Biorhythmus

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Biorhythmogramm der ersten 66 Tage nach der Geburt

Der Biorhythmus beruht auf der empirisch begründeten, naturwissenschaftlich allerdings nicht anerkannten Annahme, dass die körperliche, emotionale und mentale Leistungsfähigkeit festen sinusförmigen Rhythmen unterschiedlicher Periodendauer unterliegt, die mit dem Tag der Geburt beginnen und für alle Menschen gleich sind. Kritisiert werden weniger die Rhythmen als solche, sondern vor allem die langfristige Berechenbarkeit des Biorhythmus ausgehend vom Geburtsmoment, da biologische Rhythmen niemals exakt eingehalten werden, sondern unvorhersehbaren natürlichen Schwankungen unterliegen. Nicht zu verwechseln ist der Biorhythmus daher mit den von der Chronobiologie erforschten biologischen Rhythmen.

Der körperliche, emotionale und mentale Rhythmus

Folgende Rhythmen werden unterschieden:

  1. der körperliche Rhythmus (23 Tage)
  2. der emotionlae Rhythmus (28 Tage)
  3. der mentale Rhythmus (33 Tage)

Geschichte der Biorhythmik

Hermann Swoboda
Wilhelm Fließ
Otto Weininger (1903)
Wilhelm Fließ (rechts) und Sigmund Freud Anfang der 1890er Jahre.

Der körperliche und emotionale Rhythmus wurde unabhängig voneinander und beinahe gleichzeitig zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem Berliner Arzt Wilhelm Fließ (1858-1928), einem engen Freund und Vertrauten Sigmund Freuds, und dem Wiener Psychologen Hermann Swoboda (1873-1963), der eng mit Otto Weininger befreundet war, entdeckt. Weininger schöpfte aus seinen Gesprächen mit Swoboda viele Anregungen für sein 1903 kurz vor seinem Selbstmord veröffentlichtes Werk Geschlecht und Charakter.

Fließ erkannte in den Krankengeschichten seiner Patienten übereinstimmende Periodizäten hinsichtlich des Krankheitsverlaufs, bezüglich kritischer Phasen im Gesundungsprozess und und der Operationssterblichkeit. Auch selbstverschuldete Unfälle und Selbstmordversuche fügten sich in diese Rhythmen. Fließ schrieb 1906 eine erste Abhandlung über die von ihm entdeckten Periodenlehre. Nur wenig später veröffentlichte Hermann Swoboda ähnliche Ergebnisse, die laut eigener Angabe unabhängig von Fließ gewonnen hatte. Schon 1904 hatte Swoboda in Die Perioden des menschlichen Organismus in ihrer psychologischen und biologischen Bedeutung u.a. die spontane periodische Wiederkehr von Gedanken nach 18 Stunden, 23 Stunden und nach 23 Tagen beschrieben. Ein umfangreiches Kapitel widmete er auch den Arbeiten von Fließ. Dennoch entfachte Fleiß einen Urheberstreit gegen Swoboda, weil er sich um sein geistiges Eigentum betrogen fühlte. Sigmund Freud kommentierte in der Neuauflage seiner Traumdeutung Swobodas Periodenlehre ablehnend.

„Ein jüngerer Philosoph, H. Swoboda, der es unternommen hat, die Entdeckung der biologischen Periodizität (in Reihen von 23 und 28 Tagen), die von Wilh. Fließ herrührt, auf das psychische Geschehen auszudehnen, hat in einer phantasievollen Schrift[1] mit diesem Schlüssel unter anderem auch das Rätsel der Träume lösen wollen. Die Bedeutung der Träume wäre dabei zu kurz gekommen; das Inhaltsmaterial derselben würde sich durch das Zusammentreffen all jener Erinnerungen erklären, die in jener Nacht gerade eine der biologischen Perioden zum ersten- oder n-tenmal vollenden. Eine persönliche Mitteilung des Autors ließ mich zuerst annehmen, daß er selbst diese Lehre nicht mehr ernsthaft vertreten wolle. Es scheint, daß ich mich in diesem Schluß geirrt habe; ich werde an anderer Stelle einige Beobachtungen zu der Aufstellung Swobodas mitteilen, die mir aber ein überzeugendes Ergebnis nicht gebracht haben.“

Sigmund Freud: Die Traumdeutung, 6. Aufl., Wien 1921

Der mentale Rhythmus wurde erst 1928 von dem damals in Innsbruck tätigen schweizer Ingenieur Dr. Friedrich Teltscher gemeinsam mit Prof. Rexford B. Hersey erforscht, nachdem Teltscher 33-tägige Leistungsschwankungen in den Examensarbeiten seiner Studenten beobachtet hatte.

Auch Rudolf Steiner hat die Arbeiten von Fließ besprochen:

„Ein Berliner Arzt stellt zum Beispiel gewisse Zahlenverhältnisse im Ablauf des Lebens fest. Dieser Arzt, Wilhelm Fließ, beginnt Aufzeichnungen darüber zu machen, wie in einzelnen Familien die Geburten mit den Todesfällen zusammenhängen. An einem bestimmten Tage stirbt in einer Familie beispielsweise eine weibliche Persönlichkeit. 1428 Tage vorher wurde das erste Enkelkind dieser Person geboren, 1428 Tage nach dem Tode der zweite Enkel, so daß wir also hier den Tod der Großmutter haben und symmetrisch vor- und rückwärts wird je ein Enkelkind geboren. Damit noch nicht genug. In einem Zeitraum von 7 mal 1428 Tagen nach dem Tode dieser Person wird ein Urenkel geboren. So daß man, wenn man diese Sache verfolgt, immer auf ganz bestimmte Zahlenverhältnisse kommt; auf Zahlenverhältnisse, welche zuletzt in ganz wunderbarer Weise den Zusammenhang der Todes- und Geburtsfälle feststellen. Fließ hat dies in zahlreichen Fällen herausgefunden.

Aber die Wissenschaft will es heute scheinbar noch nicht anerkennen, es geht heute noch zu sehr gegen ihre Richtung. Selbst die Besserung der Gesundheitsverhältnisse unterliegt dem Zahlenverhältnis. Die Zahl der Todesfälle durch Tuberkulose in einem bestimmten Zeitraum, verglichen mit der Zahl der Todesfälle von Jahrzehnten vorher, findet man geregelt durch bestimmte Zahlen. Die Ärzte sagen, sie hätten die Zahl der Fälle durch hygienische Maßnahmen eingeschränkt. Fließ wies aber nach, daß dies sich nach arithmetischen Verhältnissen berechnen lasse. Das ist der heutigen Wissenschaft zwar sehr unbequem, aber sie wird schon gezwungen werden, das Walten einer objektiven Arithmetik anzuerkennen. Sie wird wiederum auf den alten Satz des Pythagoras zurückkommen: Die Zahl ist etwas, was alles beherrscht, was webt und lebt. - Während wir in unserer Seele rechnen, haben längst die höheren Geister gerechnet, um in den Ablauf des Lebens hineinzuversetzen, was den Zahlen entspricht. Der Pythagoreische Satz: Gott treibt Mathematik, indem er das Leben ablaufen läßt -, scheint wieder zur Geltung zu kommen. Aber dadurch würde auf der anderen Seite jene Gesinnung der äußeren Wissenschaft wiederum bestärkt, welche das Innere des Menschen ohne Anteil an seinen Lebensschicksalen sein läßt. Wenn es arithmetisch feststeht, wann wir sterben müssen, wenn Geburt und Todesfälle so zusammenhängen, daß sie 7 mal 1428 Tage voneinander entfernt sind, so scheint unser Inneres eingespannt zu sein in äußere gewaltsame Verhältnisse.

Wir müssen scheinbar darauf verzichten, von besonderen Gesetzen, die unser Inneres beherrschen, zu sprechen. Aber man kann schon äußere Gründe anführen, welche uns zeigen, daß die Geschichte doch nicht ganz stimmt. Wenn noch so genau berechnet wird, daß an einem Orte so und so viele Selbstmorde begangen oder so und so viele Diebstähle verübt werden, beweist das denn, daß der Mensch einen Diebstahl begehen muß? Nach den Formeln der Wahrscheinlichkeit kann man berechnen, wie lange die wahrscheinliche Lebensdauer der Menschen ist. Aber ich glaube nicht, daß irgendein Mensch zugeben wird, daß er an dem Tag, den die Arithmetik ausgerechnet hat, durchaus sterben muß. Für die innere Wesenheit folgt gar nichts durch diese Gesetzmäßigkeit der mathematischen Formeln.

Wie steht es nun damit, wenn Fließ nachweist, daß 1428 Tage zwischen Todesfall und zwei Geburten verfließen? Beweist das etwas für die innere Gesetzmäßigkeit unserer Ichheit? Es ist nämlich nicht so ohne weiteres einzusehen, wie das Verhältnis dieses inneren Wesenskernes ist zu dem äußeren Laufe des Lebens. Wie stimmt das dazu, daß wir unserem Karma folgen, daß wir unserer inneren Ichheit zu folgen haben? Das ist nicht ganz leicht einzusehen. Durch ein Bild soll es verständlich gemacht werden. Es ist wohl möglich, daß zwei Geschehnisse, zwei Strömungen, zwei Tatsachen, die sehr wohl zueinander in Beziehung stehen, unabhängig voneinander fortlaufen. Bedenken Sie das eine: Wenn Sie von hier nach Zürich kommen wollen, fahren Sie im Eisenbahnzug. Wann der Zug geht, das ersehen Sie aber zunächst aus dem Fahrplan, der auch eine Menge von Zahlen enthält. Sie sind also gewissermaßen innig verknüpft mit den Zahlen. Sie fühlen sich abhängig in dem, was Sie denken, bestreben, innerlich erleben, von den Zahlen des Fahrplans. Geht aber nicht neben dieser Tatsachenreihe, daß Sie den Fahrplan studieren können, die andere mit Ihrer Seelenentwickelung zusammenhängende her, daß Sie einsteigen wollen in die Eisenbahn? Indem man den Fahrplan studiert, wird niemals aus den Zahlen zu entnehmen sein, ob Sie gut oder böse, weise oder töricht sind. Ebenso wie es unwesentlich für das Innere unserer Seele ist, welcher Fahrplan besteht, ebenso wesentlich ist es für das Karma unseres Lebens, welche Zahlen sich ergeben nach den von Fließ angestellten Berechnungen. Wir steigen ein in den Strom des Lebens, der von Gesetzen geregelt ist, welche mit unserer inneren Gesetzmäßigkeit nichts anderes zu tun haben als dasjenige, was wir selbst herbeiführen. Wir müssen uns entschließen, in den Zug einzusteigen. Ebenso wahr ist es, daß wir durch die inneren Gesetze des Karma bestimmen müssen, in einen Strom des Lebens einzusteigen, der dann durch die Gesetze der Arithmetik geregelt ist.

Aus welchem Grunde werden all diese Dinge gesagt? - Weil der Geistsuchende sich immer mehr ein Gefühl dafür aneignen soll, daß das Leben kompliziert ist, daß das Leben etwas ist, was man nicht mit den allerbequemsten Gedanken sollte glauben umspannen zu können. Diejenigen haben sehr unrecht, welche finden, daß man das ganze Leben leicht verstehen kann, wenn man ein paar Sätze aus der Geisteswissenschaft weiß. Man muß den Willen haben, immer tiefer in diese Zusammenhänge einzudringen. Man muß ein Gefühl davon bekommen, daß die Gedanken, nach denen die Welt gegliedert ist, auch für den Menschen Geltung haben. Wenn nun gar kein Zusammenhang wäre zwischen den äußeren Gesetzen und dem menschlichen Karma, so würde das ganze Leben auseinanderfallen.

An zwei Tatsachen soll das erwiesen werden. Man bemüht sich in der Geisteswissenschaft, möglichst gute Gleichnisse zu bringen. In gewisser Weise hängen doch die Zahlen des Fahrplans mit dem praktischen Leben zusammen. Wenn es auch gar nichts mit dem Fahrplan zu tun hat, ob wir überhaupt nach Zürich fahren oder nicht, wenn wir auch gar nichts ersehen von einem Zusammenhang - mit den menschlichen Verhältnissen hängt der Fahrplan doch zusammen. Die Menschen haben ihn so zusammengestellt, daß er nicht allzu ungeschickt den Lebensverhältnissen entspricht. Also ursprünglich ist der Fahrplan dennoch den menschlichen Lebensverhältnissen allgemein angepaßt worden. Etwas ähnliches ist der Fall für unser Karma und den Strom unseres Lebens, der dadurch geregelt ist. Da haben auch die Wesenheiten der höheren Hierarchien den «Fahrplan» bestimmt nach den Zahlenverhältnissen, welche die Statistik findet, wenn sie mit regelmäßigen Zahlen aufrückt, so daß diese äußerlich den allgemeinen menschlichen Verhältnissen entsprechen. Der eine findet, wenn er wieder verkörpert ist, einen bequemen, der andere einen unbequemen Ablauf des Lebens. Es findet nicht in allen Familien dieses Gesetz so statt, daß immer ein Enkelkind 1428 Tage vor dem Tode der Großmutter geboren wird. Wenn wir aber bedenken, daß 1428 auch durch 28 teilbar ist - es ist 51 mal 28 -, so verstehen wir das Zahlenverhältnis etwas besser. Man wird nicht immer bei diesen Berechnungen die Zahl 1428 erhalten, aber es ergibt sich doch in der Regel zwischen dem Tod irgendeines Familienmitgliedes und einer Geburt ein Vielfaches von 28. Das Vervielfachende möge 13 oder 17 oder sonst wie heißen, die Zahl 28 aber ist darinnen, sie ist regelmäßig eingeordnet. So haben wir nach dem Fahrplan die Möglichkeit, in verschiedene Züge einzusteigen. Und so haben wir nach unserem Karma die Möglichkeit, unser Leben einzurichten, bequem oder unbequem.“ (Lit.:GA 127, S. 74ff)

„Da können merkwürdige Sachen vorkommen. Es können Menschen ganz drinnenstehen in urmaterialistischen Vorstellungen, urmaterialistischen Begriffen, und dennoch können sie durch die Macht der Tatsachen - nicht durch naturwissenschaftliche Theorien, denn die sind heute alle materialistisch - ins spirituelle Leben geführt werden.

Sehen Sie, da gibt es zum Beispiel einen interessanten Berliner Arzt, der hat eine merkwürdige Beobachtung gemacht. Ich will Ihnen das hier einmal auf der Tafel vorführen; das ist also eine rein tatsächliche Beobachtung, die gemacht worden ist, abgesehen von aller Theorie. Nehmen wir an, in diesem Punkte wäre uns schematisch gegeben das Todesdatum irgendeiner Frau — also ich verzeichne nicht irgend etwas, was ausgedacht ist, sondern was beobachtet ist -, diese Frau ist die Großmutter einer Familie. Eine bestimmte Anzahl von Tagen vor dem Tode dieser Großmutter der Familie wird ein Enkelkind geboren, die Anzahl der Tage beträgt 1428. Merkwürdigerweise wird 1428 Tage nach dem Tode der Großmutter wiederum ein Enkelkind geboren, und ein Urenkel wird geboren 9996 Tage nach dem Tode der Großmutter. Dividieren Sie 9996 durch 1428: Sie erhalten 7. Das heißt, in einem Zeitraum, der das Siebenfache ist von dem Zeitraum zwischen der Enkelgeburt und dem Tode der Großmutter, wird ein Urenkel geboren. Und nun zeigt derselbe Arzt, daß dies nicht ein vereinzelter Fall ist, sondern daß sich ganze Familien durchgehen lassen, und man immer in bezug auf Tod und Geburt absolut bestimmte Zahlenverhältnisse antrifft. Und das Interessanteste ist: Wenn Sie zum Beispiel nehmen die Zahl 1428, so haben Sie darin wiederum sieben als eine darin aufgehende Zahl. Kurz, die Tatsachen zwingen heute die Leute dazu, gewisse Regelmäßigkeiten, Periodizitäten, die mit den alten heiligen Zahlen zusammenhängen, in der Aufeinanderfolge der äußeren Geschehnisse wiederzufinden. Und heute ist schon die Zahl der tatsächlich von Fließ - so heißt der Berliner Arzt - und von seinen Schülern zusammengestellten Ergebnisse in dieser Richtung ein Beweis dafür, daß ganz bestimmte Zahlen die regulativen Faktoren sind, die da regeln das gesetzmäßige Ablaufen solcher Ereignisse. Diese zusammengestellten Zahlen sind heute schon in überwältigender Menge vorhanden. Die Auslegung ist dabei eine durchaus materialistische, aber die Macht der Tatsachen zwingt, an das Wirken der Zahl beim Weltgeschehen zu glauben. Ich bemerke ausdrücklich, daß es außerordentlich falsch ist, wie von Fließ und seinen Schülern dieses Prinzip noch benützt wird. Wie er seine Hauptzahlen, namentlich 23 und 28, die er auch wieder findet - 28 = 4 x 7 - , wie er diese Zahlen verwendet, das wird noch vielfache Verbesserungen erfahren müssen. Dennoch aber sehen wir in einer solchen Betrachtung etwas wie ein instinktives Auftauchen der alten babylonischen Kultur beim Aufstiege der Menschheit. Natürlich, die große Masse der Menschen hat kein Gefühl, keinen Sinn für solche Dinge; sie bleiben vereinzelt in engeren Kreisen. Aber merkwürdig muß es uns erscheinen, wenn wir sehen, daß jene Leute, wie zum Beispiel die Schüler des Fließ, die solche Dinge finden, dann eigentümliche Gedanken und Gefühle bekommen. So sagt einer dieser Schüler des Fließ: «Was würden, wenn diese Dinge in älteren Zeiten gewußt worden wären» — sie sind eben gewußt worden! —, «was würden die betreffenden Menschen sagen?» Und eine besonders charakteristische Stelle scheint mir die folgende zu sein.

Nachdem der Schüler von Fließ[2] vieles in dieser Weise zusammengestellt hat, sagt er: «Zeiträume von der klarsten mathematischen Struktur werden hier der Natur entnommen und solche Dinge sind den viel Schwierigeres gewöhnten, begabten Köpfen zu allen Zeiten unerreichbar gewesen. Mit welcher religiösen Inbrunst hätten die rechnenden Babylonier hier geforscht und mit welchem Zauber wären die Fragen umgeben worden.» Also wie weit ist man schon im Ahnen dessen, was wirklich geschieht! Wie arbeitet der Instinkt des Menschen wiederum nach dem spirituellen Leben! Gerade dort aber, wo die landläufige Wissenschaft unserer Zeit gewöhnlich blind vorübergeht, gerade dort ist vielfach das zu suchen, was tief lichtbringend ist für die okkulte Kraft, deren sich die Leute gar nicht bewußt sind. Denn diejenigen, die hier auf dieses eigentümliche Zahlengesetz hinweisen, die erklären es ganz materialistisch. Aber die Macht der Tatsachen zwingt heute schon die Menschen wiederum, die spirituelle, mathematische Gesetzmäßigkeit in den Dingen anzuerkennen. So sehen wir in der Tat, wie tief wahr es ist, daß im Grunde genommen alles das, was später in dem Verlauf der Entwickelung der Menschheit auf persönliche Art sich ausdrückt, wie es ein Schattenbild ist dessen, was früher in elementarer, ursprünglicher Größe vorhanden war, weil eben noch der Zusammenhang mit der spirituellen Welt bestand.“ (Lit.:GA 126, S. 72ff)

Anmerkungen

  1. H. Swoboda, Die Perioden des menschlichen Organismus, 1904
  2. Hans Schlieper: Der Rhythmus des Lebendigen, Jena 1909, S 7. Das Zitat ist in der Nachschrift unvollständig wiedergegeben. Das vollständige Zitat lautet:
    «Zeiträume von der klarsten und begreiflichsten mathematischen Struktur werden hier der Natur entnommen. Und solche Dinge sind den viel Schwierigeres gewohnten Köpfen begabter Leute zu allen Zeiten unerreicht geblieben! Mit welcher religiösen Inbrunst hätten z. B. die rechnenden und Genealogie treibenden Babylonier hier geforscht, und mit welchem Zauber wären die Fragen umgeben worden, denen wir öffentlich und ohne Voraussetzungen nachgehen!»

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks