Arzt und Vedana: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Composite portrait of Hippocrates designed by A. Anker. Wellcome M0000745.jpg|mini|[[Wikipedia:Albert Anker|Albert Anker]]: ''[[Wikipedia:Hippokrates von Kos|Hippokrates von Kos]]'' (* um 460 v. Chr.; † um 370 v. Chr.)]]
'''Vedana''' ([[Sanskrit|skrt.]] [[Pali]] ''vedanā'' „Gefühl, Empfindung“) wird im [[Buddhismus]] die zweite Gruppe der [[fünf Daseinsfaktoren]], der [[Skandhas]], genannt. Vedana steht für die unmittelbaren [[Gefühl]]e bzw. [[Empfindung]]en, die durch die Berührung der sechs [[Sinnesorgan]]e mit der Außenwelt ausgelöst werden und der eigentlichen [[Wahrnehmung]] ([[Sanskrit|skrt.]] ''[[samjñā]]'') vorangehen.  


Ein '''Arzt''' (von {{mhd|arzât}}, über [[lat.]] ''archiater'', aus {{ELSalt|ἀρχίατρος}} ''archiatros'' „Oberarzt, Leibarzt“; abgeleitet von: {{polytonisch|ἀρχή}} ''arché'' „[[Anfang]], [[Prinzip]], [[Ursprung]], Herrschaft, Kommando“ und {{polytonisch|ἰατρός}} ''iatros'' „Arzt, Heilkundiger“; [[lat.]] ''medicus'' „Mediziner“ bezeichnete ursprünglich den [[Wikipedia:Wundarzt|Wundarzt]]) hat die Aufgabe, seine Patienten bei der [[Heilung]] von [[Krankheit]]en und [[Verletzung]]en zu unterstützen. Alle [[Heilkunde]] beruht nach [[Rudolf Steiner]] letztlich darauf, das Leben so einzurichten, daß der [[Mensch]] die Kräfte beherrscht, die seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung und damit seine [[Gesundheit|Gesundung]] bzw. Gesunderhaltung bewirken:
Die Empfindungen können dabei in drei Gruppen aufgeteilt werden: in ''angenehme'', ''unangenehme'' oder ''neutrale''. Da im Buddhismus sechs Sinnesorgane unterschieden werden, zu denen auch das gehirngebundene [[Denken]] gerechnet wird, gibt es sechs Klassen von Vedanas, die durch die Berührung des [[Auge]]s mit den sichtbaren [[Farbe]]n und [[Form]]en, des [[Ohr]]es mit den [[Ton|Tönen]], der [[Nase]] mit dem [[Geruch]], der [[Zunge]] mit dem [[Geschmack]], des Körpers mit dem [[Tastsinn]] und des [[Denken]]s mit den [[Gedanke]]n und [[Vorstellung]]en.  


{{GZ|Würde
Nach [[Rudolf Steiner]] sind die fünf Skandhas im wesentlichen identisch mit dem [[Karma]]. Vedana hängt insbesondere mit dem [[Volkskarma]] zusammen.
man dasjenige aber sehen, was da fortwährend als Kräfte dem Auflösungs-
und Erneuerungsprozeß zugrunde liegt, dann würde mit dem
gegeben sein eine medizinische Wissenschaft, jene geistige medizinische
Wissenschaft, die allerdings eine andere Gestalt haben würde,
als die heutige medizinische Wissenschaft sie schon hat. Jene medizinische
Wissenschaft können Sie nicht etwa danach beurteilen, daß
Sie sagen: Nun ja, mit dieser medizinischen Wissenschaft werden also
Krankheiten geheilt! - Es werden nicht Krankheiten geheilt, weil es
sich nicht darum handeln kann, Krankheiten so zu heilen, wie es die
heutigen Menschen haben wollen. Man kann mit wirklicher geistiger
medizinischer Wissenschaft nur die gesundenden Kräfte in ihrer
Totalität erhalten. Die wahre Heilkunde würde darinnen bestehen, das
Leben so einzurichten, daß der Mensch die Kräfte beherrscht, die
seine fortwährende Ausscheidung, Auflösung und Wiedererneuerung
bewirken. Dann brauchte man keine Apothekerwaren, wenn nicht nur
ein einzelner Mensch dies auf seine menschliche Persönlichkeit anzuwenden
weiß, sondern mit den andern Menschen zusammen so lebt,
daß es Eingang gewinnen könnte in das ganze menschliche Geschlecht.|184|293}}


In diesem Sinn ist alle Heilung letztlich [[Selbstheilung]], die aber in vielen Fällen durch äußere [[Therapie|therapeutische]] Maßnahmen unterstützt und angeregt werden muss. Da der [[Ätherleib]] der Träger des [[Leben]]s ist, ist er der eigentliche [[Heiler]] des [[Organismus]].
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"Vijnana nennt man das Bewußtsein, was notwendig ist zur Überwindung des Karma. Und nun denke man sich den Menschen mitten in der Welt lebend, handelnd, sterbend. Wenn er nun gestorben ist, so bleibt aber doch etwas von ihm da in dieser Welt, was er hineingewoben hat in diese Welt. Das sind: Rupa, Vedana, Sanjna, Sanskara und Vijnana. Diese fünf Dinge sind sein Konto: das persönliche Schicksal als Rupa; das Schicksal des Volkes, in dem er geboren wird, als Vedana; daß er überhaupt geboren wird auf dieser Erde, als Sanjna. Ferner wirken mit Sanskara, das Begehren, und Vijnana, das Bewußtsein. Das sind die fünf Skandhas.


{{GZ|Der wirkliche Arzt,
Was man in die Welt hinausgibt, bleibt als die fünf Skandhas in der Welt. Die sind die Grundlage des neuen Daseins. Sie sind stufenweise weniger wirksam, wenn der Mensch eines von den letzten bewußt entwickelt hat. Je mehr er Vijnana bewußt in der Gewalt hat, desto mehr bekommt er es in seine Gewalt, sich bewußt im physischen Leibe zu verkörpern. Die Skandhas sind eigentlich im wesentlichen identisch mit dem Karma.
er muß erkennen [[kosmologisch]] die [[Heilmittel]], er muß erkennen [[anthropologisch]]
oder eigentlich [[anthroposophisch]] die innere menschliche
[[Organologie]]. Er muß erkennend die äußere Welt durch [[Inspiration]]
begreifen, die innere Welt durch [[Imagination]] begreifen, und er
muß sich erheben zur [[Therapie]] durch eine wirkliche [[Intuition]].|322|86}}


{{GZ|Es führt aber dazu, daß eigentlich der Arzt immer mehr und mehr
#[[Rupa]]        -  Leiblichkeit, Handlungen
der wirkliche Praktiker werden muß, wiederum der umgekehrte Gang
#[[Vedana]]    -  Gefühl
von dem, den die Entwickelung in der neueren Zeit unter dem Einfluß
#[[Sanjna]]      -  Wahrnehmen
des Materialismus gemacht hat. Der Arzt ist nach und nach ganz zum
#[[Sanskara]]  -  Begehren
Wissenschafter geworden, und das hat keinen Sinn. Der Arzt hat nur
#[[Vijnana]]    -  Bewußtsein, das notwendig ist zur Überwindung des Karma." {{Lit|{{G|93a|136}}}}
Sinn, wenn er die Naturgesetze in lebender Regsamkeit immer handhaben
</div>
kann, nicht wenn er sie nur im abstrakten Sinn erkennt. Durch
das Erkennen im abstrakten Sinn des Wortes kommt man noch nicht
zur Handhabung der Naturgesetze.|318|127}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), Berlin, 12. Oktober 1905 {{Vorträge|93a}}
#Rudolf Steiner: ''Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern'', [[GA 318]] (1994), ISBN 3-7274-3181-4 {{Vorträge|318}}
#Rudolf Steiner: ''Grenzen der Naturerkenntnis'', [[GA 322]] (1981), ISBN 3-7274-3220-9 {{Vorträge|322}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Heilkunst]]
== Weblinks ==
#[http://www.buddhismus-schule.de/inhalte/ansammlungen.html Die fünf Ansammlungen - Skandhas]
 
[[Kategorie:Buddhismus]]

Version vom 28. August 2015, 14:57 Uhr

Vedana (skrt. Pali vedanā „Gefühl, Empfindung“) wird im Buddhismus die zweite Gruppe der fünf Daseinsfaktoren, der Skandhas, genannt. Vedana steht für die unmittelbaren Gefühle bzw. Empfindungen, die durch die Berührung der sechs Sinnesorgane mit der Außenwelt ausgelöst werden und der eigentlichen Wahrnehmung (skrt. samjñā) vorangehen.

Die Empfindungen können dabei in drei Gruppen aufgeteilt werden: in angenehme, unangenehme oder neutrale. Da im Buddhismus sechs Sinnesorgane unterschieden werden, zu denen auch das gehirngebundene Denken gerechnet wird, gibt es sechs Klassen von Vedanas, die durch die Berührung des Auges mit den sichtbaren Farben und Formen, des Ohres mit den Tönen, der Nase mit dem Geruch, der Zunge mit dem Geschmack, des Körpers mit dem Tastsinn und des Denkens mit den Gedanken und Vorstellungen.

Nach Rudolf Steiner sind die fünf Skandhas im wesentlichen identisch mit dem Karma. Vedana hängt insbesondere mit dem Volkskarma zusammen.

"Vijnana nennt man das Bewußtsein, was notwendig ist zur Überwindung des Karma. Und nun denke man sich den Menschen mitten in der Welt lebend, handelnd, sterbend. Wenn er nun gestorben ist, so bleibt aber doch etwas von ihm da in dieser Welt, was er hineingewoben hat in diese Welt. Das sind: Rupa, Vedana, Sanjna, Sanskara und Vijnana. Diese fünf Dinge sind sein Konto: das persönliche Schicksal als Rupa; das Schicksal des Volkes, in dem er geboren wird, als Vedana; daß er überhaupt geboren wird auf dieser Erde, als Sanjna. Ferner wirken mit Sanskara, das Begehren, und Vijnana, das Bewußtsein. Das sind die fünf Skandhas.

Was man in die Welt hinausgibt, bleibt als die fünf Skandhas in der Welt. Die sind die Grundlage des neuen Daseins. Sie sind stufenweise weniger wirksam, wenn der Mensch eines von den letzten bewußt entwickelt hat. Je mehr er Vijnana bewußt in der Gewalt hat, desto mehr bekommt er es in seine Gewalt, sich bewußt im physischen Leibe zu verkörpern. Die Skandhas sind eigentlich im wesentlichen identisch mit dem Karma.

  1. Rupa - Leiblichkeit, Handlungen
  2. Vedana - Gefühl
  3. Sanjna - Wahrnehmen
  4. Sanskara - Begehren
  5. Vijnana - Bewußtsein, das notwendig ist zur Überwindung des Karma." (Lit.: GA 93a, S. 136)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1976), Berlin, 12. Oktober 1905 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Die fünf Ansammlungen - Skandhas