Maya (Religion) und 5. Wurzelrasse: Unterschied zwischen den Seiten

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Die [[Wikipedia:Indien|indische]] [[Wikipedia:Göttin|Göttin]] '''Maya''' ([[Sanskrit]], f., माया, {{IAST|māyā}}, Illusion, Zauberei) enthält mehrere Ideen. Sie ist eine kreative Energie ([[Prakriti]]), ein Status der geistigen Verblendung und eine personifizierte Gottheit. Die Göttin wird auch Mahamaya genannt ("große Maya") und gilt auch als Form von [[Devi]]. In abstrahierter Form spielt Maya auch in der [[Wikipedia:indische Philosophie|indischen Philosophie]] eine große Rolle, vor allem im [[Vedanta]].
#REDIRECT [[Nachatlantische Zeit]]


==Mythologie==
[[Kategorie:Erstes Nachatlantisches Zeitalter|!]]
Als Göttin ist sie die Weltenmutter, Schöpferin des Universums, das Universum selbst und Göttin der [[Illusion]], die dieses Universum gemäß dem [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]] darstellt. Sie gilt auch als [[Shakti]], (Kraft, Energie), die in unterschiedlichen Gestalten erscheint, z.B. als [[Lakshmi]], [[Sarasvati]] und [[Durga]] und durch die die männlichen Götter ihre kreative Energie empfangen.
 
Sie tritt auf als Weltenweberin, die sich selbst erschafft, denn alles was manifestiert ist, ist Maya.
 
Es gibt im [[Hinduismus]] verschiedene Mythen um das Entstehen der Maya. Eine Version besagt, sie sei dem auf der Weltenschlange ruhenden Vishnu entsprungen und das Glühen von [[Shiva]]s und [[Vishnu]]s Gesichtern habe einen Glanz hervorgebracht, der die Welten erfüllt habe und aus diesem sei Maya entstanden.
Alle Gottheiten und die Gestirne hätten zu ihrem Entstehen und ihrer prächtigen Erscheinung beigetragen, sie sei mit Schmuck und Waffen ausgestattet worden und habe einen Löwen als Reittier erhalten und in dieser Form habe sie den Stierdämon [[Mahisha]], der die Herrschaft an sich reißen wollte, besiegt.
 
In einem anderen [[Mythos]] besingt selbst [[Brahma]] die Unfassbarkeit Mayas, sie erscheint hier als Göttin des Absoluten und der Ewigkeit, da es nichts gibt, was nicht Maya ist.
 
Die [[Symbol]]e Mayas sind die sieben Farben des [[Regenbogen]]s, der Schleier und das Spinnennetz.
 
Im [[Vishnuismus]] erscheint Maya als die Zauberkraft des Vishnu zur Schöpfung der Welt, die untrennbar mit ihm verbunden ist.
 
Im [[Hinduismus]] gilt Maya auch als die Versucherin und Verblenderin, die den Geist der Menschen mit ihren Illusionen verlockt, betört und bezaubert.
 
==Philosophie (Hinduismus)==
 
Insbesondere im [[Advaita Vedanta]] stellt Maya die Illusion des begrenzten, verblendeten Ich dar, das die Realität als nur physisch und mental versteht und das wahre [[Selbst]], [[Atman]], das eins mit [[Brahman (Philosophie)|Brahman]] ist, nicht erkennt. Um [[Moksha]] (Erlösung) zu erreichen, muss Maya überwunden werden.
 
Nach Gaudapada (7.Jh.), dessen Denken einen [[Buddhismus|buddhistischen]] Einfluss verrät, existieren tatsächlich nur [[Brahman (Philosophie)|Brahman]] und [[Atman]], alle Vielheit oder Dualität ist ein Traum, eine durch Maya bedingte Scheinmanifestation des unveränderlichen, verharrenden Seins. Bei [[Shankara]] (8. Jh.) ist Maya ein unerklärlicher Faktor, weder seiend noch nicht-seiend, der die Beschränktheit unseres Wissens ausdrückt. Solange wir meinen, die Welt mit unserem Denken zu erkennen, erkennen wir [[Brahman (Philosophie)|Brahman]] (das Absolute) nicht, und wenn wir intuitiv Brahman schauen, existiert die Welt für uns nicht. Maya wird als Kraft des menschlichen Geistes gesehen, die Täuschungen hervorruft und mit Unwissen verbunden ist.
 
Ebenso wie die Erkenntnis des Seils als Seil die Illusion es sei eine Schlange zerstört, so wird Maya durch die unmittelbare Erfahrung des absoluten [[Brahman (Philosophie)|Brahman]], des Einen ohne ein Zweites, zerstört. Maya besteht aus den drei [[Guna]]s (Eigenschaften), sie ist [[Feinstofflich|feinstofflich]] und jenseits aller Wahrnehmungen. Aus ihr entsteht das ganze Weltall. Sie ist der Kausalkörper des [[Atman]] (absoluter Wesenskern des Menschen). Nach Shankara haben die grobstofflichen und feinstofflichen Elemente ihre Ursache in Atman, sind jedoch von ihm verschieden. Die Maya ist so unwirklich wie eine Fata Morgana in der Wüste.
 
Vallabha hingegen lehrte den "reinen [[Monismus]]" (''Shuddhadvaita''), d.h. einen von jeder Maya-Doktrin freien Advaita. Seiner Ansicht nach offenbart sich [[Gott]] in einer vielheitlichen Welt, ohne sich jedoch dadurch zu verändern.
 
In den zeitgenössischen Strömungen des [[Vedanta]], wird wie von [[Chinmayananda]] die Ansicht vertreten, Maya sei die unerklärliche, unfassliche Kraft des Höchsten. Diese ist ihm inhärent, untrennbar wie die Hitze vom Feuer: so wie wir nicht Feuer als Ding an sich haben können, nach dem Entfernen der Hitze und so wie Hitze keine unabhängige Existenz haben kann, wenn das Feuer-Element entfernt wird, ist Maya mit dem Höchsten Sein untrennbar verbunden. Im menschlichen, unwissenden Geist ist sie für die Täuschungen und Illusionen verantwortlich.
 
In der dualistischen [[Samkhya]]-Philosophie stellt sich die Frage, wie sich die Welt aus dem Absoluten generiert nicht in der selben Form, da mit [[Prakriti]] (Urmaterie), dem Pendant zu Maya, ein unabhängiges Prinzip neben [[Purusha]] (dem Pendant zu Brahman) existiert.
 
==[[Wikipedia:Metaphorik|Metaphorik]]==
In der gebildeten Umgangssprache erklärt sich daher die [[Metapher]] vom "[[Schleier]] der Maya (Maja)".
 
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Indische Gottheit]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 4. August 2017, 19:20 Uhr

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