Bethlehem

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Bethlehem (auch Betlehem, Efrata; hebr. בית לחם Beth Lechem „Haus des Brotes“; arab. بيت لحم Bait Lahm, DMG Bayt Laḥm „Haus des Fleisches“) ist eine Stadt in Palästina im heutigen Westjordanland und grenzt im Norden unmittelbar an Jerusalem. Nach christlicher Überlieferung wurde hier Jesus von Nazareth geboren. Rudolf Steiner hat allerdings darauf hingewiesen, dass zur Zeitenwende in Bethlehem nicht nur einer, sondern zwei Jesusknaben geboren wurden, die beide dem Geschlecht Davids entstammten. Der salomonische Jesusknabe, dessen Eltern in Bethlehem lebten, entstammte, wie das Matthäus-Evangelium berichtet, der königlichen Linie des Hauses David. Der nathanische Jesus hingegen, dessen Eltern nach dem Lukas-Evangelium in Nazareth wohnten und nur zur Volkszählung nach Bethlehem gekommen waren, stammte aus der priesterlichen Linie (Lit.: GA 15, S. 74ff).

Nach Rudolf Steiner wurde in vorchristlicher Zeit in Bethlehem der Adoniskult gepflegt, der in gewisser Weise ein Vorverkündigung des Mysteriums von Golgatha war und wo man auch ein Bewusstsein für die Vorstufen zum Mysterium von Golgatha hatte.

„Wir erleben das Eigentümliche, daß an der Stätte, die dann so wichtig geworden ist für die Entfaltung des Christentums, eine von diesen vorherverkündeten Tatsachen stattfand. Wir sehen, wie an den verschiedensten Orten Vorderasiens, auch Europas, Feste gefeiert werden, welche gleichsam vorherverkündend sind das Christus- Ereignis, vorherverkündend das Mysterium von Golgatha. Der Adoniskultus und der Attiskultus sind mit Recht als prophetische Vorherverkündigungen des Ereignisses von Golgatha gedeutet worden. Aber wenn wir alle diese Feste recht anschauen, so sehen wir immer, daß sie eigentlich das Künftige noch als Meteorologisches darstellen. Der Gott, der da getötet wird als Adonis und wieder aufersteht, wird nicht gedacht als im Fleisch verkörpert, sondern was man als Gott hat, ist zunächst ein Bild: das Bild jenes engelartigen Wesens, das am Ende der atlantischen Zeit von dem Christus durchsetzt worden ist in den geistigen Höhen und das dann zum nathanischen Jesusknaben geworden ist. Das Schicksal des nathanischen Jesusknaben feierte man im Adonis-, im Attisdienst. Und es war welthistorisches Karma — Sie werden vielleicht noch mehr suchen hinter diesem Worte —, daß an der Stätte, an die die Bibel mit einem gewissen Rechte die Geburt des Jesusknaben stellt, daß in Bethlehem vorher ein Adoniskultus verrichtet wurde. Bethlehem war einer der Orte, wo Adoniskulte verrichtet wurden. Oft hat man dort den sterbenden und auferstehenden Adonis gefeiert und so die Aura zubereitet, indem man die Erinnerung hervorrief: Es gab einmal in geistigen Höhen ein Wesen, das dazumal noch zur Hierarchie der Angeloi gehörte, ein Wesen, welches später auf die Erde kommen sollte als nathanischer Jesusknabe, ein Wesen, das aber dazumal am Ende der atlantischen Zeit durchsetzt war von dem Christus. Was damals geschehen war für die Harmonisierung von Denken, Fühlen und Wollen, das feierte man im Adonisfest. Und an der Stätte zu Bethlehem, wo dieses Adonisfest gefeiert worden ist, haben wir die Geburtsstätte auch des nathanischen Jesusknaben.“ (Lit.:GA 149, S. 73f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.