imported>Joachim Stiller |
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| Der '''Mentalkörper''' oder '''Mentalleib''' ist nach indisch-[[Theosophie|theosophischer]] Bezeichnung der Träger der [[Verstand]]es- (''niederer'' Mentalkörper) und [[Vernunft]]kräfte (''höherer'' Mentalkörper). Er ist aus [[Gedanken]] gewoben und kann darum auch '''Gedankenleib''' genannt werden (siehe auch → [[Mayavi-rupa-Körper]]). [[Rudolf Steiner]] bezeichnet ihn sinngemäß auch als [[Ich-Träger]] oder [[Ich-Leib]]. Der [[Hellsehen|hellsichtigen]] Anschauung erscheint er als eiförmiges Gebilde, das die [[Astralaura]] umschließt. Der Mentalkörper ist ein höherer, durch die Gedankenbildung verwandelter Teil des [[Ätherleib]]s. In späteren Schriften und Vorträgen hat [[Rudolf Steiner]] den Ausdruck «Mentalkörper» kaum mehr gebraucht. Der niedere Mentalkörper entspricht etwa dem, was Rudolf Steiner später als [[Verstandesseele]] bezeichnet hat. Der niedere Mentalkörper ist sterblich und löst sich schon bald nach dem [[Tod]] auf. Unsterblich ist nur der höhere Mentalkörper, der im wesentlichen jenen Teil der [[Bewusstseinsseele]] umfasst, der bereits unmittelbar auf die [[geistige Welt]] gerichtet ist und in enger Beziehung zum [[Geistselbst]] ([[Manas]]) steht.
| | #WEITERLEITUNG [[Mentalkörper]] |
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| "Der Ätherkörper besteht aus zwei Gliedern: aus dem Teile der
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| menschlichen Natur, der damals vom [[Alter Mond|Monde]] herübergekommen ist,
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| und seinem Gegenpol. Sie waren zuerst noch nicht miteinander verbunden,
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| nachher näherten sie sich einander und verbanden sich. Das
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| eine ist der Pol des Tierischen, das andere der Pol des Geistigen.
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| Den Pol des Tierischen nennt man Ätherkörper, den Pol des Geistigen
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| nennt man Mentalkörper. Der Mentalkörper ist materiell
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| Äther.
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| Dazwischen ist der Astralkörper, der auch aus einer Verbindung
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| von zweien entstanden ist. Er ist im Grunde auch ein doppeltes
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| Gebilde. Man hat in ihm zu unterscheiden eine niedere und eine
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| höhere Natur. Die höhere Natur ist ursprünglich mit dem Mentalkörper
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| verbunden." {{Lit|{{G|93a|143f}}}}
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| </div>
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| "Was wir
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| sehen, ist der physische Körper, er gehört dem Mineralreich an,
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| aber durch [[Prana]], das Lebensprinzip, lebt er auch in der Äthersphäre
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| der Pflanzenwelt, er hat seinen [[Ätherkörper]]; und weiter lebt
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| er auch durch die Empfindung in der Astralwelt, in seinem [[Astralkörper]],
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| und durch vernünftige Vorstellung in der mentalen Welt,
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| durch das [[Kama-Manas]]-Prinzip. Der Mensch besitzt in der niederen
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| Welt vier Körper mit den Prinzipien. Aber er hängt auch mit
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| der höheren Welt zusammen, da er dort seinen Ursprung hat. Er
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| kann seinen Mentalkörper ausbilden und von der Vorstellung des
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| Einzelnen und Vielen zur Idee des Typus vordringen, er kann den
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| [[Kausalkörper]] entwickeln und zur höheren Welt der Dreiheit [[Manas]]-[[Budhi]]-[[Atma]] emporsteigen. In der Budhi-Sphäre wird er seine
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| Gedanken aus astralem Stoff formen, den [[Mayavi-rupa-Körper]]
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| schaffen können, wird leben und wirken aus seiner Kausalseele,
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| selbst Schöpfer sein und wieder eins werden mit der Gesamtheit.
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| Diese obere Dreiheit, zu der der Mensch sich emporentwickeln
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| muß, ist aber in Wahrheit tief in ihm verborgen vorhanden, sie liegt
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| seinem Wesen zugrunde, er muß sie nacheinander befreien - «Wie
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| oben, so unten»." {{Lit|{{G|88|173}}}}
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| </div>
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| Die Gedanken selbst haben ihren Ursprung auf dem [[Mentalplan]], der auch als [[Devachan]] bzw. als [[geistige Welt]] im engeren Sinn bezeichnet wird. An der Grenze zwischen unterem und oberem Devachan liegt die [[Akasha-Chronik]], die alles enthält, was jemals von geistigen Wesen gedacht wurde {{Lit|{{G|9|94ff}}}}.
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| "Man kann also alle
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| Gedanken des Menschen lesen auf dem höheren Mentalplan, alle
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| Gefühle und Erlebnisse auf dem [[Budhiplan]] und alle Handlungen
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| auf dem [[Nirvanaplan]]. Die Wesenheiten, welche nun den Zusammenhang
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| zwischen den Gegenbildern und dem Menschen regeln,
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| haben eine große Bedeutung. Die Gedanken lebt der Mensch auf
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| dem Mentalplan aus. Was der Mensch in Gedanken abmacht, geschieht
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| alles auf dem Mentalplan. Dort, im Devachan, baut er sich
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| zwischen Tod und neuer Geburt den Charakter seines Gedankenkörpers
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| für das neue Leben auf. Dort sind die Gegenbilder seiner
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| früheren Gedanken. Die zieht er an seinen vom Physischen und
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| Astralen befreiten Mentalkörper heran und bildet sich so seinen
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| künftigen Mentalkörper nach den von ihm geschaffenen Gedankenbildern. Dagegen würde er nicht von selbst die Gegenbilder
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| seiner Erlebnisse und Handlungen mit sich verbinden können. Das
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| unterliegt von außen regelnden Wesenheiten, den [[Herren des Karma]],
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| den [[Lipikas]], die die geschaffenen Gegenbilder der Gefühle und
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| Taten des Menschen auf dem Budhi- und dem Nirvanaplan mit
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| ihm - der schon wieder die kamische und andere Hüllen um sich
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| hat - in Zusammenhang bringen für die folgenden Inkarnationen." {{Lit|{{G|89|175f|176}}}}
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| Es ist nicht immer leicht, zu unterscheiden, welche Eigenschaften der [[Mensch]] [[leib]]lich durch [[Vererbung]] mitbekommen hat und welche er [[seelisch]]-[[geist]]ig aus einer früheren [[Inkarnation]] mitbringt.
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| "Die karmischen Gesetze sind so verwickelt, daß man niemals
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| aus dem äußeren Anschein sich ein Urteil bilden kann. Nur
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| derjenige kann das einigermaßen, vor dessen geistigen Sinnesorganen
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| die höheren Welten zum Teil offen liegen. Wer
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| außer dem physischen Leib auch noch den Seelenorganismus
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| (Astralleib) und den Geist (Mentalkörper) zu beobachten vermag,
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| dem wird klar, was auf den Menschen von seinen Vorfahren
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| übergegangen und was sein eigenes, in früheren Leben
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| erworbenes Besitztum ist. Für den gewöhnlichen Blick vermischen
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| sich diese Dinge und es kann leicht so erscheinen, als
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| ob etwas bloß angeerbt sei, was karmisch bedingt ist. — Es ist
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| ein durchaus weises Wort, daß Kinder den Eltern «geschenkt
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| » sind. Sie sind es in geistiger Beziehung ganz und
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| gar. Aber es sind ihnen Kinder mit gewissen geistigen Eigenschaften
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| deshalb geschenkt, weil sie gerade die Möglichkeit
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| haben, diese geistigen Eigenschaften der Kinder zur Entfaltung
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| zu bringen." {{Lit|{{G|34|372f}}}}
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| == Literatur ==
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung '', [[GA 9]] (2003), ISBN 3-7274-0090-0 {{Schriften|009}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Lucifer – Gnosis'', [[GA 34]] (1987), ISBN 3-7274-0340-3 {{Vorträge|033}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4 {{Vorträge|088}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
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| * [[Rudolf Steiner]]: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Siebengliederung des Menschen]]
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| [[Kategorie:Mentale Welt*|N]]
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| [[Kategorie:Wesensglieder]]
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| [[Kategorie:Ich]]
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