Landschaftsmalerei

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Albrecht Altdorfer: Donaulandschaft mit Schloss Wörth (um 1522)

Die Landschaftsmalerei ist neben dem Historienbild, dem Porträt, dem Genrebild und dem Stillleben eine Gattung der gegenständlichen Malerei.

Überblick

Konrad Witz: Der wunderbare Fischzug, 1444

Die Landschaftsmalerei umfasst die Darstellung von Ausschnitten aus dem von der Natur als auch von Menschenhand bestimmten Raum. Bildgegenstand können konkrete und idealisierte natürliche Landschaften vom Hügelland bis zum Hochgebirge sein, beispielsweise Seestücke, Flüsse, Bergseen und Gipfelformationen oder Motive an der Meeresküste.

Häufige Motive sind auch Kulturlandschaften – etwa Ausblicke auf Städte und Architekturen (siehe Vedute) – ebenso wie Gartenkunst und Parklandschaften, Industriemotive und Fabriklandschaften. Zeugnisse für die Darstellung landschaftlicher Motive in der Malerei gibt es bereits im alten Ägypten, in Mesopotamien und in Europa seit der griechischen Antike. Die letzteren sind allerdings nur durch schriftliche Quellen überliefert.

Die Landschaftsmalerei ist ein bedeutender Zweig der bildenden Kunst Chinas und Japans, während die vorkolumbianischen Kulturen Südamerikas keine Landschaftsmalerei kennen. In der islamischen Kunst gibt es Landschaftsmalerei im Rahmen der hochentwickelten Buchmalerei Persiens und Indiens (siehe Mogulkunst).

Der Begriff Landschaft

Das Wort Landschaft hat seine Wurzel im Althochdeutschen. Seit dem 12. Jahrhundert ist es der Begriff für die Gesamtheit der Bewohner eines Landes, der später auf die ständische Versammlung eines Landes ausgedehnt wurde (vergl. Landschaftsverband). Erst seit dem späten Mittelalter wurde der Begriff auf die bis heute übliche, rein geografische Bedeutung eingeengt.

In der Malerei der Renaissance bürgerte sich der Begriff Landschaft als Bezeichnung für die Darstellung eines Ausschnitts aus einem Naturraum ein. Schon im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde er im gleichen Zusammenhang als landscape im Englischen und landschap im Niederländischen benutzt. Im romanischen Sprachraum entstand zur gleichen Zeit und mit der gleichen Bedeutung das französische paysage und das spanische paisaje, während im Italienischen das Wort paese sowohl für eine reale als auch für eine im Bild dargestellte Landschaft benutzt wurde. Das Wort paesaggio, das heute im Italienischen ein Landschaftsbild bezeichnet, setzte sich erst allmählich durch.

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Siehe auch

Literatur

Gesamtdarstellungen

  • Nils Büttner: Geschichte der Landschaftsmalerei. Hirmer, München 2006, ISBN 3-7774-2925-2.
  • Landschaft. In: Karlheinz Barck u.a. (Hrsg.): Ästhetische Grundbegriffe. Studien zu einem historischen Wörterbuch. 3. Auflage. Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01657-9, S. 617–695.
  • Norbert Schneider: Geschichte der Landschaftsmalerei - vom Spätmittelalter bis zur Romantik. 2. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-672-2.
  • Erich Steingräber: Zweitausend Jahre europäische Landschaftsmalerei. Hirmer, München 1985, ISBN 3-7774-3570-8.
  • Wolfgang Klien: Der Siegeszug der Landschaftsmalerei : eine Entwicklungsgeschichte der Landschaftsmalerei in Europa. Jahn & Ernst, Hamburg 1990.
  • Norbert Wolf: Landschaftsmalerei. Taschen, Köln u.a. 2008, ISBN 978-3-8228-5463-1.

Einzeldarstellungen

  • Svetlana Alpers: Kunst als Beschreibung. Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Dumont, Köln 1998, ISBN 3-7701-4445-7.
  • Oskar Bätschmann: Entfernung der Natur. Landschaftsmalerei 1750-1920. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2193-7.
  • Nils Büttner: Die Erfindung der Landschaft. Kosmographie und Landschaftskunst im Zeitalter Bruegels. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-47900-X. (digi.ub.uni-heidelberg.de).
  • Adrian von Buttlar: Der Landschaftsgarten, Gartenkunst des Klassizismus und der Romantik. Dumont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2088-4.
  • Bastian Eclercy (Hrsg.): Nah und Fern. Landschaftsmalerei von Brueghel bis Corinth. Wienand, Köln 2011, ISBN 978-3-86832-060-2, mit DVD.
  • Barbara Eschenburg: Landschaft in der deutschen Malerei - vom späten Mittelalter bis heute. C.H. Beck, München, 1987, ISBN 3-406-32044-9.
  • Uta Feldges: Landschaft als topographisches Porträt. Der Wiederbeginn der europäischen Landschaftsmalerei in Siena. Benteli, Bern 1980, ISBN 3-7165-0338-X.
  • Günter Hartmann: Die Ruine im Landschaftsgarten: Ihre Bedeutung für den frühen Historismus und die Landschaftsmalerei der Romantik = Grüne Reihe 3. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1981. ISBN 978-3-88462-007-6
  • Tanja Michalsky: Projektion und Imagination. Die niederländische Landschaft der Frühen Neuzeit im Diskurs von Geographie und Malerei. Fink, München 2011, ISBN 978-3-7705-5043-2.
  • Götz Pochat: Figur und Landschaft. Eine historische Interpretation der Landschaftsmalerei von der Antike bis zur Renaissance. De Gruyter, Berlin 1973, ISBN 3-11-004104-9.
  • Martin Warnke: Politische Landschaft. Zur Kunstgeschichte der Natur. Hanser, München 1992, ISBN 3-446-17216-5.

Weblinks

Commons: Landschaftsgemälde - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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