Peter Sloterdijk

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Peter Sloterdijk in Karlsruhe, bei einer Lesung aus seinem Buch Du mußt dein Leben ändern, Juni 2009

Peter Sloterdijk [ˈsloːtɐˌdaɪk] (* 26. Juni 1947 in Karlsruhe) ist ein deutscher Philosoph, Kulturwissenschaftler und Buchautor, der mit seinen Beiträgen und Büchern in Deutschland zahlreiche Debatten ausgelöst hat. Er lehrte an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe Philosophie und Ästhetik.

Leben

Sloterdijks Geburt war „kompliziert“, und auf sie folgte eine „schwere Gelbsucht“ aufgrund einer Rhesus-Inkompatibilität bei den Eltern.[1] Seine deutsche Mutter, Jahrgang 1915, hatte als junges Mädchen auf dem Luisen-Gymnasium in München um das Jahr 1934 ihr Abitur gemacht. Später während des 2. Weltkrieges war sie in Holland stationiert, dort hatte sie in der Armee eine Position als Radarüberwacherin inne.[2] In den Nachkriegsjahren lernte sie in Deutschland ihren niederländischen Ehemann und Peters Vater kennen, einen 1912 geborenen Matrosen bei der holländischen Handelsmarine und späteren Berufskraftfahrer.[3] Die Ehe hielt nicht lange, so dass Peter und eine Schwester, wie er schrieb, „ohne prägendes väterliches Element“ aufwuchsen.[4][5]

Die Familie verlegte ihren Lebensmittelpunkt nach München, dort besuchte er bis zum Abitur das Wittelsbacher Gymnasium lediglich von einer kurzen Episode seines kurzen Aufenthaltes um das Jahr 1957 in einem Internat am Ammersee, aus dem er mit Freunden floh. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. Bereits 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk aufgrund seiner von Professor Klaus Briegleb betreuten Doktorarbeit zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung, Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 durch den Fachbereich Sprachwissenschaften der Universität Hamburg promoviert. In dieser Zeit war Sunhild Bonfert fünfzehn Jahre sein Lebensgefährtin.

Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf; er beschreibt die Umstimmungserfahrung, die er dort erlebt hat, als eine „irreversible“, ohne die seine Schriftstellerei nicht zu denken sei.[6]

Seit den 1980er Jahren war Sloterdijk freier Schriftsteller. Im Jahr 1988 las er die Frankfurter Poetik-Vorlesungen im Rahmen der Stiftungsgastdozentur für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Von 1992 bis 1993 hatte er den Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe inne. Zudem wurde Sloterdijk 1993 Leiter des Institutes für Kulturphilosophie an der Akademie der bildenden Künste in Wien, bis er schließlich 2001 eine Vertragsprofessur am Ordinariat für Kulturphilosophie und Medientheorie in Wien übernahm. Daneben war er Gastdozent am Bard College, New York, am Collège international de philosophie, Paris, am Kolleg Friedrich Nietzsche der Klassik Stiftung Weimar und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule, Zürich. Im Jahre 1994 heiratete er Regina Haslinger.[7]

2000 wurde er Schirmherr der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, die sich nach zehn Jahren von ihm trennte.[8] Sloterdijk ist Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. In Nachfolge von Heinrich Klotz übernahm er von 2001 bis 2015 das Rektoramt der Hochschule. 2001 und 2002 war er Fellow des Kollegs Friedrich Nietzsche.[9]

Im Zuge seiner regen Vortragstätigkeit im In- und Ausland erhöhte sich sein Bekanntheitsgrad. Von 2002 bis 2012 moderierte er – zusammen mit Rüdiger Safranski – die Gesprächsrunde Das Philosophische Quartett im ZDF. Peter Sloterdijk ist beisitzendes Mitglied im 2008 gegründeten Frankfurter Zukunftsrat. Seit 2008 ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.

2012 erweiterte er seinen Tätigkeitsbereich und schrieb das Libretto der Oper Babylon von Jörg Widmann.

Anlässlich von Sloterdijks 70. Geburtstag veranstaltete das Zentrum für Kunst und Medien vom 23.-25. Juni unter dem Titel „Von Morgenröten, die noch nicht geleuchtet haben“[10], ein Symposium.

Peter Sloterdijk (2016)

Peter Sloterdijk lebt mit der Hamburger Journalistin Beatrice Schmidt in Karlsruhe und in der Provence.

Werk

Sloterdijk auf dem Radio Day 2009

Der Durchbruch als philosophischer Autor gelang Sloterdijk mit der Kritik der zynischen Vernunft aus dem Jahr 1983. Die Regeln für den Menschenpark erregten 1999 eine heftige öffentliche Debatte. Man warf dem Autor der Rede vor, ein Plädoyer für eine faschistoide Züchtungsideologie gehalten zu haben. In den Jahren vor der Jahrtausendwende ist sein „Opus Magnum“, die Sphären-Trilogie (1998/1999), entstanden. Sloterdijks kulturkritisch-essayistisches Denken hat seinen Ursprung in der Frankfurter Schule, von der er sich später jedoch abwandte und dezidiert abgrenzte;[11] er assimiliert das dazu antipodische Werk Heideggers, um gegenwärtig die Traditionen Nietzsches und Hegels zu aktualisieren.

Debattenbeiträge

Religion und Gesellschaft

In seinem Essay Gottes Eifer[12] von 2007 vergleicht Sloterdijk die drei großen monotheistischen Religionen: Judentum, Christentum und Islam. Dabei führt er sie auf ihre abrahamitischen Wurzeln zurück und beschreibt, was sie voneinander trennt und worin sich ihre Glaubensinhalte unterscheiden. Er geht der Frage nach, welche politisch-sozialen und psychodynamischen Voraussetzungen die Entstehung des Monotheismus bedingten. In Sloterdijks Analyse emanzipierte sich das Judentum zuerst gegen den Polytheismus der Ägypter, Hethiter und Babylonier und behauptete sich als Protesttheologie des „Triumphs in der Niederlage“. Während die Religion des Judentums auf das eigene Volk begrenzt blieb, modifizierte das Christentum mit seiner apostolischen Botschaft auch vorhandene traditionelle Religionen und bezog sie in ihren universalen Verkündigungsgehalt mit ein. Der Islam habe den offensiven Universalismus zum militärisch-politischen Expansionsmodus verschärft. Sloterdijk kommt nun zu der Annahme, dass die große Gemeinsamkeit der drei Religionen die „eifernde“ und „einwertige“ Ausprägung ihres Anspruchs auf die Gotteswahrheit sei. Dies führe zwingend zu einer konfrontativen Grundkonstellation, die unsere Gegenwart in bisher nicht gekanntem Maß bestimme. Die Reaktionen auf die gegenseitigen Angriffe und die von außen seien unterschiedlich: Für das Judentum sei ein souveränistischer Separatismus mit defensiven Zügen prägend geworden, für das Christentum die Expansion durch Mission und für den Islam der Heilige Krieg. Diese Konflikte würden durch den menschlichen Todestrieb verstärkt und seien damit schwer zu lösen. Sloterdijk geht davon aus, dass der Glaube eine anthropologische Grundkonstante ist. Er wirft im Weiteren die Frage auf, ob und wie die Religionen auf einen „zivilisatorischen Weg“ geführt werden können, um ihr geistiges Potential nutzbar zu machen.

In der Gegenwart seien die drei Religionen Christentum, Judentum und Islam aufgerufen, so forderte Sloterdijk in einer Neuinterpretation von Lessings Ringparabel, von „Eifererkollektiven zu Parteien einer Zivilgesellschaft“ zu werden.[13]

Sloterdijks Beiträge zum Thema Religion werden von Theologinnen und Theologen als Herausforderung wahrgenommen und kritisiert, aber auch rezipiert.[14]

Wirtschafts- und Steuerpolitik

Sloterdijk hat mit einem unter dem Titel Die Revolution der gebenden Hand am 13. Juni 2009 in der FAZ veröffentlichten Text eine deutsche Kontroverse über den Fiskalstaat der Gegenwart ausgelöst. Was heute je nachdem als „Kapitalismus“ bzw. „Soziale Marktwirtschaft“ bezeichnet wird, nennt er einen „Semi-Sozialismus auf eigentumswirtschaftlicher Grundlage“, wobei er für eine „Abschaffung der Zwangssteuern und zu deren Umwandlung in Geschenke an die Allgemeinheit“ plädiert.[15] Diese These zog Beiträge der Frankfurter Schule in Die Zeit nach sich, so insbesondere von Lutz Wingert und Axel Honneth. Wingert sprach von einer „Allianz der Leistungsträger“ gegen die „Schwachen“;[16] Honneth nannte Sloterdijks Thesen „fatalen Tiefsinn“.[17] Die Debatte ging in der FAZ und anderen Medien weiter;[18] Sloterdijk schickte sich an, sie in seinem Buch Die nehmende Hand und die gebende Seite: Beiträge zu einer Debatte über die demokratische Neubegründung von Steuern 2010 aufzuarbeiten. In einem Interview mit dem Debattenmagazin Schweizer Monat fordert er eine Ersetzung der herrschenden „Fiskalkleptokratie“ durch eine „Fiskaldemokratie“, in der die Bürger mitbestimmen können, wohin ihre Steuer- bzw. Gabenströme fließen.[19] Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) attestiert dem Denker zwar Originalität im Denken, nennt die Idee einer „Ersetzung der Steuern durch eine Wohlhabenden-Ethik der freiwilligen Gabe“ jedoch einen „abwegigen Einfall“.[20]

Staatsschulden

In mehreren Interviews thematisierte er die Finanzkrise ab 2007 vor dem Hintergrund der modernen Schuldenwirtschaft und sprach von einer „Desorientierung von historischen Größenordnungen“, wenn sich mit alten Schulden stets neue Schulden besichern lassen. Was den Staaten und Banken heute fehle, sei „Pfandklugkeit“.[21] Dabei bezieht sich Sloterdijk auf Thesen der Eigentumsökonomik, wie sie von Gunnar Heinsohn ausgearbeitet wurden.

Europa

In seinen Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen sieht Sloterdijk das Projekt der Europäischen Union „vor dem Zerfall“ und prognostiziert eine „unvermeidliche Neuformatierung Europas“.[22]

Flüchtlingskrise

In der Flüchtlingskrise positionierte sich Sloterdijk gegen die von Bundeskanzlerin Angela Merkel vertretene Politik: „Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben“, sagte er im Gespräch mit dem Magazin Cicero. Es gebe jedoch „keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“.[23] Das Verhalten der Medien schalt er in diesem Zusammenhang als „Lügenäther“, der so dicht sei „wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr“. Im Journalismus trete eine „Verwahrlosung“ und eine „zügellose Parteinahme allzu deutlich hervor“. Das Bemühen um Neutralität sei gering, „die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt, und sie nehmen den Job an.“[24]

In der sich anschließenden öffentlichen Debatte wurde Sloterdijk mehrfach deutlich kritisiert. So warf Richard David Precht ihm die Verwendung von Nazi-Jargon vor. Begriffe wie „wohltemperierte Grausamkeit“ klängen „nach Rudolf Höß“.[25] Georg Diez bezeichnete Sloterdijk als „Poseur, Relativierer, Nebelwerfer“, der „eine ganze Karriere daraus gemacht [hat], Wirklichkeit in Raunen zu verwandeln“. Seine Philosophie sei mit rechten Verschwörungstheorien angereichert und predige eine „krude ‚Natürlichkeit‘“.[26] Auch der Publizist Georg Seeßlen bescheinigt Sloterdijk wie auch Rüdiger Safranski, einen antimodernen Diskurs aufzugreifen und dazu beizutragen, dass eine vernunftgeleitete Diskussion nicht mehr möglich sei.[27] Gleichfalls kritisch äußerten sich der Soziologe Armin Nassehi[23] und der Politologe Herfried Münkler. Laut Nassehi bediene das Cicero-Interview mit einer „Kulturkritik, die die Flüchtlingskrise geradezu genüsslich als eine Gelegenheit begrüßt, Sätze zu sagen, die in aller Deutlichkeit zu hässlich wären“, „genau jene Semantik, von der rechte und rechtsintellektuelle Invektiven derzeit leben“. Münkler nannte die Beiträge Sloterdijks und Safranskis „unbedarft“, „ahnungslos“ und ein Zeichen des „gravierenden Mangel[s] an strategischer Reflexivität in der politischen Kultur dieses Landes“. Sie, „die sich über Jahre als Gralshüter realer Komplexität und Repräsentanten komplexen Denkens in Szene gesetzt haben“, gäben nun „unterkomplexe Antworten“ und suggerierten, „man [könne] in Europa wieder zu einer Ordnung zurückkehren, in der Grenzen und Souveränität die Leitvorstellungen des Politischen waren“.[28]

In einer Replik verteidigte Sloterdijk seine Position gegen die Kritiker, insbesondere gegen Münkler. Er habe sein „Bedenken“ gegen die „‚Flutung‘ Deutschlands mit unkontrollierbaren Flüchtlingswellen“ nicht aus nationalkonservativer oder neu-rechter Haltung heraus, sondern aus einer „linkskonservative[n] Sorge um den gefährdeten sozialen Zusammenhalt“ ausgedrückt und sei weiterhin der Ansicht der „Volksmeinung“, dass die „Merkelsch[e] Willkommens-Propaganda […] eine Improvisation in letzter Minute“ darstelle. Seine Kritiker betrieben „intentionale Falschlektüre“ und seien von „Beißwut, Polemik und Abweichungshass“ geleitet.[29]

Sex und Feminismus

Im September 2016 veröffentlichte Peter Sloterdijk den E-Mail-Roman Das Schelling-Projekt.[30] Der semi-autobiographische Text enthält ein Selbstporträt des Autors, der unter dem nur geringfügig veränderten Namen „Peer Sloterdijk“ auftritt; auch mehrere seiner Freunde erscheinen in leicht durchschaubarer Form verschlüsselt. Zusammen konzipieren sie per E-Mail-Austausch einen Antrag für ein Forschungsprojekt, den sie an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellen wollen. Sein Thema ist die Evolution des weiblichen Orgasmus. Um den Antrag tiefsinniger erscheinen zu lassen und so die Gutachter zu blenden, fingieren die Antragsteller einen Zusammenhang des Projekts mit der Naturphilosophie Friedrich Wilhelm Joseph Schellings. Die Gutachter durchschauen jedoch die Mystifikation und lehnen das Projekt ab. Nach dem Scheitern des Antrags löst sich das Team auf; jeder der Protagonisten geht eigene Wege. Im letzten Kapitel werden klimaktisch verschiedene Gedanken und Projektideen von den Figuren vorgetragen. Eine unerklärliche E-Mail des toten Nicolaus Sombart ist eine willkommene Abwechslung, um dem außergewöhnlichen Soziologen die Reverenz zu erweisen.

Da, wie Jens Jessen aufzeigte, Sloterdijk kaum Mühe an eine literarische Gestaltung des Stoffes wandte, wurde sein Text unmittelbar als politische Stellungnahme verstanden: als Angriff auf das Gender Mainstreaming westlicher Länder zu Beginn des 21. Jahrhunderts.[31] Die Schriftstellerin Elke Schmitter beschrieb Sloterdijks Text in einem Artikel für den Spiegel unter dem Titel „Die Frau als Herrenwitz“[32] als anti-feministisches Pamphlet, das nur notdürftig als Roman getarnt sei.[33]

Wikipedia

Schriften

Chronologisches Werkverzeichnis

  • Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Autobiographien der Zwanziger Jahre. Hanser, München 1978, ISBN 3-446-12627-9.
  • Kritik der zynischen Vernunft. Zwei Bände. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983 (edition suhrkamp (es), Band 1099), ISBN 3-518-11099-3.
  • Der Zauberbaum. Die Entstehung der Psychoanalyse im Jahr 1785. Ein epischer Versuch zur Philosophie der Psychologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-37945-3.
  • Der Denker auf der Bühne. Nietzsches Materialismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1986 (es 1353), ISBN 3-518-11353-4.
  • Kopernikanische Mobilmachung und ptolemäische Abrüstung. Ästhetischer Versuch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987 (es 1375), ISBN 3-518-11375-5.
  • Peter Sloterdijks Kritik der zynischen Vernunft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1987 (es 1297), ISBN 3-518-11297-X.
  • Zur Welt kommen – zur Sprache kommen. Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988 (es 1505), ISBN 3-518-11505-7.
  • Eurotaoismus. Zur Kritik der politischen Kinetik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989 (es 1450), ISBN 3-518-11450-6.
  • Versprechen auf Deutsch. Rede über das eigene Land. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1990 (es 1631), ISBN 3-518-11631-2.
  • Weltsucht. Anmerkungen zum Drogenproblem. Vortrag im Rahmen der 40. Lindauer Psychotherapiewochen 1990, In: P. Buchheim, M Cierpka, Th. Seifert (Hrsg.): Psychotherapie im Wandel. Abhängigkeit. (Lindauer Texte. Texte zur psychotherapeutischen Fort- und Weiterbildung.) Springer-Verlag, Berlin et al. 1991, ISBN 3-540-53858-5, S. 145–163 (PDF; 655 kB).
  • Im selben Boot. Versuch über die Hyperpolitik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-38947-5.
  • mit Carlos Oliveira: Selbstversuch. Hanser, München 1993, ISBN 3-446-18769-3.
  • Weltfremdheit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1993 (es 1781), ISBN 3-518-11781-5.
  • Medienzeit. Drei gegenwartsdiagnostische Versuche. Schriftenreihe der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Band 1, hrsg. v. Heinrich Klotz, Cantz, Stuttgart 1993, ISBN 3-89322-586-2.
  • Falls Europa erwacht. Gedanken zum Programm einer Weltmacht am Ende des Zeitalters ihrer politischen Absence. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-39902-0.
  • Chancen im Ungeheuren. Notiz zum Gestaltwandel des Religiösen in der modernen Welt im Anschluss an einige Motive bei William James. Vorwort zu: William James: Die Vielfalt religiöser Erfahrung. Insel, Frankfurt am Main und Leipzig 1997 (zugleich it 1784), ISBN 3-458-33484-X.
  • Der starke Grund zusammen zu sein. Erinnerung an die Erfindung des Volkes. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-06527-0.
  • Sphären I – Blasen, Mikrosphärologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-518-41022-9.
  • Regeln für den Menschenpark. Ein Antwortschreiben zu Heideggers Brief über den Humanismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999 (es), ISBN 3-518-06582-3.
  • Sphären II – Globen, Makrosphärologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-518-41054-7.
  • Die Verachtung der Massen. Versuch über Kulturkämpfe in der modernen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000 (es), ISBN 3-518-06597-1.
  • Über die Verbesserung der guten Nachricht. Nietzsches fünftes , Evangelium‘. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2000 (es), ISBN 3-518-06615-3.
  • mit Hans-Jürgen Heinrichs: Die Sonne und der Tod. Dialogische Untersuchungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-518-45787-X.
  • Das Menschentreibhaus. Stichworte zur historischen und prophetischen Anthropologie. Vier große Vorlesungen. VDG, Weimar 2001, ISBN 3-89739-208-9.
  • Tau von den Bermudas. Versuch über das Verlangen nach Neuzeit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-518-06632-3.
  • Nicht gerettet. Versuche nach Heidegger. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-518-41279-5.
  • Luftbeben. An den Wurzeln des Terrors. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002 (es), ISBN 3-518-12286-X.
  • Sphären III – Schäume, Plurale Sphärologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-41466-6.
  • Im Weltinnenraum des Kapitals. Zu einer philosophischen Geschichte der terrestrischen Globalisierung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-518-45814-0.
  • Zorn und Zeit. Politisch-psychologischer Versuch. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-41840-8.
  • mit Alain Finkielkraut: Was zählt, kehrt wieder. Zeitdiagnostische Gespräche. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-12399-7.
  • Der ästhetische Imperativ. Schriften zur Kunst. Hrsg. v. Peter Weibel, Philo, Hamburg 2007, ISBN 978-3-86572-629-2.
  • Derrida, ein Ägypter. Über das Problem der jüdischen Pyramide. Suhrkamp, Frankfurt 2007 (es), ISBN 978-3-518-12502-1.
  • Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen. Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, 2007, ISBN 978-3-458-71004-2.
  • Der Anwalt des Teufels. In: Jérôme Bindé (Hrsg.): Die Zukunft der Werte. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007 (es), ISBN 978-3-518-12516-8.
  • Theorie der Nachkriegszeiten: Bemerkungen zu den deutsch-französischen Beziehungen seit 1945. Suhrkamp Verlag, 2008.
  • Du mußt dein Leben ändern. Über Anthropotechnik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-41995-3.
  • Philosophische Temperamente. Von Platon bis Foucault. Diederichs, München 2009, ISBN 978-3-424-35016-6.
  • Scheintod im Denken. Von Philosophie und Wissenschaft als Übung (Unseld Lecture, Tübingen 2007). Suhrkamp, Berlin 2010, ISBN 978-3-518-26028-9.
  • Die Revolution der gebenden Hand. In: Frank Schirrmacher, Thomas Strobl (Hrsg.): Die Zukunft des Kapitalismus. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2010 (es), ISBN 978-3-518-12603-5.
  • Die nehmende Hand und die gebende Seite. Beiträge zu einer Debatte über die demokratische Neubegründung von Steuern. Suhrkamp, Berlin 2010 (es), ISBN 978-3-518-06141-1.
  • Streß und Freiheit. Suhrkamp (Sonderdruck, Text der fünften Berliner Rede zur Freiheit), Berlin 2011 (es), ISBN 978-3-518-06207-4.
  • Babylon, Libretto zu einer Oper in sieben Szenen, Musik von Jörg Widmann (UA an der Bayerischen Staatsoper München, 27. Oktober 2012)[34]
  • Von der Domestikation des Menschen zur Zivilisierung der Kulturen. Zur Beantwortung der Frage, ob die Menschheit zur Selbstzähmung fähig ist. In: B.-Christoph Streckhardt (Hrsg.): Die Neugier des Glücklichen. Eine Festschrift für den Gründer des Kollegs Friedrich Nietzsche. Verlag der Bauhaus Universität Weimar 2012, ISBN 978-3-86068-474-0.
  • Zeilen und Tage. Notizen 2008–2011. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-42342-4.[35]
  • Ausgewählte Übertreibungen. Gespräche und Interviews 1993–2012. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42200-7.
  • Im Schatten des Sinai. Fußnote über Ursprünge und Wandlungen totaler Mitgliedschaft. Suhrkamp, Berlin 2013 (es 2672), ISBN 978-3-518-12672-1.
  • Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen. Dankrede von Peter Sloterdijk zur Entgegennahme des Ludwig-Börne-Preises 2013. Laudatio: Hans Ulrich Gumbrecht: Wachheit. Von Ludwig Börne zu Peter Sloterdijk. Suhrkamp, Berlin 2013 (es), ISBN 978-3-518-06070-4.
  • mit Thomas Macho: Gespräche über Gott, Geist und Geld. Herder, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-451-30928-1.
  • Die schrecklichen Kinder der Neuzeit. Über das anti-genealogische Experiment der Moderne. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-42435-3.
  • Was geschah im 20. Jahrhundert? Unterwegs zu einer Kritik der extremistischen Vernunft. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-42507-7.
  • Das Schelling-Projekt. Ein Bericht. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-42524-4.
  • Nach Gott: Glaubens- und Unglaubensversuche. Suhrkamp, Berlin 2017, ISBN 978-3-518-42632-6 bzw. ISBN 3-518-42632-X.

Debatte

Zur Menschenpark-Debatte
Zur Debatte um Die Revolution der gebenden Hand. In
FAZ. 13. Juni 2009. Auswahl:
Zur Schuldenkrise

Literatur

  • Jan Rehmann, Thomas Wagner: Angriff der Leistungsträger? Das Buch zur Sloterdijk-Debatte. (= Argument Sonderband. Neue Folge 307). Argument Verlag, Hamburg 2010, ISBN 978-3-86754-307-1.
  • Jan Rehmann, Thomas Wagner: Sloterdijks Weg vom Zynismus-Kritiker zum Herrschaftszyniker, Das Argument 280/2009, S. 116–130.
  • Dirk Michael Becker: Botho Strauß: Dissipation. Die Auflösung von Wort und Objekt. Transcript, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-232-5.
  • Dominic Desroches: Die Politik der Zeit, Sic et non. zeitschrift für philosophie und kultur. im netz, 2010.
  • Holger von Dobeneck: Das Sloterdijk-Alphabet. Kritisch-lexikalische Einführung in seinen Ideenkosmos. Königshausen & Neumann, Würzburg 2002; 2. stark erweiterte Auflage. 2006, ISBN 3-8260-2784-1.
  • Hans-Jürgen Heinrichs: Peter Sloterdijk, Die Kunst des Philosophierens, Carl Hanser Verlag, München 2011, ISBN 978-3-446-23017-0.
  • Wulf Noll: Sloterdijk auf der 'Bühne'. Zur philosophischen und zur philosophiekritischen Positionsbestimmung des Werkes von Peter Sloterdijk im Zeitraum von 1978–1991. Blaue Eule, Essen 1993, ISBN 3-89206-548-9.
  • Sjoerd van Tuinen: Peter Sloterdijk. Ein Profil. UTB/Fink, Stuttgart 2006, ISBN 3-8252-2764-2 (UTB. Band 2764).
  • Hemelsoet, Jongen, van Tuinen: Die Vermessung des Ungeheuren. Philosophie nach Peter Sloterdijk. Wilhelm Fink Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-7705-4747-0, mit Beiträgen von Dirk Baecker, Bazon Brock, Boris Groys, Hans Ulrich Gumbrecht, Frank Hartmann]], Hans-Jürgen Heinrichs, Bruno Latour, Konrad Paul Liessmann, Yana Milev, Heiner Mühlmann, Carlos Oliveira, Wolfgang Ullrich, Peter Weibel, Slavoj Žižek, Raimar Zons u.v.a.
  • Siegfried Grillmeyer, Erik Müller-Zähringer u. a. (Hrsg.): Peterchens Mondfahrt – Peter Sloterdijk, die Religion und die Theologie. Echter, Würzburg 2015, ISBN 978-3-429-04782-5.
  • André Schütte: Bildung und Vertikalspannung. Welt- und Selbstverhältnisse in anthropotechnischer Hinsicht. Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2015, ISBN 978-3-95832-076-5.

Weblinks

Commons: Peter Sloterdijk - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. „Ich habe sozusagen als Toter angefangen. Eine komplizierte Geburt, eine Rhesus-Unverträglichkeit bei den Eltern, das reicht für einen Start als Beinahe-Toter. Unmittelbar nach der Geburt trat eine schwere Gelbsucht bei mir auf, was Beobachter zu der Aussage veranlasste, dass blaue Augen bei gelber Haut besonders vorteilhaft zur Wirkung kommen. Ich empfand das freilich nicht als ästhetisches Privileg.“ Peter Sloterdijk im Gespräch mit René Scheu, Schweizer Monatshefte, Juni 2007, S. 34 ff.
  2. „Die Europäer definieren sich selber als gutartig“ Peter Sloterdijk im Gespräch mit Rainer Burchardt, Deutschlandfunk 30. Juli 2015 [1]
  3. Hans-Jürgen Heinrichs: Peter Sloterdijk. Die Kunst des Philosophierens. Carl Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23017-0, S. 27
  4. Bernhard Klein: Ich habe eine kindliche Furcht vor der Langeweile. In: welt.de. 29. Juni 2013, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  5. P.S.: Kündigung des Familienvertrages, in: Kurt Kreiler u. a. (Hrsg.): In irrer Gesellschaft, Frankfurt/M. 1980, S. 9–11
  6. taz-Interview vom 13. Juni 2006; Auszug aus einem Gespräch P. Sloterdijks mit Hans-Jürgen Heinrichs
  7. Hans-Jürgen Heinrichs: Peter Sloterdijk. Die Kunst des Philosophierens. Carl Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23017-0, S. 45 Fußnote
  8. Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt: Schirmherr (Memento vom 4. März 2013 im Internet Archive)
  9. www.klassik-stiftung.de
  10. Von Morgenröten, die noch nicht geleuchtet haben. ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) Karlsruhe, abgerufen am 25. Juni 2017 (englisch).
  11. www.weltwoche.ch
  12. Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen. Insel, Frankfurt am Main 2007.
  13. DLF: Die angebliche Renaissance der Religion. Gespräch mit Klaus Englert über Gottes Eifer, 17. Januar 2008.
  14. Siegfried Grillmeyer, Erik Müller-Zähringer u. a. (Hrsg.): Peterchens Mondfahrt – Peter Sloterdijk, die Religion und die Theologie. Echter, Würzburg 2015, ISBN 978-3-429-04782-5.
  15. Peter Sloterdijk: Die Revolution der gebenden Hand. In: faz.net. 13. Juni 2009, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  16. Lutz Wingert: Armutsdebatte: Ab in die Dienerschule. In: zeit.de. 10. Januar 2010, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  17.  Axel Honneth: Philosophie: Fataler Tiefsinn aus Karlsruhe. In: zeit.de. 25. September 2009, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  18. Jürgen Kaube: Der Vermögensverwalter. In: faz.net. 25. September 2009, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  19. www.schweizermonat.ch
  20. www.nzz.ch
  21. Gabor Steingart: Die Staaten verpfänden die Luft und Banken atmen tief durch. In: handelsblatt.com. 17. Dezember 2011, abgerufen am 8. Dezember 2014.
  22. Peter Sloterdijk: Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen. In: Ders.: Reflexionen eines nicht mehr Unpolitischen. Dankrede von Peter Sloterdijk zur Entgegennahme des Ludwig-Börne-Preises 2013. Mit der Laudatio von Hans Ulrich Gumbrecht: Wachheit. Von Ludwig Börne zu Peter Sloterdijk. Suhrkamp, Berlin 2013, S. 29–64, hier S. 59.
  23. 23,0 23,1 Armin Nassehi: Jenseits der Reflexe. In: zeit.de. 11. März 2016, abgerufen am 21. März 2016.
  24. Cicero-Redaktion: Peter Sloterdijk über Merkel und die Flüchtlingskrise – „Es gibt keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung“. In: cicero.de. 28. Januar 2016, abgerufen am 17. März 2016.
  25. Flüchtlingsdebatte: Precht wirft Philosoph Sloterdijk Nazi-Jargon vor
  26. Georg Diez: S.P.O.N. – Der Kritiker: Verächter der Wirklichkeit. In: Spiegel Online. 13. März 2016, abgerufen am 17. März 2016.
  27. Benjamin Moldenhauer: Diskurs über die AfD: „Halbfaschistischer Sumpf“. In: Spiegel Online. 17. März 2016, abgerufen am 17. März 2016.
  28. Grenzsicherung: Wie ahnungslos kluge Leute doch sein können. In: zeit.de. 20. Februar 2016, abgerufen am 21. März 2016.
  29. Flüchtlingsdebatte: Primitive Reflexe. In: zeit.de. 10. März 2016, abgerufen am 21. März 2016.
  30. Peter Sloterdijk, Das Schelling-Projekt (Berlin: Suhrkamp, 2016)
  31. Jens Jessen in DIE ZEIT, 1. September 2016
  32. Elke Schmitter, ‚Die Frau als Herrenwitz‘, Der Spiegel, 1. September 2016
  33. Sloterdijk verwerfe die sexuelle Selbstbestimmung der Frauen, analysiert auch Stefanie Lohaus in DIE ZEIT, 23. September 2016
  34. Bayerische Staatsoper (Memento vom 25. Oktober 2012 im Internet Archive), abgerufen am 28. Oktober 2012.
  35. Vgl. Andreas Dorschel: Denktagebücher: Zur Poetik des philosophischen Journals. In: Philosophische Rundschau. LX (2013), H. 4, S. 264–298, bes, S. 293–297; sowie Arno Orzessek: Zwischen Erkenntnisernst und genussvoller Albernheit. Rezension im Deutschlandradio Kultur vom 23. August 2012.
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