinsichtlich der Reihenfolge und Bedeutung der Karten 3–6 Differenzen.

Der Kompass

Beim Kompass hat man eine einfache Tendenzlegung. Diese Legeart ist aber beliebig erweiterbar und kann daher zu einer sehr guten Entscheidungshilfe werden. Die Legart wird gerne verwendet, wenn man vor der Kartenlegung schon vermutet, dass neue Fragen während dieser hinzutreten werden.

  1. Das ist die Frage
  2. Nahe Zukunft
  3. Andere und Umfeld
  4. Zukunft (auf längere Sicht)

Das Kreuz / Der nächste Schritt

Das Kreuz gibt eher eine prägnante Interpretation wieder, die häufig in die richtige Richtung weist. Die Fragestellung kann hier zahlreich umgestellt werden, um somit immer neue Interpretationen der Karten zu ermöglichen. Sie wird gerne verwendet, um einen Trendverlauf oder eine Tendenz zu erkennen.

  1. Die Frage / Hier stehst Du
  2. Das sollte nicht getan werden / Das ist jetzt nicht wichtig
  3. Das sollte getan werden / Das ist wichtig
  4. Dahin führt der Weg / Dahin führt es

Das Liebesorakel

Das Liebesorakel ist angelehnt an das Kreuz, jedoch genau zugeschnitten auf Fragen rund um das Thema Partnerschaft. Mit der Position drei erhält man hier zudem eine Karte die auf den Partner eingeht. Hier kann man sehr genaue Legungen für alle Liebes- und Partnerschaftsfragen durchführen.

  1. Die Frage
  2. Innerliche Beweggründe
  3. Wie der Andere dazu steht
  4. Was der Ratschlag ist

Rezeption

Insbesondere gegen die divinatorische Nutzung des Tarots wird häufig, wie gegen alle anderen Arten der Wahrsagerei, eingewandt, dass es für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse keinen Beweis gebe. Allerdings gehen die meisten neueren Autoren und Tarot-Leser davon aus, dass das Tarot ohnehin nicht unumgängliche und überraschend eintretende Ereignisse vorhersagen könne, sondern lediglich Tendenzen anzeige; etwa im Sinne von: „Wenn sich an der Situation nichts ändert, wird X eintreten.“

Das Tarot wird, wie andere Wahrsage- und Beratungsmethoden auch, gelegentlich zum Betrug missbraucht, etwa um „Schutzamulette“ gegen angebliche „Verhexungen“ zu verkaufen, oder auch nur weitere Sitzungen. Gerade bei telefonischen Beratungen kommt es auch vor, dass nicht für jeden Anrufer tatsächlich die Karten gelegt werden, sondern die Berater einige wenige vorgefertigte Legungen vorliegen haben, die dann einfach vorgetragen werden, unabhängig von Frage und Fragesteller.

Weiterhin wird das Tarot, insbesondere von religiösen Gruppen, häufig mit magischen Praktiken oder Satanismus in Verbindung gebracht. Dies geht nicht zuletzt auf Aleister Crowley zurück.

Siehe auch

Literatur

Tarot-Handbücher

(Sämtliche Werke sind absolut empfehlenswert. Es handelt sich um "die" Standardliteratur zum Thema schlechthin.)

Tarot-Hermeneutik

  • Bernd A. Mertz: Lebenshilfe durch Kartenlegen, Falken Vlg., Niedernhausen/Ts. 1995, ISBN 3-8068-1227-6 (anhand der Großen Arkana des Ansata Tarots)
  • Eckhard Graf: Mythos Tarot - historische Fakten, Param Verlag, Alberstedt 1989, ISBN 3-88755-004-8. (Geschichtliches Standardwerk über Mythen des esoterischen Tarots)
  • Thomas Körbel: Hermeneutik der Esoterik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zum Verständnis von Parareligiosität. Reihe: Religion und Biographie Bd. 6, Münster 2001; 456 S. ISBN 3-8258-5378-0. (Rezension Dr. Matthias Pöhlmanns, EZW-Referat Esoterik, Okkultismus, Spiritismus: Thomas Körbel, Hermeneutik der Esoterik. Eine Phänomenologie des Kartenspiels Tarot als Beitrag zum Verständnis der Parareligiosität, Münster/Hamburg/London 2001 (= Religion und Biographie 6), in: Theologische Literaturzeitung 129, Heft 4/2004, 366-367)
  • Hildegard Piegeler: Tarot . Bilderwelten der Esoterik, Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-4934-4
  • Rachel Pollack: Tarot - 78 Stufen der Weisheit, Knaur, München 1985, ISBN 3-89060-508-7
  • Ralph Tegtmeier: Tarot - Geschichte eines Schicksalsspiels, DuMont, Köln 1986, ISBN 3-7701-1682-8

Astrologie und Tarot

  • Bernd A. Mertz und Paul Struck: Astrologie und Tarot, Ansata Vlg., Interlaken; 3. Auflage, März 1997, ISBN 3715700939

Tarot & Psychologie (wissenschaftliche Literatur)

  • Marion Guekos-Hollenstein: Zur psychologischen Deutung des Tarock-Spiels. Dissertation an der Philosophischen Fakultät I der Universität Zürich 1978.
  • In überarbeiteter Form als Taschenbuch erhältlich unter dem Titel: Quellen des Tarot - Unbekannte Schätze in den 22 Großen Arkana. Verlag, Verlagsort Erscheinungsjahr, ISBN 3-933939-06-2.

Kritische Literatur

  • Valentin Tomberg: Der wandernde Narr - Die Liebe und ihre Symbole - Eine christliche Tarot-Meditation. Französischer Originaltext mit deutscher Übersetzung von Wilhelm Maas. Herausgegeben von Friederike Migneco und Volker Zotz. Luxemburg (Kairos Edition) 2007, ISBN 2-9599829-5-9 (Der Autor Valentin Tomberg, der "Anonymus d’Outre-Tombe" des von Kriele und Spaemann herausgegebenen Buchs, legt hier eine kompaktere Fassung seiner Tarot-Meditationen vor.)
  • Martin Kriele u. Robert Spaemann (Hrsg.): Die großen Arcana des Tarot. Meditationen des Valentin Tomberg|Anonymus d’Outre-Tombe, Herder, Basel 1989, 4 Bd., ISBN 3-906371-01-8. (Christliche Hermetik. Interdizplinäre Arbeit über Tarot, welche Theologie, Gnosis, Hermetik und Psychologie verbindet. Bisher nichts damit Vergleichbares.)

Weblinks

Commons: Tarot - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 2007
  2. Rachel Pollack, Der Haindl Tarot, Droemer Knaur, München 1988, S. 7, ISBN 3-426-26374-2
  3. Early Tarot Notes. Early Playing Cards Research
  4. 4,0 4,1 Stuart R. Kaplan, Der Tarot, Geschichte, Deutung, Legesysteme, Henrich Hugendubel Verlag, München 1972, S. 41 ff, ISBN 3-88034-224-5
  5. vgl.: Willy Schrödter, 'Das Rosenkreuz', Origo Verlag; s. a. Peter Ortmann, 'Der Lombardische Tarot', Falken Taschenbuch
  6. A Wicked Pack of Cards: The Origins of the Occult Tarot: Gerald Duckworth, London, 1996 ISBN 0-7156-2713-9
  7. Esmeralda da Silva: Alte Weisheiten - TAROT - Das Geheimnis der Karten, Könemann Vlg., Köln 1999, ISBN 3-8290-2820-2
  8. Hajo Banzhaf: Das Tarot-Handbuch. Hugendubel, München, 10. Auflage 1998, ISBN 3-88034-697-6.
  9. trionfi.com - The Oldest Tarot Cards
  10. Trionfi Cards - Early Documents
  11. Ferrara 1441 - where the Tarot cards started
  12. Museum for old Playing Cards
  13. Cary Yale Tarocchi
  14. Tarot: 5x14-theory
  15. Bianca Maria Visconti in Ferrara 1441 - Tarot Research
  16. Spotlights on the 5x14-Theory
  17. Trionfi Cards - Early Documents
  18. Baldassare Castiglione, Il Cortegiano. Extract with notes to playing cards
  19. D'Allemagne vol. I, pp. 297-8, vol. II, pp. 244, 246, 492, 502.
  20. Ibid., vol. II, p. 258
  21. [Michael Dummett: The Game of Tarot from Ferrara to Salt Lake City, 1980, Duckworth, ISBN 0-7156-1014-7 ]
  22. Kurzbesprechung3
  23. Arthur Edward Waite: Der Bilderschlüssel zum Original Rider Waite Tarot. Neuübersetzung 2005, AGM Urania, ISBN 3-03819-070-5.
  24. Learntarot
  25. Aleister Crowley: Das Buch Thoth. Ägyptischer Tarot. AGM Urania, 11. Aufl. 2005, ISBN 3-908644-73-9
  26. Andreas Huettl und P.-R. König: Satan – Jünger, Jäger und Justiz, 416 S., Kreuzfeuer Verlag, 2006, [1], S. 202
  27. Eckhard Graf: Mythos Tarot, param 1989, S. 25
  28. Discordian Deck (engl.)
  29. Bernhard Sommer-Teckenburg: Klärungshilfe mit Tarot. Diplomarbeit im Fachbereich Psychologie, Universität Hamburg 1991; Seite 21. - Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die psychologische Beratung mit Tarot (zu beziehen über das Internetportal des Autors).
  30. Elisabeth Haich (Hrsg.): Tarot - Die zweiundzwanzig Bewusstseinsstufen des Menschen, Drei Eichen Verlag, Oktober 2000, TB, ISBN 978-3-7699-0599-1
  31. Hajo Banzhaf: Tarot und die Reise des Helden. Hugendubel, Oktober 1997, ISBN 3-88034-991-6.
  32. Rachel Pollack: The Shining Woman Tarot. 1994, wieder veröffentlicht 2001 als The Shining Tribe Tarot. ISBN 1-56718-532-0.


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