Wahl

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Die Wahl (mhd. wal, wale; ahd. wala; von germ. *wal-ija- „wählen“; lat. electio; griech. προαίρεσις prohairesis „Wahl, Entscheidung“) ist eine bewusst getroffene Entscheidung für eine unter mehreren Alternativen; im engeren Sinn eine durch ein Motiv bestimmte, auf Vernunft gegründete Willenshandlung. Aristoteles führt den Begriff der Prohairesis in seiner Nikomachischen Ethik ein, wonach als (moralische) Handlung nur das zu werten ist, was aus einer (bewussten) Entscheidung hervorgegangen ist.

Rudolf Steiner hat in seiner «Philosophie der Freiheit» dargelegt, dass jede Wahlentscheidung durch zwei Faktoren, einen gedanklichen und einen willensmäßigen, bestimmt wird. Ersterer ist das augenblickliche Motiv des Handelns, der zweite die Triebfeder als der bleibende Bestimmungsgrund des Individuums, der sein Wollen antreibt. Eine freie Entscheidung liegt vor, wenn sowohl das Motiv als auch die Triebfeder voll bewusst im reinen Denken erfasst wird, das dann zugleich ein reines, d.h. rein geistiges Wollen ist. Rudolf Steiner spricht in diesem Fall von moralischer Intuition.