Harnstoff

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Schema des Harnstoffzyklus, der teilweise im Mitochondrium (oben) und teilweise auch im Cytosol (unten) stattfindet.

Harnstoff (lat. und eng. urea) ist eine einfache organische Verbindung, die im Stoffwechsel lebendiger Organismen beim Abbau von Eiweiß vorwiegend in den Leberzellen gebildet und dem Urin und dem Schweiß ausgeschieden wird.

Als es dem deutschen Chemiker Friedrich Wöhler (1800-1882) erstmals 1828 gelang, Harnstoff aus der salzartigen anorganischen Verbindung Ammoniumcyanat herzustellen, galt dies als Beweis, dass die Synthese organischer Verbindungen keiner besonderen „Lebenskraft“ bedürfe:

Wöhler erkannte dabei ganz richtig, dass die intermediär gebildete Verbindung Ammoniumcyanat (NH4NCO) die eigentliche Harnstoffquelle darstellte:

Harnstoffsynthese nach Wöhler
Harnstoffsynthese nach Wöhler

In lebendigen Organismen wird der Harnstoff allerdings in einem wesentlich komplexeren Prozess gebildet, dem sog. Harnstoffzyklus, der teilweise in den Mitochondrien und teilweise im Cytosol der Zellen abläuft.

Siehe auch