Salböl

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Salbölfläschen aus dem römischen vicus Turicum (Zürich, Schweiz)

Salböl, auch „heiliges Salböl“ genannt, ist ein duftendes Öl, das für die Salbung in der Liturgie des biblischen Judentums und der christlichen Kirchen gebraucht wird.

Die Formel für ein heiliges Salböl ist im 2 Mos 30,22–33 LUT beschrieben, es wurde aus Myrrhe, Zimt, Kalmus und Cassia hergestellt.

„22 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 23 Nimm dir die beste Spezerei: die edelste Myrrhe, fünfhundert Lot, und Zimt, die Hälfte davon, zweihundertundfünfzig, und Kalmus, auch zweihundertundfünfzig Lot, 24 und Kassia, fünfhundert nach dem Gewicht des Heiligtums, und eine Kanne Olivenöl. 25 Und mache daraus ein heiliges Salböl nach der Kunst des Salbenbereiters. 26 Und du sollst damit salben die Stiftshütte und die Lade mit dem Gesetz, 27 den Tisch mit all seinem Gerät, den Leuchter mit seinem Gerät, den Räucheraltar, 28 den Brandopferaltar mit all seinem Gerät und das Becken mit seinem Gestell. 29 So sollst du sie weihen, dass sie hochheilig seien. Wer sie anrührt, der ist dem Heiligtum verfallen. 30 Aaron und seine Söhne sollst du auch salben und sie mir zu Priestern weihen. 31 Und du sollst mit den Israeliten reden und sprechen: Eine heilige Salbe soll mir dies Öl bei euren Nachkommen sein. 32 Auf keines andern Menschen Leib soll es gegossen werden; du sollst es auch sonst in der gleichen Mischung nicht herstellen, denn es ist heilig; darum soll es euch als heilig gelten. 33 Wer solche Salbe macht oder einem Unberufenen davon gibt, der soll aus seinem Volk ausgerottet werden.“

2. Buch Mose: 30,22–33 LUT

Die duftenden Pflanzenteile wurden in Olivenöl gebracht, welches den Duft aufnahm und zur Salbung von Priestern, Propheten, und Königen ebenso diente wie zur Weihung von heiligen Gegenständen für den Gottesdienst, z. B.

  • für einen jüdischen König (1 Kön 1,39 LUT),
  • für jüdische Priester (3 Mos 4,3 LUT),
  • für Propheten (Jes 61,1 LUT),
  • für den nichtjüdischen König Cyrus, König von Persien (Jes 45,1 LUT),
  • für das Tabernakel mit dem Lampenstand, dem Altar und Aaron mit seinen Söhnen (2 Mos 30,22–33 EU),
  • für den jüdischen Tempel (2 Mos 40,9 LUT) und
  • für ungesäuertes Brot (4 Mos 6,15 EU).

Erwähnung findet das Salböl auch in Ps 133,2 LUT: Eintracht der Brüder ist wie der Balsam (= Salböl) der vom Haupt Aarons herabfließt in seinen ganzen Bart und wie der Tau in den Saum seines Kleides. Die im 2. Buch Mose in ihrer Zusammensetzung genau beschriebenen heiligen Salböle waren ausschließlich dem Bereich Gottes vorbehalten. Diese Duftmischung durfte nicht für einfache persönliche Zwecke verwendet werden. Es drohte die Todesstrafe.

Daneben existierten Duftöle, Heilöle und konservierende Öle auch im profanen Bereich des Volkes Israel und bei seinen Nachbarvölkern.

siehe auch:

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