Devanagari

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Devanagari (देवनागरी, devanāgarī) ist eine indische Schrift, die zur Schreibung von Sanskrit, Prakrit und einigen modernen indischen Sprachen wie Hindi und Marathi verwendet wird. Der Name Devanagari bedeutet frei übersetzt „Schrift der göttlichen Stadt“[1] oder „Schrift aus der Stadt der Götter“. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht menschlichen Ursprungs sei.

Devanagari geht auf die sehr viel ältere Brahmi-Schrift zurück, die ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. in Indien belegt ist. Die älteste überlieferte Inschrift in Devanagari ist aus dem 7. Jahrhundert. Seit dem 11. Jahrhundert ist sie die vorherrschende Schrift Indiens.[2]

Devanagari ist eine Buchstabenschrift (genauer: ein Abugida), bei der jedes Grundzeichen einen Konsonanten mit einem inhärenten, kurzen a repräsentiert. Die grafische Anordnung der Zeichen entspricht der Reihenfolge der Sprechsilben, allerdings nicht immer der Reihenfolge der einzelnen Laute, weswegen man auch von einem alphasyllabischen System spricht. Soll statt diesem a ein anderer Vokal verwendet werden, wird dies durch modifizierende diakritische Zeichen erreicht. In Devanagari gelten nur a, i und u als wirkliche Vokale. Sie besitzen jeweils eine kurze Form (Grundstufe) sowie eine lange Form (Dehnstufe). Die Schreibrichtung und Leserichtung ist rechtsläufig, d. h. von links nach rechts.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ("divine city writing") nach Monier-Williams: A Sanskrit-English Dictionary. Motilal Banarsidass, 2011, ISBN 81-208-3105-5.
  2. Datierungen gemäß Klaus Mylius: Geschichte der altindischen Literatur. Fischer Scherz, Bern 1988, ISBN 3-502-16480-0, S. 14.


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