Pralaya

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Als Pralaya (skrt. प्रलय „Untergang, Zerstörung“) oder Weltennacht bzw. Weltenschlaf wird jener Zwischenzustand bezeichnet, während dem sich ein in Entwicklung begriffenes Weltensystem vollständig aus der äußeren räumlichen Offenbarung, dem sog. Manvantara oder Weltentag, in ein rein geistiges Dasein zurückzieht.

Unser Planetensystem macht im Zug seiner Entwicklung sieben Verkörperungen durch, die als die sog. 7 okkulten Planeten bezeichnet werden, und zwischen jeder dieser äußeren Verkörperungen liegt ein grosses Pralaya. Unser heutiges Planetensystem, dem auch unsere Erde (Planet) angehört, ist die vierte und mittlere dieser äußeren Wiederverkörperungen. Begonnen hat diese Entwicklung, soweit wir sie als Menschen überschauen können, mit dem alten Saturn, auf dem die Throne ihre Willenskraft hingeopfert haben, die äußerlich als Wärme in Erscheinung trat und damit die Ursubstanz bildet, aus der die äußere Welt und damit auch unser physischer Leib in seiner feinsten Form aufgebaut wurde.

„Nun wollen wir aber fragen: Woher kam denn die Substanz, aus welcher der Menschenleib gebildet wurde? Hohe geistige Wesenheiten waren es, die ihr eigenes Wesen ausfließen ließen, es herniederträufelten als Substanz für den physischen Menschenleib : es waren die Geister des Willens oder die Throne, die das Opfer brachten, ihre eigene Wesenheit ausfließen zu lassen. Also wir haben auf dem Saturn die Geister des Willens oder die Throne, welche die Substanz zum Menschenleib geben, dann die Geister der Persönlichkeit, die ihn während ihrer Menschheitsstufe bewohnen, und den Menschen selbst als physischen Keim. Die Saturnentwickelung geht nun so vor sich, daß wir den Beginn, den Höhepunkt und das Abfluten uns vorzustellen haben. Darnach geht das Ganze durch ein Pralaya hindurch. Wir können uns den Prozeß etwa so wie beim Pflanzenwesen denken. Der Keim wird in die Erde gelegt, verfault und rettet die Form in ein neues Dasein hinüber. Wie nun zwischen der ersten und der zweiten Pflanze ein Zwischenzustand, ein verborgener Zustand ist, ebenso ist es beim Planeten. Man nennt diesen Zustand das Pralaya. Der Unterschied ist nur der, daß die Pflanze eine der alten ähnliche Wiederholung dann hervorbringt, der Planet aber eine Höherentwickelung dann erreicht hat. Sein Weg ist der einer Spirale wie beim Menschen. Den sichtbaren Zustand des Planeten nennt die indische Theosophie ein Manvantara. Bei der Pflanze ist dies ihre Entwickelung über der Erde. So gehen auch die Planeten durch ein offenbares Dasein und durch ein verborgenes Dasein hindurch. Dieses letztere nennt man einen Weltenschlaf.“ (Lit.:GA 109, S. 216)

Während der folgenden kosmischen Entwicklungsstufe, der alten Sonne, verdichtete sich die Wärme teilweise zum Luftelement, auf dem alten Mond weiter zum Wasserelement und auf der Erde schließlich zum festen Erdelement.

Jeder einzelne der okkulten Planeten entwickelt sich dabei wiederum in einer Abfolgen von sieben Lebenszuständen oder Runden. Zwischen jeder dieser Runden liegt ein kleines Pralaya.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.