Zarathustra

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Zarathustra (avest. Zaraθuštra; griech. Ζωροάστηρ Zōroastēr, Zoroaster „Goldstern“, „Stern des Glanzes“[1]; mittelpers. Zerdutsch[2] oder Zerduscht[3]; pers. زَردُشت Zardošt / زَرتُشت Zartošt, paschtunisch زردښت Zardaxt, kurdisch Zerdeşt) war der legendäre Initiator der urpersischen Kultur, deren Völkerschaften dem nördlichen Auswanderungsstrom aus der alten Atlantis angehörten. Im Gegensatz zu den urindischen Völkern, die ihre geistigen Erkenntnisse durch mystische Versenkung suchten, zeigte Zarathustra den Weg, wie man durch den äußeren Sinnesschleier (Maya) zur geistigen Welt durchdringen kann.

Das erste Auftreten Zarathustras in der nachatlantischen Zeit fällt nach Angaben Rudolf Steiners in das 7. vorchristliche Jahrtausend, liegt als noch vor der eigentlichen urpersischen Zeit, die erst 5067 v.Chr. begann. Auch nach Angaben einiger griechischer und römischer Schriftsteller habe Zarathustra 6000 Jahre vor dem Tod Platons (347 v. Chr.) gelebt (so Eudoxos, Aristoteles, Hermodoros, Plinius der Ältere). Andere, wie etwa Diogenes Laertios, sprachen hingegen von 6000 Jahren vor dem zweiten Feldzug des Xerxes im Jahre 480 v. Chr.[4], oder auch, wie etwa Plutarch, von 5000 Jahren vor dem Trojanischen Krieg. Die äußere historische Forschung schließt sich dieser Ansicht derzeit nicht an und verlegt sein Wirken in viel spätere Zeiten (mehr dazu unter Zarathustra).

Nach Plinius soll Zarathustra der einzige Mensch gewesen sein, der schon am Tag seiner Geburt lächelte. Auch soll als Vorzeichen seiner späteren Weisheit sein Gehirn so stark pulsiert haben, dass die Hand zurückgestossen wurde, wenn man sie auf den Kopf legte[5].

Zostrianos, eine gnostische Schrift der Sethianer aus dem 3. Jahrhundert, die als Pseudepigraph dem Zostrianos (= Zarathustra) zugeschrieben wird, schildert die Himmelsreise des Zostrianos durch die Welt der Äonen. Der teilweise stark zerstörte Text ist die längste der überlieferten Nag-Hammadi-Schriften (NHC VIII,1).

Im 6. Jh.v.Chr. wurde Zarathustra als Nazarathos oder Zarathas wiedergeboren und war in dieser Inkarnation der Lehrer des Pythagoras.

Zarathustra gab eine kosmische Lehre von Licht und Finsternis, von Gut und Böse, die noch nicht den Begriff der menschlichen Schuld enthielt, der erst durch das hebräische Volk entwickelt wurde. Aus Zeruana Akarana, der unerschaffenen Zeit, die äußerlich durch den Zodiak, den Tierkreis repräsentiert wird, sind die zwei Prinzipien von Licht und Finsternis hervorgetreten: Ahura Mazdao und Ahriman. Die sieben Sternbilder vom Widder bis zur Waage repräsentieren das lichte Prinzip, die fünf vom Skorpion bis zu den Fischen die Finsternis. Der Tierkreis ist das kosmische Zeichen für die zyklisch in sich selbst zurückkehrende Zeit, und damit zugleich ein Bild für die Ewigkeit, aus der der Christus, der Ich-Bin, in die Zeitlichkeit herabsteigt. Der Zodiak ist aber in dieser Form auch ein äußeres Bild für das menschliche Ich, das in der Ewigkeit wurzelt, wie es ähnlich auch durch die Uroboros-Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt, symbolisiert wird.

Ahura Mazdao, die machtvolle Sonnenaura, tritt als lichtvolle Kraft dem finsteren Ahriman entgegentritt, der seine Festung in den Erdentiefen baut. Mit dem durchlichteten Ahura Mazdao verwies Zarathustra auf den Christus, spricht von ihm aber auch als dem Schöpfungswort Honover, das aus der unerschaffenen Zeit hervorgegangen ist und seitdem in dem Lichtleib der Sonne lebt. Zarathustra verkündete, dass dieses Sonnenwort einstmals auf die Erde herabsteigen werde, um diese zu durchlichten.

Zarathustra war schon auf der alten Atlantis durch den großen Sonnen-Eingeweihten und Führer des atlantischen Sonnenorakels eingeweiht worden und in der nachatlantischen Zeit bereits so hochentwickelt, dass er über einen vollkommen geläuterten Astralleib und einen ganz durchlichteten Ätherleib verfügte. Dadurch war er befähigt, die Tiere zu zähmen und die Pflanzen zu kultivieren. Er setzte die neolithische Revolution in Gang und begründete Ackerbau und Viehzucht und wurde damit zum Begründer der äußeren Kultur überhaupt, denn alle Kultur begann mit der Agrikultur.

Wenn ein hoher Eingeweihter wie Zarathustra die Schwelle des Todes überschreitet, lösen sich seine geläuterten ätherischen und astralen Wesensglieder nicht auf, wie das normalerweise nach dem Tod der Fall ist, sondern bleiben im Sinne einer spirituellen Ökonomie erhalten. Zarathustra konnte daher seinen Astralleib und seinen Ätherleib an seine beiden hervorragendsten Schüler für deren spätere Inkarnation in der ägyptisch-chaldäisch-hebräischen Kultur übergeben. Hermes Trismegistos, der in die Mysterien des Raumes eingeweiht war, erhielt den Astralleib des Zarathustra und wurde Inaugurator der ägyptischen Kultur. Moses, der die Mysterien der Zeit kennen gelernt hatte, wurde der Ätherleib Zarathustras verliehen und er wurde dadurch befähigt, den geistigen Blick auf die Schöpfungsgeschichte zu richten.

Zarathustra bereitete sich darauf vor, in einer späteren Inkarnation auch den physischen Leib hinopfern zu können als irdisches Gefäß für den aus kosmischen Sphären herabsteigenden Christus. Zur Zeitenwende wurde er als salomonischer Jesusknabe wiedergeboren und lebte in diesem Leib bis zu seinem 12. Lebensjahr. Dann ging er in den Leib des nathanischen Jesusknaben über und wurde dadurch frei von allen Blutsbanden. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass er im 30. Lebensjahr mit der Jordan-Taufe diesen Leib an den Christus hingeben konnte. Die Geburts-Geschichte des salomonischen Jesusknaben erzählt uns das Matthäus-Evangelium. Zoroaster, die griechische Umschreibung des Namens Zarathustras, bedeutet Goldstern. Ihm folgten die Weisen aus dem Morgenland, die aus den chaldäischen Weisheitsschulen stammten und dort Schüler des Zarathustra gewesen waren, um ihm bei seiner Wiedergeburt als Jesus von Nazareth Gold, Weihrauch und Myrrhe als Symbole für Denken, Fühlen und Wollen darzubringen.

Nachdem das Ich des Zarathustra mit der Jordan-Taufe den Leib des Jesus verlassen hatte, baute er sich später zusammen mit dem erhalten gebliebenen veredelten Ätherleib des nathanischen Jesusknaben einen neuen physischen Leib auf und inkarniert sich seitdem in dieser Gestalt immer wieder als Meister Jesus auf Erden und wirkt als Inspirator der christlichen Geistesströmung.

Anmerkungen

  1. vgl. GA 114, S. 103
  2. vgl. z.B. http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Zoroaster?hl=zoroaster oder http://www.zeno.org/Brockhaus-1837/A/Zoroaster?hl=zoroaster
  3. vgl. z.B. http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834/A/Zoroaster?hl=zoroaster oder http://www.zeno.org/Brockhaus-1809/A/Zoroaster?hl=zoroaster
  4. Diogenes Laertius schreibt [1]:

    „The date of the Magians, beginning with Zoroaster the Persian, was 5000 years before the fall of Troy, as given by Hermodorus the Platonist in his work on mathematics; but Xanthus the Lydian reckons 6000 years from Zoroaster to the expedition of Xerxes, and after that event he places a long line of Magians in succession, bearing the names of Ostanas, Astrampsychos, Gobryas, and Pazatas, down to the conquest of Persia by Alexander.“

    Diogenes Laertius: Lives of Eminent Philosophers, 1. Buch (Prolog)
  5. Plinius schreibt [2]:

    „We find it stated that Zoroaster was the only human being who ever laughed on the same day on which he was born. We hear, too, that his brain pulsated so strongly that it repelled the hand when laid upon it, a presage of his future wisdom.“

    Plinius der Ältere: Nat. 7.15

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Lukas-Evangelium, GA 114 (2001), ISBN 3-7274-1140-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
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Weblinks

  1. Rudolf Steiner: Zarathustra - Vortrag in Berlin, 19. Januar 1911