Songwriter

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Songwriting (engl. für „Liedschreiben“) bezeichnet das Verfassen wie auch die Urheberschaft an Vokalmusik in der Pop- oder Rockmusik. Komponisten kreieren dabei Form, Harmonik, Melodik und Rhythmik der Werke, während Liedtexter den Text dazu verfassen. Beides kann auch durch dieselbe Person ausgeführt werden.

Als Songwriter (engl.) bzw. Songschreiber bezeichnet man üblicherweise Komponisten, die selbst texten, z. B. Elton John, nicht jedoch Textdichter, die nicht komponieren, z. B. Bernie Taupin.

Singer-Songwriter dagegen nennt man Verfasser, die ihre Werke selbst vortragen, und meint eine Darbietungsform in der Tradition von Bob Dylan oder Joni Mitchell. Die Abgrenzung ist jedoch unscharf bzw. der Übergang fließend, da zahlreiche Singer-Songwriter, beispielsweise Carole King, zugleich als reine Songwriter Lieder für andere Interpreten verfassen.

Die wörtliche Übersetzung „Liedschreiber“ ist für dt. textende Autoren unüblich, während der gängige Begriff Liedermacher eher Singer-Songwriter meint.

Song-Elemente

Das Songwriting hat eigene Methoden, deren Fachausdrücke ebenfalls aus dem Englischen stammen und meist – isoliert oder kombiniert – in Kompositionen eingesetzt werden: Lick, Riff, Break, Fill, Stop und Hookline. Sie sollen dazu dienen, den Wiedererkennungswert beim Zuhörer zu erhöhen, um so den Erfolg zu steigern.

Ein Songwriter teilt das Lied in Parts – Grundbestandteile – auf, die Strophe (auch Vers), Bridge (auch Prechorus) und Refrain (auch Chorus) genannt werden. Ferner gibt es spezielle – optionale – Parts wie den C-Part auch Middle 8 (o. eight) oder Zwischenteil genannt (gelegentlich auch als Interlude bezeichnet), die einen harmonischen oder rhythmischen neuen Part im bestehenden Song beschreiben. Schließlich gibt es noch den Breakpart, der eine rhythmische, kurze Phrasierung darstellt und das Intro beziehungsweise das Outro eines Liedes. Eine eindeutige, universell verständliche Begrifflichkeit existiert jedoch nicht. Welche Bezeichnung für welchen Teil des Liedes verwendet wird, ist unter anderem abhängig von unterschiedlichen Traditionen und dem verwendeten Musikstil.

Produktion

Der Songwriter hat im Gegensatz zum klassischen Komponisten oft eine wesentlich geringere Besetzung zu instrumentieren, da Popmusik häufig von nicht mehr als fünf oder sechs Musikern interpretiert wird. Zu der Besetzung zählen meist Harmonieinstrumente wie die E-Gitarre, das Keyboard und der E-Bass, Rhythmusinstrumente wie das Schlagzeug und andere Perkussions-Instrumente. Fast immer werden heutzutage auch Synthesizer eingesetzt, bei denen es sich allerdings meist um digitale handelt.

Die Komposition im urheberrechtlichen Sinne besteht in der Melodiestimme. Als Hookline bezeichnet man die gesungene Titelzeile (nicht den – eventuell abweichenden – Liedtitel, meist fallen diese jedoch zusammen). Die Hookline oder Hook trägt in der Regel die musikalische Prägnanz und textlich die Hauptaussage des Liedes und erzeugt den Wiedererkennungswert: Sie ist meist eine Refrainzeile oder das Schlüsselwort des Refrains: „Über den Wolken“, „Love Me Tender“, „Wind of Change“, „Frau’n regier’n die Welt“, „Griechischer Wein“ – oder manchmal die Coupletzeile: „In the Ghetto“, „Aber bitte mit Sahne“.

Die so genannte „Hook“ kann aber auch aus einer instrumentalen Phrase bestehen (berühmtes Beispiel ist das Intro von Smoke on the Water) – oder in modernen, elektronischen Musikgenres durch Geräusche oder Soundeffekte geprägt sein. Kern einer Hook ist der Wiedererkennungswert.

Bis in die späten 1970er-Jahre hinein wurden Lieder und Schlager in Form von Noten festgehalten. Heutzutage produzieren Songwriter zunehmend ihre Idee am Computer mit synthetischen Instrumenten vor, um den Interpreten eine Demoaufnahme vorspielen zu können. Noten findet man hauptsächlich noch in Liederbüchern (zum Beispiel mit Gitarrentabulaturen zum Nachspielen).

Siehe auch

Literatur

  • Michael Schymik: Songwriting intensiv quickstart 2011 ISBN 3-940963-13-5
  • Edith Jeske, Tobias Reitz: Handbuch für Songtexter Autorenhaus Berlin 2011 ISBN 3-86671-096-8
  • Masen Abou-Dakn: Songtexte schreiben. Handwerk und Dramaturgie im Songwriting. Autorenhaus, Berlin, 2006, ISBN 3-86671-000-3
  • Volkmar Kramarz: Die Pop-Formeln. Voggenreiter, Bonn, 2006, ISBN 3-8024-0552-8
  • Markus Fritsch, Andreas Lonardoni, Peter Kellert: Harmonielehre und Songwriting. Leu, Bergisch Gladbach, 1995, ISBN 3-928825-23-2
  • Jason Blume: 6 Steps to Songwriting Success: The Comprehensive Guide to Writing and Marketing Hit Songs. Billboard Books, New York, 1999, ISBN 0-8230-8422-1
  • Jack Perricone: Melody in Songwriting: Tools and Techniques for Writing Hit Songs. Berklee Press, Boston/MA, 2000, ISBN 0-634-00638-X
  • Claudia Nentwich: Liederfänger. Wege zum Songwriter. Books on Demand, Norderstedt, 2007, ISBN 978-3-8334-6508-6


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