Rezeption

Aus AnthroWiki
Version vom 31. August 2017, 05:03 Uhr von imported>Michael.heinen-anders (Die Seite wurde neu angelegt: „Der Begriff '''Rezeption''' (lateinisch ''receptio'' „Aufnahme“) bezeichnet in der Kunst die verstehende Aufnahme eines Werks durch den […“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Der Begriff Rezeption (lateinisch receptio „Aufnahme“) bezeichnet in der Kunst die verstehende Aufnahme eines Werks durch den Betrachter, Leser usw.[1] Er umfasst vielfältige Arten der Wahrnehmung und Verarbeitung von Werken, die von der Lektüre und dem Verstehen des Einzelnen bis zu den Reaktionen des Kulturbetriebs und der Kritiker reichen.[2]

Die rezeptionsästhetische Fragestellung geht von der Offenheit des Bedeutungs- und Sinnangebots eines Kunstwerks aus, „versucht die Geschichte der Literatur und der Künste […] als einen Prozess ästhetischer Kommunikation zu begreifen“,[3] die sich erst durch die Verschmelzung mit dem Erwartungs-, Verständnis- und Bildungshorizont des Betrachters, Hörers oder Lesers manifestiert. Die Offenheit des Kunstwerks und die jeweils neuen Bedingungen kultureller und gesellschaftlicher Entwicklung geben jeder Zeit erneut die Aufgabe und Chance, sich die Kunst der Vergangenheit und der eigenen Zeit selbst anzueignen.

Für gewöhnlich reagieren die Leser und Betrachter von Werken der Kunst und Literatur auf das vorliegende Werk. Bleibt dies aus, so spricht man von Nicht-Rezeption (Nicht-Wahrnehmung), wie etwa beim Werk des Autodidakten Joachim Stiller.

Einzelnchweise

  1. Duden – Das Bedeutungswörterbuch. (= Duden Band 10). 3. Auflage. Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich 2002, ISBN 3-411-04103-X, S. 733
  2. Volker Meid (Hrsg.): Begriffe, Realien, Methoden. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon, Band 14. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1993, ISBN 3-570-04714-8, S. 288.
  3. Joachim Ritter, Karlfried Gründer (Hrsg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. (Band 8). Schwabe & Co Ag, Basel 1992, S. 995