Caput mortuum

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Datei:Caputmortuum.gif Als Caput mortuum (lat. Totenkopf) wird in der alchemistischen Symbolssprache ganz allgemein der bei der Destillation flüchtiger Substanzen zurückbleibende unbrauchbare unlösliche feste Rückstand, aus dem der Geist ausgetrieben wurde, bezeichnet. Das caput mortuum entsteht, wenn die Bereitung des Steins der Weisen misslingt, was sich durch die sog. cauda pavonis, den vielfarbig schillernden Pfauenschwanz anzeigt.

Im engeren Sinn ist mit dem caput mortuum das rotbraune Eisen(III)oxid gemeint, das im Zuge der Gewinnung von Vitriolöl (= Schwefelsäure) bei der Destillation von kristallwasserhaltigem Eisenvitriol (Eisen(II)sulfat, FeSO4•7H2O) zurückbleibt. Das Eisensulfat zersetzt sich dabei in Schwefeldioxid, Schwefeltrioxid und das genannte Eisen(III)oxid. Aus dem freigewordenen Kristallwasser und dem Schwefeltrioxid bildet sich im Auffanggefäß die Schwefelsäure:

  1. FeSO4*7H2O -> FeSO4 + 7 H2O
  2. 2 FeSO4 -> Fe2O3 + SO2 + SO3
  3. SO3 + H2O -> H2SO4

Caput mortuum wird auch als rotes Farbpigment verwendet (Eisenoxidrot).