Cheiron

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Cheiron lehrt den jungen Achilleus.
(Altrömisches Fresko aus dem Augusteum in Herculaneum, Archäologisches Nationalmuseum Neapel)

Cheiron (griech. Χείρων „Hand“ lat. Chiron) ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Kronos und der Philyra, Halbbruder des Zeus und einer der Kentauren.

Er gleicht körperlich den wilden Tiermenschen, die von Ixion abstammen, er selbst ist jedoch anderen Ursprungs: Um nicht von seiner Gattin Rhea entdeckt zu werden, soll Kronos ihn in der Gestalt eines Pferdes mit Philyra gezeugt haben.[1] Bereits in der Ilias wird er seinem Wesen nach hoch über die übrigen Kentauren gestellt.[2] Er gilt als weise und als der gerechteste unter den Kentauren. Er ist ein Freund der Götter, Erzieher der Heroen Jason, Aktaion, Aristaios, Achilleus, Kephalos, Meilanion, Nestor, Amphiaraos, Peleus, Telamon, Meleagros, Theseus, Hippolytos, Palamedes, Menestheus, Odysseus, Diomedes, Kastor, Polydeukes, Machaon, Podaleirios, Antilochos und Aineias,[3] besitzt Kenntnisse in der Arzneikunde und übernimmt die Ausbildung des Asklepios zum Arzt.

„Äskulap, der Sohn des Apollo, ist sozusagen der Vater der griechischen Ärzte. Und was wird uns von ihm im griechischen Mythos erzählt? Der Vater bringt ihn schon in der Jugend auf jenes Gebirge, wo er der Schüler werden kann des Kentauren Chiron. Und der Kentaur Chiron ist es, der Äskulap, den Vater der Arzneikunde, unterrichtet in dem, was in den Pflanzen an Heilkräften ist und sonst an Heilkräften auf der Erde sich findet. Chiron, der Kentaur, was ist er für ein Wesen? Er ist ein Wesen, das uns da charakterisiert wird als ein solches, wie sie da waren vor dem Herabstieg des Menschen vor der lemurischen Zeit: ein Wesen, halb Mensch, halb Tier. In diesem Mythos verbirgt sich das, daß dem Äskulap in dem entsprechenden Mysterium gezeigt werden jene Kräfte, die die großen Gesundheitskräfte waren, die Gesundheit hervorbringen konnten, bevor der Mensch in die erste Inkarnation hineingetreten ist.“ (Lit.:GA 107, S. 234f)

Cheiron hauste in einer Höhle am Fuße des Berges Pelion in Thessalien und war mit der Najade Chariklo verheiratet. Sie hatten eine Kentauren-Tochter mit Namen Okyroe.

Während der vierten Aufgabe des Herakles (Einfangen des Erymanthischen Ebers) gewährte der Kentaur Pholos Herakles Gastrecht, geriet dann aber mit anderen Kentauren in Streit, die dagegen waren, dass Pholos einen Krug Wein ausschenkte, der von Dionysos gestiftet war und der allen Kentauren zugedacht war. Bei der anschließenden Verfolgung der Kentauren durch Herakles wird Cheiron – entweder aus eigener Unachtsamkeit oder durch ein Versehen des Herakles – von einem mit dem Blut der Hydra vergifteten Pfeil am Knie getroffen. Weil er durch die Wunde unsägliche Qualen erdulden muss, entsagt der Zentaur seiner Unsterblichkeit zugunsten des Prometheus. Denn nach Zeus' Willen sollte Prometheus erst wieder frei sein, wenn ein Unsterblicher sein Leben für ihn gelassen hat.

Nach seinem Ableben setzt Zeus Cheiron als Sternbild Zentaur[4] an den nächtlichen Himmel.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Cheiron - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Bibliotheke des Apollodor i.2.3
  2. Homer, Ilias 11.831
  3. Eine Liste seiner Schüler enthält Xenophon, Kynegetikos 1.
  4.  Werner Perrey: Sternbilder und ihre Legenden. Urachhaus, Stuttgart 1999, ISBN 3-8251-7172-8.


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