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[[Datei:Detected-with-YOLO--Schreibtisch-mit-Objekten.jpg|mini|Automatische Objekterkennung mit Hilfe der Software OpenCV. Hierzu wurde ein zuvor auf dem COCO-Dataset trainiertes YOLOv3 Modell geladen welches 80 verschiedene Objekte identifizieren kann.]]
[[Datei:Peter Ludwig Berger.jpg|mini|Peter L. Berger, 2010]]
'''Peter Ludwig Berger''' (* [[17. März]] [[1929]] in [[Wien]]; † [[27. Juni]] [[2017]] in [[Brookline (Massachusetts)|Brookline]], [[Massachusetts]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bu.edu/pardeeschool/2017/06/28/rip-founding-director-of-cura-prof-peter-berger-dies-at-88/ |titel=RIP: Founding Director of CURA, Prof. Peter Berger, Dies at 88 |hrsg=Boston University, Frederick S. Pardee School of Global Studies |datum=2017-06-28 |zugriff=2017-06-29 |sprache=en}}</ref>) war ein US-amerikanischer [[Soziologe]].


Der Begriff '''Objekterkennung''' beschreibt Verfahren zum Identifizieren bekannter Objekte innerhalb eines Objektraums mittels [[Optik|optischer]], [[Akustik|akustischer]] oder anderer [[Physik|physikalischer]] Erkennungsverfahren. So wird z.&nbsp;B. das Vorhandensein eines Objektes in einem [[Digitales Bild|digitalen Bild]] oder [[Videostream]] und dessen Position und Lage bestimmt.
== Leben ==
Peter L. Berger war Sohn einer jüdischen Familie, die in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] vor der Judenverfolgung nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] floh.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Lucas-Preistraeger-Peter-L-Berger-haelt-ein-Plaedoyer-gegen-die-Beliebigkeit-_arid,100602.html ''Lucas-Preisträger Peter L. Berger hält ein Plädoyer gegen die Beliebigkeit.''] In: ''[[Schwäbisches Tagblatt]].'' 12. Mai 2010.</ref> Berger lebte seit 1946 in den [[Vereinigte Staaten|USA]], wo er [[Soziologie]] und [[Philosophie]] studierte, zunächst am ''Wagner College,'' wo er einen B.A. erwarb. Im Anschluss studierte Berger an der ''[[New School for Social Research]]'' in [[New York City|New York]] (M.A. 1950, Ph.D. 1952). In den Jahren 1955 und 1956 arbeitete er in Deutschland an der [[Evangelische Akademie Bad Boll|Evangelischen Akademie Bad Boll]]. In den Jahren von 1956 bis 1958 lehrte und forschte Berger als Assistenzprofessor an der ''[[University of North Carolina]];'' von 1958 bis 1963 arbeitete er am ''Hartford Theological Seminary''. Darauf folgten Professuren an der ''New School for Social Research'' in New York, der ''[[Rutgers University]]'' (New Brunswick, NJ) und dem ''[[Boston College]]''.


== Anwendungen ==
Seit 1981 war Berger Professor für Soziologie und Theologie an der ''[[Boston University]],'' seit 1985 als Direktor des ''Institute for the Study of Economic Culture'' (heute: ''Institute on Culture, Religion and World Affairs'').
Eine Objekterkennung ist zum Beispiel bei komplizierten Fertigungsprozessen notwendig. Dabei können sowohl optische als auch induktive, kapazitive oder auch magnetische Sensoren und Systeme eingesetzt werden. Oftmals wird hier die Übereinstimmung der Form eines Objektes mit einer Vorgabe ermittelt, oder die korrekte Lage desselben auf einem Fliessband geprüft.


In der abstrakten [[Bildverarbeitung]] dienen Objekterkennungsmethoden dazu, bestimmte Objekte bzw. Muster von anderen Objekten zu unterscheiden. Dazu muss das eigentliche Objekt zunächst mathematisch beschrieben werden. Oft genutzte Verfahren der Bildverarbeitung sind die [[Kantenerkennung]], [[Transformation (Mathematik)|Transformationen]] sowie Größen- und Farberkennung. Je genauer die Beschreibung des Objektes möglich ist und je mehr auswertbare Informationen vorhanden sind, umso zuverlässiger arbeitet die Objekterkennung.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er seit 2007 im Kuratorium der [[Internationale Martin Luther Stiftung|Internationalen Martin Luther Stiftung]]<ref>[http://www.luther-stiftung.org/index.php?id=67&L=0 Internationale Martin Luther Stiftung]</ref>
engagiert. Er war seit 1959 mit [[Brigitte Berger]] (geb. Kellner) verheiratet, die 2015 starb. Sie war ebenfalls Soziologin und Autorin sowie Co-Autorin einiger seiner Bücher. Mit ihr bekam er zwei Söhne.


Etiketten, die es in roter oder blauer Ausführung gibt, können beispielsweise bereits durch einen einfachen [[Farbsensor]] unterschieden werden. Soll aber zudem noch erkannt werden, ob auf dem roten Etikett eine Schrift aufgebracht ist, so muss meist eine entsprechende [[Kamera]] eingesetzt werden.
Berger beschrieb sich selbst als gläubig und „etwas heterodoxen [[Luthertum|Lutheraner]].<ref>{{Literatur |Autor=Peter L. Berger |Titel=Dialog zwischen religiösenTraditionen in einem Zeitalter der Relativität |Verlag=Mohr Siebeck |Ort=Tübingen |Datum=2011 |Seiten=17}}</ref>


In Fahrzeugen werden zunehmend kamerabasierte [[Fahrerassistenzsystem]]e eingesetzt, um beispielsweise [[Verkehrsschild]]er oder die [[Fahrspurerkennung|Fahrspur]] automatisch zu erkennen.
== Arbeitsgebiete ==
Das zentrale Arbeits- und Forschungsfeld Bergers bildete die [[Religionssoziologie]]. Bekannt wurde er u.&nbsp;a durch seine gemeinsam mit [[Thomas Luckmann]] verfasste [[Wissenssoziologie|wissenssoziologische]] Arbeit ''[[Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit]]'' aus dem Jahre 1966 (engl.) und 1969 (dt.), durch sein gemeinsam mit Brigitte Berger ''(Long Island University)'' und [[Hansfried Kellner]] ([[TU Darmstadt|TH Darmstadt]]) publiziertes Werk ''Das Unbehagen in der Modernität'' (engl. ''The Homeless Mind. Modernization and Consciousness''), in welchem wissenssoziologisch bereits im Jahre 1973 die [[Globalisierung]]sdebatte und die Debatte um die [[Wissensgesellschaft]] vorweggenommen wurde. Sowohl in Bergers ''Invitation to Sociology'' (dt. ''Einladung zur Soziologie'') als auch in dem 1981 gleichfalls mit Hansfried Kellner publizierten Buch ''Sociology Reinterpreted. An Essay on Method and Vocation'' (dt. ''Für eine neue Soziologie'' 1984) wird eine an [[Max Weber]] orientierte wissenssoziologische Sicht der Soziologie vorgestellt.


Bei der [[Verkehrszeichenerkennung|Detektion von Verkehrszeichen]] wird nach kreisförmigen Objekten gesucht. Eine rote Umrandung deutet dann auf ein [[Bildtafel der Verkehrszeichen in Deutschland#Verbotszeichen|Verbotsschild]] hin. Alternativ kann auch nur mit Mustern bekannter Zeichen verglichen werden (''Template-Matching'').
Um die Situation des religionskulturellen [[Religionstheologischer Pluralismus|Pluralismus]] auf den Begriff zu bringen, sprach Berger von einem ''[[Häresie|häretischen]] [[Hypothetischer Imperativ|Imperativ]]:'' Keine religiöse Tradition gelte mehr fraglos. Alle Gläubigen oder Glaubenswilligen, eine jede und ein jeder für sich, seien gehalten, aus den Traditionsbeständen Passendes auszuwählen (das griechische Wort ''haíresis'' bedeutet „Wahl“ oder „Auswahl“). Auch die, die sich zu einer religiösen [[Orthodoxie]] bekennen, kämen in global pluralistisch gewordener Umgebung nicht umhin, sich für ihre Rechtgläubigkeit eigens zu [[Entscheidung|entscheiden]]. Alle, so die aufmunternd gemeinte Botschaft dieses Befundes, sind ''Häretiker''.<ref>{{Webarchiv|text=''Wir sind alle Häretiker.'' |url=http://www.nzz.ch/2007/05/26/fe/articleF7BAK.html |wayback=20070528074405}} In: ''[[NZZ]].'' 26. Mai 2007.</ref>


Komplexere Formen der Objekterkennung kommen dann zum Einsatz, wenn sich drehende oder schnell bewegte Objekte in einem Bild verfolgt werden müssen. Dann kommen mathematische Korrelatoren zum Einsatz, die sich an das Objekt anpassen können, wie z.&nbsp;B. bei einem sich wegdrehenden Hubschrauber, dessen Position vor einem komplexen Hintergrund ermittelt werden muss. Mittels geeigneter Bildverarbeitungssysteme sind Positionsbestimmungen von Objekten unterhalb der Pixelauflösung der zugrunde liegenden Bilder möglich.
== Mensch und Gesellschaft ==
Peter L. Bergers Werk „Zu Dialektik von Religion und Gesellschaft. Elemente einer soziologischen Theorie“  (engl. „The Sacred Canopy. Elements of a Sociological Theory of Religion“) ist ein Klassiker im Bereich der [[Wissenschaftsphilosophie|Philosophie der Wissenschaften]], insbesondere der Sozialwissenschaften und der Frage nach dem interaktiven Zusammenspiel von Mensch und Gesellschaft.


Pflanzenkrankheiten können mit Hilfe der [[Mobile App|App]] [[Plantix]], die mit [[Künstliches neuronales Netz|künstlichen neuronalen Netzen]] arbeitet, erkannt werden.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.wired.de/article/peat-pflanzen-plantix-app-gruen-schaedlinge-landwirte |titel=Die App Plantix erkennt kranke Pflanzen |werk= |hrsg=[[Wired]] |datum=2017-03-31 |zugriff=2019-01-21 |sprache=de}}</ref>
Berger beschreibt die Gesellschaft als ein [[Dialektik|dialektisches]] Phänomen. Die Gesellschaft ist ein geschaffenes und aufgezogenes Produkt des Menschen, das selbst wiederum kontinuierlich den Menschen beeinflusst und auf ihn einwirkt. Das Produkt „Gesellschaft“ ist ein geformtes Gebilde des menschlichen Handelns und des [[Bewusstsein]]s. Ohne menschliche Existenz gäbe es keine Gesellschaft. Auf der anderen Seite ist der Mensch seinerseits ein Produkt der Gesellschaft. Die Gesellschaft überdauert die [[Geburt]] und den [[Tod]] eines jeden Menschen, sie koexistiert unabhängig von menschlichen [[Individuum|Individuen]]. Jede menschliche [[Biographie|Lebensgeschichte]] ist ein Abschnitt im Fortlaufen einer existierenden Gesellschaft, die über jeder einzelnen Lebensepisode eines Menschen steht und auch nach ihm fortbesteht. Weiterhin ist es durch das Leben in einer Gesellschaft und ihren sozialen Strukturen, Normen und Anforderungen, dass sich Menschen neu formen, verändern, anpassen, sich weiterentwickeln. Der Mensch erhält durch gesellschaftliche Prozesse eine [[Identität]], an der er arbeitet und an der er festhält. Er könnte abgesondert von der Gesellschaft nicht überleben. Die Aussage, dass die Gesellschaft ein Produkt des Menschen ist und der Mensch ein Produkt der Gesellschaft, ist nicht [[Kontradiktion|widersprüchlich]], sondern erklärt den dialektischen, interaktiven Charakter des gesellschaftlichen Phänomens. Um ein umfassendes Verständnis des dialektischen Zusammenhangs von Mensch und Gesellschaft zu bekommen, müssen drei unterschiedliche Stufen eines Kreislaufs beleuchtet und bewahrt werden: Externalisierung, Objektivierung und [[Internalisierung (Sozialwissenschaften)|Internalisierung]].


== Software ==
Menschen kommen unvollendet und ungeformt zur Welt. Sie entwickeln sich in einem andauernden [[Lernprozess]] auf der Suche nach Neuem, nach [[Erfahrung]], nach [[Erkenntnis]]. Durch den Prozess des Entfaltens und der Annahme individueller Lebensformen, externalisieren („entäußern“) sich Menschen sowohl körperlich als auch geistig auf mentaler Ebene in die Außenwelt. Dieser Prozess wird [[Externalisierung]] genannt.
Auf Software basierende Methoden zur Objekterkennung fallen in der Regel entweder in Ansätze des [[Maschinelles Lernen|maschinellen Lernens]] oder in [[Deep Learning]]-basierte Ansätze. Für Ansätze des maschinellen Lernens ist es notwendig, zunächst Merkmale mit einer der folgenden Methoden zu definieren und dann eine Technik wie die [[Support Vector Machine]] (SVM) zur Klassifizierung zu verwenden.


Ansätze aus dem maschinellen Lernen:
Durch den Prozess der Externalisierung bilden Menschen Dinge in der Außenwelt auf, sie schaffen durch körperliche und geistige Entäußerung ihrerseits die gesellschaftlichen Strukturen, [[Institution]] und Lebensformen in der Welt. Menschliche Aktivität und das [[Bewusstsein]] lässt Dinge in der Außenwelt zur Realität werden, Dinge werden objektiviert („verdinglicht“) und nehmen realistische Existenz in der Welt an. Wenn dieser Prozess der Objektivierung geschieht, begeben sich entstandene Objekte aus der Einflussnahme des subjektiven Menschenverstandes und des menschlichen Handelns heraus. Existierende gesellschaftliche Strukturen können nicht nach Belieben „weggewischt“ und entfernt werden vom Menschen, sie sind [[Realität]] geworden.
* [[Viola-Jones-Methode]], die auf [[Haar-Wavelet]]s basiert
* [[Scale-invariant feature transform]] (SIFT) und Speeded Up Robust Features ([[SURF]])
* [[Histogram of oriented gradients]] (HOG)


Auf der anderen Seite sind Deep-Learning-Techniken in der Lage, eine Objekterkennung durchzuführen, ohne händisch vorab bestimmte Merkmale definieren zu müssen. Diese Techniken basieren typischerweise auf einem [[Convolutional Neural Network]] (CNN). Ein solches künstliches neuronales Netz muss zuvor trainiert werden. Hierzu sind große Mengen an Bildern notwendig. Diese zum Training benutzten Bilder müssen zuvor in irgendeiner Form klassifiziert worden sein. Es muss also eine Information existieren, was auf dem Bild dargestellt ist. Hierfür existieren spezielle Datenbanken wie z.&nbsp;B. [[ImageNet]] oder der COCO-Datensatz<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://cocodataset.org/ |titel=COCO - Common Objects in Context |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2019-01-29 |sprache=en}}</ref>.
Realität gewordene Dinge sind ihrerseits jedoch wieder in einem zurückwirkenden Zusammenspiel mit dem Menschen selbst verbunden. Die objektivierten Strukturen werden vom Menschen beeinflussend wahrgenommen, sie wirken sich nun auch auf die [[Subjektivität|subjektiven]] Handlungen und Denkweisen eines Menschen aus und modifizieren den Menschen in seinem persönlichen [[Lebensstil]]. Der Prozess der Internalisierung ist wichtig zu verstehen, da er die immanente Bedeutung der Gesellschaft und das Individuum seinerseits verdeutlicht.


Deep Learning Ansätze:<ref>{{Internetquelle |autor=Adrian Rosebrock |url=https://www.pyimagesearch.com/2018/11/12/yolo-object-detection-with-opencv/ |titel=YOLO object detection with OpenCV |werk=PyImageSearch |datum=2018-11-12 |zugriff=2019-01-14 |sprache=en-US}}</ref>
Zusammenfassend meint Bergers Deutung, dass die Gesellschaft durch Externalisierung des Menschen ein Produkt des Menschen ist, dass sie durch Objektivierung zu einer existierenden Realität außerhalb der menschlichen Subjektivität wird („sui generis“) und dass der Mensch durch Internalisierung ein Produkt der Gesellschaft ist.<ref>Peter L. Berger: ''The Sacred Canopy: Elements of a Sociological Theory of Religion.'' 1967.</ref>


* Region Proposals (R-CNN, Fast R-CNN, Faster R-CNN<ref>{{Literatur |Autor=Shaoqing Ren, Kaiming He, Ross Girshick, Jian Sun |Titel=Faster R-CNN: Towards Real-Time Object Detection with Region Proposal Networks |Sammelwerk=arXiv:1506.01497 [cs] |Datum=2015-06-04 |arxiv=abs/1506.01497}}</ref>) und darauf aufbauend Detectron<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://research.fb.com/downloads/detectron |titel=Detectron |werk= |hrsg=facebook research |datum= |zugriff=2019-01-21 |sprache=en}}</ref>.
== Veröffentlichungen ==
* Single Shot MultiBox Detector (SSD)<ref>{{Literatur |Autor=Wei Liu, Dragomir Anguelov, Dumitru Erhan, Christian Szegedy, Scott Reed |Titel=SSD: Single Shot MultiBox Detector |Sammelwerk=arXiv:1512.02325 [cs] |Band=9905 |Datum=2016 |Seiten=21–37 |arxiv=abs/1512.02325 |DOI=10.1007/978-3-319-46448-0_2}}</ref>, mit einer einstufigen Detektionsstrategie.
=== Soziologie ===
* You Only Look Once (YOLO)<ref>{{Literatur |Autor=Joseph Redmon, Ali Farhadi |Titel=YOLOv3: An Incremental Improvement |Sammelwerk=arXiv:1804.02767 [cs] |Datum=2018-04-08 |arxiv=abs/1804.02767}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Joseph Chet Redmon |url=https://pjreddie.com/darknet/yolo/ |titel=YOLO: Real-Time Object Detection |zugriff=2019-01-14}}</ref>,  mit einer einstufige Detektionsstrategie.
* ''Invitation to Sociology: A Humanistic Perspective.'' 1963. (deutsch: ''Einladung zur Soziologie.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1977, ISBN 3-423-01203-X)
* mit [[Thomas Luckmann]]: ''The Social Construction of Reality: A Treatise in the Sociology of Knowledge.'' 1966, ISBN 0-385-05898-5, deutsch: ''[[Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit]]. Eine Theorie der Wissenssoziologie.'' [[Fischer Verlag]], Frankfurt am Main 1969, ISBN 3-596-26623-8.
* ''The Sacred Canopy: Elements of a Sociological Theory of Religion.'' Anchor Books, 1967. (1990, ISBN 0-385-07305-4)
* ''A Rumor of Angels: Modern Society and the Rediscovery of the Supernatural.'' Anchor Books, 1970, ISBN 0-385-06630-9. (erweiterte Version: 1990, ISBN 0-385-41592-3)


Eine einstufigen Detektionsstrategie bedeutet, dass die zu analysierenden Bilder nur einmal gelesen werden müssen. Der Ende 2018 wohl schnellste Ansatz ist das erst im selben Jahr veröffentlichte YOLOv3. Zur seiner Anwendung sind einfache Open-Source Lösungen verfügbar<ref>{{Internetquelle |autor=Arun Ponnusamy |url=http://arunponnusamy.com/ |titel=YOLO Object Detection with OpenCV and Python |datum=2018-07-28 |zugriff=2019-01-14 |sprache=en}}</ref>. Sie basieren auf folgendem Ansatz: Mit einer hohen Anzahl von Datensätzen aus der COCO Datenbank wurde ein künstliches neuronales Netz aufwendig trainiert. Dieses fertig trainierte Netz ist als Datei verfügbar und kann dann mit Methoden aus dem "Deep Neural Network module (dnn)"  der lokal installierten Software [[OpenCV]] benutzt werden, um Bilder oder Videosequenzen in Echtzeit zu untersuchen. In dem zu untersuchenden Bildmaterial werden dann die "eintrainierten" Objekte erkannt.
=== Religionssoziologie und Kapitalismustheorie ===
* als Hrsg.: ''The Capitalist Spirit: Toward a Religious Ethic of Wealth Creation.'' 1990.
* ''Peter Berger and the Study of Religion.'' 2001.
* mit Brigitte Berger und [[Hansfried Kellner]]: ''Homeless Mind: Modernization and Consciousness.'' 1974.
* ''Redeeming Laughter: The Comic Dimension of Human Experience.'' 1997.
* mit [[Samuel P. Huntington]]: ''Many Globalizations: Cultural Diversity in the Contemporary World.'' 1974.
* als Hrsg.: ''The Desecularization of the World: Resurgent Religion and World Politics.'' Wm. B. Eerdmans Publishing, 1999, ISBN 0-8028-4691-2.
* ''Questions of Faith: A Skeptical Affirmation of Christianity.'' Blackwell Publishing, 2003, ISBN 1-4051-0848-7.
* ''A Far Glory: The Quest for [[Glaube|Faith]] in an Age of Credulity.'' 1992.
* ''Heretical Imperative: Contemporary Possibilities of Religious Affirmation.''
* ''The Limits of Social Cohesion: Conflict and Mediation in Pluralist Societies: A Report of the Bertelsmann Foundation to the Club of Rome.''
* ''Other Side of God.'' 1981, ISBN 0-385-17424-1.
* ''Pyramids of Sacrifice: Political Ethics and [[Sozialer Wandel|Social Change]].'' 1974.
* ''Sehnsucht nach Sinn. Glauben in einer Zeit der Leichtgläubigkeit.'' 1999.
* ''Dialog zwischen religiösen Traditionen in einem Zeitalter der Relativität.'' [[Mohr Siebeck Verlag]], Tübingen 2011, ISBN 978-3-16-150792-2.
* ''Altäre der Moderne. Religion in pluralistischen Gesellschaften.'' Campus, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-593-50342-4.
 
=== Autobiographie ===
* ''Im Morgenlicht der Erinnerung. Eine Kindheit in turbulenter Zeit.'' Molden, Wien 2008, ISBN 978-3-85485-219-3.
 
== Literatur ==
 
* [[Michaela Pfadenhauer]]: ''In memoriam Peter L. Berger'', in: ''[[Soziologie (Zeitschrift)|Soziologie]]'', Jg. 46., Heft 4 2017, S. 472–477.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Gegenstandserkennung}}
* {{WikipediaDE|Peter L. Berger}}
* {{WikipediaDE|Vollständigkeitsprüfung}}
* [[Sozialkonstruktivismus]]
* {{WikipediaDE|Klassifizierung}}
* {{WikipediaDE|Maschinelles Sehen}}
* {{WikipediaDE|Gesichtserkennung}}
* {{WikipediaDE|Gesichtserkennung (Fotografie)}}
* {{WikipediaDE|Erweiterte Realität}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://wwwmath.uni-muenster.de/u/lammers/EDU/ws03/Landminen/Abgaben/Gruppe9/Thema09-ObjekterkennungInBilddaten-ChristianGrosseLordemann-MartinLambers.pdf Objekterkennung] (PDF-Datei; 1,01&nbsp;MB)
* {{DNB-Portal|118808834}}
*Kurs [http://cs231n.stanford.edu/ CS231n] an der Stanford University. Lehrstoff im Bereich Computer Vision: Eigenen neuronalen Netze implementieren, trainieren und debuggen. Die Vorlesungsinhalte von 2017 sind online abrufbar. (englisch)
* [http://www.loccum.de/folo/gast/berger.html Evangelische Akademie Loccum, mit Foto]
* [http://www.oefg.at/text/ws_gesellschaft/WorkshPr_gesamt.pdf ''"Gesellschaft verstehen." Beiträge PLB.s zur Soziologie der Gegenwart'' Kurzer Überblick über die Hauptschriften]3 Seiten (PDF-Datei; 73&nbsp;kB)
* [https://www.youtube.com/watch?v=Da1qN5QOSPM Interview with Peter L. Berger On The Social Construction of Reality]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Bildverarbeitung]]
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[[Kategorie:Wahrnehmung]]
 
[[Kategorie:Sehsinn]]
{{SORTIERUNG:Berger, Peter L}}
[[Kategorie:Sinne]]
[[Kategorie:Soziologe (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Soziologe (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Soziologischer Konstruktivist]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Autor (Soziologie)]]
[[Kategorie:Essayist]]
[[Kategorie:US-Amerikaner]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1929]]
[[Kategorie:Gestorben 2017]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Wikipedia}}
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Version vom 14. September 2019, 19:39 Uhr

Peter L. Berger, 2010

Peter Ludwig Berger (* 17. März 1929 in Wien; † 27. Juni 2017 in Brookline, Massachusetts[1]) war ein US-amerikanischer Soziologe.

Leben

Peter L. Berger war Sohn einer jüdischen Familie, die in der Zeit des Nationalsozialismus vor der Judenverfolgung nach Palästina floh.[2] Berger lebte seit 1946 in den USA, wo er Soziologie und Philosophie studierte, zunächst am Wagner College, wo er einen B.A. erwarb. Im Anschluss studierte Berger an der New School for Social Research in New York (M.A. 1950, Ph.D. 1952). In den Jahren 1955 und 1956 arbeitete er in Deutschland an der Evangelischen Akademie Bad Boll. In den Jahren von 1956 bis 1958 lehrte und forschte Berger als Assistenzprofessor an der University of North Carolina; von 1958 bis 1963 arbeitete er am Hartford Theological Seminary. Darauf folgten Professuren an der New School for Social Research in New York, der Rutgers University (New Brunswick, NJ) und dem Boston College.

Seit 1981 war Berger Professor für Soziologie und Theologie an der Boston University, seit 1985 als Direktor des Institute for the Study of Economic Culture (heute: Institute on Culture, Religion and World Affairs).

Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er seit 2007 im Kuratorium der Internationalen Martin Luther Stiftung[3] engagiert. Er war seit 1959 mit Brigitte Berger (geb. Kellner) verheiratet, die 2015 starb. Sie war ebenfalls Soziologin und Autorin sowie Co-Autorin einiger seiner Bücher. Mit ihr bekam er zwei Söhne.

Berger beschrieb sich selbst als gläubig und „etwas heterodoxen Lutheraner“.[4]

Arbeitsgebiete

Das zentrale Arbeits- und Forschungsfeld Bergers bildete die Religionssoziologie. Bekannt wurde er u. a durch seine gemeinsam mit Thomas Luckmann verfasste wissenssoziologische Arbeit Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit aus dem Jahre 1966 (engl.) und 1969 (dt.), durch sein gemeinsam mit Brigitte Berger (Long Island University) und Hansfried Kellner (TH Darmstadt) publiziertes Werk Das Unbehagen in der Modernität (engl. The Homeless Mind. Modernization and Consciousness), in welchem wissenssoziologisch bereits im Jahre 1973 die Globalisierungsdebatte und die Debatte um die Wissensgesellschaft vorweggenommen wurde. Sowohl in Bergers Invitation to Sociology (dt. Einladung zur Soziologie) als auch in dem 1981 gleichfalls mit Hansfried Kellner publizierten Buch Sociology Reinterpreted. An Essay on Method and Vocation (dt. Für eine neue Soziologie 1984) wird eine an Max Weber orientierte wissenssoziologische Sicht der Soziologie vorgestellt.

Um die Situation des religionskulturellen Pluralismus auf den Begriff zu bringen, sprach Berger von einem häretischen Imperativ: Keine religiöse Tradition gelte mehr fraglos. Alle Gläubigen oder Glaubenswilligen, eine jede und ein jeder für sich, seien gehalten, aus den Traditionsbeständen Passendes auszuwählen (das griechische Wort haíresis bedeutet „Wahl“ oder „Auswahl“). Auch die, die sich zu einer religiösen Orthodoxie bekennen, kämen in global pluralistisch gewordener Umgebung nicht umhin, sich für ihre Rechtgläubigkeit eigens zu entscheiden. Alle, so die aufmunternd gemeinte Botschaft dieses Befundes, sind Häretiker.[5]

Mensch und Gesellschaft

Peter L. Bergers Werk „Zu Dialektik von Religion und Gesellschaft. Elemente einer soziologischen Theorie“ (engl. „The Sacred Canopy. Elements of a Sociological Theory of Religion“) ist ein Klassiker im Bereich der Philosophie der Wissenschaften, insbesondere der Sozialwissenschaften und der Frage nach dem interaktiven Zusammenspiel von Mensch und Gesellschaft.

Berger beschreibt die Gesellschaft als ein dialektisches Phänomen. Die Gesellschaft ist ein geschaffenes und aufgezogenes Produkt des Menschen, das selbst wiederum kontinuierlich den Menschen beeinflusst und auf ihn einwirkt. Das Produkt „Gesellschaft“ ist ein geformtes Gebilde des menschlichen Handelns und des Bewusstseins. Ohne menschliche Existenz gäbe es keine Gesellschaft. Auf der anderen Seite ist der Mensch seinerseits ein Produkt der Gesellschaft. Die Gesellschaft überdauert die Geburt und den Tod eines jeden Menschen, sie koexistiert unabhängig von menschlichen Individuen. Jede menschliche Lebensgeschichte ist ein Abschnitt im Fortlaufen einer existierenden Gesellschaft, die über jeder einzelnen Lebensepisode eines Menschen steht und auch nach ihm fortbesteht. Weiterhin ist es durch das Leben in einer Gesellschaft und ihren sozialen Strukturen, Normen und Anforderungen, dass sich Menschen neu formen, verändern, anpassen, sich weiterentwickeln. Der Mensch erhält durch gesellschaftliche Prozesse eine Identität, an der er arbeitet und an der er festhält. Er könnte abgesondert von der Gesellschaft nicht überleben. Die Aussage, dass die Gesellschaft ein Produkt des Menschen ist und der Mensch ein Produkt der Gesellschaft, ist nicht widersprüchlich, sondern erklärt den dialektischen, interaktiven Charakter des gesellschaftlichen Phänomens. Um ein umfassendes Verständnis des dialektischen Zusammenhangs von Mensch und Gesellschaft zu bekommen, müssen drei unterschiedliche Stufen eines Kreislaufs beleuchtet und bewahrt werden: Externalisierung, Objektivierung und Internalisierung.

Menschen kommen unvollendet und ungeformt zur Welt. Sie entwickeln sich in einem andauernden Lernprozess auf der Suche nach Neuem, nach Erfahrung, nach Erkenntnis. Durch den Prozess des Entfaltens und der Annahme individueller Lebensformen, externalisieren („entäußern“) sich Menschen sowohl körperlich als auch geistig auf mentaler Ebene in die Außenwelt. Dieser Prozess wird Externalisierung genannt.

Durch den Prozess der Externalisierung bilden Menschen Dinge in der Außenwelt auf, sie schaffen durch körperliche und geistige Entäußerung ihrerseits die gesellschaftlichen Strukturen, Institution und Lebensformen in der Welt. Menschliche Aktivität und das Bewusstsein lässt Dinge in der Außenwelt zur Realität werden, Dinge werden objektiviert („verdinglicht“) und nehmen realistische Existenz in der Welt an. Wenn dieser Prozess der Objektivierung geschieht, begeben sich entstandene Objekte aus der Einflussnahme des subjektiven Menschenverstandes und des menschlichen Handelns heraus. Existierende gesellschaftliche Strukturen können nicht nach Belieben „weggewischt“ und entfernt werden vom Menschen, sie sind Realität geworden.

Realität gewordene Dinge sind ihrerseits jedoch wieder in einem zurückwirkenden Zusammenspiel mit dem Menschen selbst verbunden. Die objektivierten Strukturen werden vom Menschen beeinflussend wahrgenommen, sie wirken sich nun auch auf die subjektiven Handlungen und Denkweisen eines Menschen aus und modifizieren den Menschen in seinem persönlichen Lebensstil. Der Prozess der Internalisierung ist wichtig zu verstehen, da er die immanente Bedeutung der Gesellschaft und das Individuum seinerseits verdeutlicht.

Zusammenfassend meint Bergers Deutung, dass die Gesellschaft durch Externalisierung des Menschen ein Produkt des Menschen ist, dass sie durch Objektivierung zu einer existierenden Realität außerhalb der menschlichen Subjektivität wird („sui generis“) und dass der Mensch durch Internalisierung ein Produkt der Gesellschaft ist.[6]

Veröffentlichungen

Soziologie

Religionssoziologie und Kapitalismustheorie

  • als Hrsg.: The Capitalist Spirit: Toward a Religious Ethic of Wealth Creation. 1990.
  • Peter Berger and the Study of Religion. 2001.
  • mit Brigitte Berger und Hansfried Kellner: Homeless Mind: Modernization and Consciousness. 1974.
  • Redeeming Laughter: The Comic Dimension of Human Experience. 1997.
  • mit Samuel P. Huntington: Many Globalizations: Cultural Diversity in the Contemporary World. 1974.
  • als Hrsg.: The Desecularization of the World: Resurgent Religion and World Politics. Wm. B. Eerdmans Publishing, 1999, ISBN 0-8028-4691-2.
  • Questions of Faith: A Skeptical Affirmation of Christianity. Blackwell Publishing, 2003, ISBN 1-4051-0848-7.
  • A Far Glory: The Quest for Faith in an Age of Credulity. 1992.
  • Heretical Imperative: Contemporary Possibilities of Religious Affirmation.
  • The Limits of Social Cohesion: Conflict and Mediation in Pluralist Societies: A Report of the Bertelsmann Foundation to the Club of Rome.
  • Other Side of God. 1981, ISBN 0-385-17424-1.
  • Pyramids of Sacrifice: Political Ethics and Social Change. 1974.
  • Sehnsucht nach Sinn. Glauben in einer Zeit der Leichtgläubigkeit. 1999.
  • Dialog zwischen religiösen Traditionen in einem Zeitalter der Relativität. Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 2011, ISBN 978-3-16-150792-2.
  • Altäre der Moderne. Religion in pluralistischen Gesellschaften. Campus, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-593-50342-4.

Autobiographie

Literatur

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RIP: Founding Director of CURA, Prof. Peter Berger, Dies at 88. Boston University, Frederick S. Pardee School of Global Studies, 28. Juni 2017, abgerufen am 29. Juni 2017 (english).
  2. Lucas-Preisträger Peter L. Berger hält ein Plädoyer gegen die Beliebigkeit. In: Schwäbisches Tagblatt. 12. Mai 2010.
  3. Internationale Martin Luther Stiftung
  4.  Peter L. Berger: Dialog zwischen religiösenTraditionen in einem Zeitalter der Relativität. Mohr Siebeck, Tübingen 2011, S. 17.
  5. Wir sind alle Häretiker. (Memento vom 28. Mai 2007 im Internet Archive) In: NZZ. 26. Mai 2007.
  6. Peter L. Berger: The Sacred Canopy: Elements of a Sociological Theory of Religion. 1967.


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