Wachstumskegel

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Immunfluoreszenzaufnahme eines Wachstumskegels

Als Wachstumskegel (engl. growth cone) wird das spezialisierte Vorderende eines aussprossenden Axons (Fortsatz einer Nervenzelle) bezeichnet, mit dessen Hilfe dieses den Weg in sein Zielgebiet sucht. Benötigt werden Wachstumskegel immer dann, wenn ein neues Axon aussprosst und seinen Weg sucht: in der embryonalen Entwicklung des Nervensystems, bei (vereinzelt) später neugebildeten Neuronen, die noch ohne synaptische Verknüpfung sind, bei sich regenerierenden Verbindungen und bei der Erweiterung der Verknüpfungen (Konnektivität) eines Neurons.

Die mögliche Existenz von Wachstumskegeln wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Santiago Ramón y Cajal postuliert.

In der Regel besitzen Nervenzellen einen (manchmal verzweigten) Fortsatz, der die Erregung von der Zelle wegführt (Efferenz) und mit anderen erregbaren Zellen synaptische Verbindungen eingeht. Die Abmessungen dieser als Axon oder Neurit bezeichneten Fortsätze können erhebliche Ausmaße erreichen, beispielsweise werden die von zentralen Motoneuronen (Betz-Zellen) beim Menschen über einen Meter lang, also 10.000 mal länger als der Zellkörper selbst. Die Verbindungen sind allerdings typischerweise deutlich kürzer.

Eine neugebildete Nervenzelle besitzt zunächst jedoch keine dieser Verbindungen. Um Verknüpfungen neu zu erstellen, benötigt sie eine speziell ausgebildete Struktur, die ihr den Weg zu den Zielzellen weist. Diese Struktur wird als Wachstumskegel bezeichnet.

Literatur

  • Eric R. Kandel, James H. Schwartz, Thomas M. Jessell: Principles of Neural Science. 4. Aufl. McGraw-Hill Medical. 1070-77, ISBN 0-8385-7701-6.
  • P.R. Gordon-Weeks: Neuronal Growth Cones. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0521444918.

Weblinks

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