Selene

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Selene auf dem Fries des Pergamon-Altars im Pergamonmuseum

Selene (griech. Σελήνη) ist eine Mondgöttin der griechischen Mythologie.

Kontext

Selene (als Personifikation des Monats und poetisch manchmal auch Μήνη Mene; bei den Römern Luna), die Göttin des Mondes, nach Hesiod Tochter des Hyperion und der Theia, Schwester des Helios und der Eos, auch Phoibe genannt, wird später mit der Mondgöttin Artemis (Diana) oder auch mit Persephone identifiziert.

Verwandtschaft

Büste auf einem Sarkophag (3. Jh.)

Als ihre Eltern werden auch Helios oder Passas und die Euryphaessa, "die weithin Leuchtende", ein anderer Name für Theia, genannt.

Selene gebar mit Zeus die Pandia und Ersa ("Tau"); Mit Endymion, dem König von Elis, dem sie ewigen Schlaf schenkte, hat sie 50 Töchter. Eine Erzählung berichtet, dass dieser immer noch schläft, weil Selene zarte Küsse mehr geschätzt haben soll als eine fruchtbare Leidenschaft. Eine andere Erzählung berichtet, dass der im allgemeinen liebestolle Pan sie, in ein schönes weißes Vlies gehüllt, im Wald verführte.

Die Zahl 50 wird mit den 50 Monaten zwischen zwei Olympischen Spielen in Zusammenhang gesehen.

Bedeutung

Auf Wunsch der Hera soll sie den nemeischen Löwen geschaffen haben, dem Herakles in seiner ersten Arbeit das Fell abziehen sollte.

Helena-Selene und das Rätsel des Bösen

Rudolf Steiner hat auf den Zusammenhang der schönen Helena mit der Mondgöttin Selene und dem Rätsel des Bösen hingewiesen:

"Das wirkliche Böse fing erst an, als Manas sich mit Kama verband, so daß der Mensch durch Kama dirigiert wurde, und das führte dazu, daß die Menschen mit Bewußtsein gegeneinander kämpften.

Das ist in der Sage dadurch angedeutet, daß bei der Verehelichung des Peleus mit der Meergöttin Thetis alle Götter anwesend sind, aber eine Göttin fehlt. Es fehlt Eris, die Göttin der Zwietracht, weil die Menschheit noch vor dem Stadium war, wo Kama sich mit Manas verband und die Sonderung entstand, durch die die Menschen sich in Gegensatz zueinander stellten. Nun aber erscheint die Göttin Eris; sie wirft einen Apfel unter die Gäste, welcher die Aufschrift trägt «der Schönsten», um Zwietracht herbeizuführen. Damit ist Veranlassung gegeben zu dem erst innerhalb der fünften Wurzelrasse auftretenden, unter voller menschlicher Verantwortung stehenden Krieg. Erst von diesem Zeitpunkt an kann man von einem bewußten Wüten der Menschen gegeneinander sprechen.

Alles weitere im Mythos ist eine Ausgestaltung dessen, was hier begonnen hat. Die Schönste der Göttinnen soll den Apfel der Eris bekommen. Die drei Göttinnen Hera, Pallas Athene und Aphrodite streiten um den Apfel. Die drei Göttinnen bedeuten verschiedene Stufen des Seelenlebens auf den höheren, spirituellen Planen. Jetzt aber soll nicht mehr auf dem spirituellen Plan, sondern auf dem physischen Plan entschieden werden. Deshalb wird Paris gerufen, der entscheiden soll vom physischen Plan aus. Hier liegt die eigentliche Crux, wo man es handgreiflich hat, worauf es ankommt. Was muß uns entgegentreten, wenn vom physischen Plane aus die Entscheidungen herbeigeführt werden?

Als Manas zuerst auf dem physischen Plan auftrat, vermischte es sich mit Kama. Vorher waren die Menschen zwar auch kamisch, aber das hatte noch nicht die Bedeutung von gut und böse. Jetzt aber verbindet Manas sich mit Kama, und daher werden die Menschen sich der Taten bewußt. Manas zieht in das ein, was der Mensch seiner niederen Natur nach ist. Die kamische Entwicklung hatte er sich schon auf dem alten Monde erworben. Das derbste Kamische ist von der Erde abgefallen mit dem Austritt des Mondes und begleitet nun im Monde die Erde als Trabant. Der Mond ist in der Esoterik das Leitmotiv, das Merkzeichen der niederen Natur, für das, was uns hinunterzieht, für das, wohin wir kommen können, wenn wir selbst der niederen Natur verfallen.

Es muß also das Verhängnisvolle in der Verbindung von Manas mit Kama während der vierten Unterrasse darin bestehen, daß sich der Mensch, welcher Entscheidungen zu treffen hat, mit dem Kamischen, mit dem Mondprinzip, mit der Selene verbindet. Aus Selene ist der Name Helena entstanden. In der Verbindung des Paris mit der Helena haben wir die Ehe von Manas mit Kama in der vierten Unterrasse symbolisch ausgedrückt. An sich gerissen hat der auf dem physischen Plane befindliche Mensch das Mondprinzip. Überall können Sie das finden, wenn in der Esoterik vom «Mond» gesprochen wird. Damit, daß unmittelbar auf dem physischen Plan in bewußter Art die ganze Verbindung geschaffen ist vom Manasprinzip mit dem Kamaprinzip, daraus entspringt der Krieg. Der Trojanische Krieg ist zugleich Symbol und Tatsache. Er hat wirklich stattgefunden; die wichtigsten Ereignisse des Trojanischen Krieges spielten sich auf dem physischen Plan ab. Sie haben aber auch symbolische Bedeutung. Die Sage vom Trojanischen Krieg hat einen mystischen Inhalt, aber die Tatsachen sind auch äußerlich auf dem physischen Plan abgelaufen." (Lit.: GA 092, S. 100f)

Darstellung

Selene mit Hesperos und Phosphoros auf einem Altar im Louvre

Dargestellt wird Selene mit verschleiertem Hinterhaupt, den Halbmond über der Stirn und eine Fackel in der Hand, auf Rossen oder Kühen reitend, auch vom Zweigespann gefahren, in Endymionreliefs zu ihrem Liebling herabschwebend, so auch in statuarischen Einzelwerken (Vatikan).

Umgeben von anderen Gottheiten, sieht man sie auf einem Altar des Louvre, wo sie vor sich den untergehenden Hesperos (Abendstern), hinter sich den Phosphoros (Morgenstern), unter sich die Maske des Okeanos hat, des Weltenstroms, aus dem sie hervortaucht.

Stammbaum der Titanen

UranosGaiaChaos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Göttergeschlechtder Titanen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hyperion
 
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Selene
 
Eos
 
Helios


Chemie

Selen

Nach der Titanin Selene ist das chemische Element Selen benannt.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Selene - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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