Vision und Skandhas: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Vision''' (von [[Wikipedia:Latein|lat.]]: ''videre'' = sehen; [[Wikipedia:Französische Sprache|frz.]]: ''vision'' = Traum) ist eine [[Imagination|imaginativ]] [[Wahrnehmung|wahrgenommene]] [[geist]]ige Erscheinung in der [[Astralwelt|astralen Welt]], die unbewusst in das [[sinnlich]]e [[Tagesbewusstsein]] hinübergetragen wird. Visionen beschränken sich nicht nur auf entfernt dem [[Sinnliche Welt|sinnlichen]] [[Sehsinn|Sehen]] vergleichbare Eindrücke, sondern es können dabei auch andere [[Sinnesqualitäten]], z.B. [[Riechen]], [[Schmecken]] usw., eine Rolle spielen, insoferne ja die Sinnesqualitäten ihren Ursprung in der Astralwelt haben. Ein ausschliesslich [[Hören|gehörtes]] Ereignis wird auch als '''Audition''' bezeichnet (lat. ''audire''=hören).  
Die '''fünf Skandhas''' ([[Sanskrit|skrt.]] ''pañca upādānaskandhāḥ'', [[Pāli]] ''khandha'' „Anhäufung“), in deutscher Übersetzung auch die '''fünf Ansammlungen''' genannt, sind nach buddhistischer Auffassung die grundlegenden Aspekte, die die [[Persönlichkeit]] ausmachen: [[Leib]] ([[Form]], [[Rupa]]), [[Empfindung]] ([[Gefühl]], [[Vedana]]), [[Denken]] (Unterscheidung, Wahrnehmen, [[Sanjna]]), [[Wille]] (Geistfaktoren, [[Begierde|Begehren]]) und [[Bewusstsein]] ([[Vijnana]]).
 
Nach [[Rudolf Steiner]] sind die fünf Skandhas im wesentlich identisch mit dem [[Karma]]:


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"Visionen entstehen dadurch, daß der Mensch
"Vijnana nennt man das Bewußtsein, was notwendig ist zur Überwindung des Karma. Und nun denke man sich den Menschen mitten in der Welt lebend, handelnd, sterbend. Wenn er nun gestorben ist, so bleibt aber doch etwas von ihm da in dieser Welt, was er hineingewoben hat in diese Welt. Das sind: Rupa, Vedana, Sanjna, Sanskara und Vijnana. Diese fünf Dinge sind sein Konto: das persönliche Schicksal als Rupa; das Schicksal des Volkes, in dem er geboren wird, als Vedana; daß er überhaupt geboren wird auf dieser Erde, als Sanjna. Ferner wirken mit Sanskara, das Begehren, und Vijnana, das Bewußtsein. Das sind die fünf Skandhas.
unbewußt Erlebnisse des Schlafes herüberträgt in das Tagleben und
daß ihm das Tagleben diese Schlaferlebnisse zu Vorstellungen gestaltet,
die dann innerlich viel gesättigter, viel inhaltsvoller sind als
die gewöhnlichen Vorstellungen, die schattenhaft sind; indem der
Mensch solche Vorstellungen herüberträgt, macht er sie zu solchen
lebhaften, farbtönenden Vorstellungen." {{Lit|{{G|227|163}}}}
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Von der Vision, die ''real existierende'' geistige Tatsachen in [[astral]]er Form wahrnehmbar macht, zu unterscheiden ist die [[Halluzination]], die ''nicht'' vorhandene [[sinnlich]]e Eindrücke vortäuscht.
Was man in die Welt hinausgibt, bleibt als die fünf Skandhas in der Welt. Die sind die Grundlage des neuen Daseins. Sie sind stufenweise weniger wirksam, wenn der Mensch eines von den letzten bewußt entwickelt hat. Je mehr er Vijnana bewußt in der Gewalt hat, desto mehr bekommt er es in seine Gewalt, sich bewußt im physischen Leibe zu verkörpern. Die Skandhas sind eigentlich im wesentlichen identisch mit dem Karma.


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#[[Rupa]]        -   Leiblichkeit, Handlungen
"Zu diesen Dingen, die durchaus für das gewöhnliche Bewußtsein
#[[Vedana]]    -  Gefühl
schon an der Grenze zwischen sinnlicher und übersinnlicher
#[[Sanjna]]      -  Wahrnehmen
Welt stehen, gehören zum Beispiel die menschlichen Visionen,
#[[Sanskara]]  -  Begehren
Visionen, wo in einer Art Halluzination, die mehr oder weniger
#[[Vijnana]]    -  Bewußtsein, das notwendig ist zur Überwindung des Karma." {{Lit|{{G|93a|136}}}}
aber von dem Menschen noch beherrscht wird, Bilder auftreten, die
sich in einer ganz bestimmten Weise gestalten, die sogar farbig,
hörbar werden können, die auch inhaltlich anderes in sich schließen
können, denen aber zunächst so, wie sie sich vor das Bewußtsein
hinstellen, nicht so äußere Dinge entsprechen, daß das Ding
draußen wäre in derselben Art und Weise wie die Vision, die im
Innern lebt. Für dasjenige, was man im Alltag wahrnimmt, ist draußen
der Gegenstand; das Bild, sehr schattenhaft aber, im Innern.
Und der Mensch ist sich vollbewußt, wie sich sein schattenhaftes
Vorstellungsbild im Innern bezieht auf die äußere Welt. Die Vision
tritt auf zunächst für sich, macht den Anspruch, in sich eine Realität
zu tragen. Der Mensch kommt auch in eine Seelenlage, in der
er nicht mehr fähig ist, nun den Realitätswert des Bildes, das auftritt,
auftritt ohne sein Zutun, in der richtigen Weise zu beurteilen." {{Lit|{{G|227|161f}}}}
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Die fünf ''Skandhas'' sind eng verflochten bzw. überschneiden sich mit den ebenfalls in der buddhistischen Lehre beschriebenen sog. ''12 Gliedern abhängigen Enstehens'', den [[Zwölf Karmakräfte]]n (skrt. [[Nidanas]]).


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Initiations-Erkenntnis'', [[GA 227]] (2000), ISBN 3-7274-2271-8 {{Vorträge|227}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), Berlin, 12. Oktober 1905 {{Vorträge|93a}}


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Bewusstsein]]
== Weblinks ==
#[http://www.buddhismus-schule.de/inhalte/ansammlungen.html Die fünf Ansammlungen - Skandhas]
 
[[Kategorie:Buddhismus]]

Version vom 28. August 2015, 14:08 Uhr

Die fünf Skandhas (skrt. pañca upādānaskandhāḥ, Pāli khandha „Anhäufung“), in deutscher Übersetzung auch die fünf Ansammlungen genannt, sind nach buddhistischer Auffassung die grundlegenden Aspekte, die die Persönlichkeit ausmachen: Leib (Form, Rupa), Empfindung (Gefühl, Vedana), Denken (Unterscheidung, Wahrnehmen, Sanjna), Wille (Geistfaktoren, Begehren) und Bewusstsein (Vijnana).

Nach Rudolf Steiner sind die fünf Skandhas im wesentlich identisch mit dem Karma:

"Vijnana nennt man das Bewußtsein, was notwendig ist zur Überwindung des Karma. Und nun denke man sich den Menschen mitten in der Welt lebend, handelnd, sterbend. Wenn er nun gestorben ist, so bleibt aber doch etwas von ihm da in dieser Welt, was er hineingewoben hat in diese Welt. Das sind: Rupa, Vedana, Sanjna, Sanskara und Vijnana. Diese fünf Dinge sind sein Konto: das persönliche Schicksal als Rupa; das Schicksal des Volkes, in dem er geboren wird, als Vedana; daß er überhaupt geboren wird auf dieser Erde, als Sanjna. Ferner wirken mit Sanskara, das Begehren, und Vijnana, das Bewußtsein. Das sind die fünf Skandhas.

Was man in die Welt hinausgibt, bleibt als die fünf Skandhas in der Welt. Die sind die Grundlage des neuen Daseins. Sie sind stufenweise weniger wirksam, wenn der Mensch eines von den letzten bewußt entwickelt hat. Je mehr er Vijnana bewußt in der Gewalt hat, desto mehr bekommt er es in seine Gewalt, sich bewußt im physischen Leibe zu verkörpern. Die Skandhas sind eigentlich im wesentlichen identisch mit dem Karma.

  1. Rupa - Leiblichkeit, Handlungen
  2. Vedana - Gefühl
  3. Sanjna - Wahrnehmen
  4. Sanskara - Begehren
  5. Vijnana - Bewußtsein, das notwendig ist zur Überwindung des Karma." (Lit.: GA 93a, S. 136)

Die fünf Skandhas sind eng verflochten bzw. überschneiden sich mit den ebenfalls in der buddhistischen Lehre beschriebenen sog. 12 Gliedern abhängigen Enstehens, den Zwölf Karmakräften (skrt. Nidanas).

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1976), Berlin, 12. Oktober 1905 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. Die fünf Ansammlungen - Skandhas