Colin Pittendrigh

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Colin Stephenson Pittendrigh (* 13. Oktober 1918 in Whitley Bay, England; † 19. März 1996 in Bozeman, Montana) war ein britischer Biologe und Mitbegründer der Chronobiologie. Er war zudem Botaniker, sein Autorenkürzel lautet Pittendr.

Biographisches

Colin Pittendrigh wurde 1918 im Nordosten Englands (dem heutigen Tyne and Wear) geboren und studierte an der Universität Durham. Er war verheiratet und hatte zwei Kinder. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er von der Britischen Regierung nach Trinidad geschickt um eine Methode zu entwickeln die Britischen Truppen vor der Malaria zu schützen.

Nach Kriegsende ging Pittendrigh an die Columbia University, um dort seine Doktorarbeit bei dem Evolutionsgenetiker Theodosius Dobzhansky zu schreiben. 1950 wurde Pittendrigh US-amerikanischer Staatsbürger. 1968 wechselte er an die Stanford University. Pittendrighs großes Hobby war das Fliegenfischen.

Arbeitsgebiet

Schon bei seiner Arbeit in Trinidad, während des Zweiten Weltkrieges, begann er sich für die zeitliche Organisation von Lebewesen zu interessieren. Dieses Interesse brachte ihn dazu die Arbeit auf diesem Gebiet in Princeton fortzusetzen. Mit seiner Arbeit konnte er zeigen, dass biologisches Zeitmanagement und die zu beobachtenden Rhythmen bei Tieren von circa 24 Stunden endogen sind und nicht, wie viele Wissenschaftler dachten, durch Signale aus der Umgebung ausgelöst wurden. Er entwickelte ein Oszillator-Modell und beschrieb die Eigenschaften eines internen Pacemakers und dessen Entrainment im Tageszyklus von Licht und Dunkel. Zusammen mit Jürgen Aschoff trug er grundlegend zum heutigen Verständnis der zeitlichen Organisation von Organismen bei, beispielsweise des menschlichen Schlaf-Wachrhythmus, des Winterschlafs, der Himmelsnavigation von Tieren oder des Jetlags.

Pittendrigh führte auch den Begriff der Teleonomie ein, den er in dem von Anne Roe und George Gaylord Simpson editieren Buch "Behavior and Evolution" (1958) zur Kennzeichnung zellularer Regelmechanismen verwendete, welche durch objektive Gesetzmäßigkeiten determiniert sind. Er stellte den Begriff Teleonomie bewusst der Teleologie entgegen, den er für einen unwissenschaftlichen und idealistischen Interpretationsansatz für biologische Regelmechanismen hielt. Ein teleonomischer Vorgang oder ein teleonomisches Verhalten ist ein Vorgang oder Verhalten, dass sein Zielgerichtetsein dem Wirken eines Programms verdankt.

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