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| [[Datei:Feigenbaum.JPG|thumb|250px|Feigenbaum im Frühjahr]]
| | <div class="notiz" style="float:right; margin: 0 0 0.2em 1em; padding: 0.2em 0.6em; font-size: 100%; background-color: #ddddff; border: 1px solid #aaaaff;"><span class="Unicode" style="font-family: 'Baar Zeitgeist', 'TITUS Cyberbit Basic', 'Arial Unicode MS', 'Doulos SIL', 'Chrysanthi Unicode', 'Bitstream Cyberbit', 'Bitstream CyberBase', 'Bitstream Vera', Thryomanes, Gentium, GentiumAlt, 'Visual Geez Unicode', 'Lucida Grande', 'Microsoft Sans Serif', 'Lucida Sans Unicode', Code2000;">{{{1}}}</span>{{#if: {{{2|}}} | <small><span class="Unicode" style="text-align: right; font-family: 'Baar Zeitgeist', 'TITUS Cyberbit Basic', 'Arial Unicode MS', 'Doulos SIL', 'Chrysanthi Unicode', 'Bitstream Cyberbit', 'Bitstream CyberBase', 'Bitstream Vera', Thryomanes, Gentium, GentiumAlt, 'Visual Geez Unicode', 'Lucida Grande', 'Microsoft Sans Serif', 'Lucida Sans Unicode', Code2000;"></span></small> | }}</div><noinclude> |
| [[Datei:Fig tree.jpg|thumb|250px|Echter Feigenbaum mit Blättern und Früchten]]
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| [[Datei:Ficus carica leaf 01 by Line1.jpg|thumb|250px|Typisches Laubblatt der Echten Feige]]
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| [[Datei:Ficus carica Panascè.jpg|thumb|250px|Feige bicolor]]
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| [[Datei:Feige-Schnitt.jpg|thumb|250px|Die reife Scheinfrucht im Längsschnitt]]
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| Der '''Feigenbaum''' ({{HeS|תְּאֵנָה|t<sup>e</sup>enâh}}), genauer die '''Echte Feige''' (''Ficus carica''), ist die bekannteste [[Wikipedia:Art (Biologie)|Art]] aus der [[Wikipedia:Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Wikipedia:Feigen|Feigen]] und wächst als sommergrüner, laubabwerfender [[Wikipedia:Strauch|Strauch]] oder auch als kleiner [[Baum]] mit wechselständig angeordneten, drei- bis fünflappigen, an den Rändern unregelmäßig gezähnten [[Wikipedia:Blatt (Pflanze)|Laubblättern]], den [[Feigenblatt|Feigenblättern]]. Die Rinde ist hellgrau und glatt, der Stamm meist knorrig gedreht und gebogen. Die ganze Pflanze ist von [[Wikipedia:Milchsaft|Milchsaft]] durchzogen. Jährlich bilden sich drei Generationen von Blütenständen; die erste im Februar oder März, dann im Mai und Juni und die letzte im August und September. Die Echte Feige ist [[Wikipedia:Monözie|einhäusig]], d.h. jede Pflanze trägt sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Innerhalb von drei bis fünf Monaten nach der Bestäubung, die durch die [[Wikipedia:Feigenwespen|Feigenwespen]] erfolgt, reifen die grün bis dunkelviolett gefärbten, kugel- oder birnenförmigen ''Feigen'' heran. Die '''Feige''' ist eine [[Wikipedia:Scheinfrucht|Scheinfrucht]], die aus einem ganzen [[Wikipedia:Steinfruchtverband|Steinfruchtverband]] besteht. Die [[Wikipedia:Steinfrucht|Steinfrüchte]] machen sich als kleine harte linsenförmige Kerne in der Feige bemerkbar. Die Echte Feige wird im ganzen Mittelmeerraum angebaut und zählt zu den ältesten domestizierten [[Pflanze]]n und ist auch die erste Pflanze, die in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] - im Zusammenhang mit dem [[Sündenfall]] - namentlich genannt wird: Nachdem [[Adam und Eva]], von [[Luzifer]] verführt, vom [[Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen]] gegessen hatten, erkannten sie, dass sie [[nackt]] waren und bedeckten ihre Blöße mit einem [[Feigenblatt]] {{Bibel|1 Mos|3|7|LUT}}.
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| == Veredlung der wilden Feigen ==
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| "In südlicheren Gegenden, namentlich in Griechenland, spielt die Feigenzucht
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| eine große Rolle. Nun gibt es sogenannte wilde Feigen, die zwar
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| etwas süß sind, aber sie sind so, daß manche Menschen eine noch leckerere
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| Zunge haben und noch süßere Feigen haben möchten, als die wilden
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| Feigen eben Süßigkeit haben. Was tun nun diese Leute?
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| [[Datei:GA351_206.gif|center|250px|Feigenbaum]] | |
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| Nun denken Sie sich, da wäre ein wilder Feigenbaum. Dieser wilde
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| Feigenbaum, der wird ganz besonders geliebt von einer bestimmten
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| Wespenart, die da ihre Eier drinnen ablegt (siehe Zeichnung). Stellen wir
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| uns also vor: Da wäre der wilde Feigenbaum, auf dem Ast eine solche
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| wilde Feige, in die die Wespe ihr Ei ablegt.
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| Nun, der Feigenzüchter, der ist eigentlich in seiner Art ein ganz
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| schlauer Kerl. Er läßt diese Wespen in den wilden Feigenbäumen, die er
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| besonders dazu anzüchtet, ihre Eier ablegen. Nachher nimmt der Bursche
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| zwei solche Feigen zunächst herunter in dem Zeitpunkte, wo die
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| Wespenlarven drinnen noch nicht bis zu Ende sind, so daß die Wespen
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| also noch lange nicht reif zum Ausschlüpfen sind, aber eine Zeit ihrer
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| Entwickelung schon durchgemacht haben. Nun, was tut er weiter? Er
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| nimmt einen Binsenhalm und bindet diese zwei Feigen, in denen er diese
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| Wespenlarven nicht ganz zur Reife hat kommen lassen, mit diesem Binsenhalm
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| zusammen, so daß sie halten. Jetzt geht er an einen Feigenbaum,
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| bei dem er die Feigen veredeln will und hängt die zwei Feigen, die
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| er mit dem Binsenhalm verbunden hat und worin die Wespen genistet
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| haben, ihre Eier abgelegt haben, an den Feigenbaum an, den er veredeln
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| will. Was geschieht nun?
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| [[Datei:GA351_207.gif|center|250px|veredelter Feigenbaum]]
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| Da geschieht folgendes: Die Wespen, die spüren das, weil diese Feigen,
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| die er abgerissen hat, die nicht mehr auf dem Feigenbaum darauf
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| sind, jetzt trocken werden; die trocknen aus, die haben nicht mehr den
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| Saft vom Baum. Das spürt innerlich schon die noch gar nicht entwickelte
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| Wespe. Selbst das Ei spürt das. Und die Folge davon ist, daß sich die
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| Wespe mit ihrem Auskriechen furchtbar beeilt. So daß also der Züchter
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| im Frühling anfängt, diese Prozedur zu machen: Er läßt zuerst die
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| Wespe ihre Eier ablegen. Flugs, wenn es so zum Mai kommt, nimmt er
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| diese zwei Feigen herunter und macht damit diese Prozedur. Donnerwetter,
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| denkt sich das Tier, das da drinnen ist, jetzt muß ich mich beeilen!
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| Jetzt kommt ja schon die Zeit, wo die Feige wieder trocken wird! -
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| Das Tier beeilt sich furchtbar, schlüpft viel früher aus, als es sonst ausgeschlüpft
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| wäre. Wäre die Feige hängengeblieben, wäre es im Spätsommer
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| ausgeschlüpft. So muß es im Frühsommer ausschlüpfen. Die Folge aber
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| ist, daß das Tier, weil es im Frühsommer ausschlüpft, eine zweite Brut
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| machen muß, und es legt noch im Sommer Eier, während es sonst erst im
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| Frühjahr gelegt hätte.
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| Mit diesen Eiern geht die Wespe jetzt an die Feigen, die an dem
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| Baume sind, der veredelt werden soll. Dahinein legt sie die Eier, Späteier, die nicht bis zu ihrer Reife kommen, sich nur bis zu einem gewissen
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| Grade entwickeln. Und was geschieht dadurch? Diese Feigen, in die da
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| die zweite Brut hineingelegt ist, die werden doppelt so süß als die anderen
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| wilden Feigen! Das nennt man die Veredelung der Feigen, daß sie
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| doppelt so süß werden." {{Lit|{{G|351|206ff}}}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur. Über das Wesen der Bienen'', [[GA 351]] (1999), ISBN 3-7274-3510-0 {{Vorträge|351}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Pflanze]] [[Kategorie:Symbol]]
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