Nanotechnologie

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Animation einer einwandigen Kohlenstoffnanoröhre

Die Nanotechnologie oder Nanotechnik (von griech. νᾶνος nános „Zwerg“) ist ein noch relativ junges, aber rasch wachsendes Forschungsgebiet, das sich mit der Erforschung, Entwicklung und Produktion technologischer Produkte beschäftigt, die in der Größenordnung von Atomen, Molekülen oder Nanoteilchen bis zu etwa 100 Nanometern (1 nm = 10-9 m) liegen. In diesem Größenbereich müssen vielfach auch quantenphysikalische Effekte berücksichtigt werden. Viele nanotechnologische Werkstoffe sind bereits heute im alltäglichen Gebrauch. Zahlreiche Beispiele für nanotechnologische Strukturen findet man auch in der Natur, die vielfach als Vorbild für die weitere nanotechnologische Forschung genommen werden.

Molekulare Nanotechnologie

Ein molekularer Propeller als Wasserpumpe

Eric Drexler, der die Nanotechnologie mit seinem Buch „Engines of Creation“ weithin bekannt machte, prägte für die technische Fertigung auf atomarer und molekularer Ebene den Begriff Molekulare Nanotechnologie (kurz MNT, auch molekulare Fertigung), mit der gleichsam nach dem Legobausteinprinzip durch die gezielte Manipulation von Atomen und Molekülen eine völlig neue Welt erschaffen werden könne. Die molekulare Mechanik bedient sich dabei der Methoden der klassischen Mechanik. Tatsächlich wurden bereits vielfältige einfache molekulare Maschinen konstruiert. 2016 wurde der Nobelpreis für Chemie an Jean-Pierre Sauvage, Sir J. Fraser Stoddart and Bernard L. Feringa für das Design und die Synthese molekularer Maschinen verliehen.

Zahlreiche Vorbilder für molekulare Maschinen sind in der Natur sowohl in Einzellern als auch in mehrzelligen Lebewesen zu finden. Die komplexesten natürlichen molekularen Maschinen bestehen aus Proteinen, etwa Motorproteine wie Myosin, die an der Muskelkontraktion beteiligt sind.

Ein angestrebtes Ziel der molekularen Nanotechnogie ist die Herstellung vorläufig noch hypothetischer Nanoroboter (kurz Nanobots oder Naniten genannt), die als sogenannte Assembler selbsttätig Atome und Moleküle manipulieren können und eventuell auch zur Auto- oder Selbstreplikation befähigt sind. Sie gelten zwar als prinzipiell machbar, aber weniger sicher und effektiv als die mittlerweile vorgeschlagenen diamantartigen Nanofabriken.

Die Verwandlung des Mineralreichs bis in den atomaren Bereich als Zukunftsaufgabe

Dass darin eine grundsätzlich berechtigte Zukunftsaufgabe der Menschheit liegt, die den Baugedanken der Freimaurerei bis in den atomaren Bereich hineinträgt, hat Rudolf Steiner schon in seinen frühen Vorträgen über die Tempellegende betont. Es ist eine zentrale Aufgabe der Menschheit, das gesamte Mineralreich der Erde bis in die kleinsten Dimensionen durch die Kraft seines Geistes zu verwandeln. Ein wesentlicher Teil dieser Aufgabe wird unserem gegenwärtigen Bewusstseinsseelenzeitalter zufallen, das etwa 1413 begonnen hat und um 3573 n. Chr. enden wird.

„Verstehen Sie nur einmal, was es heißt: das ganze Mineralreich wird während unserer jetzigen Runde einbezogen in den Fortschritt unserer Entwickelung. Es wird einbezogen so, daß der Mensch allmählich mit seiner eigenen Geistigkeit die ganze Natur noch einmal durchorganisiert. Das ist der Sinn des Ehernen Meeres, daß alles in der mineralischen Natur wirklich durchorganisiert ist.

In der Industrie arbeitet die Menschheit, um die Organisation [ev.: eigene Geistigkeit?] in die mineralische Natur hineinzuarbeiten. Wenn Sie eine Maschine betrachten ... [Lücke].

So schafft also der Mensch wirklich durch seinen eigenen Geist das ganze Mineralreich um und um. Diese Umarbeitung der Natur, diese Umarbeitung des Mineralischen wird vollendet sein, wenn unsere Runde zu Ende gegangen sein wird. Dann wird die ganze mineralische Natur umgewandelt sein. Der Mensch wird ihr sein Gepräge gegeben haben, so wie er einer Menge von Metall ein Gepräge gibt, wenn er zum Beispiel eine Uhr arbeitet. Wenn dann wieder ein neuer Kreislauf eintritt, kann das Mineralreich eingesaugt, absorbiert werden.

Um auf diesem Gebiete die Entwickelung vollständig fertig zu machen, muß diese ganze Denkweise, die jetzt - seit dem 16. Jahrhundert - die Menschheit ergriffen hat, bis ins Atom hinein sich fortpflanzen. Erst dann, wenn das verstandesmäßige Denken das Atom ergriffen hat, kann die Maurerei wieder aufleben. Auf der ersten Stufe wird die äußere Form ergriffen. Die nächste Stufe wird die sein, wenn der Mensch bis ins mineralische Atom gelernt hat zu denken, daß er imstande ist, das was im Atom lebt, zu verwenden und in den Dienst des Ganzen zu stellen. Allerdings, heute erst und vielleicht erst seit fünf Jahren hat das menschliche Denken diejenige Richtung angenommen, welche die Naturkraft bis hinein ins Atom verfolgt, und zwar muß derjenige, der das ganz genau verstehen will, die letzte Phase der verschiedenen elektrischen Stadien verfolgen. Interessant in dieser Beziehung, aber auch nur in ganz äußerlichen Andeutungen, ist die Rede, die der englische Premierminister Balfour gehalten hat über unsere gegenwärtige Weltanschauung. Was er da gesagt hat [über die neue elektrische Theorie], ist etwas ungeheuer Bedeutsames. Es ist da hingedeutet auf den ungeheuer wichtigen Wendepunkt in der Entwickelung des menschlichen Denkens. Er ist sich bis zu einem gewissen Grade dessen bewußt und spricht dies auch an einer Stelle aus. So sehen wir, wie in dem naturwissenschaftlichen Bewußtsein aufdämmert etwas von dem, was in die Zukunft hineinspielt. Der Okkultist weiß das seit 1879. Ich betone das, obwohl ich es nicht weiter begründen kann. Der Okkultist weiß, daß das kommen wird: ein neuer Ausgangspunkt aus dem Atom heraus in die mineralisch-physische Welt hinein. Das wird das sein, was in der sechsten Unterrasse in die Welt hineinkommen wird, und wodurch auch die Maurerei wieder aufleben kann.“ (Lit.:GA 93, S. 100f)

Entscheidend wird dabei sein, aus welcher ethischen Haltung dies geschieht. Verderblich wird es sein, wenn die moderne Technolgie nur im egoistischen bzw. gruppenegoistischen Sinn entwickelt und eingesetzt wird. Heilsam wird diese Entwicklung nur sein können, wenn der Mensch als Gegengewicht zu der von ihm hervorgebrachten technischen Unter-Natur, eine entsprechende geistig-moralische Entwicklung anstrebt. Nur so kann er gegen die mit der Technik verbundenen ahrimanischen Wesen bestehen. Im 184. anthroposophischen Leitsatz schreibt Rudolf Steiner dazu:

„Das erfordert, daß der Mensch erlebend eine Geist-Erkenntnis finde, in der er sich eben so hoch in die Über-Natur erhebt, wie er mit der unternatürlichen technischen Betätigung unter die Natur hinuntersinkt. Er schafft dadurch in seinem Innern die Kraft, nicht unterzusinken.“ (Lit.:GA 26, S. 259)

Mechanischer Okkultismus

Hauptartikel: Mechanischer Okkultismus

In diesem Zusammenhang sind auch Rudolf Steiners Ausführungen über den mechanischen Okkultismus erwähnenswert. Dieser beruhe auf einer Fähigkeit, die schon sehr bald namentlich in der westlichen Menschheit erwachen werde, um Maschinen allein durch geistige bzw. seelische Kräfte in Schwung zu bringen. Das wird aber nur möglich sein, wenn die Menschen eine entsprechende moralische Entwicklung durchgemacht haben. Daraus könne eine moralische Technik der Zukunft entstehen. Es werde aber auch Bestrebungen geben, diese okkulten Kräfte im gruppenegoistischen Sinn zu missbrauchen.

Diese moralische Technologie beruht auf einer Weiterentwicklung der Mechanik, bei der große mechanische Kraftwirkungen allein durch die Fokusierung und den harmonischen Zusammenklang von Schwingungen erzeugt werden, die ihren ersten Anstoß von den periodischen Lebensprozessen in unserem rhythmischen System, also namentlich von unserem Herzschlag und Atemrhythmus, erhalten und durch feine, hochsensitive schwingungsfähige Elemente auf die Maschine übertragen werden. Die Maschine passt sich dadurch ganz dem Menschen, seinem seelischen Erleben und seinen moralischen Qualitäten an und lässt dabei seine volle geistige Freiheit unangetastet. Einen frühen Vorläufer dieser Entwicklung sah Steiner in John Worrell Keely, der den berühmt gewordenen Keely-Motor entwickelt hatte, den Steiner mit als Vorbild für den Strader-Apparat seiner Mysteriendramen genommen hat.

Auf die Verwendung der zerstörerischen Kräfte der Unter-Natur (Elektrizität, Magnetismus, Kernkräfte), durch die der Mensch sehr leicht unter die Knechtschaft des ahrimanischen Doppelgängers gerät und die physiologisch insbesondere mit unserem Nerven-Sinnes-System zusammenhängen, wird dabei verzichtet. Es ist aber kaum auszuschließen, dass ein wissentlicher oder unwissentlicher Missbrauch in dieser Richtung stattfinden wird. Keely selbst stand schon vor dem Problem, dass sein Motor nur in seiner Gegenwart lauffähig war und damit seine Anwendung im industriellen Maßstab ausschloss. Um dieses Problem zu umgehen, scheint er in späteren Modellen auch mit elektrische Komponenten experimentiert zu haben.

Steiner beschreibt in diesem Zusammenhang zwar ausschließlich makroskopische Maschinen, doch könnten seine Ausführungen gerade auch für den Bereich molekularer Maschinen besonders bedeutsam sein, namentlich wenn es dabei um autoreplikative oder gar selbstreplikative Systeme handelt. Hier ist die moralische Verantwortung des Menschen in ganz besonderem Maße gefordert.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.