Audhumbla

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Audhumla leckt Buri aus dem Eis. Aus einer isländischen Handschrift des 18.Jhs.

Audhumbla, auch Audhumla, altnord. Auðhumbla „die Milchreiche“, ist in der nordischen Mythologie die Urkuh, die lediglich in der Prosa-Edda erwähnt wird.

Demnach gab es in Niflheim die Quelle Hvergelmir, aus der elf namentlich genannte Ströme flossen. Je weiter sie sich von der Quelle entfernten, umso kälter wurden sie, und ihre Wasser formten sich schließlich zu Reif und Eis, die die Nordhälfte des Grabens Ginnungagap füllten. Durch warme Luft und Funken aus der südlichen Feuerwelt Muspellsheim schmolz das Eis im Graben und „es erhielten die Tropfen Leben“. So entstand durch das Wirken von Hitze und Kälte das erste Wesen, der Riese (Jötun) Ymir, von dem das Geschlecht der Hrimthursen ausging. Ýmir nährte sich von der Milch der Kuh Auðhumbla. Als die Kuh an den salzigen, bereiften Steinen leckte, kamen am Abend des ersten Tags Menschenhaare hervor, am anderen Tag eines Mannes Haupt und am dritten Tag war es ein ganzer Mann, der Búri hieß und groß und stark und schön von Angesicht war. Dessen Sohn Burr bekam von Bestla, der Tochter des Riesen Bölthorn, drei Söhne: die Götter Odin, Vili und .

„Die alten Priesterweisen sprachen zu dem Volke auf folgende Weise:

Bevor ihr habt hineinsehen können in diese Welt, die erfüllt ist von Pflanzen und Tieren, von all den Gegenständen, die ihr jetzt draußen unterscheiden könnt, war nichts da als ein finsterer, gähnender Raum, wie ein Abgrund. Ihr sähet die Bilder in den Raum hinein. Aber alles das, was jetzt da ist, ging hervor aus diesem Abgrund, aus Ginnungagap, - das ist das alte germanische Chaos. Nun erzählte man weiter: Von Norden her flossen zwölf Ströme, und von Süden her kamen die Feuerfunken. Dadurch, daß die Feuerfunken des Südens sich verbanden mit den zwölf Strömen des Nordens, entstanden zwei Wesen: der Riese Ymir und die Kuh Audhumbla.

Was ist nun der Riese Ymir? Ymir ist der denkende Mensch, der entstanden ist, sich herausgebildet hat aus dem Chaos - aus Ginnungagap; und die Kuh Audhumbla ist das neue Ernährende und das neue Herz. In der menschlichen Gestalt sind vereinigt der Riese Ymir und die Kuh Audhumbla.“ (Lit.:GA 101, S. 22f)

Siehe auch

Literatur

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Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Auðumbla - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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