Bhakti-Yoga und Mentalkörper: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Bhakti-Yoga''' ([[Sanskrit]], m., भक्ति योग, bhakti yoga) ist im [[Hinduismus]] die Bezeichnung für den Weg der liebenden Hingabe an [[Gott]], der meist als persönlich angesehen wird. Bhakti ist in allen Hauptrichtungen des Hinduismus, dem [[Vishnuismus]], [[Shivaismus]] und [[Shaktismus]] zu finden. Dabei nutzt Bhakti Gefühle als einen Weg, Gott nahezukommen oder sich mit ihm zu vereinen. Meist setzt das eine dualistische Gottesvorstellung voraus, da man annimmt, dass Liebe ein Objekt benötige. Doch spielt Bhakti auch in der nichtdualistischen [[Advaita]] Philosophie eine Rolle, z. B. in der Hingabe an einen [[Guru]], der als Verkörperung Gottes angesehen wird, oder in der Form eines ''Ishta Devas'', d.h. einer persönlichen Gottheit, die das Absolute zum Zwecke der Anbetung verkörpert .
Der '''Mentalkörper''' oder '''Mentalleib''' ist nach indisch-[[Theosophie|theosophischer]] Bezeichnung der Träger der [[Verstand]]es- (''niederer'' Mentalkörper) und [[Vernunft]]kräfte (''höherer'' Mentalkörper). Er ist aus [[Gedanken]] gewoben und kann darum auch '''Gedankenleib''' genannt werden (siehe auch → [[Mayavi-rupa-Körper]]). [[Rudolf Steiner]] bezeichnet ihn sinngemäß auch als [[Ich-Träger]] oder [[Ich-Leib]]. Der [[Hellsehen|hellsichtigen]] Anschauung erscheint er als eiförmiges Gebilde, das die [[Astralaura]] umschließt. Der Mentalkörper ist ein höherer, durch die Gedankenbildung verwandelter Teil des [[Ätherleib]]s. In späteren Schriften und Vorträgen hat [[Rudolf Steiner]] den Ausdruck «Mentalkörper» kaum mehr gebraucht. Der niedere Mentalkörper entspricht etwa dem, was Rudolf Steiner später als [[Verstandesseele]] bezeichnet hat. Der niedere Mentalkörper ist sterblich und löst sich schon bald nach dem [[Tod]] auf. Unsterblich ist nur der höhere Mentalkörper, der im wesentlichen jenen Teil der [[Bewusstseinsseele]] umfasst, der bereits unmittelbar auf die [[geistige Welt]] gerichtet ist und in enger Beziehung zum [[Geistselbst]] ([[Manas]]) steht.


Die Verehrung kann viele Formen annehmen. Einige traditionelle Ausdrucksformen des Bhakti sind:
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* '''[[Japa]]''' - Die Wiederholung göttlicher Namen oder [[Mantra|Mantren]] in Gedanken oder in Worten.
"Der Ätherkörper besteht aus zwei Gliedern: aus dem Teile der
* '''Kirtana''' - Rhythmischer Wechselgesang ebensolcher göttlicher Namen und Mantras. Dabei singt ein Sänger oder auch der Guru das Mantra vor, und die Gemeinde singt nach. Das Ganze wiederholt sich mit variierender Melodie und Worten.
menschlichen Natur, der damals vom [[Alter Mond|Monde]] herübergekommen ist,
* '''[[Bhajan]]s''' - Das gemeinsame Singen religiöser Lieder. Der Inhalt solcher Lieder sind meist Gedichte von Heiligen wie Mirabhai, [[Kabir]], Tukaram und vielen anderen.
und seinem Gegenpol. Sie waren zuerst noch nicht miteinander verbunden,
* '''[[Puja]]s''' - religiöse Zeremonie bei der vor einer Statue oder einem Bildnis der Gottheit (oder auch eines Gurus) symbolisch Artikel wie Früchte, Reis, Licht und eine Kokosnuss dargebracht werden. Die Puja besteht normalerweise aus einer Anrufung (''Avahanam'') der Gottheit, sowie Lobpreisungen. Sie kann aus einem Gemisch von Sanskrit und der lokalen Sprache bestehen.
nachher näherten sie sich einander und verbanden sich. Das
* '''Seva''' - Dienst an der Gottheit. Jede Tätigkeit kann als Dienst an der Gottheit verstanden werden und ihr innerlich dargebracht werden. Dabei sollte man gemäß der [[Bhagavad Gita]] nicht an den Früchten der Handlung haften und sich selbst nicht als den ''Handelnden'' sehen. Diese Einstellung wird auch [[Karma-Yoga]] genannt.
eine ist der Pol des Tierischen, das andere der Pol des Geistigen.
Den Pol des Tierischen nennt man Ätherkörper, den Pol des Geistigen
nennt man Mentalkörper. Der Mentalkörper ist materiell
Äther.


== Krishna-Bhakti ==
Dazwischen ist der Astralkörper, der auch aus einer Verbindung
von zweien entstanden ist. Er ist im Grunde auch ein doppeltes
Gebilde. Man hat in ihm zu unterscheiden eine niedere und eine
höhere Natur. Die höhere Natur ist ursprünglich mit dem Mentalkörper
verbunden." {{Lit|{{G|93a|143f}}}}
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Die Motivation der Krishna-Verehrer (Bhaktas) ist die Steigerung der Freude Gottes. Die vervollkommnete Form dieser Geisteshaltung ist aber vergleichsweise selten zu finden. Der Großteil der Verehrer bewegt sich irgendwo auf dem Weg zur transzendenten Reinheit, wo alles durch reine Liebe ([[Prema]]) bestimmt wird. Daher erwähnt das [[Bhagavatapurana]] im dritten Buch die vermischte Bhakti, vermischt mit den drei [[Guna]]s der materiellen Welt ([[Prakriti]]).
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"Was wir
sehen, ist der physische Körper, er gehört dem Mineralreich an,
aber durch [[Prana]], das Lebensprinzip, lebt er auch in der Äthersphäre
der Pflanzenwelt, er hat seinen [[Ätherkörper]]; und weiter lebt
er auch durch die Empfindung in der Astralwelt, in seinem [[Astralkörper]],
und durch vernünftige Vorstellung in der mentalen Welt,
durch das [[Kama-Manas]]-Prinzip. Der Mensch besitzt in der niederen
Welt vier Körper mit den Prinzipien. Aber er hängt auch mit
der höheren Welt zusammen, da er dort seinen Ursprung hat. Er
kann seinen Mentalkörper ausbilden und von der Vorstellung des
Einzelnen und Vielen zur Idee des Typus vordringen, er kann den
[[Kausalkörper]] entwickeln und zur höheren Welt der Dreiheit [[Manas]]-[[Budhi]]-[[Atma]] emporsteigen. In der Budhi-Sphäre wird er seine
Gedanken aus astralem Stoff formen, den [[Mayavi-rupa-Körper]]
schaffen können, wird leben und wirken aus seiner Kausalseele,
selbst Schöpfer sein und wieder eins werden mit der Gesamtheit.
Diese obere Dreiheit, zu der der Mensch sich emporentwickeln
muß, ist aber in Wahrheit tief in ihm verborgen vorhanden, sie liegt
seinem Wesen zugrunde, er muß sie nacheinander befreien - «Wie
oben, so unten»." {{Lit|{{G|88|173}}}}
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Im [[Bhagavatapurana]], einem zentralen Text der Krishna-Verehrer, erklärt [[Krishna]]:
Die Gedanken selbst haben ihren Ursprung auf dem [[Mentalplan]], der auch als [[Devachan]] bzw. als [[geistige Welt]] im engeren Sinn bezeichnet wird. An der Grenze zwischen unterem und oberem Devachan liegt die [[Akasha-Chronik]], die alles enthält, was jemals von geistigen Wesen gedacht wurde {{Lit|{{G|9|94ff}}}}.


''Wer nichts mehr für sich haben will, der Gezügelte, der von Frieden Erfüllte, dessen Seele den Einen in allem erkennt, der in Mir nur seine Befriedigung findet, für den sind alle Weltgegenden voller Glück. Nicht wünscht er die Herrlichkeit des Schöpfers der Welt ([[Brahma]]), oder des Königs des Himmels (Indra) oder Herrschaft über alle Erde oder Gewalt über die Reiche der Unterwelt, weder Yogamacht ([[Siddhi]]s) noch Befreiung ([[Moksha]]). Er wünscht nur das eine, sein ganzes
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Wesen Mir hinzugeben, sonst wünscht er nichts.'' (Bh. 11.14.13-14, zitiert aus "Die indische Gottesliebe" von Walther Eidlitz)
"Man kann also alle
Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle
Gefühle und Erlebnisse auf dem [[Budhiplan]] und alle Handlungen
auf dem [[Nirvanaplan]]. Die Wesenheiten, welche nun den Zusammenhang
zwischen den Gegenbildern und dem Menschen regeln,
haben eine große Bedeutung. Die Gedanken lebt der Mensch auf
dem Mentalplan aus. Was der Mensch in Gedanken abmacht, geschieht
alles auf dem Mentalplan. Dort, im Devachan, baut er sich
zwischen Tod und neuer Geburt den Charakter seines Gedankenkörpers
für das neue Leben auf. Dort sind die Gegenbilder seiner
früheren Gedanken. Die zieht er an seinen vom Physischen und
Astralen befreiten Mentalkörper heran und bildet sich so seinen
künftigen Mentalkörper nach den von ihm geschaffenen Gedankenbildern. Dagegen würde er nicht von selbst die Gegenbilder
seiner Erlebnisse und Handlungen mit sich verbinden können. Das
unterliegt von außen regelnden Wesenheiten, den [[Herren des Karma]],
den [[Lipikas]], die die geschaffenen Gegenbilder der Gefühle und
Taten des Menschen auf dem Budhi- und dem Nirvanaplan mit
ihm - der schon wieder die kamische und andere Hüllen um sich
hat - in Zusammenhang bringen für die folgenden Inkarnationen." {{Lit|{{G|89|175f|176}}}}
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Das Singen oder Sprechen (''kirtana'') der Namen Gottes wird von allen vier Hauptschulen der [[Vishnuismus|Vishnu]]-Bhakti hervorgehoben. In vielen Krishna-Tempeln Indiens wird ohne Unterlass gesungen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. "Bhaja Govinda", "Haribol", "Bolo Krishna" und "Bhaja Gauranga" sind nur wenige Beispiele, wie durch die Schriften oder den Volksmund auf den Namen Gottes aufmerksam gemacht wird. Die Schriften erklären, der Name Gottes und Gott selbst seien identisch. Wer sich in der Haltung der Bhakti dem Singen oder Sprechen widme, dem leuchte diese innere Erkenntnis auf. Das wird ''Sphota'' (das Aufbrechen des Wortsinnes) genannt. Die vorher einzig wahrnehmbare Schattenhülle des Namens, der durchs Ohr gehörte Klang, ziehe sich zurück, und der ewige, reale Name mache sich aus eigener Initiative in seinem wahren Wesen erkennbar. ''"Das Singen hat zur Folge, dass man seine Liebe zu Krishna erweckt und göttliche Glückseligkeit (Ananda) erfährt. Schließlich erlangt man Krishna und bekommt den Nektar der liebevollen Widmung, als ob man in ein großes Meer der Liebe tauchen würde"'', wird als Grund und Ziel des Singens im Chaitanya Charitamrita (3.20.14) erwähnt.
Es ist nicht immer leicht, zu unterscheiden, welche Eigenschaften der [[Mensch]] [[leib]]lich durch [[Vererbung]] mitbekommen hat und welche er [[seelisch]]-[[geist]]ig aus einer früheren [[Inkarnation]] mitbringt.
 
Das ''Brihan-naradiya Purana'' (38.126) betont dies durch dreifache Wiederholung: ''harer nama harer nama harer nama...'' Durch diesen Vers wird die Bedeutung des "Namens von Hari" (ein Name Krishnas/Vishnus), für unser gegenwärtiges Zeitalter betont.
 
=== Liebesbeziehungen zu Gott ===
 
Die Erweckung und Entfaltung der Liebe zu Gott (Prema) gilt als Vollkommenheit. Daher handelt Bhakti Yoga in erster Linie von Beziehungen. [[Rasa]] (göttlicher Wohlgeschmack) ist die ewig-frische Freude der 5 Hauptbeziehungsarten in Vraja (Vraja ist eine in sich unbegrenzte "Örtlichkeit" innerhalb der spirituellen Welt und gilt unter den Krishna-Bhaktas als das höchste Liebesreich Gottes. Daher wird Krishna in den Schriften ''Rasaraja'', der König aller Liebesgeschmäcker, oder ''Akhila-rasa-amrita-murtih'', das Behältnis aller Arten von Liebesgeschmack, genannt.)
 
:'''Die 5 Hauptbeziehungen zu Gott'''
 
* '''''Shanti-bhava''''': Die neutrale Beziehung, die in der Gewissheit, der sie tragenden Liebe Gottes, mit tiefstem göttlichem Frieden erfüllt.
* '''''Dasya-bhava''''': Die unermüdliche Liebe eines treuen Dieners zu seinem geliebten Herrn.
* '''''Sakhya-bhava''''': Freundschaftliche Liebe. In Vraja gehören die jungen Spielkameraden zu dieser Gruppe. Durch göttlichen Einfluss vergessen diese Freunde die allmächtige Position des Herrn, damit die liebenden Gefühle der Freundschaft und Ebenbürtigkeit nicht behindert wird.
* '''''Vatsalya-bhava''''': Elterliche Liebe. Krishna offenbart sich als Kind und der Bhakta ist durch göttlichen Einfluss überzeugt, er ist mein eigenes Kind, das sie liebend umsorgen. Yashoda und Nanda und auch die Ammen und Nachbarinnen in Vraja, gehören zu diesem Kreis.
* '''''Sringara-bhava''''': Auch ''Madhurya-bhava'' genannt. Gottesliebe, ähnlich wie eine Ehefrau ihren Mann oder eine Geliebte ihren Geliebten liebt, ohne Absicht für persönliches Glück. Innerhalb dieser Gruppe bilden die Gopis (Kuhhirtenmädchen) in Vraja den intimsten Kreis der Gottliebenden.
 
Diese Beziehungen finden auf einer Ebene der [[Transzendenz]] statt, wo alle Beteiligten einen ewigen spirituellen Körper besitzen, frei vom Geist der Ausbeutung, frei von egoistischen Absichten.
 
=== Wesen der Krishna-Bhakti ===
 
Die [[Vishnuismus|Vaishnavas]], jene die Krishna/Vishnu oder ihre [[Avatara|Avatare]] durch den Vorgang des Bhakti Yoga verehren, verstehen sich als Monotheisten. Der höchste Herr ist Einer. Nach ihrer Lehre bleibt Krishna (Gott) immer Einer, obschon er sich grenzenlos vervielfältigen kann. Dies gilt als ein Aspekt der unbegrenzten Macht und demonstriert gleichzeitig seine Fähigkeit, sich selbst der Liebe jedes Einzelnen auf vielfältigste Weise zugänglich zu machen.
 
== Shiva-Bhakti und Devi-Bhakti ==
 
Auch im Shivaismus und Shaktismus ist Bhakti-Yoga zu finden. In der Frühzeit der Bhakti-Bewegung war der Shivaismus stark vertreten, während spätere Gruppen und Philosophien auch stark ritualistisch und spiritualistisch ausgerichtet waren. Der populäre [[Purana|puranische]] Shivaismus enthält jedoch starke devotionale Anteile im Sinne des Bhakti-Yoga. Ab dem 12. Jahrhundert lehnte sich die Bewegung der Virashaivas oder Lingayats gegen vedisch-brahmanische Traditionen auf und bildete eine Shiva-Bhakti-Bewegung. Einige shivaitische Gruppierungen wie die Aghoris und die Gorakhnathis verehren auch ihre Stifter, die als Verkörperungen Shivas angesehen werden. Viele Gruppen, die als vishnuitisch gelten, verehren auch Shiva. Eine der größten Asketengruppen, die das Shivaratri-Fest begehen, sind die vishnuitischen Ramanandis. Noch ausgeprägter als im Shivaismus ist die Bhakti zu den [[Göttin]]nen im Shaktismus. Die Zahl der Gesänge und Hymnen, die [[Devi]] und ihren Erscheinungsformen gewidmet sind, ist umfangreich und die Verehrung der Göttin ist typologisch kaum von der Krishna-Bhakti zu unterscheiden.
 
== Andere Formen des klassischen Yoga ==
 
Neben dem Bhakti Yoga definiert der Hinduismus zwei weitere spirituelle Pfade, welche zu den klassischen Wegen zur Erlösung ([[Moksha]]) zählen.
* [[Jnana Yoga]]: Weg der Erkenntnis
* [[Karma-Yoga]]: Erlösung durch Taten ohne Anhänglichkeit
Manche Lehrer des Hinduismus, etwa Swami [[Vivekananda]] zählen noch einen vierten Weg dazu:
* [[Raja Yoga]]: „Königsyoga“, verbunden mit [[Meditation]].
 
== Zitate ==
''So manche kommen frei von Furcht zu mir, frei von Begehrlichkeit und Leidenschaft. Die Herzen halten sie auf mich gerichtet, und sind gereinigt durch der Liebe Feuer, und gehn beim Tode in mein Dasein ein.'' (Krishna in der Bhagavad Gita, 4.10)
 
''Denke an mich, sei mein Bhakta, verehre mich und erweise mir deine Ehrerbietung. Auf diese Weise, unerschütterlich mit mir verbunden, wirst du mich, das höchste Ziel, erlangen.'' (Krishna in der Bhagavad Gita, 9.34)
 
''Wer keinem Wesen Böses will und frei von Haß und Selbstsucht und barmherzig ist ... sich gänzlich mir ergibt ... der ist mir lieb.'' (Krishna in der Bhagavad Gita, 12.13-14)
Im [[Devi Bhagavata]], einem wichtigen Text zu Ehren der Göttin, schließt Bhakti die Liebe zum Nächsten ein und lässt die Göttin selbst über ihren Bhakta, ihren Verehrer, sagen: ''Er sieht alle individuellen Seelen (jivan) in mir und liebt mich, wie er sich selbst liebt. Er macht keinen Unterschied zwischen den individuellen Seelen und mir, weil er denselben Geist in allem manifestiert sieht.'' (7.37.11-20)


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"Die karmischen Gesetze sind so verwickelt, daß man niemals
aus dem äußeren Anschein sich ein Urteil bilden kann. Nur
derjenige kann das einigermaßen, vor dessen geistigen Sinnesorganen
die höheren Welten zum Teil offen liegen. Wer
außer dem physischen Leib auch noch den Seelenorganismus
(Astralleib) und den Geist (Mentalkörper) zu beobachten vermag,
dem wird klar, was auf den Menschen von seinen Vorfahren
übergegangen und was sein eigenes, in früheren Leben
erworbenes Besitztum ist. Für den gewöhnlichen Blick vermischen
sich diese Dinge und es kann leicht so erscheinen, als
ob etwas bloß angeerbt sei, was karmisch bedingt ist. — Es ist
ein durchaus weises Wort, daß Kinder den Eltern «geschenkt
» sind. Sie sind es in geistiger Beziehung ganz und
gar. Aber es sind ihnen Kinder mit gewissen geistigen Eigenschaften
deshalb geschenkt, weil sie gerade die Möglichkeit
haben, diese geistigen Eigenschaften der Kinder zur Entfaltung
zu bringen." {{Lit|{{G|34|372f}}}}
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Swami Vivekananda: ''Bhakti-Yoga. Der Pfad der Liebe.'' Phänomen-Verlag 2009 ISBN 3-933321-59-X
#Rudolf Steiner: ''Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung '', [[GA 9]] (2003), ISBN 3-7274-0090-0 {{Schriften|009}}
* Narada: '' Bhakti Sutras.'' Mangalam Books ISBN 3-922477-48-8,
#Rudolf Steiner: ''Lucifer – Gnosis'', [[GA 34]] (1987), ISBN 3-7274-0340-3 {{Vorträge|033}}
* Walther Eidlitz: ''Der Sinn des Lebens.'' Books on Demand 2001. ISBN 3-8311-3112-0
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4 {{Vorträge|088}}
 
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
== Weblinks ==
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* [http://www.sacred-texts.com/hin/db/bk07ch37.htm Bhakti Yoga] ''von der [[Devi]] im [[Devi Bhagavata]] erklärt. Repräsentiert die [[Shaktismus|Shaktas]].''


[[Kategorie:Hinduismus]]
{{GA}}
[[Kategorie:Yoga]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Wesensglieder]]

Version vom 15. November 2016, 17:41 Uhr

Der Mentalkörper oder Mentalleib ist nach indisch-theosophischer Bezeichnung der Träger der Verstandes- (niederer Mentalkörper) und Vernunftkräfte (höherer Mentalkörper). Er ist aus Gedanken gewoben und kann darum auch Gedankenleib genannt werden (siehe auch → Mayavi-rupa-Körper). Rudolf Steiner bezeichnet ihn sinngemäß auch als Ich-Träger oder Ich-Leib. Der hellsichtigen Anschauung erscheint er als eiförmiges Gebilde, das die Astralaura umschließt. Der Mentalkörper ist ein höherer, durch die Gedankenbildung verwandelter Teil des Ätherleibs. In späteren Schriften und Vorträgen hat Rudolf Steiner den Ausdruck «Mentalkörper» kaum mehr gebraucht. Der niedere Mentalkörper entspricht etwa dem, was Rudolf Steiner später als Verstandesseele bezeichnet hat. Der niedere Mentalkörper ist sterblich und löst sich schon bald nach dem Tod auf. Unsterblich ist nur der höhere Mentalkörper, der im wesentlichen jenen Teil der Bewusstseinsseele umfasst, der bereits unmittelbar auf die geistige Welt gerichtet ist und in enger Beziehung zum Geistselbst (Manas) steht.

"Der Ätherkörper besteht aus zwei Gliedern: aus dem Teile der menschlichen Natur, der damals vom Monde herübergekommen ist, und seinem Gegenpol. Sie waren zuerst noch nicht miteinander verbunden, nachher näherten sie sich einander und verbanden sich. Das eine ist der Pol des Tierischen, das andere der Pol des Geistigen. Den Pol des Tierischen nennt man Ätherkörper, den Pol des Geistigen nennt man Mentalkörper. Der Mentalkörper ist materiell Äther.

Dazwischen ist der Astralkörper, der auch aus einer Verbindung von zweien entstanden ist. Er ist im Grunde auch ein doppeltes Gebilde. Man hat in ihm zu unterscheiden eine niedere und eine höhere Natur. Die höhere Natur ist ursprünglich mit dem Mentalkörper verbunden." (Lit.: GA 93a, S. 143f)

"Was wir sehen, ist der physische Körper, er gehört dem Mineralreich an, aber durch Prana, das Lebensprinzip, lebt er auch in der Äthersphäre der Pflanzenwelt, er hat seinen Ätherkörper; und weiter lebt er auch durch die Empfindung in der Astralwelt, in seinem Astralkörper, und durch vernünftige Vorstellung in der mentalen Welt, durch das Kama-Manas-Prinzip. Der Mensch besitzt in der niederen Welt vier Körper mit den Prinzipien. Aber er hängt auch mit der höheren Welt zusammen, da er dort seinen Ursprung hat. Er kann seinen Mentalkörper ausbilden und von der Vorstellung des Einzelnen und Vielen zur Idee des Typus vordringen, er kann den Kausalkörper entwickeln und zur höheren Welt der Dreiheit Manas-Budhi-Atma emporsteigen. In der Budhi-Sphäre wird er seine Gedanken aus astralem Stoff formen, den Mayavi-rupa-Körper schaffen können, wird leben und wirken aus seiner Kausalseele, selbst Schöpfer sein und wieder eins werden mit der Gesamtheit. Diese obere Dreiheit, zu der der Mensch sich emporentwickeln muß, ist aber in Wahrheit tief in ihm verborgen vorhanden, sie liegt seinem Wesen zugrunde, er muß sie nacheinander befreien - «Wie oben, so unten»." (Lit.: GA 88, S. 173)

Die Gedanken selbst haben ihren Ursprung auf dem Mentalplan, der auch als Devachan bzw. als geistige Welt im engeren Sinn bezeichnet wird. An der Grenze zwischen unterem und oberem Devachan liegt die Akasha-Chronik, die alles enthält, was jemals von geistigen Wesen gedacht wurde (Lit.: GA 9, S. 94ff).

"Man kann also alle Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle Gefühle und Erlebnisse auf dem Budhiplan und alle Handlungen auf dem Nirvanaplan. Die Wesenheiten, welche nun den Zusammenhang zwischen den Gegenbildern und dem Menschen regeln, haben eine große Bedeutung. Die Gedanken lebt der Mensch auf dem Mentalplan aus. Was der Mensch in Gedanken abmacht, geschieht alles auf dem Mentalplan. Dort, im Devachan, baut er sich zwischen Tod und neuer Geburt den Charakter seines Gedankenkörpers für das neue Leben auf. Dort sind die Gegenbilder seiner früheren Gedanken. Die zieht er an seinen vom Physischen und Astralen befreiten Mentalkörper heran und bildet sich so seinen künftigen Mentalkörper nach den von ihm geschaffenen Gedankenbildern. Dagegen würde er nicht von selbst die Gegenbilder seiner Erlebnisse und Handlungen mit sich verbinden können. Das unterliegt von außen regelnden Wesenheiten, den Herren des Karma, den Lipikas, die die geschaffenen Gegenbilder der Gefühle und Taten des Menschen auf dem Budhi- und dem Nirvanaplan mit ihm - der schon wieder die kamische und andere Hüllen um sich hat - in Zusammenhang bringen für die folgenden Inkarnationen." (Lit.: GA 89, S. 175f)

Es ist nicht immer leicht, zu unterscheiden, welche Eigenschaften der Mensch leiblich durch Vererbung mitbekommen hat und welche er seelisch-geistig aus einer früheren Inkarnation mitbringt.

"Die karmischen Gesetze sind so verwickelt, daß man niemals aus dem äußeren Anschein sich ein Urteil bilden kann. Nur derjenige kann das einigermaßen, vor dessen geistigen Sinnesorganen die höheren Welten zum Teil offen liegen. Wer außer dem physischen Leib auch noch den Seelenorganismus (Astralleib) und den Geist (Mentalkörper) zu beobachten vermag, dem wird klar, was auf den Menschen von seinen Vorfahren übergegangen und was sein eigenes, in früheren Leben erworbenes Besitztum ist. Für den gewöhnlichen Blick vermischen sich diese Dinge und es kann leicht so erscheinen, als ob etwas bloß angeerbt sei, was karmisch bedingt ist. — Es ist ein durchaus weises Wort, daß Kinder den Eltern «geschenkt » sind. Sie sind es in geistiger Beziehung ganz und gar. Aber es sind ihnen Kinder mit gewissen geistigen Eigenschaften deshalb geschenkt, weil sie gerade die Möglichkeit haben, diese geistigen Eigenschaften der Kinder zur Entfaltung zu bringen." (Lit.: GA 34, S. 372f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung , GA 9 (2003), ISBN 3-7274-0090-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Lucifer – Gnosis, GA 34 (1987), ISBN 3-7274-0340-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Über die astrale Welt und das Devachan, GA 88 (1999), ISBN 3-7274-0880-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Bewußtsein – Leben – Form , GA 89 (2001), ISBN 3-7274-0890-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.