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imported>Joachim Stiller |
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| Die '''Erleuchtung''' oder '''Illumination''' ([[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''arliuhtan'' - Lehnübersetzung zu [[lat.]] ''illuminare'': „erhellen“, „erleuchten“; [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''photismos'') bezeichnet jene Stufe der höheren geistigen Erkenntnis, bei der sich die Tätigkeit der durch [[Meditation]] ausgebildeten [[Seele|seelischen]] Organe im [[Ätherleib]] abzudrücken beginnt und dadurch das [[Imagination|imaginative Bewusstsein]] aufleuchtet. Die [[geistige Welt]] wird dadurch in seelischen Bildern erlebt, die allerdings auf dieser Erkenntnisstufe im allg. noch nicht in ihrer wahren geistigen Bedeutung erfasst werden können. Dazu ist die noch höhere Stufe der [[Inspiration]] nötig.
| | == Die folgenden Artikel müssen neu angelegt werden == |
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| == Ausbildung der für die Erleuchtung nötigen Seelenorgane ==
| |
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| {{GZ|Wenn der Mensch im Tagesleben die Eindrücke der Sinne auf sich
| |
| wirken läßt, so sind diese Eindrücke allerdings so, daß sie Früchte
| |
| bringen für das gewöhnliche Leben auf dem physischen Plan. Diese
| |
| Eindrücke setzen sich fort in den Astralleib des Menschen, und dieser
| |
| überträgt sie erst auf das Ich. Aber diese Eindrücke sind nicht solche,
| |
| daß der Mensch imstande ist, sie festzuhalten, wenn er in der Nacht
| |
| mit seinem Astralleibe und Ich aus seinem physischen und ätherischen
| |
| Leibe schlüpft. Was der Mensch so vom physischen Plane bekommt,
| |
| dringt nicht so stark in ihn ein, daß er es als bleibenden Eindruck
| |
| behalten kann. Dann aber, wenn der Mensch die Übungen der Meditation
| |
| und Konzentration macht, dann sind diese so eingerichtet nach
| |
| jahrtausendealter Erfahrung, daß der Astralleib sie nicht verliert, sondern
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| behält, wenn er nachts aus dem physischen Leibe schlüpft. Dann
| |
| bekommt der Astralleib dadurch plastische Eindrücke, die ihn gliedern
| |
| und formen, so wie die physischen Organe gegliedert worden sind.
| |
| So wird durch gewisse Zeiten hindurch durch diese Übungen an dem
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| Astralleibe gearbeitet. Dadurch prägen sich die übersinnlichen Schauorgane
| |
| dem Astralleibe ein. Es würde nun der Mensch doch noch
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| lange nicht seine Schauorgane gebrauchen können, wenn sie sich nur
| |
| dem Astralleibe einprägen würden. Es muß mehr geschehen, damit
| |
| der Astralleib, wenn er in den Ätherleib zurückkehrt, dasjenige, was
| |
| in ihm sich gebildet hat, eindrückt dem Ätherleibe wie Siegelabdrücke.
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| Erst in dem Augenblick, wo in dem Ätherleibe sich abdrückt, was
| |
| in dem Astralleibe sich gebildet hat, erst dann tritt auf die Erleuchtung,
| |
| die erst möglich macht, daß der Mensch die geistige Welt sieht,
| |
| wie er heute die physische Welt sieht.|106|144}}
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| {{GZ|Was hat nun zu geschehen, damit diese höheren Sinne entwickelt
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| werden? Der Mensch ist für die Geisteswissenschaft nicht nur äußerer
| |
| physischer Leib, sondern er hat für das höhere Schauen auch noch den
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| sonst unsichtbaren Ätherleib und den Astralleib, den Träger von Lust
| |
| und Leid. Sie wissen, was der Schlaf für die Geistesforschung darstellt.
| |
| Da sind der physische und der Ätherleib im Bett liegen geblieben, während
| |
| der astralische Leib und das Ich von außen auf den physischen
| |
| Leib wirken. Beim Erwachen kehrt der astralische Leib in den physischen
| |
| und ätherischen Leib zurück, und die Sinneswelt taucht von
| |
| neuem auf. So ist der Schlaf ein Heraustreten von Astralleib und Ich
| |
| aus dem physischen Leib. Wodurch kann nun der Mensch die Sinneswelt
| |
| hören und sehen? Mit Augen und Ohren, sonst wäre die Welt
| |
| farblos, lichtlos, tonlos. Tritt der astralische Leib aus dem physischen
| |
| Leib heraus, so ist er wohl in der geistigen Welt, besitzt aber keine Organe.
| |
| Hätte er solche Organe, so könnte er die geistige Umwelt wahrnehmen,
| |
| wie er im Physischen seine Umgebung wahrnimmt. Soll der
| |
| Mensch also die geistige Welt wahrnehmen, so müssen ihm geistige
| |
| Sinne erwachsen. Das geschieht durch jene methodische Schulung des
| |
| Seelenlebens. Wenn bei einem solchen, nach geistigen Methoden geschulten
| |
| Menschen der Astralleib herausgeht, so ist dieser in einer ganz
| |
| anderen Lage als unter gewöhnlichen Umständen. Es ist so, als ob das,
| |
| was vorher eine chaotische Masse im Astralleib war, sich gliedert und
| |
| Organe bildet. Was früher nebelhafte, rauchige Masse war, wird schön
| |
| geformt. Das dauert lange. Seit alten Zeiten nennt man diesen Vorgang
| |
| Katharsis, die Reinigung oder Läuterung. Das Innere des Mensehen
| |
| ist dann gereinigt von Trieben, Begierden und Leidenschaften.
| |
| Das ist die erste Stufe.
| |
| | |
| An diese erste schließt sich eine zweite Stufe an. Kehrt der Mensch
| |
| am Morgen in seine physisch-ätherische Hülle zurück, so haben die
| |
| äußeren Organe die stärkeren Kräfte, sie übertönen die feinen neuen
| |
| Töne in den inneren Organen. Diese sind zwar immer vorhanden, aber
| |
| so lange schwach, als sie von den Kräften des Ätherleibes in den Sinnesorganen
| |
| übertönt werden. Später lernt der Mensch die inneren Organe
| |
| handhaben, so daß er neben den Sinneswahrnehmungen auch die
| |
| Geisteswahrnehmungen erblickt. Diesen Vorgang nennt man die Erleuchtung,
| |
| Photismos.|125|188f}}
| |
| | |
| {{GZ|Man kann die einzelnen sich bildenden
| |
| geistig-seelischen Organe vergleichsweise «[[Lotusblumen]]»
| |
| nennen, entsprechend der Form, die sich das übersinnliche
| |
| Bewußtsein von ihnen (imaginativ) machen muß. (Selbstverständlich
| |
| muß man sich klar sein darüber, daß solche
| |
| Bezeichnung mit der Sache nicht mehr zu tun hat als
| |
| der Ausdruck «Flügel», wenn man von «Lungenflügeln»
| |
| spricht.) Durch ganz bestimmte Arten von innerer Versenkung
| |
| wird auf den Astralleib so gewirkt, daß sich das
| |
| eine oder andere geistig-seelische Organ, die eine oder die
| |
| andere «Lotusblume» bildet. Es sollte, nach allem in diesem
| |
| Buche Ausgeführten, überflüssig sein, zu betonen, daß man
| |
| sich diese «Beobachtungsorgane» nicht wie etwas vorzustellen
| |
| hat, das in der Vorstellung seines sinnlichen Bildes ein
| |
| Abdruck seiner Wirklichkeit ist Diese «Organe» sind eben
| |
| übersinnlich und bestehen in einer bestimmt geformten
| |
| Seelenbetätigung; und sie bestehen nur insofern und so
| |
| lange, als diese Seelenbetätigung geübt wird. Etwas, was
| |
| sich als Sinnenfalliges anschauen läßt, ist mit diesen Organen
| |
| so wenig am Menschen, als irgendein «Dunst» um
| |
| ihn ist, wenn er denkt. Wer sich das Übersinnliche durchaus
| |
| sinnlich vorstellen will, gerät eben in Mißverständnisse.
| |
| Trotz des Überflüssigen dieser Bemerkung mag sie hier
| |
| stehen, weil es immer wieder Bekenner des Übersinnlichen
| |
| gibt, die in ihren Vorstellungen nur ein Sinnliches haben
| |
| wollen; und weil es immer wieder Gegner der übersinnlichen Erkenntnis gibt, die glauben, der Geistesforscher
| |
| spreche von «Lotusblumen» wie von feineren sinnfälligen
| |
| Gebilden. Jede regelrechte Meditation, die im Hinblick auf
| |
| die imaginative Erkenntnis gemacht wird, hat ihre Wirkung
| |
| auf das eine oder das andere Organ. (In meinem
| |
| Buche «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?» sind einzelne von den Methoden der Meditation und
| |
| des Übens angegeben, welche auf das eine oder andere
| |
| Organ wirken.) Eine regelrechte Schulung richtet die einzelnen
| |
| Übungen des Geistesschülers so ein und läßt sie so aufeinander
| |
| folgen, daß die Organe sich einzeln mit- oder
| |
| nacheinander entsprechend ausbilden können. Zu dieser
| |
| Ausbildung gehört bei dem Geistesschüler viel Geduld und
| |
| Ausdauer. Wer nur ein solches Maß von Geduld hat, wie es
| |
| die gewöhnlichen Lebensverhältnisse dem Menschen in der
| |
| Regel geben, der wird damit nicht ausreichen. Denn es
| |
| dauert lange, oft sehr, sehr lange, bis die Organe so weit
| |
| sind, daß der Geistesschüler sie zu Wahrnehmungen in der
| |
| höheren Welt gebrauchen kann. In diesem Momente tritt
| |
| für ihn das ein, was man ''Erleuchtung'' nennt, im Gegensatz
| |
| zur ''Vorbereitung'' oder Reinigung, die in den Übungen für
| |
| die Ausbildung der Organe besteht (Von «Reinigung»
| |
| wird gesprochen, weil durch die entsprechenden Übungen
| |
| sich der Schüler von all dem für ein gewisses Gebiet inneren
| |
| Lebens reinigt, was nur aus der sinnlichen Beobachtungswelt
| |
| kommt.)|13|345f}}
| |
| | |
| == Läuterung von Denken, Fühlen und Wollen ==
| |
| | |
| {{GZ|Wir könnten auch, wenn wir auf dem Gebiete des Vorstellungslebens
| |
| Umschau halten, mit Recht Unterschiede
| |
| finden. Es gibt weite Gebiete des Vorstellungslebens, die
| |
| uns vollständig objektive Wahrheiten liefern, Wahrheiten,
| |
| die die Menschen als solche erkannt haben, ganz unabhängig
| |
| von der äußeren Erfahrung, wobei es ganz gleich ist, ob
| |
| eine Million Menschen anders darüber urteilt. Wer die
| |
| Gründe dafür in sich erlebt hat, der vermag die Wahrheit
| |
| zu behaupten, auch wenn eine Million Menschen anderes
| |
| meint. Jeder kann zum Beispiel bei solchen Wahrheiten, die
| |
| sich auf Zahl- und Raumgrößen beziehen, das Gesagte bestätigt
| |
| finden. Daß 3 mal 3 = 9 sind, kann jeder begreifen
| |
| und erleben, und es ist richtig, selbst wenn eine Million
| |
| Menschen dem widersprächen. Warum ist das so der Fall?
| |
| Weil in bezug auf solche Wahrheiten, wie die mathematisehen
| |
| es sind, die meisten Menschen es dazu gebracht haben,
| |
| ihre Vorliebe und Abneigung, ihre Sympathie und Antipathie,
| |
| kurz, das Persönliche auszuschalten und nur die
| |
| Sache für sich sprechen zu lassen. Man hat die Ausschaltung
| |
| von allem Persönlichen in bezug auf das Denken und auf
| |
| das Vorstellungsvermögen immer die Läuterung der menschlichen
| |
| Seele genannt, und man betrachtete diese Läuterung
| |
| als die erste Stufe auf dem Wege der Einweihung oder Initiation,
| |
| oder, wie man auch sagen könnte, auf dem Wege
| |
| zur höheren Erkenntnis.
| |
| | |
| Der Mensch, der in diesen Dingen bewandert ist, sagt
| |
| sich: Nicht nur in bezug auf das Gefühl und auf den Willen
| |
| sind die Menschen noch nicht so weit, daß da kein Persönliches
| |
| mehr hineinspielt, daß sie Objektivität bewahren
| |
| können, sondern auch in bezug auf das Denken sind die
| |
| meisten noch nicht so weit, daß sie sich an das rein hingeben
| |
| konnten, was ihnen die Dinge, die Ideen der Dinge selbst
| |
| sagen, so wie es alle Menschen bei den mathematischen
| |
| Dingen können. Aber es gibt Methoden, das Denken so
| |
| weit zu läutern, daß wir nicht mehr persönlich denken, sondern
| |
| die Gedanken in uns denken lassen, so wie wir die
| |
| mathematischen Gedanken in uns denken lassen. Wenn wir
| |
| also die Gedanken gereinigt haben von den Einflüssen der
| |
| Persönlichkeit, dann sprechen wir von der Läuterung oder
| |
| Katharsis, wie dies in den alten Eleusinischen Mysterien
| |
| genannt wurde. Es muß also der Mensch dahin kommen,
| |
| das Denken zu läutern, das ihm dann die Möglichkeit gibt,
| |
| die Dinge gedanklich objektiv zu erfassen.
| |
| | |
| So, wie das möglich ist, ist es nun auch möglich, aus dem
| |
| Gefühl alles Persönliche auszuschalten, so daß dann auch
| |
| dasjenige, was von den Dingen das Gefühl anregt, nicht
| |
| mehr zur Persönlichkeit spricht, nichts mehr zu tun hat mit
| |
| Person, Sympathie und Antipathie, sondern einzig und
| |
| allein das Wesen des Dinges aufruft, insofern es nicht zum
| |
| bloßen Vorstellungsvermögen sprechen kann. Erlebnisse in
| |
| unserer Seele, die in unserem Gefühlsleben wurzeln oder
| |
| urständen, und die dadurch zu innerer Erkenntnis führen,
| |
| daß sie tiefer in das Wesen eines Dinges hineinführen, die
| |
| aber auch noch zu anderen Seiten der Seele als zum bloßen
| |
| Intellektualismus sprechen, können ebenso vom Persönlichen
| |
| gereinigt werden wie das Denken, so daß das Gefühl dann
| |
| eben solche Objektivität vermittelt, wie sie das Denken
| |
| oder das Vorstellungsvermögen vermitteln kann. Diese
| |
| Reinigung oder Entwicklung des Gefühls nennt man in
| |
| aller esoterischen Erkenntnislehre die Erleuchtung.
| |
| | |
| Jeder Mensch, der entwickelungsfähig ist und nicht in
| |
| beliebiger Weise, wie es in den Intentionen der Persönlichkeit
| |
| liegt, seine Entwicklung anstrebt, muß sich dahin bemühen,
| |
| daß er sich nur durch das, was im Wesen des Dinges
| |
| liegt, anregen läßt. Wenn er dahin gekommen ist, daß das
| |
| Ding in ihm persönlich keine Sympathie oder Antipathie
| |
| erweckt, daß er lediglich das Wesen der Dinge sprechen
| |
| läßt, so daß er sagt: Was ich auch für Sympathien oder Antipathien
| |
| habe, ist gleichgültig und darf nicht in Betracht
| |
| kommen -, dann liegt es im Wesen des Dinges, daß das
| |
| Denken und Handeln des Menschen diese oder jene Richtung
| |
| annimmt, dann ist das eine Aussage des innersten
| |
| Wesens des Dinges. In der esoterischen Erkenntnislehre hat
| |
| man diese Entwickelung des Willens die Vollendung genannt.
| |
| | |
| Wenn der Mensch auf dem Boden der Geisteswissenschaft
| |
| steht, so sagt er sich also: Wenn ich ein Ding vor mir habe,
| |
| so lebt in diesem Ding ein Geistiges, und ich kann mein
| |
| Vorstellungsvermögen so anregen, daß das Wesen der Dinge
| |
| durch meine Begriffe und Vorstellungen objektiv repräsentiert
| |
| wird. So ist gleichsam, was draußen arbeitet, in mir
| |
| gegenwärtig geworden, und ich habe das Wesen des Dinges
| |
| durch das Vorstellungsvermögen erkannt. Aber das, was
| |
| ich erkannt habe, ist nur ein Teil des Wesens. Es gibt in den
| |
| Dingen etwas, das überhaupt nicht zur Vorstellung, sondern
| |
| nur zum Gefühl, und zwar zum geläuterten oder objektiv
| |
| gewordenen Gefühl sprechen kann. - Der, welcher
| |
| nicht schon in einer solchen Kultur des Gefühls einen derartigen
| |
| Teil des Wesens in sich entwickelt hat, der kann
| |
| das Wesen in dieser Richtung nicht erkennen. Für einen
| |
| aber, der sich sagt, das Gefühl kann ebenso die Grundlage
| |
| für die Erkenntnis geben wie das Vorstellungsvermögen
| |
| - das Gefühl, nicht wie es ist, sondern wie es durch wohlbegründete
| |
| Methoden der Erkenntnislehre werden kann -
| |
| für einen solchen wird es nach und nach klar, daß es Dinge
| |
| gibt, die tiefer sind als das Vorstellungsvermögen, Dinge,
| |
| die zu der seelischen Natur und zu dem Gefühl sprechen.
| |
| Ebenso gibt es Dinge, die sogar bis zum Willen hinabreichen.
| |
| | |
| Nun war sich Goethe ganz besonders darüber klar, daß
| |
| dies sich wirklich so verhält, daß der Mensch diese Entwickelungsmöglichkeiten
| |
| hat. Er stand ganz auf dem Boden
| |
| des Initiationsprinzips, und er hat uns die Einweihung des
| |
| Menschen, die ihm durch die Entwicklung seiner Seele,
| |
| durch die Entwickelung der drei Grundkräfte: Wille, Gefühl
| |
| und Vorstellungsvermögen, werden kann, dadurch
| |
| dargestellt, daß er in seinem Märchen die Repräsentanten
| |
| dieser drei Einweihungen des Menschen auftreten läßt.
| |
| | |
| Der goldene König ist Repräsentant der Einweihung für
| |
| das Vorstellungsvermögen, der silberne König ist der Repräsentant
| |
| für die Einweihung mit dem Erkenntnisvermögen
| |
| des objektiven Gefühls, der eherne König ist der
| |
| Repräsentant der Einweihung für das Erkenntnisvermögen
| |
| des Willens.|57|60ff}}
| |
| | |
| == Seelenübungen == | |
| | |
| [[Rudolf Steiner]] hat eine Reihe von [[Seelenübungen]] gegeben, die den [[Geistesschüler]] zur Erleuchtung führen können. Grundlegendes dazu beschreibt er in «[[Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?]]»:
| |
| | |
| {{GZ|Die Erleuchtung geht von sehr einfachen Vorgängen aus.
| |
| Auch dabei handelt es sich darum, gewisse Gefühle und
| |
| Gedanken zu entwickeln, die in jedem Menschen schlummern
| |
| und die erwachen müssen. Nur wer mit voller Geduld,
| |
| streng und anhaltend die einfachen Vorgänge durchnimmt,
| |
| den können sie zur Wahrnehmung der inneren
| |
| Lichterscheinungen führen. Der erste Anfang wird damit
| |
| gemacht, in einer bestimmten Art verschiedene Naturwesen
| |
| zu betrachten, und zwar zum Beispiele: einen durchsichtigen,
| |
| schön geformten Stein (Kristall), eine Pflanze
| |
| und ein Tier. Man suche zuerst seine ganze Aufmerksamkeit
| |
| auf einen Vergleich des Steines mit dem Tier in folgender
| |
| Art zu lenken. Die Gedanken, die hier angeführt
| |
| werden, müssen, von lebhaften Gefühlen begleitet, durch | |
| die Seele ziehen. Und kein anderer Gedanke, kein anderes
| |
| Gefühl dürfen sich einmischen und die intensiv aufmerksame
| |
| Betrachtung stören. Man sage sich: «Der Stein
| |
| hat eine Gestalt; das Tier hat auch Gestalt. Der Stein
| |
| bleibt ''ruhig'' an seinem Ort. Das Tier verändert seinen Ort.
| |
| Es ist der Trieb (die Begierde), welcher das Tier veranlaßt,
| |
| seinen Ort zu ändern. Und die Triebe sind es auch, denen
| |
| die Gestalt des Tieres dient. Seine Organe, seine Werkzeuge
| |
| sind diesen Trieben gemäß ausgebildet. Die Gestalt
| |
| des Steins ist nicht nach Begierden, sondern durch begierdelose
| |
| Kraft gebildet.»<ref>Die hier gemeinte Tatsache, insofern sie sich auf Kristallbeobachtung
| |
| bezieht, ist von solchen, die nur in äußerlicher Weise (exoterisch)
| |
| davon gehört haben, in mancherlei Art verdreht worden, woraus Verrichtungen
| |
| wie «Kristallsehen» usw. entstanden sind. Derlei Manipulationen
| |
| beruhen auf Mißverständnissen. Sie sind in vielen Büchern beschrieben
| |
| worden. Aber sie bilden niemals den Gegenstand wahren (esoterischen)
| |
| Geheimunterrichtes.</ref> Wenn man sich intensiv in
| |
| diese Gedanken versenkt und dabei mit gespannter Aufmerksamkeit
| |
| Stein und Tier betrachtet: dann leben in der
| |
| Seele zwei ganz verschiedene Gefühlsarten auf. Aus dem
| |
| Stein strömt die eine Art des Gefühls, aus dem Tiere die
| |
| andere Art in unsere Seele. Die Sache wird wahrscheinlich
| |
| im Anfange nicht gelingen: aber nach und nach, bei
| |
| wirklicher geduldiger Übung, werden sich diese Gefühle
| |
| einstellen. Man muß nur immerfort und fort üben. Erst
| |
| sind die Gefühle nur so lange vorhanden, als die Betrachtung
| |
| dauert, später wirken sie nach. Und dann werden
| |
| sie zu etwas, was in der Seele lebendig bleibt. Der Mensch
| |
| braucht sich dann nur zu besinnen: und die beiden Gefühle
| |
| steigen immer, auch ohne Betrachtung eines äußeren
| |
| Gegenstandes, auf. - Aus diesen Gefühlen und den
| |
| mit ihnen verbundenen Gedanken bilden sich ''Hellseherorgane'',
| |
| - Tritt dann in der Betrachtung noch die Pflanze
| |
| hinzu, so wird man bemerken, daß das von ihr ausgehende
| |
| Gefühl, seiner Beschaffenheit und auch seinem Grade
| |
| nach, in der Mitte liegt zwischen dem vom Stein und dem
| |
| vom Tier ausströmenden. Die Organe, welche sich auf
| |
| solche Art bilden, sind ''Geistesaugen''. Man lernt mit ihnen
| |
| allmählich etwas wie seelische und geistige Farben zu
| |
| sehen. Solange man nur das sich angeeignet hat, was als
| |
| «Vorbereitung» beschrieben worden ist, bleibt die geistige
| |
| Welt mit ihren Linien und Figuren dunkel; durch die Erleuchtung
| |
| wird sie hell. - Auch hier muß bemerkt werden,
| |
| daß die Worte «dunkel» und «hell» sowie die anderen
| |
| gebrauchten Ausdrücke nur annähernd aussprechen,
| |
| was gemeint ist. Will man sich aber der gebräuchlichen
| |
| Sprache bedienen, so ist nichts anderes möglich. Diese
| |
| Sprache ist ja nur für die physischen Verhältnisse geschaffen.
| |
| - Die Geheimwissenschaft bezeichnet nun das, was
| |
| für das Hellseherorgan vom Stein ausströmt, als «blau»
| |
| oder «blaurot». Dasjenige, was vom Tier empfunden
| |
| wird, als «rot» oder «rotgelb». In der Tat sind es Farben
| |
| «geistiger Art», die da gesehen werden. Die von der
| |
| Pflanze ausgehende Farbe ist «grün», das nach und nach
| |
| in ein helles ätherisches Rosarot übergeht. Die Pflanze ist
| |
| nämlich dasjenige Naturwesen, welches in höheren Welten
| |
| in einer gewissen Beziehung ihrer Beschaffenheit in
| |
| der physischen Welt gleicht. Nicht dasselbe ist aber bei
| |
| Stein und Tier der Fall. - Nun muß man sich klar sein,
| |
| daß mit den oben genannten Farben nur die Hauptschattierungen
| |
| des Stein-, Pflanzen- und Tierreiches angegeben
| |
| sind. In Wirklichkeit sind alle möglichen Zwischenschattierungen
| |
| vorhanden. Jeder Stein, jede Pflanze, jedes Tier
| |
| hat seine ganz bestimmte Farbennuance. Dazu kommen
| |
| die Wesen der höheren Welten, die niemals sich physisch
| |
| verkörpern, mit ihren oft wundervollen, oft auch gräßlichen
| |
| Farben. In der Tat ist der Farbenreichtum in diesen
| |
| höheren Welten unermeßlich viel größer als in der
| |
| physischen Welt.
| |
| | |
| Hat der Mensch einmal die Fähigkeit erworben, mit
| |
| «Geistesaugen» zu sehen, so begegnet er auch, über kurz
| |
| oder lang, den genannten höheren, zum Teil auch tieferen
| |
| Wesen, als der Mensch ist, die niemals die physische
| |
| Wirklichkeit betreten.
| |
| | |
| Hat der Mensch es so weit gebracht, wie hier beschrieben
| |
| ist, so stehen ihm die Wege zu vielem offen. Aber es
| |
| ist keinem anzuraten, noch weiter zu gehen ohne sorgfältige
| |
| Beachtung des vom Geistesforscher Gesagten oder
| |
| sonst von ihm Mitgeteilten. Und auch für das schon Gesagte
| |
| ist eine Beachtung solcher kundigen Führerschaft
| |
| das Allerbeste. Hat übrigens der Mensch in sich die Kraft
| |
| und Ausdauer, es so weit zu bringen, wie es den angegebenen
| |
| elementaren Stufen der Erleuchtung entspricht, so wird
| |
| er ganz gewiß auch die rechte Führung suchen und finden.
| |
| | |
| Eine Vorsicht ist aber unter allen Umständen notwendig,
| |
| und wer sie nicht anwenden will, der soll am besten
| |
| alle Schritte in die Geheimwissenschaft unterlassen. Es ist
| |
| notwendig, daß der Mensch, der Geheimschüler wird,
| |
| nichts verliere von seinen Eigenschaften als edler, guter
| |
| und für alles physisch Wirkliche empfänglicher Mensch.
| |
| Er muß im Gegenteile seine moralische Kraft, seine
| |
| innere Lauterkeit, seine Beobachtungsgabe während der
| |
| Geheimschülerschaft fortwährend steigern. Um ein Einzelnes
| |
| zu erwähnen: Während der elementaren Erleuchtungsübungen
| |
| muß der Geheimschüler dafür sorgen, daß
| |
| er sein Mitgefühl für die Menschen- und Tierwelt, seinen
| |
| Sinn für Schönheit der Natur immerfort vergrößere.
| |
| Sorgt er nicht dafür, so stumpfen sich jenes Gefühl und
| |
| dieser Sinn durch solche Übungen fortwährend ab. Das
| |
| Herz würde hart, der Sinn stumpf. Und das müßte zu
| |
| gefährlichen Ergebnissen führen.
| |
| | |
| Wie sich die Erleuchtung gestaltet, wenn man im Sinne
| |
| der obigen Übungen über Stein, Pflanze und Tier zum
| |
| Menschen heraufsteigt, und wie, nach der Erleuchtung,
| |
| der Zusammenschluß der Seele mit der geistigen Welt
| |
| unter allen Umständen sich einmal einstellt und zur
| |
| Einweihung hingeleitet: davon wird in den nächsten
| |
| Abschnitten gesprochen werden, soweit das sein kann.
| |
| | |
| Es wird in unserer Zeit von vielen Menschen der Weg
| |
| zur Geheimwissenschaft gesucht. Auf mancherlei Art
| |
| wird das getan; und viele gefährliche, ja verwerfliche Prozeduren
| |
| werden probiert. Deshalb sollen diejenigen, die
| |
| etwas Wahrhaftes von diesen Dingen zu wissen meinen,
| |
| anderen die Möglichkeit geben, einiges aus der Geheimschulung
| |
| kennenzulernen. Nur soviel ist hier mitgeteilt
| |
| worden, als solcher Möglichkeit entspricht. Es ist notwendig,
| |
| daß etwas von dem Wahren bekannt werde, damit
| |
| nicht das Irrtümliche großen Schaden anrichte. Durch die
| |
| hier vorgezeichneten Wege kann niemand Schaden nehmen,
| |
| der nichts forciert. Nur das eine muß beobachtet
| |
| werden: niemand darf mehr Zeit und Kraft auf solche
| |
| Übungen verwenden, als ihm nach seiner Lebensstellung,
| |
| nach seinen Pflichten zur Verfügung stehen. Niemand
| |
| darf durch den Geheimpfad irgend etwas in seinen äußeren
| |
| Lebensverhältnissen augenblicklich ändern. Will man
| |
| wirkliche Ergebnisse, dann muß man ''Geduld'' haben; man
| |
| muß nach wenigen Minuten der Übung aufhören können
| |
| und ruhig seiner Tagesarbeit nachgehen. Und nichts darf
| |
| sich von Gedanken an die Übungen in die Tagesarbeit
| |
| mischen. Wer nicht im höchsten und besten Sinne ''warten''
| |
| gelernt hat, der taugt nicht zum Geheimschüler und wird
| |
| auch niemals zu Ergebnissen kommen, die einen erheblichen
| |
| Wert haben.|10|53ff}}
| |
| | |
| == Erleuchtung und christliche Esoterik ==
| |
| | |
| {{GZ|Zweierlei ist dazu nötig: daß der Mensch sich präpariert durch
| |
| Katharsis und Erleuchtung, dann aber sein Inneres frei öffnet der
| |
| geistigen Welt. Das Innere des Menschen dürfen wir in diesem Erkenntniszusammenhang
| |
| vergleichen mit dem Weiblichen, das Äußere
| |
| mit dem Männlichen. Das Innere muß für die Aufnahme des höheren
| |
| Selbstes empfänglich gemacht werden. Ist es empfänglich, dann strömt
| |
| aus der geistigen Welt des Menschen höheres Selbst in den Menschen
| |
| ein. Denn wo ist des Menschen höheres Selbst? Ist es da drinnen im
| |
| persönlichen Menschen? Nein! Auf Saturn, Sonne und Mond war das
| |
| höhere Selbst ausgegossen über den ganzen Kosmos. Damals war das
| |
| Ich des Kosmos ausgegossen über den Menschen, und dieses Ich muß
| |
| der Mensch auf sich wirken lassen. Er muß dieses Ich wirken lassen
| |
| auf sein vorher präpariertes Inneres. Das heißt: Geläutert und gereinigt,
| |
| veredelt, der Katharsis unterworfen werden muß des Menschen
| |
| Inneres, mit anderen Worten, sein Astralleib. Dann kann er
| |
| erwarten, daß das äußere Geistige zu seiner Erleuchtung in ihn einströmt.
| |
| Das geschieht, wenn der Mensch so weit vorbereitet ist, daß
| |
| er seinen Astralleib der Katharsis unterworfen und dadurch seine
| |
| inneren Erkenntnisorgane ausgebildet hat. Dann ist der Astralleib,
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| wenn er jetzt untertaucht in den Ätherleib und physischen Leib, unter
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| allen Umständen so weit, daß die Erleuchtung, der Photismos, erfolgt.
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| Das, was wirklich eintritt, ist eben, daß der Astralleib seine Organe
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| abdruckt im Ätherleibe, wodurch dann bewirkt wird, daß der Mensch
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| um sich herum eine geistige Welt wahrnimmt, daß also sein Inneres,
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| der astralische Leib, empfängt, was ihm der Ätherleib zu bieten vermag,
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| was ihm der Ätherleib heraussaugt aus dem ganzen Kosmos, aus
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| dem kosmischen Ich.
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| Die christliche Esoterik nannte diesen gereinigten, geläuterten
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| astralischen Leib, der in dem Augenblick, wo er der Erleuchtung
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| unterworfen ist, nichts von den unreinen Eindrücken der physischen
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| Welt in sich enthält, sondern nur die Erkenntnisorgane der geistigen
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| Welt, die «reine, keusche, weise Jungfrau Sophia». Durch alles das,
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| was der Mensch aufnimmt in der Katharsis, reinigt und läutert er
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| seinen astralischen Leib zur «Jungfrau Sophia». Und der «Jungfrau
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| Sophia » kommt entgegen das kosmische Ich, das Welten-Ich, das die
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| Erleuchtung bewirkt, das also macht, daß der Mensch Licht um sich
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| herum hat, geistiges Licht. Dieses Zweite, das zur «Jungfrau Sophia»
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| hinzukommt, nannte die christliche Esoterik - und nennt es auch
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| heute noch - den «Heiligen Geist». So daß man im christlich-esoterischen
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| Sinne ganz richtig spricht, wenn man sagt: Der christliche
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| Esoteriker erreicht durch seine Einweihungsvorgänge die Reinigung
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| und Läuterung seines astralischen Leibes; er macht seinen astralischen
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| Leib zur «Jungfrau Sophia » und wird überleuchtet - wenn Sie wollen,
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| können Sie es überschattet nennen - von dem «Heiligen Geiste»,
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| von dem kosmischen Welten-Ich. Und der, der also erleuchtet ist, der
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| mit anderen Worten im Sinne der christlichen Esoterik den «Heiligen
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| Geist» in sich aufgenommen hat, redet fortan dann in einem anderen
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| Sinne. Wie redet er? Er redet so, daß es nicht seine Meinung ist, wenn
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| er über Saturn, Sonne, Mond redet, über die verschiedenen Glieder
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| der menschlichen Wesenheit, über die Vorgänge der Weltentwickelung.
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| Seine Ansichten kommen dabei ganz und gar nicht in Betracht.
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| Wenn ein solcher über den Saturn redet, redet der Saturn aus ihm.
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| Wenn er über die Sonne redet, redet die geistige Wesenheit der Sonne
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| aus ihm. Er ist das Instrument; sein Ich ist untergegangen, das heißt
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| für solche Augenblicke unpersönlich geworden, und das kosmische
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| Welten-Ich ist es, das sich seiner als Werkzeug bedient, um durch ihn
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| zu sprechen. Daher darf man bei den wirklichen esoterischen Lehren,
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| die aus der christlichen Esoterik herauskommen, nicht von Ansichten
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| oder Meinungen reden. Das ist im höchsten Sinne des Wortes nicht
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| richtig. Die gibt es da nicht. Derjenige, der im Sinne der christlichen
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| Esoterik mit der richtigen Gesinnung von der Welt spricht, sagt sich:
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| Nicht darauf kommt es an, daß ich den Leuten sage, da waren zwei
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| Pferde draußen, das eine gefällt mir weniger gut, ich glaube, daß das
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| ein faules Pferd ist. Worauf es ankommt, ist, daß ich den anderen die
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| Pferde beschreibe und die Tatsachen wiedergebe! Darum handelt
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| es sich, daß mit Ausschluß jeder persönlichen Meinung das Beobachtete
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| aus der geistigen Welt erzählt wird. In jedem geisteswissenschaftlichen
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| Lehrsystem muß einfach die Tatsachenfolge erzählt werden;
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| das darf mit den Ansichten desjenigen, der da erzählt, gar nichts
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| zu tun haben.
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| So haben wir zwei Begriffe zunächst in ihrer geistigen Bedeutung
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| kennengelernt. Wir haben kennengelernt das Wesen der «Jungfrau
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| Sophia», das der geläuterte Astralleib ist, und kennengelernt haben
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| wir das Wesen des «Heiligen Geistes», des kosmischen Welten-Ichs,
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| das von der «Jungfrau Sophia » empfangen wird und aus dem betreffenden
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| astralischen Leib heraus dann sprechen kann.|103|201f}}
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| == Anmerkungen ==
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| <references />
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| ==Literatur==
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| #Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1993), ISBN 3-7274-0100-1 {{Schriften|010}}
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| #Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3 {{Schriften|013}}
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| #Rudolf Steiner: ''Wo und wie findet man den Geist?'', [[GA 57]] (1984), ISBN 3-7274-0570-8 {{Vorträge|057}}
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| #Rudolf Steiner: ''Das Johannes-Evangelium'', [[GA 103]] (1995), ISBN 3-7274-1030-2 {{Vorträge|103}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Wege und Ziele des geistigen Menschen. Lebensfragen im Lichte der Geisteswissenschaft.'', [[GA 125]] (1992), ISBN 3-7274-1250-X {{Vorträge|125}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Schulungsweg]][[Kategorie:Hellsehen]]
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