Ägyptische Mysterien und 5. August: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Louvre 032008 48.jpg|thumb|300px|Ägyptische [[Sphinx]] ([[Wikipedia:Louvre|Louvre]])]]
Der '''5. August''' ist der 217. Tag des [[Gregorianischer Kalender|gregorianischen Kalenders]] (der 218. in [[Schaltjahr]]en), somit bleiben noch 148 Tage bis zum Jahresende.
[[Bild:Thot.jpg|thumb|left|[[Thot]]-[[Hermes]]]]
Die '''ägyptischen Mysterien''', die von [[Thot]]-[[Hermes]] ([[Hermes Trismegistos|Trismegistos]]) eingesetzt wurden, führten den [[Geistesschüler]] auf dem Weg der '''ägyptischen [[Einweihung]]''' vorbei an dem [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleinen Hüter der Schwelle]] ins eigene Innere des [[Mensch]]en.  


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== Siehe auch ==
"Den aber, in welchem die
* {{WikipediaDE|5. August}}
Ägypter sozusagen alle ursprüngliche Größe jener alten
hellseherischen Weisheit sahen, nannten sie ihren großen
Weisen, den alten ''Hermes''. Als dann in einer späteren Zeit
wieder ein Erneuerer der altägyptischen Weisheit kam,
nannte er sich - wie im Grunde genommen so viele nach
einem alten Brauch der ägyptischen Weisen — wieder
Hermes. Und seine Bekenner, weil sie sagten, daß des in
urferner Vergangenheit lebenden Hermes Weisheit wieder
auflebte, nannten jetzt diesen ersten Hermes den Dreimal
Großen: Hermes Trismegistos. Doch im Grunde genommen
nannte ihn nur der Grieche Hermes, bei den Ägyptern
hatte er den Namen ''Thoth''." {{Lit|{{G|060|351}}}}
</div>


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[[Kategorie:Datum|H05]]
"Schon in den ägyptischen Mysterien konnte nur der eingeweiht
werden, der seinen ganzen Astralleib durchgearbeitet hatte, so daß der
Astralleib vollständig von dem Ich aus geleitet werden konnte. Ein
solcher Mensch stand so vor dem Einweihungspriester: er hatte keinen
Einfluß auf den physischen Leib und auch keinen auf den Ätherleib; aber sein Astralleib war sein eigenes Geschöpf. Nun wurde ihm
gezeigt, wie er auf den Äther- und auf den physischen Leib einwirken
kann. Der physische Leib wurde in einen lethargischen Zustand
versetzt - drei Tage und drei Nächte mußte er in diesem Zustand
bleiben -, und während dieser Zeit war der Ätherleib herausgehoben.
Und da der Einzuweihende mächtig geworden war in bezug auf den
Astralleib, so konnte er nun die Macht gewinnen, auf den Ätherleib
einzuwirken. Was er im Astralischen hatte, konnte er lernen in den
Ätherleib hineinwirken zu lassen. Das waren die drei Tage der Grablegung
und Auferstehung in einem Ätherleib, der ganz und gar durchsetzt
ist von dem, was man den Heiligen Geist nennt. Man nannte
einen solchen Eingeweihten einen mit dem Logos, dem «Wort» begabten
Menschen. Dieses «Wort» ist nichts anderes als die Weisheit,
Manas, das in den Astralleib hineingearbeitet ist. Niemals kann die
Weisheit in den Ätherleib kommen, wenn nicht vorher der Astralleib
damit durchdrungen ist." {{Lit|{{G|093|178}}}}
</div>
 
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"In den alten
Einweihungen war es so, daß der Astralleib nur die Kraft hatte auf
den Ätherleib zu wirken dann, wenn der Ätherleib herausgehoben
war aus dem physischen Leibe. Das geschah deswegen, weil in dieser
Zeit der Ätherleib, verbunden mit dem physischen Leibe, zu großen
Widerstand geleistet hätte, als daß in ihn sich eingeprägt hätte dasjenige,
was der Astralleib in sich gebildet hatte. Daher wurde in den
alten Einweihungen durch einen Zeitraum von dreieinhalb Tagen der
Einzuweihende in einen todähnlichen Zustand versetzt, in dem der
physische Leib vom Ätherleib verlassen war, und der Ätherleib, befreit
vom physischen Leibe, sich mit dem Astralleib verband. Und
dieser prägte nun dem Ätherleibe dasjenige ein, was ihm selbst eingeprägt
worden war durch die Übungen. Wenn dann der Hierophant
den Einzuweihenden wiedererweckte, dann war dieser ein Erleuchteter,
dann wußte er, was in der geistigen Welt vorgeht, denn er hatte
während der dreieinhalb Tage einen merkwürdigen Gang getan. Er
war durch die Gefilde der geistigen Welt geführt worden, er hatte
gesehen, was da vorgeht, er hatte durch die Erfahrung erlebt, was
ein anderer Mensch nur durch die Offenbarung erfahren kann. So daß
ein solcher, der eingeweiht worden war, aus seinen eigenen Erlebnissen
heraus Kunde geben konnte von den Wesen, die in der geistigen
Welt, jenseits des physischen Planes waren." {{Lit|{{G|106|144f}}}}
</div>
 
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"Wenn der Mensch sich dazumal
nicht mit seinem ganzen Ich dem Führer unterworfen hätte,
dann hatte er niemals diese Wege gehen können, die jetzt beschrieben
worden sind, sondern er wäre in sein Inneres hineingestiegen
und hätte die allerschlimmsten Seiten seines Inneren kennengelernt.
Er hätte das kennengelernt, was er durch sein selbstsüchtiges Ich aus
sich gemacht hat." {{Lit|{{G|119|147}}}}
</div>
 
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"Gerade aus
diesem Grunde mußte in der alten Einweihung die Stärke des Ich-
Gefühls und des Ich-Bewußtseins ganz herabgestimmt werden, und
es mußte das Ich sozusagen übertragen werden auf den geistigen
Führer, wie wir es gestern beschrieben haben. Diese Herabstimmung
des Ich wurde zunächst so bewirkt, daß durch die Kraft, welche
ausging von dem geistigen Führer, das Ich-Bewußtsein des Betreffenden,
der da eingeweiht werden sollte, auf ein Drittel der gewöhnlichen
Stärke heruntergestimmt wurde. Das ist schon sehr,
sehr viel, denn wir können sagen, daß unser Bewußtsein im Schlafzustande,
wenn nicht ganz tiefer Schlaf vorhanden ist, ungefähr auf
ein Drittel herabgestimmt ist. In den alten ägyptischen Mysterien
wurde diese Herabstimmung noch weiter getrieben. Es wurde jenes
Drittel des Bewußtseins nochmals auf ein Viertel reduziert, also auf
ein Zwölftel des gewöhnlichen Bewußtseins herabgestimmt, so daß
der betreffende Mensch zuletzt wirklich in einem todesähnlichen
Zustande war. Vollständig ähnlich einem Toten war er für die äußere
Beobachtung.
 
Worauf ich aber hinweisen möchte, das ist, daß diese elf Zwölftel
des Bewußtseins nicht etwa ins Nichts verschwanden. Das war
durchaus nicht der Fall. Im Gegenteil, man konnte dann erst durch
geistige Wahrnehmung sehen, wie intensiv der menschliche Egoismus
ist, denn mit jedem Zwölftel des menschlichen Ich-Bewußtseins
kam aus dem Menschen geistig etwas heraus, was ein kräftiges Stück
seines Egoismus war. Und so sonderbar es Ihnen klingen mag, es
war aber doch so: Um diese aus dem Menschen herausströmenden
Egoismen im Zaume zu halten, gleichsam um den Menschen geistig
zu halten, wenn er sein Ich heruntergestimmt bekam, waren für den
Führer zwölf Gehilfen notwendig. Das ist eines der Geheimnisse der
höheren Einweihung des Altertums. Es soll hier nur angeführt werden,
um zu zeigen, was der Mensch findet, wenn er in sein Inneres
hinuntersteigt. Der Mensch würde, wenn er sich selbst überlassen
ohne weiteres in sein Inneres hineingeführt würde, sich in der Tat so
gebärden, daß er Eigenschaften bekommen würde, welche zwölfmal
schlechter wären als diejenigen, die er im gewöhnlichen Leben hat.
Diese Eigenschaften des Menschen, die im gewöhnlichen Leben niedergehalten
oder verdeckt werden durch Konvention, durch Sitten,
Gewohnheiten oder Gesetze, wurden bei der Einweihung in den alten
ägyptischen Mysterien im Zaume gehalten durch die Gehilfen des
Hermespriesters." {{Lit|{{G|119|151f}}}}
</div>
 
== Isis und Osiris ==
 
→ ''Hauptartikel:'' [[Isis- und Osiriskult]]
 
Eine spätere Form der ägyptischen Mysterien war der [[Isis- und Osiriskult]], der dann vor allem im [[Wikipedia:Spätantike|spätantiken]] [[Wikipedia:Römisches Reich|römischen Reich]] ein weit verbreiteter [[Mysterienkult]] war und von den römischen [[Wikipedia:Legionär|Legionär]]en bis nach [[Wikipedia:Germanien|Germanien]] und [[Wikipedia:Britannien|Britannien]] getragen wurde.
 
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"Da spricht
zum Beispiel die ägyptische Legende von dem Götterpaare
Osiris und Isis, und die ägyptische Legende nennt Hermes
den weisen Ratgeber des Osiris. In Osiris sieht die Legende
ein Wesen, das in grauer Vorzeit auf dem Gebiete gelebt
habe, auf dem nunmehr die Menschen leben. Dieser Osiris,
der von der Legende dargestellt wird als der Wohltäter der
Menschheit, unter dessen weisem Einfluß Hermes oder
Thoth den Ägyptern ihre alte Kultur gegeben hat bis in
das materielle Wesen dieser Kultur hinein, dieser Osiris
hatte einen Feind. Denselben nannte der Grieche dann
Typhon. Dieser Feind stellte dem Osiris nach, tötete ihn,
zerstückelte den Leichnam, verbarg ihn in einem Sarg und
warf ihn ins Meer. Die Schwester und Gattin Isis suchte
den Osiris, suchte lange nach dem Gatten, der ihr durch
Typhon oder Seth entrissen worden war, und als sie ihn
endlich fand, sammelte sie die Stücke, in die ihn Typhon
oder Seth zerstückelt hatte, begrub ihn an verschiedenen
Orten des Landes, wo dann Tempel errichtet wurden und
gebar wie ein nachgeborenes höheres Wesen den Homs, der
also erst entstanden war nach dem Tode des Osiris - nur
durch einen geistigen Einfluß, der von dem mittlerweile in
eine andere Welt gegangenen Osiris auf die Isis übergegangen
war. Und Horus ist nun dazu berufen, Typhon zu
besiegen und in einer gewissen Weise die Herrschaft jenes
Lebens wieder einzuführen, das - von Osiris ausgehend -
in die Menschheit einströmen sollte." {{Lit|{{G|060|353f}}}}
</div>
 
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"... da sagt sich der Mensch: Ich
trage ein besseres Selbst in mir, aber durch das, was ich im
physischen Leibe bin, tritt zunächst dieses bessere Selbst
zurück, wird zunächst nicht ganz offenbar. Mir liegt eine
Osiris-, eine Isis-Natur zugrunde, aber die gehört den
Ursprungswelten, den alten goldenen, heiligen Zeiten an.
Für den gegenwärtigen Menschen ist sie durch die Kräfte
überwunden worden, die das äußere Physische zum Menschenleib
geballt haben und die Osiris- und Isis-Kräfte in
den Leib eingekerkert haben, der verweslich ist und der
Zerstörung unterliegt wie die äußeren Naturkräfte.
 
So sehen wir die Legende von Osiris und Isis in Empfindungen
umgesetzt. Osiris, des Menschen höhere Kraft, die
im Weltenraume ausgebreitet ist, wird von denjenigen Kräften
überwunden, welche der Zerstörung in der Menschennatur
unterliegen. Von Typhon wird eingekerkert, was als
Osiris-Kraft im Menschen lebt. Typhon hängt sogar sprachlich
mit dem Worte «auflösen, verwesen» zusammen. Sie
wird eingekerkert in das, was wie ein Sarg des geistigen
Menschenteiles geformt wird, in welchem - unsichtbar für
die äußere Welt - der Osiris-Teil des Menschen verschwindet.
Aber es bleibt als ein Geheimnisvolles für die Vorstellungen
des alten Ägypters die Seelennatur darin, die für
den Menschen die geheimnisvolle Isis-Natur ist. Sie bleibt,
um in der Zukunft - und zwar mit Durchdringung der
intellektuellen Kraft - das wieder zu erreichen, aus dem der
Mensch hervorgegangen ist. So strebt also etwas in dem
Menschen Verborgenes darnach, den Osiris wieder zu beleben.
Die Isis-Kraft ist in der menschlichen Seele, um den
Menschen aus dem, was er gegenwärtig ist, nach und nach
wieder zum Osiris hinzuführen. Und diese Isis-Kraft macht
es, daß der Mensch, allerdings nicht, solange er physischer
Mensch bleibt, sich von der physisch-sinnlichen Natur absondern
kann, aber sie macht es, daß der Mensch, ob er
zwar ein äußerer, physischer Mensch bleibt und voll in der
äußeren, physischen Welt steht, doch in seinem Inneren
immerfort den Aufblick hat zu einem höheren Ich, das nach
der Anschauung aller bedeutendsten Geister der Menschheit
tief verborgen allen menschlichen Kräften zugrunde
liegt. Dieser Mensch, der nicht der äußere, physische Mensch
ist, sondern der Mensch, der zum geistigen Licht aufzustreben
immerfort den Ansporn hat, immer von den verborgenen
Isis-Kräften getrieben wird, ist es, der wie der
irdische Sohn des nicht in der irdischen Welt aufgegangenen,
sondern in den geistigen Welten verborgen gebliebenen
Osiris erscheint. Dieser unsichtbare Mensch, der Mensch des
Strebens nach dem höheren Selbst, wurde von der ägyptischen
Seele als Horus empfunden, als der nachgeborene
Sohn des Osiris." {{Lit|{{G|060|359ff}}}}
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== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
#Rudolf Steiner: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988), ISBN 3-7274-1192-9 {{Vorträge|119}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Mysterien]]

Version vom 2. November 2018, 15:28 Uhr

Der 5. August ist der 217. Tag des gregorianischen Kalenders (der 218. in Schaltjahren), somit bleiben noch 148 Tage bis zum Jahresende.

Siehe auch