Ägyptische Mysterien und 5. August: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Louvre 032008 48.jpg|thumb|300px|Ägyptische [[Sphinx]] ([[Wikipedia:Louvre|Louvre]])]]
Der '''5. August''' ist der 217. Tag des [[Gregorianischer Kalender|gregorianischen Kalenders]] (der 218. in [[Schaltjahr]]en), somit bleiben noch 148 Tage bis zum Jahresende.


Die '''ägyptischen Mysterien''' wurden von [[Thot]]-[[Hermes]] ([[Hermes Trismegistos|Trismegistos]]) eingesetzt, dem legendären Inaugurator und Lehrer der [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|ägyptischen Kultur]]. Die uralte heilige Weisheit, die er den Ägyptern gebracht hat, soll zurückreichen bis in jene Zeit, die drei [[Sothis-Periode]]n zu je 1460 Jahren vor dem Jahr 1322 v.Chr. lag, das den Auszug [[Wikipedia:Israel|Israel]]s aus [[Ägypten]] bezeichnet, also bis in das 6. vorchristliche Jahrtausend {{lit|{{G|060|369f}}}}.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|5. August}}


== Thot-Hermes ==
[[Kategorie:Datum|H05]]
 
<div style="margin-left:20px">
"Den aber, in welchem die
Ägypter sozusagen alle ursprüngliche Größe jener alten
hellseherischen Weisheit sahen, nannten sie ihren großen
Weisen, den alten ''Hermes''. Als dann in einer späteren Zeit
wieder ein Erneuerer der altägyptischen Weisheit kam,
nannte er sich - wie im Grunde genommen so viele nach
einem alten Brauch der ägyptischen Weisen — wieder
Hermes. Und seine Bekenner, weil sie sagten, daß des in
urferner Vergangenheit lebenden Hermes Weisheit wieder
auflebte, nannten jetzt diesen ersten Hermes den Dreimal
Großen: Hermes Trismegistos. Doch im Grunde genommen
nannte ihn nur der Grieche Hermes, bei den Ägyptern
hatte er den Namen ''Thoth''." {{Lit|{{G|060|351}}}}
</div>
 
=== Das Buch des Thot ===
 
[[Rudolf Steiner]] führt den Ursprung des [[Tarot]] auf das legendäre «[[Buch des Thot]]» zurück. Schon 1781 hatte [[Wikipedia:Antoine Court de Gébelin|Antoine Court de Gébelin]] die Symbole des Marseiller Tarots als Zeichen der [[Mysterien]] der ägyptischen Gottheiten [[Isis]] und [[Thot]] gedeutete. Beweise aus der [[Wikipedia:Ägyptologie|Ägyptologie]] gibt es dafür nicht, weshalb vielfach der [[Ägypten|ägyptische]] Ursprung des Tarot bestritten wird.
 
<div style="margin-left:20px">
"Das Buch des Thot bei den Ägyptern bestand aus 78 Karten, die
die Weltengeheimnisse enthielten. In der ägyptischen Einweihung
kannte man dieses sehr wohl. Die Karten zum Kartenspiel rühren
davon her. Die Bezeichnung König, Ritter, Turmwächter, Feldherrn
sind okkulte Bezeichnungen. Diejenigen, die eingeweiht waren in die ägyptischen Mysterien,
verstanden das Zeichen
 
[[Datei:Tarok.gif|center|100px|Tarok-Zeichen]]
 
(das Symbol für Tarot) zu lesen. Sie verstanden auch das Buch Thot
zu lesen, das aus 78 Kartenblättern bestand, in welchen alle Weltgeschehnisse
vom Anfang bis zum Ende, von Alpha bis Omega,
verzeichnet waren und die man lesen konnte, wenn man sie in der
richtigen Reihenfolge verband und zusammensetzte. Es enthielt in
Bildern das Leben, das zum Tode erstirbt und wieder aufsprießt zu
neuem Leben. Wer die richtigen Zahlen und die richtigen Bilder
miteinander vereinen konnte, der konnte in ihm lesen. Und diese
Zahlenweisheit, diese Bilderweisheit, wurde seit Urzeiten gelehrt. Sie
spielte auch noch im Mittelalter eine große Rolle, zum Beispiel bei
Raimundus Lullus, doch heute ist nicht mehr viel davon vorhanden." {{Lit|{{G|265|361f}}}}
</div>
 
== Der Initiationsvorgang ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Schüler so weit war, dann erst wurden die realen Vorgänge
mit ihm vorgenommen, dann erst sollte er erfahren, dass er als Mensch nicht
nur dazu berufen ist zu erkennen, in die Erkenntnis eingeführt zu werden,
sondern dass diese Erkenntnis Leben zu gewinnen hat.
Dies ist in einem tiefsinnigen Symbol im Osiris-Mythos und namentlich
im Kultus ausgedrückt. Isis und Horus wurden darin dargestellt als Personen,
welche auf dem Boden liegend die Hände seitwärts ausstreckten. Darunter
legten sie das Kreuz (das kann man nicht weiter nennen). Das war das
Symbol für die Wiedererweckung von dem, was dem Staub verfallen war. Im
Kreuz haben wir dieselbe Vorstellung, wie wir sie bei der platonischen Philosophie
haben, in welcher Gott, der Allgeist gekreuzigt ist. Hier wird es
Symbol und zu gleicher Zeit der Erwecker. Durch das Kreuz hindurchgehend,
am Sarge des Osiris wird er auferstehen und dann von neuem Herrscher sein.
Dieser Vorgang spielte sich jahrhundertelang in den ägyptischen
Tempeln ab. Der junge Priester wurde tatsächlich in eine neue Welt eingeführt." {{Lit|Steiner (1901), S 211}} [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf#page=211]
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Die ägyptischen Mysterien und Mysterienpriester haben erreicht
ihren Höhepunkt in der Initiation. Der Initiationsprozess gehörte den Kulten
der indischen Religion an und wurde auch da vollzogen. Der Prozess hat
darin bestanden, dass das grosse Osiris-Drama als Einweihungsprozess an der
einzelnen Persönlichkeit vollzogen worden ist. Die einzelne Persönlichkeit
musste sich einem Vorgang unterwerfen, wodurch die Sinnlichkeit und das
Leibliche so weit gereinigt wurde, dass sie die Welt auf geistige Weise
begreifen konnte. Der Prozess wurde vollzogen innerhalb der ägyptischen
Priestermysterien so, dass man denjenigen, welchen man für reif hielt, dass
man ihn einer Aetherisierung des Leibes unterwerfen konnte, in eine Art höhere
Hypnose versetzte, ihn in einen Sarg, in ein Grab legte. Mit ausgereckten
Händen lag er da im mystischen Schlaf, aus dem er am dritten Tage erweckt
werden sollte; das Erwecken aus dem mystischen Schlaf wurde dadurch
vollzogen, dass es durch die aufgehende Morgensonne geschah. Jetzt hat aber
dieser ganze Vorgang auf ihn einen so grossen Eindruck gemacht, dass er
ein tatsächlich neues Leben führte, wenn er diesen Prozess durchgemacht
hatte. Jetzt konnte er verstehen, wenn die ägyptischen und indischen Weltanschauungen
behaupten, dass das Irdische ein Nichts ist und dass die Sinnenwelt
nichts mehr bedeutet. Goethes Worte dafür waren: «Stirb und werde»." {{Lit|Steiner (1901), S 236}} [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf#page=236]
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Dieser Vorgang bestand tatsächlich darinnen, dass der Mensch den
Vorgang der Wiedererweckung auch im Physischen an sich vollziehen liess.
Das ist der Akt, zu dem die ägyptischen Priester vorgeschritten sind, und
das ist es auch, wodurch sie den tiefsten Eindruck bei ihren Schülern gemacht
haben. Sie haben den Schüler in einen dreitägigen Schlaf versetzt.
Sie haben völlig freigemacht den Organismus. Der Geist sollte für sich leben
und dann von neuem Besitz ergreifen von seinem Körper. Und dann, wenn
er von dem Korper wieder Besitz ergriff, hatte er den Körper in einer neuen,
vergeistigten Weise. Deshalb bat man den, der die Initiation suchte,
dass er sich auf ein Holzkreuz legte oder einfach auf den Boden sich legte
und die Arme ausbreitete. In dieser Lage liess man ihn drei Tage verharren.
Dass er sich selbst als lebendiges Symbol des WiederauferStehens betrachtete,
das wurde dadurch symbolisiert, dass er entgegengetragen wurde der aufgehenden
Morgensonne. Die aufgehende Morgensonne erweckte den drei Tage dem
Leben Abgestorbenen zu einem neuen Dasein." {{Lit|Steiner (1901), S 212}} [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf#page=212]
</div>
 
Eine ausführliche Darstellung des Initiationsvorgangs in den ägyptischen Mysterien gab [[Charles William Heckethorn]] in seinem Hauptwerk «Geheime Gesellschaften, Geheimbünde und Geheimlehren». Heckethorn erwähnt hier auch die [[Feuerprobe|Feuer]]-, [[Wasserprobe|Wasser]]- und [[Luftprobe]], die [[Rudolf Steiner]] in anderer Weise auch in [[Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten]] beschreibt. Auch der [[Lethetrunk]] und der [[Gedächtnistrunk]] werden genannt:
 
<div style="margin-left:20px">
"In Ägypten (wie auch in Indien, Medien, Persien und
Mexiko) war die Einweihungsstätte eine über unterirdischen
Höhlen errichtete Pyramide. Angesichts ihrer Gröfse, form und
Stirke können die Pyramiden als künstliche Berge betrachtet
werden. Ihre Gestalt versinnbildlichte nicht nur die aufsteigende
Flamme, sie hatte einen tieferen Ursprung in der konischen
Form - der Urform aller natürlichen Produkte. Und die Große
Pyramide - das Grab Osiris' - wurde in solcher Lage und
Höhe errichtet, dars während der Tag- und Nachtgleichen des
Herbstes und des Frühlings die Sonne genau zu Mittag auf dem
Gipfel zu ruhen schien.
 
Der Einweihungsbewerber wurde von seinem Führer zu einem
in der Pyramide angebrachten tiefen, dunkeln Schacht geführt,
in den er, mit einer Fackel versehen, auf einer Leiter hinabstieg,
die sich an einer Innenwand befand. Unten angelangt, sah er
zwei Thüren, deren eine er verriegelt fand, während er die andere
leicht öffnen konnte. Die Schwelle überschreitend, hörte er die
Thür mit gewaltigem Getöse zufallen und erblickte einen geschlängelten
Gang, an dessen Mauern er Inschriften nach Art
der folgenden las: „ Wer diesen Weg allein zurücklegt, ohne
nach rückwärts zu schauen, wird durch Wasser, Feuer und Luft
gereinigt werden. Die Todesfurcht überwindend, wird er aus
den Eingeweiden der Erde ans Tageslicht emporsteigen, um seine
Seele zum Empfang der Isismysterien vorzubereiten." Fortschreitend,
gelangte der Kandidat zu einem von drei bewaffneten
Männern bewachten eisernen Thor; die drei Männer, deren glänzende
Helme von sinnbildlichen Tieren überragt waren, entsprechen
dem Cerberus des Orpheus. Jetzt bot sich ihm die
letzte Gelegenheit zur Umkehr, falls er umkehren wollte. Entschied
er sich für die Fortsetzung des Weges, so hatte er zunächst
die Feuerprobe zu bestehen, indem er eine Halle durchschreiten
mufste, die mit allerlei brennenden Stoffen erfüllt war; den Fussboden
bedeckte ein Gitterwerk von rotglühenden Eisenstangen
mit engen Zwischenräumen, die der Neuling sorgfältig benutzen
musste, wenn er sich nicht die Füsse verbrennen wollte. Nach
Überwindung dieses Hindernisses kommt die Wasserprobe an
die Reihe. Der Pilger muss, sein Lämpchen auf dem Kopf,
einen breiten, dunkeln Kanal, der vom Nil gespeist wird, durchschwimmen.
Jenseits erwartet ihn die schwere Luftprobe. Er
landet auf einer Terrasse, die zu einer Elfenbeinthüre führt, welche
sich zwischen zwei kupfernen Wänden befindet, in deren jede
ein ungeheures Kupferrad eingefügt ist. Nach einem vergeblichen
Versuch, die Thüre zu öffnen, erspäht er an ihr zwei große
Eisenringe; kaum hat er diese ergriffen, versinkt die Terrasse
unter seinen Füssen, ein eisiger Windstors verlöscht sein Lämpchen,
die beiden Räder drehen sich mit furchtbarer Geschwindigkeit
und betäubendem Lärm, während er an den Ringen über
einem tiefen Abgrund hängt. Ehe er jedoch erschöpft ist, kehrt
die Terrasse zurück, die Elfenbeinthüre öffnet sich und er erblickt
einen herrlichen, glänzend erleuchteten Tempel voll Isispriester
mit den geheimnisvollen Abzeichen ihrer Verrichtungen, an der
Spitze der Oberpriester. Nunmehr hat er eine lange Reihe von
Fasttagen durchzumachen, zuletzt neunmal neun Tage umfassend.
Während der garizen Zeit muss er die strengste Schweigsamkeit
beobachten; erst nach dem Bestehen dieser letzten Erprobung
wird er in die vollen Isismysterien eingeweiht Vor der dreifachen
Statue von Isis, Osiris und Horus (Horus bedeutet ebenfalls
die Sonne) schwört er, die im Allerheiligsten empfangenen
Geheimlehren nicht zu verraten. Dann trinkt er das ihm vom
Oberpriester dargereichte [[Lethe]]wasscr, um alles zu vergessen,
was er in seinem früheren - ungeheiligten - Zustand jemals
gehört Nachher trinkt er vom Wasser der Mnemosyne (= Gedächtnis),
um alle neuen Weisheitslehren gut zu behalten. ferner
wird er in den geheimsten Teil des heiligen Gebäudes geführt,
wo ein Priester ihm die Anwendung der daselbst befindlichen
Symbole erläutert Endlich verkündet man öffentlich seine erfolgte
Einweihung in die Isis-Mysterien, die den ersten Grad der
ägyptischen Riten bildeten.
 
Der zweite Grad waren die Serapis-Mysterien, von denen
wir nur wenig wissen. Als Theodosius den Serapis-Tempel zerstörte,
wurden. unter der Erde Gänge und in ihnen Vorrichtungen
entdeckt, mittels deren die Priester die Einweihungskandidaten erprobten.
Geringfügige Anspielungen finden sich bei Apulejus,
Porphyrius und Herodot.
 
Der dritte Grad der ägyptischen Laieneinweihung bestand
in den Osiris-Mysterien, in denen die Legende von der Ermordung
Osiris durch Typhon dargestellt wurde. Der Kandidat
hatte den Gott zu verpersönlichen. (Dieses Verfahren wird von
den Freimaurern bei der Verleihung ihres dritten Grades, des
Meistergrades, genau nachgeahmt; nur tritt an Osiris' Stelle [[Hiram Abiff]], einer der drei Großmeister beim Bau des Tempels Salomonis.)
Der vollkommen eingeweihte Novize hieß „Al-om-dschak“
und die Lehre von der Einheit Gottes bildete das hauptsächlichste
der ihm anvertrauten Geheimnisse. Wie groß und gefährlich
dieses Geheimnis war, lässt sich an dem Umstand ermessen, dass
nach Ablauf von mehreren Jahrhunderten seit Einführung der
Mysterien Sokrates die Verkündigung derselben Lehre mit dem
Tode büfste. Nach Jamblichus starben die in die höchsten Geheimlehren
Eingeweihten für ihr eigenes Ich gleichsam ab; sie
gingen in der Gottheit auf und wurden verklärt Weder Feuer
noch Eisen konnte ihnen etwas anhaben, kein Naturhindernis
hemmte ihren Schritt, der Hauch des göttlichen Geistes umwehte
sie. Wir haben es bei diesen heidnischen Einbildungen offenbar
mit den vermeintlichen Vorrechten der späteren christlichen
Mystiker und den angeblichen Verzückungen der römisch-katholischen
Heiligen zu thun." {{Lit|[https://archive.org/stream/geheimegesellsc00katsgoog#page/n48/mode/2up Heckethorn, S 37ff]}}
</div>
 
== Der mystische Weg ins Innere des Menschen ==
[[Bild:Thot.jpg|thumb|[[Thot]]-[[Hermes]]]]
Der Weg der '''ägyptischen [[Einweihung]]''' führte den [[Geistesschüler]] vorbei an dem [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleinen Hüter der Schwelle]] ins eigene Innere des [[Mensch]]en. Gefahrlos konnte das nur geschehen, wenn der Geistesschüler seinen [[Astralleib]] zuvor in hohem Grad [[Läuterung|geläutert]] hatte.
 
<div style="margin-left:20px">
"Schon in den ägyptischen Mysterien konnte nur der eingeweiht
werden, der seinen ganzen Astralleib durchgearbeitet hatte, so daß der
Astralleib vollständig von dem Ich aus geleitet werden konnte. Ein
solcher Mensch stand so vor dem Einweihungspriester: er hatte keinen
Einfluß auf den physischen Leib und auch keinen auf den Ätherleib; aber sein Astralleib war sein eigenes Geschöpf. Nun wurde ihm
gezeigt, wie er auf den Äther- und auf den physischen Leib einwirken
kann. Der physische Leib wurde in einen lethargischen Zustand
versetzt - drei Tage und drei Nächte mußte er in diesem Zustand
bleiben -, und während dieser Zeit war der Ätherleib herausgehoben.
Und da der Einzuweihende mächtig geworden war in bezug auf den
Astralleib, so konnte er nun die Macht gewinnen, auf den Ätherleib
einzuwirken. Was er im Astralischen hatte, konnte er lernen in den
Ätherleib hineinwirken zu lassen. Das waren die drei Tage der Grablegung
und Auferstehung in einem Ätherleib, der ganz und gar durchsetzt
ist von dem, was man den Heiligen Geist nennt. Man nannte
einen solchen Eingeweihten einen mit dem Logos, dem «Wort» begabten
Menschen. Dieses «Wort» ist nichts anderes als die Weisheit,
Manas, das in den Astralleib hineingearbeitet ist. Niemals kann die
Weisheit in den Ätherleib kommen, wenn nicht vorher der Astralleib
damit durchdrungen ist." {{Lit|{{G|093|178}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"In den alten
Einweihungen war es so, daß der Astralleib nur die Kraft hatte auf
den Ätherleib zu wirken dann, wenn der Ätherleib herausgehoben
war aus dem physischen Leibe. Das geschah deswegen, weil in dieser
Zeit der Ätherleib, verbunden mit dem physischen Leibe, zu großen
Widerstand geleistet hätte, als daß in ihn sich eingeprägt hätte dasjenige,
was der Astralleib in sich gebildet hatte. Daher wurde in den
alten Einweihungen durch einen Zeitraum von dreieinhalb Tagen der
Einzuweihende in einen todähnlichen Zustand versetzt, in dem der
physische Leib vom Ätherleib verlassen war, und der Ätherleib, befreit
vom physischen Leibe, sich mit dem Astralleib verband. Und
dieser prägte nun dem Ätherleibe dasjenige ein, was ihm selbst eingeprägt
worden war durch die Übungen. Wenn dann der Hierophant
den Einzuweihenden wiedererweckte, dann war dieser ein Erleuchteter,
dann wußte er, was in der geistigen Welt vorgeht, denn er hatte
während der dreieinhalb Tage einen merkwürdigen Gang getan. Er
war durch die Gefilde der geistigen Welt geführt worden, er hatte
gesehen, was da vorgeht, er hatte durch die Erfahrung erlebt, was
ein anderer Mensch nur durch die Offenbarung erfahren kann. So daß
ein solcher, der eingeweiht worden war, aus seinen eigenen Erlebnissen
heraus Kunde geben konnte von den Wesen, die in der geistigen
Welt, jenseits des physischen Planes waren." {{Lit|{{G|106|144f}}}}
</div>
 
== Herabstimmung des Ich-Gefühls ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Mensch sich dazumal
nicht mit seinem ganzen Ich dem Führer unterworfen hätte,
dann hatte er niemals diese Wege gehen können, die jetzt beschrieben
worden sind, sondern er wäre in sein Inneres hineingestiegen
und hätte die allerschlimmsten Seiten seines Inneren kennengelernt.
Er hätte das kennengelernt, was er durch sein selbstsüchtiges Ich aus
sich gemacht hat." {{Lit|{{G|119|147}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Gerade aus
diesem Grunde mußte in der alten Einweihung die Stärke des [[Ich-Gefühl]]s und des [[Ich-Bewußtsein]]s ganz herabgestimmt werden, und
es mußte das Ich sozusagen übertragen werden auf den geistigen
Führer, wie wir es gestern beschrieben haben. Diese Herabstimmung
des Ich wurde zunächst so bewirkt, daß durch die Kraft, welche
ausging von dem geistigen Führer, das Ich-Bewußtsein des Betreffenden,
der da eingeweiht werden sollte, auf ein Drittel der gewöhnlichen
Stärke heruntergestimmt wurde. Das ist schon sehr,
sehr viel, denn wir können sagen, daß unser Bewußtsein im Schlafzustande,
wenn nicht ganz tiefer Schlaf vorhanden ist, ungefähr auf
ein Drittel herabgestimmt ist. In den alten ägyptischen Mysterien
wurde diese Herabstimmung noch weiter getrieben. Es wurde jenes
Drittel des Bewußtseins nochmals auf ein Viertel reduziert, also auf
ein Zwölftel des gewöhnlichen Bewußtseins herabgestimmt, so daß
der betreffende Mensch zuletzt wirklich in einem todesähnlichen
Zustande war. Vollständig ähnlich einem Toten war er für die äußere
Beobachtung.
 
Worauf ich aber hinweisen möchte, das ist, daß diese elf Zwölftel
des Bewußtseins nicht etwa ins Nichts verschwanden. Das war
durchaus nicht der Fall. Im Gegenteil, man konnte dann erst durch
geistige Wahrnehmung sehen, wie intensiv der menschliche Egoismus
ist, denn mit jedem Zwölftel des menschlichen Ich-Bewußtseins
kam aus dem Menschen geistig etwas heraus, was ein kräftiges Stück
seines Egoismus war. Und so sonderbar es Ihnen klingen mag, es
war aber doch so: Um diese aus dem Menschen herausströmenden
Egoismen im Zaume zu halten, gleichsam um den Menschen geistig
zu halten, wenn er sein Ich heruntergestimmt bekam, waren für den
Führer zwölf Gehilfen notwendig. Das ist eines der Geheimnisse der
höheren Einweihung des Altertums. Es soll hier nur angeführt werden,
um zu zeigen, was der Mensch findet, wenn er in sein Inneres
hinuntersteigt. Der Mensch würde, wenn er sich selbst überlassen
ohne weiteres in sein Inneres hineingeführt würde, sich in der Tat so
gebärden, daß er Eigenschaften bekommen würde, welche zwölfmal
schlechter wären als diejenigen, die er im gewöhnlichen Leben hat.
Diese Eigenschaften des Menschen, die im gewöhnlichen Leben niedergehalten
oder verdeckt werden durch Konvention, durch Sitten,
Gewohnheiten oder Gesetze, wurden bei der Einweihung in den alten
ägyptischen Mysterien im Zaume gehalten durch die Gehilfen des
Hermespriesters." {{Lit|{{G|119|151f}}}}
</div>
 
== Die ägyptische Naturlehre ==
 
=== Die Erde als Spiegel des Kosmos ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn Sie manche Mysterienszene in einem gewissen Zeitalter der
ägyptischen Entwickelung, in dem Zeitalter, in welchem das Mumifizieren
der Leichen in besonderer Blüte stand, hätten belauschen
können, dann würden Sie das Folgende erfahren haben. Der lehrende
Mysterienpriester versuchte seinen Zöglingen zunächst klarzumachen,
wie im menschlichen Haupte eigentlich alle Geheimnisse der Welt
verborgen liegen. Aber auf eine ganz besondere Art seien sie verborgen,
so würde er gesagt haben. Er würde gesagt haben: Schauet
die Erde an; so, wie sie der Wohnplatz der Menschen ist, ist sie eigentlich
ein Spiegel, ein Reflex des ganzen Kosmos.
Sie finden in der Tat alles, was Sie im Kosmos finden, auch in der
Erde selbst. Sie brauchen nur auf das Folgende hinzublicken. Sie
wissen, wenn wir hinausschauen in die Sternenwelt, so ist der Mond
zunächst unser Erdennachbar unter den Himmelsgebilden. Wenn wir
uns das als Erde vorstellen, hier den Mond kreisend um die Erde
(siehe Zeichnung), so können wir uns die Bahn vorstellen, in der sich
der Mond herumbewegt um die Erde, und wir können dann das, was
sich zwischen der Erde und der Mondesbahn befindet, etwa mit dieser
roten Fläche bezeichnen.
Wer nun richtig die Erscheinungen zu deuten versteht, die ihm da
entgegentreten, wenn er in die Erde hineingräbt, der muß in der Tat
 
[[Datei:GA 216 29.9.1922.jpg|center|800px|Die Erde als Spiegel des Kosmos]]
 
sich sagen: Das, was da in der Umgebung ist, findet sich abgespiegelt,
aber nur verdichtet, in einer äußeren Schicht der Erde selbst.
 
Gehen wir jetzt zu dem nächsten Planeten, der mit der Erde um die
Sonne kreist, so können wir uns schematisch - es ist natürlich hier
ungenau - diesen Planeten, die Venus, in ihrer Bahn vorstellen und
können das, was in dem Raum auf eine luftförmige, ätherische, feinere
Art eingeschlossen ist, wiederum in dieser Weise bezeichnen (gelb),
und wir müßten, wenn wir die nächste Schicht der Erde zeichnen,
diese Schicht wieder als eine Spiegelung dessen zeichnen, was da
draußen ist (gelb). Und so würden wir die ganze Erde bekommen als
ein Spiegelbild des Universums, nur daß wir immer das, was draußen
in ätherischer Verdünnung, in ätherischer Flüchtigkeit ist, zusammengedrückt,
verdichtet finden würden, wenn wir in die Erde hineingraben.
Und wenn wir dann zu dem äußersten Umkreis des Weltenalls
kämen, so würde dieser äußerste Umkreis des Weltenalls im Mittelpunkte
der Erde ganz verdichtet in einem einzigen Punkte sein.
Was ich Ihnen jetzt ganz skizzenhaft auseinandergesetzt habe, von
dem sprach auch der ägyptische Eingeweihte zu seinen Schülern in der
Zeit, die ich jetzt meine. Aber er sagte ihnen: Wenn man wiederum
verstehen will, wie das Universum, der Kosmos, und sein Spiegelbild,
die Erde, gegenseitig aufeinander wirken, dann schaue man den
menschlichen Kopf, das menschliche Haupt an. - Das menschliche
Haupt wird in der Tat im Leibe der Mutter gebildet durch das Zusammenwirken
des ganzen Universums und der Erde. Aber - so
sagte dieser Eingeweihte weiter zu seinen Schülern - durch keine
Betrachtung des menschlichen Kopfes kann man das verstehen, was
da eigentlich vorliegt, denn das menschliche Haupt enthüllt in sich
selber nicht seine Geheimnisse. - [...]
 
Was der menschliche Kopf tut, das könnt ihr
nur dann betrachten - so würde dieser Eingeweihte zu seinen Schülern
gesprochen haben - , wenn ihr genau alles das kennt, was im menschlichen
physischen Leibe vor sich geht.
 
Die Ägypter wußten das, aber sie mußten, weil sie nicht mehr die
Mittel der alten Zeit hatten, zu andern Mitteln greifen als zum Beispiel
die urpersischen oder die urindischen Eingeweihten. Die urindischen
Eingeweihten haben ihre Schüler Jogaübungen machen lassen; sie
haben sie in einer bestimmten Weise atmen lassen. Dadurch, daß die
Schüler den Atmungsvorgang zu einem Sinnesvorgang gemacht
haben, haben sie den menschlichen physischen Leib kennengelernt." {{Lit|{{G|216|86ff}}}}
</div>
 
=== Die Kunst der Mumifizierung ===
 
→ ''Hauptartikel:'' [[Mumie]]
 
<div style="margin-left:20px">
"Nun habe ich Ihnen schon die letzten Male klargemacht, daß diese Art der
Hellseherkunst eben in einer bestimmten Epoche des ägyptischen Zeitalters
verlorengegangen war, daß die Ägypter zu andern Mitteln greifen
mußten. Und so führten die Eingeweihten dieses ägyptischen
Zeitalters ihren Schülern die Mumie vor, lehrten sie auch, den menschlichen
Organismus zu mumifizieren, und lehrten sie durch diese Anschauung
das, was früher auf eine innerliche Weise durch das Verfolgen
des Atmungsprozesses gelernt worden war.
 
Aber ich habe Ihnen auch gesagt, wenn diese ägyptischen Schüler
der Eingeweihten auch nicht mehr die geistigen Vorgänge innerlich
verfolgen konnten - denn auf die kam es an - , die sich als Taten des
Gehirnes am menschlichen Organismus enthüllen, so kamen den alten
ägyptischen Eingeweihten, wenn sie mit ihren Schülern sprachen,
die geistigen Wesenheiten zu Hilfe, die mit dem Monde, mit der
Mondensphäre zusammenhängen. Und diese geistigen Wesenheiten,
die eben sonst obdachlos herumgeirrt wären auf Erden, die fanden ihr
Obdach, ihr Haus, ihre Wohnung in den Mumien. Die waren es dann,
welche man noch beobachten konnte, deren Sprache man sogar noch
verstand in diesem Zeitalter der ägyptischen Entwickelung und von
denen man die erste Naturwissenschaft lernte, indem man das, was der
Jogaschüler noch auf innere Weise durch den kultivierten Atmungsprozeß
wahrgenommen hat, so lehrte, daß man sagte: Sieh dir das
menschliche Haupt an! Es ist eigentüch in einem fortwährenden Vergehen.
- Das menschliche Haupt ist im Grunde genommen in einem
fortwährenden Sterben, und in jeder Nacht muß sich der menschliche
Organismus bemühen, gegen dieses Sterben des menschlichen Kopfes
zu arbeiten. Aber was er während dieses Sterbens zwischen Geburt
und Tod ausführt, das ist ein Neubeleben der übrigen Körperorgane,
so daß diese, indem sie ihre Kräfte - natürlich nicht ihre Materie,
sondern ihre Kräfte - durch die Zwischenzeit zwischen dem Tode und
einer neuen Geburt in die Zukunft hineinschicken, Haupt werden,
Kopf werden in der nächsten Erdenorganisation. Aber - so sagte der
Eingeweihte zu seinen Schülern - ihr müßt verstehen, was in den
Formen der Organe liegt. - Deshalb suchte man so sorgfältig die
Mumie zu bewahren, damit einem an den Formen der Organe der
Mumie die eben angeführten Mondengeister erzählen konnten, welches
die Geheimnisse dieser Organe sind, wie sie im Zusammenhange
stehen mit dem menschlichen Haupte, wie sie in sich die Keimkräfte
tragen, um selbst im nächsten Erdenleben Haupt zu werden. Diesen
Unterricht gab der ägyptische Eingeweihte seinen Schülern an der
Mumie." {{Lit|{{G|216|86ff}}}}
</div>
 
== Isis und Osiris ==
 
→ ''Hauptartikel:'' [[Isis- und Osiriskult]]
 
[[Bild:Egypte_louvre_066.jpg|thumb|300px|Die heilige Familie [[Osiris]] (Mitte), [[Isis]] und [[Horus]].]]
 
Eine spätere Form der ägyptischen Mysterien war der [[Isis- und Osiriskult]], der dann vor allem im [[Wikipedia:Spätantike|spätantiken]] [[Wikipedia:Römisches Reich|römischen Reich]] ein weit verbreiteter [[Mysterienkult]] war und von den römischen [[Wikipedia:Legionär|Legionär]]en bis nach [[Wikipedia:Germanien|Germanien]] und [[Wikipedia:Britannien|Britannien]] getragen wurde.
 
<div style="margin-left:20px">
"Da spricht
zum Beispiel die ägyptische Legende von dem Götterpaare
Osiris und Isis, und die ägyptische Legende nennt Hermes
den weisen Ratgeber des Osiris. In Osiris sieht die Legende
ein Wesen, das in grauer Vorzeit auf dem Gebiete gelebt
habe, auf dem nunmehr die Menschen leben. Dieser Osiris,
der von der Legende dargestellt wird als der Wohltäter der
Menschheit, unter dessen weisem Einfluß Hermes oder
Thoth den Ägyptern ihre alte Kultur gegeben hat bis in
das materielle Wesen dieser Kultur hinein, dieser Osiris
hatte einen Feind. Denselben nannte der Grieche dann
Typhon. Dieser Feind stellte dem Osiris nach, tötete ihn,
zerstückelte den Leichnam, verbarg ihn in einem Sarg und
warf ihn ins Meer. Die Schwester und Gattin Isis suchte
den Osiris, suchte lange nach dem Gatten, der ihr durch
Typhon oder Seth entrissen worden war, und als sie ihn
endlich fand, sammelte sie die Stücke, in die ihn Typhon
oder Seth zerstückelt hatte, begrub ihn an verschiedenen
Orten des Landes, wo dann Tempel errichtet wurden und
gebar wie ein nachgeborenes höheres Wesen den Homs, der
also erst entstanden war nach dem Tode des Osiris - nur
durch einen geistigen Einfluß, der von dem mittlerweile in
eine andere Welt gegangenen Osiris auf die Isis übergegangen
war. Und Horus ist nun dazu berufen, Typhon zu
besiegen und in einer gewissen Weise die Herrschaft jenes
Lebens wieder einzuführen, das - von Osiris ausgehend -
in die Menschheit einströmen sollte." {{Lit|{{G|060|353f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"... da sagt sich der Mensch: Ich
trage ein besseres Selbst in mir, aber durch das, was ich im
physischen Leibe bin, tritt zunächst dieses bessere Selbst
zurück, wird zunächst nicht ganz offenbar. Mir liegt eine
Osiris-, eine Isis-Natur zugrunde, aber die gehört den
Ursprungswelten, den alten goldenen, heiligen Zeiten an.
Für den gegenwärtigen Menschen ist sie durch die Kräfte
überwunden worden, die das äußere Physische zum Menschenleib
geballt haben und die Osiris- und Isis-Kräfte in
den Leib eingekerkert haben, der verweslich ist und der
Zerstörung unterliegt wie die äußeren Naturkräfte.
 
So sehen wir die Legende von Osiris und Isis in Empfindungen
umgesetzt. Osiris, des Menschen höhere Kraft, die
im Weltenraume ausgebreitet ist, wird von denjenigen Kräften
überwunden, welche der Zerstörung in der Menschennatur
unterliegen. Von Typhon wird eingekerkert, was als
Osiris-Kraft im Menschen lebt. Typhon hängt sogar sprachlich
mit dem Worte «auflösen, verwesen» zusammen. Sie
wird eingekerkert in das, was wie ein Sarg des geistigen
Menschenteiles geformt wird, in welchem - unsichtbar für
die äußere Welt - der Osiris-Teil des Menschen verschwindet.
Aber es bleibt als ein Geheimnisvolles für die Vorstellungen
des alten Ägypters die Seelennatur darin, die für
den Menschen die geheimnisvolle Isis-Natur ist. Sie bleibt,
um in der Zukunft - und zwar mit Durchdringung der
intellektuellen Kraft - das wieder zu erreichen, aus dem der
Mensch hervorgegangen ist. So strebt also etwas in dem
Menschen Verborgenes darnach, den Osiris wieder zu beleben.
Die Isis-Kraft ist in der menschlichen Seele, um den
Menschen aus dem, was er gegenwärtig ist, nach und nach
wieder zum Osiris hinzuführen. Und diese Isis-Kraft macht
es, daß der Mensch, allerdings nicht, solange er physischer
Mensch bleibt, sich von der physisch-sinnlichen Natur absondern
kann, aber sie macht es, daß der Mensch, ob er
zwar ein äußerer, physischer Mensch bleibt und voll in der
äußeren, physischen Welt steht, doch in seinem Inneren
immerfort den Aufblick hat zu einem höheren Ich, das nach
der Anschauung aller bedeutendsten Geister der Menschheit
tief verborgen allen menschlichen Kräften zugrunde
liegt. Dieser Mensch, der nicht der äußere, physische Mensch
ist, sondern der Mensch, der zum geistigen Licht aufzustreben
immerfort den Ansporn hat, immer von den verborgenen
Isis-Kräften getrieben wird, ist es, der wie der
irdische Sohn des nicht in der irdischen Welt aufgegangenen,
sondern in den geistigen Welten verborgen gebliebenen
Osiris erscheint. Dieser unsichtbare Mensch, der Mensch des
Strebens nach dem höheren Selbst, wurde von der ägyptischen
Seele als Horus empfunden, als der nachgeborene
Sohn des Osiris." {{Lit|{{G|060|359ff}}}}
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== Literatur ==
 
# Charles William Heckethorn: ''Geheime Gesellschaften, Geheimbünde und Geheimlehren'', Autorisierte deutsche Ausgabe, bearbeitet von Leopold Katscher, Leipzig, Rengersche Verlagsbuchhandlung 1900 (neu verlegt im Anaconda Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-86647-087-3) [http://archive.org/details/geheimegesellsc00katsgoog]
#Rudolf Steiner: ''Das Christentum als mystische Tatsache'', 24 Vorträge, gehalten in Berlin vom 19. Oktober 1901 - 26. April 1902 (nicht in GA) [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Archiv/1901%20Das%20Christentum%20als%20mystische%20Tatsache.pdf]
#Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
#Rudolf Steiner: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988), ISBN 3-7274-1192-9 {{Vorträge|119}}
#Rudolf Steiner: ''Die Grundimpulse des weltgeschichtlichen Werdens der Menschheit'', [[GA 216]] (1988), ISBN 3-7274-2160-6 {{Vorträge|216}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Mysterien]] [[Kategorie:Ägypten]]

Version vom 2. November 2018, 16:28 Uhr

Der 5. August ist der 217. Tag des gregorianischen Kalenders (der 218. in Schaltjahren), somit bleiben noch 148 Tage bis zum Jahresende.

Siehe auch