Vision

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Die Vision (von lat.: videre = sehen; frz.: vision = Traum) ist eine imaginativ wahrgenommene geistige Erscheinung in der astralen Welt, die unbewusst in das sinnliche Tagesbewusstsein hinübergetragen wird. Visionen beschränken sich nicht nur auf entfernt dem sinnlichen Sehen vergleichbare Eindrücke, sondern es können dabei auch andere Sinnesqualitäten, z.B. Riechen, Schmecken usw., eine Rolle spielen, insoferne ja die Sinnesqualitäten ihren Ursprung in der Astralwelt haben. Ein ausschliesslich gehörtes Ereignis wird auch als Audition bezeichnet (lat. audire=hören).

"Visionen entstehen dadurch, daß der Mensch unbewußt Erlebnisse des Schlafes herüberträgt in das Tagleben und daß ihm das Tagleben diese Schlaferlebnisse zu Vorstellungen gestaltet, die dann innerlich viel gesättigter, viel inhaltsvoller sind als die gewöhnlichen Vorstellungen, die schattenhaft sind; indem der Mensch solche Vorstellungen herüberträgt, macht er sie zu solchen lebhaften, farbtönenden Vorstellungen." (Lit.: GA 227, S. 163)

Von der Vision, die real existierende geistige Tatsachen in astraler Form wahrnehmbar macht, zu unterscheiden ist die Halluzination, die nicht vorhandene sinnliche Eindrücke vortäuscht.

"Zu diesen Dingen, die durchaus für das gewöhnliche Bewußtsein schon an der Grenze zwischen sinnlicher und übersinnlicher Welt stehen, gehören zum Beispiel die menschlichen Visionen, Visionen, wo in einer Art Halluzination, die mehr oder weniger aber von dem Menschen noch beherrscht wird, Bilder auftreten, die sich in einer ganz bestimmten Weise gestalten, die sogar farbig, hörbar werden können, die auch inhaltlich anderes in sich schließen können, denen aber zunächst so, wie sie sich vor das Bewußtsein hinstellen, nicht so äußere Dinge entsprechen, daß das Ding draußen wäre in derselben Art und Weise wie die Vision, die im Innern lebt. Für dasjenige, was man im Alltag wahrnimmt, ist draußen der Gegenstand; das Bild, sehr schattenhaft aber, im Innern. Und der Mensch ist sich vollbewußt, wie sich sein schattenhaftes Vorstellungsbild im Innern bezieht auf die äußere Welt. Die Vision tritt auf zunächst für sich, macht den Anspruch, in sich eine Realität zu tragen. Der Mensch kommt auch in eine Seelenlage, in der er nicht mehr fähig ist, nun den Realitätswert des Bildes, das auftritt, auftritt ohne sein Zutun, in der richtigen Weise zu beurteilen." (Lit.: GA 227, S. 161f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Initiations-Erkenntnis, GA 227 (2000), ISBN 3-7274-2271-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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