Karl von Eckartshausen

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Katrl von Eckartshausen

Karl von Eckartshausen (* 28. Juni 1752; † 1803) war ein deutscher Philosoph der Aufklärung, Mystiker und Okkultist.

Leben und Werk

Karl von Eckartshausen studierte an der von Jesuiten geleiteten Universität in Ingolstadt Philosophie und bayrisches Zivilrecht. Darüber hinaus erwarb er sich ein umfangreiches okkultes Wissen aus zahlreichen mystischen Schriften, insbesondere solchen über die Kabbala und die Alchemie. Zu seinen Freunden zählten Franz von Baader (1765-1841) und Johann Heinrich Jung-Stilling (1740-1817), deren Gedanken auch wesentlichen Einfluss auf seine Werke hatten, die in zahlreiche europäische Sprachen übersetzt wurde, insbesondere ins Französische und Russische und Englische. Sein wohl prominentester Leser war Zar Alexander I..

Die Wirklichkeit der höheren übersinnlichen Welten war Karl von Eckarstshausen eine gegebene Tatsache. Gott selbst erschien ihm als »die Kraft aller Kräfte, das aktive Prinzipium aller Dinge«, das als undurchdringliches und unerforschliches heiliges Licht (Charmal) in der ganzen Natur wirkt und außerhalb ihrer nicht begriffen werden kann. Als reiner Geist kann Gott in seinem eigentlichen Wesen nicht erfasst werden. Die Wesenheit Gottes ist unbegreiflich, begreiflich aber wird Gott in seiner Herrlichkeit, in der Fülle Gottes, die untrennbar mit seiner Wesenheit verbunden, aber doch von ihr unterscheiden ist. Gottes Wesenheit ist sein verborgenes Inneres, seine Herrlichkeit ist sein Äußeres, in dem er sich in seinen Abglanzen offenbart. Mit dem Blick auf die geschaffenen Kreaturen werden diese Abglanze, wie auch bei Jakob Böhme, die sieben Geister Gottes genannt, in Hinblick auf Gott aber das Wort im Anfange, der Christus, wie es auch der Prolog des Johannes-Evangeliums verkündet. Ganz erfassen lässt sich Gott nur in seiner Leibhaftigkeit, die wesenhaft identisch mit dem Christus, dem Wort, ist. »Das Wort wird aber gleichzeitig das Passive und Weibliche in Gott, welches ihm [Gott] zum Spiegel dient, alle Formen und Ideen aller möglichen Dinge zu formen und zu erkennen.« Die Weisheit (Sophia), so meint Eckartshausen, sei die ätherische Substanz, die den Lichtleib des Christus bildet. Sie ist »das Verständige und aktive Wesen der Natur«. Die »Wiedergeburt aus Gott« sollte das Strebensziel des Menschen sein. Das offenbarte Licht Gottes, der Christus, ist das Ebenbild Gottes nach dem der Mensch geschaffen ist.

Werke (Auswahl)

  • Über Religion, Freydenkerey und Aufklärung, München 1785
  • Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur, 4 Bände, München 1788-1792
  • Aufschlüsse über Magie, München 1790
  • Gott ist die reinste Liebe. Munich, 1791
  • Mistische Nächte, oder der Schlüssel zu den Geheimnissen des Wunderbaren, München 1791
  • Zahlenlehre der Natur, oder: Die Natur zählt und spricht; Was sind ihre Zahlen? Was sind ihre Worte? Ein Schlüssel zu den Hieroglyphen der Natur, Leipzig 1794
  • Kostis Reise von Morgen gegen Mittag. Eine Reisebeschreibung aus den Zeiten der Mysterien, mit wichtigen Bruchstücken der Wahrheit belegt, und anwendbar für die Gegenwart und die Zukunft, Donauwörth 1795
  • Die wichtigsten Hieroglyphen fürs Menschen-Herz, Leipzig, 1796
  • Einige Worte aus dem Innersten für die, die noch im Tempel und in den Vorhöfen sind, en: über die Perfektibilität des Menschengeschlechts und die nahe Vollendung der Erwählten. Eine Trostschrift für die Wartenden, München 1797
  • Die Wolke über dem Heiligthum, oder Etwas, wovon sich die stolze Philosophie unsers Jahrhunderts nichts träumen lässt, München 1802
  • Über die Zauberkräfte der Natur. Eine freie Übersetzung eines egyptischen Manuscripts in coptischer Sprache. Mit einem Anhange eines aus magischen Characteren entzifferten Manuscripts. Ein nachgelassenes Werk, München 1819
    • Dieses Werk enthielt auch den alchemistischen Text Katechismus der höheren Chemie zum Beweis der Analogie der Wahrheiten der Natur mit den Wahrheiten des Glaubens
  • Über die wichtigsten Mysterien der Religion, München 1823

Weblinks

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